Hallo Italienfreunde,

hatte mich neulich schon mal an einen bestehenden Thread mit angehängt, aber wahrscheinlich hat keiner so weit durchgescrollt - deshalb hier als neues Thema die Frage: Wie kommt man am besten von Tivoli her nach Rom hinein zum Bahnhof Termini? Die offizielle Rom-Radwegkarte weist für diese östlichen Stadtteile nix Passendes aus.

Außerdem würden wir uns noch über Tipps freuen, ob man (wir sind vermutlich ohne Zelt unterwegs) an der Amalfitana Mitte September ohne Vorbuchung damit rechnen kann, bezahlbare Unterkünfte zu finden.

Vielen Dank im Voraus, Gruß

Thomas
www.bikeamerica.de

Ich wusste gar nicht, dass es in Rom sowas wie eine offizielle Radwegkarte gibt. Ich habe sie auch noch nie vermisst. Nach der Karte dürfte die Via di Poli und dann die Via Prenestina relativ ruhig sein. Über diese kommst du über die Porta Maggiore direkt zum Bf Roma Termini.
Wenn du allerdings den Schonraum »Radweg« brauchst, dann ist Rom nicht unbedingt dein Traumziel.

Falk, SchwLAbt

Mit dem Bus!
Leider kann ich dir nicht mehr sagen, vor fast drei Jahrzehnten war ich dort mit der Schulklasse, aus den Außenbezirken Roms kam man mit Linienibussen sehr gut in die City, nach Tivoli gings halt mit dem Reisebus unserer Klassenfahrt. Unser Busfahrer war in Rom schon genügend genervt - als Radfahrer könntest du noch einen Nerv mehr brauchen. Viel Spaß!

Hallo Thomas!
Es ist sicher nicht der beste Weg, aber wahrscheinlich der landschaftlich schönste und geschichtsträchtigste Weg, wenn Du einen kleinen Bogen fährst und vom Süden kommend über die Via Appia nach Rom einfährst.

Bist Du erst mal auf der Via Appia drauf, fährst Du an schöner Mittelmeervegetation nach Rom ein und durchfährst auch noch ein antikes Stadttor.
Direkt an diesem Abschnitt an der Via Appia liegen dann auch gleich die Katakomben, welche auch besichtigt werden können.

Die Via Appia ist ziemlich holprig
siehe das 2. Foto auf
www.willi44.de/rom.htm
aber auf einigen Abschnitten ist in der Grasnarbe am Rand eine Fahrradspur ausgefahren.Da kommt man dann einigermaßen gut voran.


Es grüßt Willi

Wie Du aber von Tivoli rüber zum Äquadukt und dann zur Via Appia kommst, mußt Du weiter selbst ergoogeln.

Den Gedanken mit der Via Appia Antica (die neue ist auch nur eine Schnellstraße mit Mittelstreifen) hatte ich zu Anfang auch. Es ist aber ein ziemlicher Umweg, außerdem ist das Römerpflaster wirklich sehr holperig und beladen nicht die reine Freude. Die Via Appia ist eine Extrafahrt wert, aber möglichst nicht an einem Montag (dann ist fast alles geschlossen).
Falls doch, das Ende der befahrbaren appia antica ist bei Casabianca am Südostende von Ciampino. Zumindest auf dem Umgebungsübersichtsplan finde ich aber keine richtig markante Verbindung von der Prenestina. Vielleicht Galliciano nel Lazio - Colonna - Frascati - Grottaferrata - Marino (schon am Lago die Albano). Über das Relief kann ich mich nicht äußern, ganz ohne Grund wird die Straße aber nicht so bogenreich sein wie sie ist.

Falk, SchwLAbtg

Hallo,
meine Erfahrungen mit dem Rad in Rom sind sehr gut. Ich kann keine Einzelheiten schildern, weil ich bei einer Tante in Isola Farnese gewohnt habe. Aber der Verkehr ist für Fahrradfahrer paradiesisch: ich habe nirgendwo sonst so rücksichtsvolle Autofahrer erlebt wie dort. Ich hatte zu keiner Zeit Angst vor der römischem Blechlawine. Nur: Gebt auf Euer Rad gut acht. Ein Römer sagte zu mir in gebrochenem Deutsch und einem Augenzwinkern: "Zigeuner sind in der Stadt", womit er vermutlich seine Landsleute meinte.

