moin moin!
ich bin ganz frisch eingetroffen und wollte mal kurz in die runde grüßen!
ich bin kalle, 23 jahre jung und begeisterter schrauber an allem und jedem.
demnächst planen wir eine radtour nach holland oder evtl. nach schweden.
da wir noch nie eine so lange tour gemacht haben, wollte ich euch erfahrene hasen mal fragen, was an den rädern wirklich unerlässlich ist, was man also unbedingt dabei haben muss.

das erste, das mir eingefallen ist, ist ein zweibeinständer, damit die beladenen räder nicht umkippen, wenn rast gemacht wird.
ich würde gerne flaschenhalter montieren, aber mein 20 jahre altes rad hat keine aufnahmen dafür. ich habe mir schon einen ersatz überlegt, den ich euch gerne zeige wenn er fertig ist.
wir haben zudem die ambizionen mit 3gang- oder 5gang-rädern zu fahren - obwohl auch andere zur verfügung stehen würden wir das gerne etwas altertümlicher angehen. was sagt ihr dazu, macht man sich tot damit? richtung holland sollte das doch eigentlich gehen, oder?

so, ich hoffe es nimmt mir keiner übel, dass mein erster beitrag gleich ein eigenes thema ist und freue mich auf viele antworten
schöne grüße
kalle

edit: hier ist es übrigens, mein lieblingsrad im fuhrpark:

Hallo kalle und herzlich willkomme im Forum!
Das wichtigste ist es, das Gepäck wasserdicht zu verpacken. Bei der Kleidung sparsam sein, aber trotzdem für alle Klimazonen was passendes dabei haben.
Werkzeug für Unterwegs ist auch hilfreich, genauso wie das Flickzeug und ein Erste-Hilfe-Paket.

Der Rest der Ausrüstung hängt davon ab, wie ihr übernachten wollt und wie ihr euch verpflegen wollt.
Jugendherbergen: Bettzeug und Schlafzeug
Campingplatz: Zelt, Isomatte, Schlafsack
Hotel/Pension: Schlafzeug

Selbstverpfleger benötigen evtl. einen Kocher und noch etwas Platz in den Taschen für die abendlichen Einkäufe.

moin henning!
danke für das herzliche willkommen.

was du da so aufzählst ist ja im prinziep die grundausrüstung zum camping. so in etwa hatte ich mir das auch vorgestellt.
meine packtaschen sollten eigentlich wasserdicht sein. nach einem regenüberzug halte ich aber noch ausschau.
ein kocher ist schon so gut wie eingepackt, genauso wie das erste-hilfe-paket, flick- und werkzeuch.

sollte man am rad selbst noch auf irgendwas besonderes achten?

Hallo Kalle,

am Rad ist eigentlich nicht viel zu beachten, wenn dir was missfällt wirst du wohl von selbst drauf kommen und vor der nächsten Tour nachbessern. Wenn Packtaschen nicht ganz Wasserdicht sind, kann man die Sachen erst in Plastiktüten Packen, welche dann in die Packtaschen gepackt werden. Bei der Infrastruktur in Deutschland würde ich auch nicht allzuviel Aufhebens um Ersatzteile und Werkzeug machen, hier gibts in fast jedem Ort Fahrradwerkstätten. Auch meine Radreisekarriere begann mit einem BOCAS Esprit für 199,-€, der Rahmen war zwar zu klein für mich, es machte aber trotzdem Spaß damit zu fahren, aber leider fand jemand das Fahrrad bevor ich es vermisst habe.
Flaschenhalter können auch mit Kabelbinder an den Rahmen gebunden werden, dann hast du freie Platzwahl.
Grüße und viel Spaß

Frank

mmm kabelbinder,das werd ich mal probieren.
aber kann das denn eine 1liter falsche halten?
ich möchte auch ungern den lack zerkratzen (wie man vielleicht auf dem foto sieht, ist das fahrrad zwar nicht mehr ganz zeitgemäss, wird aber von mir gehegt und gepflegt - und poliert )

Das Rad kommt mir irgendwie bekannt vor, so etwas ähnliches hatte ich auch bis vor kurzem von Hercules.
Holland wird wohl auch mit 3-Gang gehen, bei Schweden hängt es sicher davon ab, wo Ihr langfahrt, da kann auch eine 5-Gang Nabenschaltung evtl. nicht bergtauglich genug sein.
Ich war aber bisher nur mit dem Auto in Schweden, da gibt es sicher "Radkundige".

Da die Infrastruktur in Schweden nicht so toll ist, würde ich mir schon ein paar Sachen mehr mitnehmen (Verpflegung, Kleidung, Werkzeug & Ersatzteile), als bei einer Wochenendtour am Limes.

