Hallo Leute,

auf meiner diesjährigen Sommertour von Aachen (Linnich) nach Pisa bin ich mit der Routenplanung bis zum St. Gotthard gekommen, danach stellt sich die Frage, wie Italien weitergehen soll...

a) Genua und dann entlang der Küste (Cinque Terre) La Spezia - Pisa

b) Milano-Piacenza-Parma-Modena-Bologna-Firenze(Florenz)-Pisa

c) ???

Wer hat Tipps für mich?

Viele Grüße
Jürgen

Hallo Jürgen,

Ich plane eine ähnliche Tour und habe mich deshalb bei Kollegen ein wenig schlau gemacht. Allgemein wird empfohlen, auf der linken Seite des Lago Maggiore zu fahren und dann dem Ticino bis Richtung Pavia zu folgen, d.h. rechts an Mailand vorbei. Die Strecke über Genua - Cinque Terre ist offensichtlich eher dann zu empfehlen wenn man zur "Quäl Dich-Fraktion" gehört. Dort geht es ziemlich heftig rauf und runter.
Die Strecke Pavia - Pisa habe ich auch noch nicht ausgeknobelt.

Gruss

Bourbon

Sagen wir es mal so - der Weg ist das Ziel...
Wenn es sich landschaftlich lohnt, nehme ich gerne auch mal den schwierigen Weg!

Andererseits wähle ich natürlich nicht die landschaftlich unattraktive Route,
nur um eine möglichst harte Strecke zu fahren.

Gruß
Jürgen

Hallo,

durch die Cinque Terre ist es landschaftlich sehr schön aber auch sehr hügelig. Außerdem müsstest Du dann noch an der Küste bei Carrara vorbei (viel Verkehr).

In der Po-Ebene ist es (von der Landschaft her) eigentlich ziemlich egal, wo man fährt (es sei denn Du hast best. Städte ins Auge gefasst), da landwirtschaftlich geprägt. Es geht im Prizip nur flach und ist im Sommer auch sehr heiß. Man meidet dort am besten die (z.B. auf Generalkarten) rot markierten Straßen und fährt dann meist über wenig frequentierte Nebenstraßen.

Zur Überquerung des Apennin eignet sich z.B. der wenig frequentierte Passo Radicci:

http://home.arcor.de/fries.p/Toskana2007/BerichtToskana1.htm

http://www.veits.org/apuane_start.htm

Der Anstieg von der Po-Ebene her ist zwar lang, aber meistens nicht steil.

Dann kannst Du durch das Serciotal weiterfahren bis nach Lucca. Und dann bist Du schon fast in Pisa.

Übrigens kannst Du Dir mit dieser Seite ein Höheprofil von jedem beliebigem Abschnitt einer Tour erstellen (erst Strecke auf Karte markieren und dann auf Zusammenfassung das sehr genaue Höhenprofil ansehen - die angegebenen Höhenmeter für Anstieg und Abstieg stimmen allerdings nicht):

http://bikeroutetoaster.com/Course.aspx

Gruß
Peter

Hallo Jürgen,

Variante a): Ich würde mich an der Route von Barfußschlumpf orientieren, Genua selbst aber wohl meiden und statt dessen über Busalla im Scrivia-Tal weiterfahren, um dann bei Chiavari an die Küste zu kommen (oder auch schon weiter westlich, z. B. Recco, denn die Valle Fontanabuona fand ich nicht so attraktiv).

Variante b): Sofern du keine Städtebesichtigungen vorhast, lautet die Empfehlung für Mailand-Bologna: Eisenbahn. Die Hauptstraße ist eine stark befahrene, schattenlose Ödnis; Nebenstrecken dürften zwar weniger Verkehr, aber kaum mehr landschaftliche Reize bieten, die den Umweg oder eine längere Verweilzeit rechtfertigen.

Andere Varianten: Über den Passo d. Radici (oder auch P. Pradarena, noch weniger Verkehr, aber etwas steiler) ins Garfagnana-Tal ist, wie Peter (M.Indurain) schrieb, eine schöne Alternative, hat aber eine starke Variante-b-Komponente, weil du mindestens bis Parma in der Po-Ebene bleiben müsstest. Außerdem würdest du auf den Meerblick verzichten.


Gruß Heini

Hallo Peter, hallo Heini,

zunächst einmal Danke für die Tipps!

Am Besten gefällt mir momentan die Route von Barfußschlumpf, eventuelle Routen zur Umfahrung von Genua, werde ich mir in den nächsten Tagen und Wochen mal genauer anschauen.

Ich denke mal, die Variante B ist werde ich auf keinen Fall wählen, zur Not könnte ich ja auch Teilstrecken im Cinque Terra mit der Bahn zurücklegen, um das leidige Tunnelfiasko zu umgehen.

Gruß
Jürgen

Dazu noch ein Vorschlag: einen Ruhetag mit Übernachtung in/bei Levanto einlegen (einige Hotels u. CPs), von dort die Cinqueterre mit Muße zu Fuß/per Bahn/Schiff erkunden, Weiterreise mit dem Fahrrad im Landesinnern über Pignone nach La Spezia und Lerici; ein paar kleine Bergwertungen nach Montemarcello/Amelia, abschließendes Zeitfahren nach Pisa.

Durchaus unsportliche Grüße

Heini

Hallo, zwischen Bologna und Florenz gibt es eine interessante MTB-Route:
http://www.dabolognaafirenze.it/

Die ist mir mal untergekommen, als ich auf der Ciclovia della Seta (Venedig-Livorno) unterwegs war.
Vielleicht wäre das was für dich?

