Hallo zusammen,

bei meiner Deore 9fach habe ich ein Problem, das sich mit der Zeit verschlimmert.
Wenn ich hinten einen kleineren Gang einlege (also auf ein größeres Ritzel schalte), dann klappt das umgehend.
Wenn ich aber einen größeren Gang einlege (also auf ein kleineres Ritzel schalte), dann geschieht das fast immer nur mit zeitlicher Verzögerung.
Anfangs waren das nur so 1-2 Sekunden, mittlerweile muß ich aber teilweise bis zu 15 Sekunden warten, bis der Schaltkäfig die Kette auf das kleinere Ritzel bewegt. Es ist aber nicht so, daß während dieser Zeit irgendwelche Schleifgeräusche zu hören wären. Es ist eher so, als ob der am Lenker durch Ziehen des Hebels gegebene Schaltbefehl tatsächlich erst mit Verspätung hinten ankommt.
Kann mir da jemand weiterhelfen, an was das liegen kann bzw. mit welcher Schraube man dies nachstellt?
Zur Info: das Trekkingrad ist gerade mal ein Jahr alt und hat ca. 2.700km drauf, also am Alter oder der Abnutzung kann es eigentlich nicht liegen.

das klingt nach schwergängigen Zügen. Ich würde die samt Hülle mal komplett austauschen.

job

Hallo,

da hat sich wohl der Zug gelängt. Eine Umdrehung an der Stellmutter am Schaltgriff und es funktioniert wieder einwandfrei.

Gruß

Ingo

Feder vom Schaltwerk ausgeleiert?
Schaltzug verdreckt? (wahrscheinlicher)
Zugspannung zu hoch? (eher unwahrscheinlich, wenn nicht einer heimlich dran gedreht hat)
Gruß Florian

Hallo Flachlandraser,
das ist kein Problem der Einstellung. Die Schaltbewegung hin zum kleineren Ritzel (größerer Gang) wird durch eine Feder im Schaltparallelogramm bewirkt. Offenbar reicht jetzt die Federkraft nicht aus, um die Schaltung zu verschieben. Ursachen:
- Schaltzug schwergängig oder irgendwo verklemmt. Demontieren und prüfen, evtl. auswechseln, und zwar mit der Hülle.
-Manchmal verschieben sich einzelne Drähte der Hülle und verklemmen sich zwischen
Drahtseil und der Abschlusstülle. Deshalb die Hülle mit auswechseln.
- ungünstige Zugverlegung mit zu kleinen Radien, dadurch erhöhte Reibung im Zug.
-Gelenke am Schaltparallelgramm schwergängig, kann man prüfen, wenn der Zug weg ist. Dann muss sich das Gelenkviereck gegen die Federkraft noch gut mit der Hand bewegen lassen.
- falls das Drahtseil noch aus verzinkten Drähten besteht, unbedingt ersetzen durch Edelstahlseile. Die haben geringere Reibung. Dazu Hüllen mit innenliegendem Kunststoffrohr
und nicht schmieren.
Meist ist mit einem neuen Zug alles o. K.
Viel Erfolg bei der Fehlersuche
Peter

Super, vielen Dank!
Das ging ja verdammt schnell mit Euren Tipps.

Habe die große Feder im Schaltwerk mal gereinigt, zumindest habe ich es versucht, weil da kommt man so schlecht ran.
Dann habe ich die Schaltzüge nach den geposteten Fehlermöglichkeiten abgesucht (leider nichts gefunden). Zum Schluß habe ich die Stellschraube um eine Umdrehung geändert. Momentan scheint es jetzt wieder zu klappen, zumindest so im Stand. Bei uns regenet es derzeit, da ist an einen Praxistest nicht zu denken.
Falls es immer noch nicht klappt, dann werde ich wohl den Schaltzug komplett auswechseln.

Nochmals vielen Dank an Alle

Du kannst es auch im Wohn-/Schlaf-/Eßzimmer testen:
den Zug hinten am Schaltwerk lösen und ganz aus der an Ort und Stelle zu verbleibenden (!) Hülle ziehen und im Schalthebel aushängen, dann wieder einfädeln und hin und herziehen. Wenn er noch gut ist, muß das sehr leicht gehen. Wenn nicht, was ich vermute, ist schon das Herausziehen schwergängig, ihn schiebend wieder reinzubekommen, kaum möglich. Wenn er nicht verrostet ist, ist er verdreckt bzw. eben die Hülle. Du kannst beides mit Benzin reinigen, die Hülle mit einer großen Einmalspritze (dieses im Schlafzimmer aber nur nach Absprache ) und leicht fetten. Viel besser dürfte der Austausch sein. Und zwar auch der Hülle!