Für den Flaschenhalter gibt es Adapter, die mit einer Art Kabelbinder befestigt werden (aber deutlich breiter und stabiler), die halten ziemlich gut. Daran schraubt man dann einen normalen Flaschenhalter.

Beim Zweibeinständer bin ich mir nicht so sicher, der ist zwar besser als ein mittig montierter Seitenständer, aber ich hatte einen Zweibeinigen an meinem Hercules serienmäßig und der hat bei schwer beladenem Gepäckträger mitunter Probleme bereitet. Besser wäre wohl ein Seitenständer am Hinterbau, wenn montierbar.

Ich habe früher auch Packtschen, die nicht wasserdicht waren, da hat dann eine äussere Regenhülle am Besten geholfen, die gibt es aber evtl. auch zum nachkaufen?

Ich finde Deine Idee toll. Ob das Rad dann auch das passende ist, wirst Du herausfinden.

Viel Spaß

Helge

danke


das kann gut sei, das du so eines kennst. das ist 93 oder 94 gekauft worden, hat soweit ich mich erinnere um die 500dm mark gekostet und war auch damals keine wirklich grosse nummer.
ein rad, das so oder so ähnlich sicher viele gekauft und gefahren haben.

Auf Radläden entlang der Strecke würde ich ncht unbedingt vertrauen. Auch die haben mal Feierabend bzw. geschlossen bzw. sind >10km entfernt.
Zumindest bei kleineren Reparaturen. Nimm ruhig Werkzeug zum Bremsen nachstellen, Rad wechseln/ausbauen mit. Denk dabei auch an die Mitradler. Am besten ihr schaut gemeinsam, was für diese Dinge für Werkzeug benötigt wird und nehmt es dementsprechend mit. Wenn noch platz ist etwas Schmiermittel noch reinschmeißen, um die Ketten nach dem Regen wieder zu pflegen.
Beim Kocher und Verbandskasten sollte auch einer reichen. Je nach Kocher auch an Brennstoffnachschub denken. Teller, Becher und Besteck sollte aber jeder haben. Auch an ein scharfes Messer denken.
Sinnvoll ist noch, dass jeder eine Taschenlampe mit hat, damit er ohne Probleme Nachts raus findet. Beschäftigung für einen eventuellen Regentag im Zelt, wenn ihr bei Regen nciht radeln wollt.

Da fällt mir gerade das nächste ein. Regensachen! Ganz wichtig...udn dabei auch nciht die Schuhe vergessen...so leicht trocknen die nicht wieder.

Letztlich wirst du auf der Tour dann merken was dir gefehlt hat. Jeder braucht halt unterschiedliche Sachen...

Beim Rad musst du nur drauf achten, dass es beim Losfahren nicht schon erste defekte aufweißt. Also besser die runtergefahrenen Bremsklötze tauschen und nach der Tour wieder die alten dran, als Samstagabend zu merken, dass die Bremse nicht mehr greift.
Schauen, ob alle Schrauben fest sind, etc. Luftdruck sollte schon an das Maximum des vorgegebenen Wertes gehen, gerade am Hinterrad.

Guten Morgen,

das mit dem Zweibeinständer ist an sich keine schlechte Idee.
Aus eigener Erfahrung: die normalen angeschweißten Ständerplatten am Rahmen sind bei Fahrrädern aus dieser Zeit manchmal nicht für die Belastung mit einem Zweibeinständer ausgerüstet. Ich habe es zwei mal erlebt, dass mir der Zweibeinständer die Befestigungsplatte vom Rahmen abgerissen hat. Daher würde ich Dir empfehlen, den Ständer mit einer Platte auf den Kettenstreben zu klemmen.

viele Grüße
Rolf

...oder einfach den Ständer nicht benutzen...Bäume, Pfosten, Mausern, Geländer...irgendwas findet sich immer, wo man das Rad gegenlehnen kann. Wenn der Untergrund nicht befestigt ist, kann man den Ständer ohnehin vergessen.

Die klassische Abstellmethode scheint mittlerweile vergessen:
Unteres Pedal auf die Bordsteinkante.

Ich gehöre zu den Verfechtern des Ständers am Hinterbau.
Bei Mittelbauständer sehe ich fast nur Nachteile.

Quasi ein Klassiker aus "Unsere Räder"...





"Kaatiins" Räder in Italien.
Quelle: "Teil 1", S.21.

Gruß Mario

so,ich habs getan und steh noch ein wenig unter schock:
eine nexus super 7 und ein zweibeinständer sind montiert.
es soll noch ein brooks-sattel folgen.

