Hi!
Ich werde bei meinem neuen Fahrrad wohl zum ersten mal von 4Kant auf Hollowtech wechseln. Nur stellt sich mir die Frage, wie man bei Hollowtech die Kettenlinie vernünftig einstellen kann. Längere Achsen wie bei 4Kant gibts ja glaub ich nicht. Das Problem ist nämlich, dass ich hinten eine MTB-Nabe mit 135mm Einbaubreite mit einer Rennradkassette verwenden werde, zudem vorne eine Rennradkurbel. Eigentlich sind die Rennradkomponenten doch sicher auf eine hintere Nabe mit 130mm Einbaubreite ausgelegt. Also müsste die Kurbel vorne doch 2,5mm weiter nach außen rücken. Sehe ich das richtig und geht das mit Hollowtech? Bei 4Kant hätte ich einfach 'ne 5mm längere Achse gekauft...

Hallo!

Die Kettenlinie kannst du mit den mitgelieferten Spacer-Ringen auf deine Geometrie anpassen...

siehe z.B. hier!


Gruß LIUTZ

Sind die Achsen denn auch lang genug, dass ich zusätzlich noch 5mm Spacer dazwischenlegen kann?

Wobei die Spacer eigentlich zur Anpassung an unterschiedliche Breiten des Lagergehäuses gedacht sind.
Lässt man bei einem 68er Lagergehäuse 2 Spacer weg, wird nach meiner Erfahrung die Tretlagerachse nicht passen, da dann zu lang.
Hatte das nämlich aus versehen mal getan.

job

5mm Unterschied machen das Kraut nicht fett. Viel wichtiger ist, dass kein Kettenblatt am Rahmen schleift oder ihn zu nahe kommt. 4 bis 5mm Abstand möchte es beim Einbau schon sein. Viel Luft für Seitenverschiebungen ist bei den Hollowtech-II-Kurbelgrnituren nicht, es passt oder es war ein Fehlkauf.
5mm Seitenverschiebung ist auf keinen Fall sinnvoll, dann ist auf der rausgeschobenen Seite nur noch sehr wenig Gewindeüberdeckung vorhanden.

Falk, SchwLAbt

Das ermutigt aber enorm... vielleicht bleib ich dann doch lieber bei 4Kant.

Die sogenannte Kettenlinie ist in meinen Augen ein Phänomen aus der Des-Kaisers-neue-Kleider-Kiste. Sie für sich alleine hat keine wirklich relevante Bedeutung. Wichtig ist vielmehr:
- Kettenblätter und Kurbeln dürfen nicht am Rahmen schleifen - logisch.
- Der Umwerfer vorn muß ausreichend Verstellweg aufweisen - logisch.
- bei HT II ist das eben hinzunehmen, daß der Q-Faktor größer ist: die beidseitig weiter außen liegenden Kurbeln dürfen einen nicht behindern. Wer das nicht kann oder will, muß tatsächlich bei 4-Kant bleiben.
- Symmetrie: die beiliegenden U-Ringe sind wie oben schon erwähnt nicht zur re-li-Verschiebung/Ausgleich gedacht. Mittig liegen die Kurbeln auf dem Innenlager von allein. Vielmehr dienen sie zum Anpassen an verschiedene Gehäusebreiten und der dritte zum Ausgleich für einen nicht verwendeten E-type-Umwerfer.
- speziell für HT II gilt: der Kettengeradelauf ist bei hinten großen Ritzeln etwas schwieriger, oft nur mit dem kleinen Blatt vorne zu erreichen

Um den Dogmen der Kettenlinie als Wert an sich und dem symmetrischen Hinterbau ebenso als Wert an sich zu entgehen, gibt es auch Rahmen mit asymmetrischem Hinterbau und dafür nahezu symmetrischem und daher steiferem Hinterrad und verbessertem Geradelauf der Kette. Nachteil: Laufräder nicht mit anderen ohne weiteres tauschbar.

Gewinde? Willst du die Lagerschalen aus dem Rahmen schrauben, oder wie meinst du das?


Ich hab letzte Woche eine HT2 Kurbel eingebaut. Mit Lagerschalen, die nicht direkt zu der Kurbel gehören - hat aber zum Glück gepasst. Bei meiner Recherche zu dem Thema fand ich heraus: es gibt Kurbeln mit und ohne Abstandhalter (Ringe auf der Achse) zwischen den Lagerschalen und der Kurbel. Für die selbe Tretlagergehäusebreite. Also gibt es Kurbeln mit längerer Achse (z.B. auch für die Montage von Schutzblechbrillen), die man passend einbauen könnte.

Siehe "Einsetzen der Zwischenringe" bei Kurbeln wie der SHimano SLX
PDF Explosionszeichnung

Bei den Rennradkurbeln finde ich allerdings keine Kurbel mit solche Spacern, da sitzt die Kurbel immer (bis auf den ominösen "Ring", eine Dichtung?) direkt an der Lagerschale.