Was für ein frevel. Genua ist 2004 immerhin Europäische Kulturhauptstadt gewesen.
Die Strecke zwischen Genua und Pisa ist echt schön, lässt sich gut fahren und auch nicht viel Verkehr. Da würde ich jederzeit wieder hinfahren.
Unbeding Zeit für die Halbinsel bei Rapallo / Portofino nehmen!

Würde ich genauso machen wie von Karayman vorgeschlagen: Tagesausflug mit der Bahn in die Cinque Terre und mit dem Rad durchs Innenland nach La Spezia. (Wenn du dir den 600m Pass sparen willst eben mit dem Zug nach La Spezia)

Hallo Peter!
Hi @ll!

Welche Karte nkannst Du denn für Italien empfehlen?
Gibt es online etwas zum Download?

Gruß
Jürgen

Hallo Jürgen,

solange du auf Landstraßen bleibst, sind eigentlich die TCI-Karten 1:200.000 erste Wahl.

Will man kleinere Wege fahren, fängt es an spannend zu werden...
Durchgängig für ganz Italien gibt's dann nur die ollen Militärkarten (1:25.000), auf die man auch online über WMS zugreifen kann.
Ansonsten wirf mal einen Blick ins Wiki:
http://radreise-wiki.de/Kartenverlage#Italien
Jede Region hat dort so seine Spezialverlage.

Bei Geoplan kann man kostenlos Provinzkarten runterladen.

Im Wiki war ich vorhin schon mal und habe mich an den Militärkarten versucht,
leider ist es mir nicht gelungen herauszufinden, wie man sie runterlädt

Welches "Geoplan" meinst Du?

Runterladen ist da nicht (mehr) so einfach. WMS ist eine Schnittstelle zum Anzeigen von Karten. Dazu braucht man Spezialsoftware (z.B. CompeGPS oder Globalmapper), weiteres siehe Wiki:
http://radreise-wiki.de/WMS
Man kann z.B. auch selbst ein Javascript schreiben, das die Karten runterlädt. Ist nicht ganz trivial, aber machbar, wenn man etwas Programmiererfahrung hat.



Natürlich den ital. Kartenverlag (siehe Link).

Autsch!
Das entwickelt sich ja zu einer Wissenschaft!

Hallo Jürgen,

Nehme für Italien immer die Generalkarten und hatte damit bisher keine Probleme. Fahre allerdings nur Straßen und keine Wege.

Die Karten nehme ich nicht mit, sondern kopiere s/w die Ausschnitte, die ich brauche und markiere die zu fahrende Strecke. Vorteil: Weniger Volumen, weniger Gewicht, in der Trikottasche sofort griffbereit und kann nach abgefahrener Strecke entsorgt werden.

Gruß
Peter

Hallo Peter,

Welche Generalkarten sind das?

Gruß
Jürgen

Hallo Jürgen,

"Die Generalkarte" von Mairs Geographischer Verlag.

Von Italien gibt es 15 Karten (die ganz Italien abdecken) im Maßstab 1:200.000.

Am besten mal in einer größeren Bücherei vorbeigehen. Da liegt dann in der Regel eine Generalkarte für ein bestimmtes Gebiet aus. Da ist dann auch die Gesamtübersicht mit den Zonen der einzelnen Karten drauf.

Gruß
Peter

Hallo Ältere

um den konservativen Konsumenten etwas Innovation nahezubringen und weil die Jüngeren beim Namen 'General' an gefährliche und unspassige Dinge denken, wurde 'Die Generalkarte' in dieser Saison abgeschafft und als 'Marco Polo' neu im Buchhandel firmiert.

Doch Vorsicht!
Es sind nun u.a. von Italien 2 Maßstäbe im Umlauf.
Ein 1 : 300.000, der überhaupt nichts bringt - wegschmeißen, falls versehentlich gekauft.
Und der alte 1 : 200.000er Schnitt mit vielen Details. Der ist zum Radeln gut, wenn mehrere italienische Regionen durchfahren werden.
Viele Buchhandlungen haben nur das eine oder andere. Weiterziehen und nicht lange betteln bei der Verkäuferin. Sie hat keine Ahnung. Sie macht die Schleifen.

Stimmt tatsächlich so, so unglaublich euch das vorkommen mag.
Lernte es im April, als ich sämtliche Marco Polo Italien 1 : 200.000 bezog bei mehreren Instituten, außer Sardinien.
Wieso denn das? Wie schon anderswo angedeutet, radelte ich das ganze Italien, ohne Sardinien.

Um den 2 1/2 Kilo schweren Landkartenberg zu verschlanken, schnitt ich mithilfe einer Schere und eines Skalpells folgende Dinge ab:

den Umschlagkarton mit Telefonbuch

alles Blau (auf Wasser kann man nicht radfahren - die Inseln habe ich aber ausgeschnitten und wieder wo drauf geklebt)

einen Teil der Überlappungen

Außerdem sind einige Schnitte weitgehend kongruent - das waren dann Fehlkäufe und sie blieben zuhaus im Kartensammler.

Am Ende hatte ich dann 1000 Gramm Italien und Ostschweiz dabei - das musste reichen.

Zur Qualität der Marco Polo Italien 1 : 200.000 :
Ist identisch mit der bisherigen Generalkarte, welche zum Radfahren eine sehr hohe Detailgenauigkeit bringt.
Leider leider ist die Detailtiefe und -genauigkeit der italienischen Geodaten allerdings deutlich geringer als diejenige von Schweizer oder deutschen Daten.

Aber in Italien ist ja manches weniger genau.

Viel Spaß bei der Auswahl der passenden Marco-Polo-Karten zu je 8,50 das Stück wünscht euch

Rainer