Bin mitten in der Urlaubsplanung und habe noch ein paar gesammelte Fragen.
Grob geplant ist, mit dem Zug zum Bodensee zu fahren und dann Genfer See / Aostatal / Lago Maggiore / Centovalli, danach evtl. nochmal richtig in die Berge.

Ist die Strecke vom Bodensee nach Biel auf den Velolandrouten gut zu fahren, oder kommt man auf der Straße zügiger voran?

Wie viele Kilometer sind es, wenn man den Genfer See umrundet? (Lt. Karte komme ich auf etwa 180 km, kommt das hin?)
Gibt es irgendwo eine Fähre, um das ggf. abzukürzen?

Um vom Aostatal zum Lago Maggiore zu kommen, finde ich zwei Möglichkeiten: Über Biella und Borgosésia oder über Santhia und Gattinara. Ersteres scheint wohl ziemlich hügelig zu sein; lohnt es sich trotzdem, dort langzufahren?

Welche Seite vom Lago Maggiore ist eigentlich besser zu fahren, das Ost- oder das Westufer?

Danke, Wonko

Hi Wonko,
Auf welcher Route willst du denn fahren? Die Mittelland-Route finde ich teils etwas mühsam, da das Mittelland doch ziemlich überbaut ist und die Route die grösseren Strassen meidet sind doch einige "unnötige" Kehren vorhanden. Alles in allem ist die Strecke von Romanshorn nach Lausanne 370km lang und vornehmlich flach.
Ich selber würde die Seen-Route oder sogar die Alpenpanorama-Route (streng) bevorzugen, da einfach attraktiver.
Ich komme laut Karte auch etwa auf 175km. Wobei es auf den Hauptstrassen beidseitig viel Verkehr hat. Auf der Schweizer-Seite gibt es die Rhone-Route von Veloland-Schweiz. Von dieser hörte ich jedoch, dass sie etwas mühsam zu fahren ist, da immer dem Verkehr ausweichend. Sehr schön ist es zum Beispiel zwischen Lausanne und Montreux am Hang durch die Weinberge zu radeln.
Es gibt keine Fähre, jedoch Kursschiffe auf denen du das Fahrrad mitnehmen kannst. Gib einfach mal unter http://www.sbb.ch unter Reisen/Fahrplan Lausanne nach Evian ein und du kriegst die Schiffsverbindung.
Ich persönlich fand das Ostufer etwas verkehrsärmer.

Wir fuhren auch mal die Strecke von Malesco nach Cannobio runter. Sehr schön, jedoch lange im Aufstieg. Wäre eine Alternative für dich, die etwas verkehrsärmer wäre als das Centovalli von Locarno her.

Eigentlich die Rhein-Route bis Koblenz, dann die Aare- und später die Mittellandroute. Wollte ab Singen fahren und die ersten Tage möglichst flach und knieschonend unterwegs sein - Berge kommen später
Wie ist denn die Seen-Route? Der Brünigpaß zieht sich ja auch ein bißchen, und wie ist es dann zwischen Thuner und Genfer See?



Oh ja... war mal (lange vor dem Veloland) dort unterwegs und habe mich geärgert, wie hügelig es auf dem direkten Weg von Iverdon-les-Bains nach Montreux ist - bis ich am Hang über dem Genfer See gestanden bin, das war die Mühe wirklich wert



Wobei ich dort hinwollte, um das Centovalli zu sehen. Außerdem steht auf meiner Karte kurz hinter Malesco was von 17% Steigung
Die Strecke Locarno - Centovalli - Malesco - Cannóbio müßte eigentlich an einem Tag zu schaffen sein, oder? Wäre vielleicht ein guter Tagesausflug ohne Gepäck.

Vielen Dank, Wonko

Die Seen-Route fand ich eigentlich ziemlich moderat. Es geht zwar immer etwas rauf und runter. Es sind jedoch keine sehr langen Steigungen. Der Brünig (1008m) ist nicht sehr schlimm. Es hat zwei Stufen drin und so kann man sich dazwischen etwas erholen. Wenn man es etwas flacher haben will nimmt man von Lungern zum Pass besser die Hauptstrasse. Die Veloland-Route steigt von der Passhöhe noch etwas mehr und die Abfahrt ist teils auf Schotter. Schön ist die Strecke zwischen Meiringen und Interlaken, wo man an schönen Wasserfällen vorbeikommt (vorallem im Frühling spektakulär). Von Spiez (Thun) gehts durch das Simmental und über Saanenmöser (ca. 1200m) hoch. Landschaftlich sehr reizvoll. Von Chateau dOeux find ich die Alpenpanorama-Route viel schöner. Sie führt über entlang einem Stausee über eine kleine Militärstrasse (werktags teilweise gesperrt!).
Wenn du es wirklich flach haben willst bist du mit deiner Routenwahl sicherlich besser.
Das Centovalli ist wirklich sehr schön. Die Strassen sind jedoch ziemlich eng und die Autofahrer teils chaotisch. Wir hatten dort haarsträubende Situationen erlebt. Die 17% hinter Malesco könnte schon hinhauhen. Kurz vor der Passhöhe ist es sehr steil, jedoch nur kurz. Unsere Etappe ging damals von Bellinzona-Locarno-Malesco-Cannobio. War an Ostern. Wir kamen gerade beim Eindunkeln, da es früh im Jahr war.

Dann wird es wohl darauf rauslaufen... allerdings gibt mir Dein Streckenvorschlag neue Ideen für den Rückweg. Was ich bisher nicht geschrieben habe: Wollte auf dem Rückweg sowieso an den Thuner / Brienzer See. Und einen Teil der Strecken kenne ich halt schon (wie z. B. den Brünigpaß), und wollte möglichst auch "Neues" fahren.

Kann man vorher erfahren, ob die Straße gesperrt ist? Und wenn, sind solche Straßen dann nur stundenweise gesperrt (daß man warten kann) oder auch mal länger?

Danke, Wonko

Gut zu Wissen: La Lécherette–Corbeyrier geöffnet Sa–So: Juni–Okt., alle Tage: 1. Juli–15. Aug. (Militärschiessplatz l’Hongrin). Nicht signalisierte Alternative: La Lécherette–Aigle via Col des Mosses.

So steht’s auf www.veloland.ch. Dort gibt es kurze Informationen zu allen Strecken.

Gruß
Holger
Alpenpässe mit dem Rad