Mit einem neuen, nicht eingefahrenen Brooks wäre ich vorsichtig, das kann schmerzhaft enden... Wenn die Dinger neu sind, kann es sein, dass du sie mehrere 100 km einfahren musst, bevor sie sich an einen A**** angepasst haben.
Du schriebst im ersten Beitrag, ihr wollt 3- bis 5-gang-Räder nehmen, obwohl was anderes zur Verfügung steht. Das würde ich mir ehrlich gesagt nochmal überlegen. In London ist es zwar zur Zeit total hip für Radler ohne Schaltung, Freilauf und Bremsen rumzufahren, aber zu viel Purismus muss auch nicht sein, finde ich. Und dass heute 3- bis 5-gang nicht mehr Standard ist, hat seine guten Gründe.
Ein wichtiger Tipp aus meiner Sicht wäre noch, vor der Abfahrt bei allen Rädern die Reifen sehr kritisch auf den Prüfstand zu stellen. Wenn es keine hochwertigen Mäntel von Schwalbe, Conti o-ä. sind, die sich in halbwegs gutem Zustand befinden: runter damit. Sonst musst du alle 50km flicken.
viel Spaß wünscht
Olaf

hallo Kalle,

wenn das Deine erste Tour mit Gepäck ist: wieg das vorher mal aus. Wer nicht gerade sehr leichte Ausrüstung hat, der kommt schnell auf 25kg. Bei meiner ersten Auslandsreise (auch nach Schweden) hatte ich glatte 35kg Gepäck dabei - viel zu viel! Übrigens ist Schweden recht hügelig und eine 3-Gangschaltung vohl nicht das richtige - die Nexus-Nabe ist eine gute Idee. Einen Ersatzschlauch solltest Du noch einpacken.

Wenn ich mir das Foto so ansehe... der Gebäckträger ist wohl nicht gerade für richtige Belastung gebaut...

Empfehlung: prüfe mal die Speichenspannung der Räder. Wenn die plötzlich eine Extralast tragen müssen, könnten die sich verziehen, wenn sie lange nicht nachzentriert wurden. Habe ich einmal unterwegs erlebt und musste die Räder mit einem Speichenspanner nachjustieren.

Ich verwende jetzt einen Hinterbauständer, alles andere nicht mehr. Für den Zweibeinständer bräuchtest Du schon ein Brett zum unterlegen, wenn das Rad im Wald oder auf dem Campingplatz auf- oder abgeladen wird.

Wie schauts mit dem Kartenmaterial? Eine Karte für Autofahrer 1:1.000.000 lass einfach zu Hause. Für Schweden: Kümmerli & Frey, Länsmäteriverket, ... Für eine 1-Wochentour vielleicht die Blätter 1 (Skåne) und 2 (Västra Götaland).

Packtaschen: fürs Zelt, die Isomatte und die Penntüte gibt's für kleines Geld Packrollen für Motorräder bei den üblichen Verdächtigen des Motorradzubehörs. 2 schmale Spanngurte aus dem Outdoorladen zu dazu und gut. Meine Packtaschen sind nicht mehr so dolle (ältere VauDe aus Kunststoffplane), da regnet's rein. Verlust mehrerer teurer Straßenkarten letztes Jahr :=( Deine Taschen sind dicht...?

Will selbst in ein paar Tagen los. Tausche gerade aus oder habe gerade erneuert: Kette, Zahnkranz, 2. Gang vorn, Vorderreifen, Hinterrad (dünn vom Bremsen), Bremsklötze, Sattel (Kunststoff, gibt gerade auf), Vorbau (verstellbar, knarrt undhat Spiel).

God tur!
elwood

... und noch ein'n: Speichenspanner und 1-2 Ersatzspeichen mitnehmen!

elwood

Hoi Kalle,

Du hast ja schon einige Tipps bekommen. Speziell für die Niederlande glaube ich, dass Du kaum Ersatzteile oder so'n Krams mitschleppen musst. Jede Stadt hat mehrere Radhändler, die mit Rädern wie Deinem bestens vertraut sind. Hier reichen auch 3- oder 5-Gangnaben aus. Neulich auf'm Heimweg wurde ich erst von 'ner Truppe deutscher Jugendlicher, die hier mit Rädern ähnlichen Kalibers auf Radreise waren, fast niedergebügelt. Die hatten nicht mit flottem, niedrigen Gegenverkehr gerechnet