Grüsse, Jakob

Hallo Thomas,
Mitte September solltest du dort problemlos eine Unterkunft finden. Ich weiß nicht was sie kosten, aber ich vermute , dass unter 100 € wenig zu finden sein könnte

Fitus

Hallo miteinander,

zunächst mal vielen Dank für eure Tipps! Langsam sehen wir schon klarer, und auf die Ansicht von borstolone (und atk), dass die italienischen Großstadt-Autofahrer recht rücksichtsvoll gegenüber Radlern sind, bin ich auch in etlichen Beiträgen im Web schon gestoßen. Das deckt sich auch mit unseren eigenen Erfahrungen beispielsweise aus Florenz.

@Falk: Wenn man auf Radwege in der Großstadt angewiesen ist, dann kann man es wirklich bleiben lassen – das weiß ich selber, das ist schon in Stuttgart so. Gute Radwege erleichtern die Sache aber, und außerdem meinte ich mit meiner Frage einfach günstige und vergleichsweise problemarme Radrouten, so wie ich sie beispielsweise für Manhattan, Mexico City oder Buenos Aires empfehlen könnte, wenn jemand mal danach fragt. Die Radwegkarte von Rom findet man übrigens auf www.assessoratoambiente.it/files/piste%20ciclabili.pdf.

Momentan könnten wir uns den Tiber-Radweg vorstellen (von L’Aquila her kann man Rom ja auch grob gesehen von Nordosten her ansteuern) oder tatsächlich – danke, Willi – die Via Appia Antica. Dort waren wir tatsächlich schon mal vor 15 Jahren (damals ohne Rad), ist wirklich superschön dort draußen, auch weiter draußen die Colli Albani und Frascati. Wäre schön, wenn sich noch jemand meldet, der die Via Appia letzthin mal geradelt ist. So wie ich es noch in Erinnerung habe, ist sie mehrfach unterbrochen - wo kommt man am besten drauf?

Wie auch immer, wenn wir unsere Tour beendet haben, werde ich berichten. Herzlichen Dank nochmal,

Ciao, Thomas

Hi Thomas ,
ein nettes Quartier an der AmalfiKüste hatte ich grad vor 2 Wochen, in Positano für 50, € das doppelzimmer die Nacht Pensione Canneto
ein sehr netter Wirt, bei dem man auch gut speisen kann.
Allerdings ist Positano recht touristisch, es war rappelvoll mit Briten, wie die ganze Halbinsel von Britischen Touris stark frequentiert ist.
Viel Spaß
Wolf

Hallo Wolf,

vielen Dank für deinen Tipp! Hab's auf jeden Fall mal bei den Tour-Unterlagen gespeichert - hoffentlich gibt es dann sowas ohne Vorbuchung im September auch noch

Ein weiteres Problem ist heute noch aufgetaucht: Normalerweise kann man sich ja alle Bahn-Fahrkarten zur Abholung auf einen Automat am Bahnhof seiner Wahl in Deutschland bereitstellen lassen. Nur bei den Fahrradkarte für die Rückreise ab Rom geht das angeblich nicht. Kann das sein oder ist das eine Falschinformation - wer weiß Näheres (Falk?) Die Reservierung soll aber angeblich drin sein.

Gruß Thomas

Hallo Thomas,
das ist richtig so mit der internationalen Radkarte. Man bekommt sie nur in dem Land, in dem man die jeweilige Fahrt antritt. In dem Fall Deiner Rückreise also in Italien - vielleicht.
Bei unserer jetzigen Reise wollte ich in Neapel die internationale Radkarte kaufen, dort losfahren und in Rom in den Nachtzug umsteigen. Man hat sich in Neapel aber geweigert uns eine solche zu verkaufen, ja sogar bestritten das der Nachtzug unsere Räder mitnehmen würde. Na, wir haben dann nur eine inneritalinische Karte erworben und sind von Rom nach München ohne eine solche. Hat keinen gestört, reserviert hatten wir die Plätze ja schon von daheim...
Laß Dich überraschen...
Wolf

Nee, mit dem Zug. Es gibt eine S-Bahn/Regionalbahn von Tivoli zur Stacione Tiburtina, wenn man da einsteigt spart man sich den Stress. Fahrkarte dürfte etwa 2 EUR kosten.

