Ich letzte Woche mit meinem Reiserad die Alpen überquert und zwar hauptsächlich offroad. Dabei habe ich mich größtenteils an eine der MTB Hauptrouten gehalten. Viele Abschnitte und Pässe sind aber auch mit Gepäcktaschen gut machbar* und die will ich euch nicht vorenthalten.
*Vorraussetzung ist natürlich entsprechend stabiles Material, körperliche Fitness und etwas Fahrkönnen!
Alle Bilder meiner Tour gibt es
hierund die vollständige Beschreibung meiner Tour
im rosa Forum. Hochalmsattel im Karwendel:
Auffahrt von Scharnitz ist gut fahrbar. gut rollende Schotterpiste und nicht zu steil. Wenn mir nicht der Fuß weh getan hätte, wäre ich wohl ohne Pause hochgefahren.
Die erste Hälfte der Piste auf der Abfahrt ist nicht ganz so gut gepflegt. Meist gibt es eine recht gut zu fahrende Fahrspur. Teilweise gibt es gröberes lockeres Geröll. (Für mich fing der Spaß hier erst richtig an.) Die zweite Hälfte bis runter zur Mautstraße war dann wieder eine 1a Schotterpiste.
Plumsjoch im Karwendel:
(Beschreibung vom Ahornboden zum Achensee)
Auffahrt erfolgt auf einer gut fahrbaren Schotterpiste, mal flacher mal steiler, aber meiner Meinung nach nie über 15% Steigung.
Die Abfahrt ist schon recht steil, ganz oben auch lockeres Geröll, später recht Glatter Belag. Gute Bremsen und griffige Reifen sollte man schon haben.
An hochfahren ist ganicht zu denke, selbst schieben dürfte mit Gepäck schwierig werden!
Pfitscherjoch, Überquerung des Hauptalpenkamms am Ende des Zillertals:
Ab Mayerhofen geht es steil bergauf. Zunächst auf einer schmalen Straße steil bergauf durch eine wunderschöne Schlucht um die Tunnel auf der Hauptstraße zu umgehen, später auf der Hauptstraße oft auch flacher bis zum Breitlahner. Dort zweigt dann wieder eine Piste für Wanderer und Radfahrer ab auf welcher längere einspurige Tunnel umgangen werden. Am Anfang ist es eine Forststraße, später ein Singletrail. Beides ist teilweise recht steil. Die letzten Serpentinen hoch zum Schlegeisspeicher werden dann wieder auf der Straße gefahren.
Am Schlegeisspeicher beginnt dann der interessante Teil. Insgesamt sind es ca. 5km vom Schlegeisspeicher zum Pfitscherjoch, dafon zuerst ca. 3,5km Wanderweg und dann 1,5km Schotterpiste. Auf den Wegweisern wird 2h angegeben, welche ich inkl. Pausen eingehalten habe. Dabei bin ich ca. 50% des Wanderweges gefahren. Sehr gute Mountainbiker fahren den Weg sogar komplett. Die meisten werde wohl aber nahezu komplett schieben.
Die letzten 1,5km Schotterpiste lassen sich aufgrund des lockeren Belages auch eher schlecht fahren.
Hier mal ein Bild von einem Abschnitt des Wanderweges, den ich noch fahren konnte:
Die ABfahrt vom Pfitscherjoch in Richtung Sterzing ist einfach. Gute Piste und geringes Gefälle.
Das Pfitscherjoch ist also von Süden her empfehlenswerter, da man dann bergauf komplett und bergab nahezu komplett fahren kann.
Lüsenalm auch kleine Seiseralm genannt.
Hir bin ich eher zufällig hingeraten da ich bis nach Brixen runter gefahren bin und den Abzweig ins Pustertal verpasst habe. Hat sich aber gelohnt! Von der Alm hat man einen herrlichen Blick in alle Richtungen. Insofern eine Empfehlung meinerseits als Alternative zum Pustertal.
Von Brixen geht es auf Asphalt erstmal kräftig hoch, dann wieder leicht berg ab und wieder ordetlich bergauf nach Lüsen. Von dort zweigt eine kleine Asphaltstraße in Richtung Roner Hütte ab. Die Straße geht am Anfang brutal steil (15% oder mehr) rauf, später geht es dann, aber sicherlich mehr als 10% im Schnitt. Kurz vor der Roner Hütte endet der Asphalt und weiter geht es auf einer gut fharbaren Schotterpiste über die Alm mit herrlichtem Ausblick.