Obwohl ich beim Reiserad 'nen Ständer eher skeptisch sehe, ist er in NL eine ganz gute Idee. Grad wenn Du irgendwo in 'nen Supermarkt musst und alles mit Rädern zugeparkt ist und an den Wänden Schilder sind, dass Du dort Dein Rad nicht gegenlehnen darfst, dann lohnt es sich, dass das Rad von selbst stehen kann. Und mitten in der Stadt für 'ne Viertelstunde ein bepacktes Rad hinlegen..... nee!
Flaschenhalter kann man, wenn man drunter etwas Isolierband zum Rahmenschutz macht, mit Schlauchschellen ranzömmen. Hatte ich damals von Papa noch so ans ösenlose Kinderrad bekommen, hält absolut sicher und man kann sie eben fester anziehen als Kabelbinder.
Letztere sind aber auf jeden Fall ratsam, um mit auf Tour zu nehmen. Es gibt viele Problemchen, die mit Kabelbindern gelöst werden können, von der gebrochen Schutzblechstrebe bis hin zur zerfallenden Sandale...

Der bisher montierte Gepäckträger wird sicher auch zwei Radtaschen und 'nen Packsack oben drauf tragen. Aber stabil und fest ist was anderes, er dürfte halt etwas hin und her schwanken. Wenn Dir das nicht so wichtig ist und Du ggf. den Träger danach wegwerfen willst, dann kannst Du es damit probieren. Er wird sicher nicht so ohne Weiteres zerbrechen (sondern sich laaangsam immer weiter verbiegen).

Für Schweden relativiere ich die obengenannten Tipps: Bremsanlage, Fahrstabilität bei höheren Geschwindigkeiten (Gepäckträger...) und Schaltung fallen mir da spontan ein. Eben einfach, weil es Hügel gibt.

Und noch zur Tourenplanung in NL: Wenn Ihr auf Landschaft steht, dann kann ich Euch die Veluwe empfehlen. Das größte Waldgebiet in NL mit immer wieder netten kleinen Orten drin. Oder von da aus auch der Norden. Groningen ist mein NL-Tipp schlechthin.
Wenn Ihr auf Städte steht, dann lasst Den Haag ruhig weg (verhältnismäßig hässlich, kühl, wenig Flair) und konzentriert Euch auf Städte wie (natürlich) Amsterdam, Rotterdam, Utrecht, Groningen.
Empfehlenswert in Sachen Streckenplanung sind die ANWB-Radkarten (auch, wenn man mit dem Kauf das ADAC-Pendant von NL unterstützt...). Dort drin sind Knotenpunktnetzwerke und landschaftlich schöne Strecken eingezeichnet. Ebenfalls sieht man, ob ein Weg (un-)befestigt ist.

Viel Spaß auf der Reise und bei der Vorbereitung,
Martin

Hallo Kalle,

folgende Anregungen hätte ich noch auf Lager:

a) 100km Testfahrt im ÖPNV-Bereich bevor es auf "große Tour" geht

b) Flaschenhalter sind zwar mitunter praktisch als Zwischenlager, Getränke bewahre ich mittlerweile lieber im Gepäckfach auf, da sie dort kühl bleiben

c) 3 Tage vor der Abreise Wetterbericht anschaun. Bei Dauerregen und Gegenwind macht auch die schönste Radtour keinen Spass

d) .... und ja, ... falls Du noch irgendwo einen alten 3-Streben-Gepäckträger auftreiben könntest .... für Feldwegabfahrten mit Zelt und Kocher scheint mir der abgebildete Gepäckträger doch etwas wackelig. Aber das kannst Du ja noch bei der Testfahrt ausprobieren.

Viel Spass - und berichte mal wie es war

Andi

Echt? Da gibt es aber Leute die was anderes beweisen...

Es gibt sogar Leute, die laufen, womit bewiesen wäre, das ein Rad gar nicht nötig ist.

Es mag ja sein, das es solche Leute gibt. Es stellt sich nur die Frage, wie durchtrainiert muss man sein, um die 10%-Steigung hoch zukommen. Oder wie angenehm ist es, eine längere Steigung zu fahren.
Je mehr Gänge vorhanden sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, das ein Gang genau zu meiner Verfassung und der Steigung passt. Gerade bei Steigungen ist dies wichtig. Im Flachland fährt man im schlimmsten Fall einen zu kleinen Gang und ist deshalb etwas langsamer.

Sucher gibt es die. Ich allerdings würde eine Schaltung mit weniger als 5 Gängen _niemandem_ empfehlen.

so unsigned long
elwood

so, nun mit 7gang und lampenschutz hinten:


der hier ist gestern gekommen, aber noch nicht drauf:
Bild