Weiter geht es über die Starkenfelder Hütte und Krezwiesenhütte zum Jakobstöckel. Dort kann man auf einer Schotterstraße in Richtung Bruneck abfahren oder auf etwas schwierigeren Wegen mit Schiebepassagen weiter zu Wiesealm fahren und von dort nach unten fahren, wo man dann gleich richtig am Fanes Nationalpark rauskommt.
Limojoch Dolomiten
bis zur Perdü Hütte geht es bei meist sehr moderater Steigung auf einer Asphaltstraße durch das wunderschöne Valle di Tamores.
Ab der Perdü Hütte geht es auf einer Schotterpiste weiter und zwar richtig steil. Gleich am Anfang geht es gerade eine Rampe herauf (15-20%), später dann in Serpentinen (12-15%). Zwischendurch gibt es mal einen flacheren Abschnitt, dann wieder steiler in Richtung Fanes Hütte. Nach der Fanes Hütte geht es dann ein kurzes Stück nochmal richtig steil hoch, teilweise mit kleinen Stufen auf recht griffigem Fels. In meiner Karte sind hier 28% eingetragen. So steil war es wohl nicht (da hätte ich sicher nicht fahren können), aber gute 20% waren es bestimmt.
Bergab bin ich auf den Spuren der MTBler einen Wanderweg (Nr.11) runter mit erheblichen Schiebepassagen, was ich mit Gepäcktaschen nicht weiteremphelen würde. Auf der Schotterpiste runter nach Cortina geht es sicher einfacher.
Pralongia HütteDer Gipfel selbst sowie Auf- und Abfahrt sind nicht sonderlich spektakulär, aber die Aussicht ist einfach der Hammer. Bei gutem Wetter imho ein muss! Man hat einen erstklassigen Blick auf fast alle Dolomitenmassive und bis in die Zillertaler Alpen. Wow!
Die Schotterpiste bergauf von St. Kassin lässt sich gut fahren, guter Belag und annehmbare Steigung. Nur kurz vor der Hütte gibt es ein paar kurze steile stücke zum schieben. Die Abfahrt in Richtung Arabba/Corvara ist anfangs recht steil, aber die Piste ist OK.
Val VenegiaDas Tal ist wirklich wunderschön und die Auffahrt in Richtung Passo Rolle eine gute alternative zur Straße, sofern man liber auf Schotter fährt als sich ständig von Motorradfahren überholen zu lassen
Am Anfang geht es mit moderater Steigung entlang des Flusses durch das wunderschöne Tal. Später geht es dann in Serpentinen rauf auf auf den Passo Costazza und von da runter zum Passo Rolle. Die Schotterpiste ist dann nicht mehr ganz so glatt wie im Tal, aber da es nicht übermäßig steil bergauf geht lässt sich der Pass dennoch ganz gut fahren.
Val Venegia:
Blick vom Passo Costazza:
Passo Cinque Croci Zumindest der nördliche Teil ist recht stark abgeschieden und noch sehr ursprünglich. Bis zum Rifugio Refavie geht es mit geringer Steigung auf Asphalt bergauf. Kurz vor dem Rfugio (vor der Brücke) zweigt links die Schotterpiste zum Cinque Croci ab. Auch hier geht es zunächst moderat bergauf. Die Piste ist nicht ganz glatt, aber OK. Da wo die Serpentinen beginne geht es dan steiler bergauf. Die Steigung ist nie wirklich schlimm, aber insgesamt 1500 Höhenmeter ziehen sich halt...
Dieses Bild ist kurz vor dem Pass aufgenommen:
Das erste drittel der Abfahrt geht es auf einer gescheiten Schotterpiste runter, später dann auf Asphalt mit steileren Abschnitten.
KaiserjägerwegDer Kaiserjägerweg ist eine herrliche Panoramastraße welche vom Lago de Caldenazzo 800 Höhenmeter rauf auf die Asiago Hochebene führt. Für eine Asphaltstraße ist die Steigung schon recht ordentlich (im Schnitt sicher über 10%) aber das Panorama ist einfach toll. Schon dafür lohnen sich die Strapazen
Ich hoffe ich konnte euch ein paar Anregungen für die nächste Tour geben. Viel Spaß beim planen
Wenn sich jetzt jemand dazu ermuntert fühlt noch ein paar andere Pässe zu beschreiben, nur zu.