Ubrigens die Via Poli und die Via Prenestina würde ich nicht fahren bzw mir das genau überlegen. Habe mich in Rom auch mit Google-Maps-Ausdrucken herumgeschlagen, gelbe Strassen hiessen da meist "nur für Blechkisten".

Hallo miteinander,

dieser Tage sind wir von unserer Italientour zurückgekommen - hier noch ein kleines Feedback zur Rom-Radel-Frage.

Als Erstes: Radeln in Rom und auch hinein in die Stadt war überhaupt kein Problem! Ich möchte mich sogar fast zu der Behauptung versteigen, dass wir noch selten einmal in einer Weltstadt so rücksichtsvolle Autofahrer getroffen haben, auch wenn der Verkehr wie halt so vieles in Italien zunächst einmal recht chaotisch wirkt.

Statt von Tivoli aus sind wir die Stadt von Frascati angegangen - eine Top-Entscheidung! Wir haben dort einen recht angenehmen Abend verbracht (natürlich bei einem kühlen Frascati:-), und wenn dir dann vom Hotelbalkon nachts die Lichter Roms zu Füßen liegen, das vergisst du nicht so schnell!

Knapp 30 km trennten uns dann noch von Roma Termini, und die Via Appia Antica wollten wir dabei unbedingt mitnehmen. Dazu rollten wir die Via Tuscolana hinab bis zur Abzweigung Ciampino (eine Empfehlung unserer Wirtin) und richteten uns nach der Beschilderung für den kleinen Flughafen gleichen Namens. Dann ist man schon bald auf der neuen Via Appia, wie von Falk angesprochen eine Schnellstraße mit Mittelstreifen, aber kein Radelverbot und es gibt einen wenn auch schmalen Seitenstreifen. Und meistens trifft man hier ohnehin auf den berühmten römischen Superstau. Wir querten dann die Ringautobahn und näherten uns im Blechkisten-Slaom dem Ippodromo, wo eine kurze Querstraße nach links zur Appia Antica führt.

Und ab da war's wirklich superschön, Dank an Willi für den Tipp! Das Pflaster war erträglich, vor allem für Radler, die bereits vorher Napoli durchquert haben:-) Dort, wo das Original-Römerpflaster noch vorhanden ist, gab es immer daneben einen recht ordentlichen Singletrail, schließlich ist das ja eine ganz offiziell empfohlene Radroute, siehe weiter oben den Link zur römischen Radwegkarte. Später passierten wir das Forum Romanum, den Konstantinsbogen und das Kolosseum - das ist wirklich eine geniale Stadteinfahrt, und wohl jeder historisch interessierte Radler wird davon restlos begeistert sein. Und dann (der Zug nach München geht immer spätabends) radelten wir noch problemlos kreuz und quer durch die Innenstadt, Fontana di Trevi, Piazza Navona usw, und es gab nicht mal so wenige Römer, die ebenfalls per Rad in ihrer Stadt unterwegs waren. Und sogar die Rückfahrt mit der Bahn hat problemlos geklappt, wenngleich auch uns, wie von Wolf beschrieben, keiner eine internationale Fahrradkarte verkaufen wollte.
Also, nochmal vielen Dank euch allen für die guten Tipps!

Ciao, Sybille & Thomas
www.bikeamerica.de

Hallo Sybille und Thomas!
Schön, daß Eure Touren so geklappt haben, wie Ihr Euch das vorgestellt habt.
Die Strecke auf der Via Appia war für mich echt ein super Erlebnis.
Euch hat es auf der Via Appia also auch prima gefallen, wie ich hier gerade lesen konnte.
Da freue ich mich dann auch, wenn ein Tip mal einen Erfolg brachte.
Es grüßt Willi

Das Bild mit dem Pflaster auf der Via Appia gibts hier:
www.willi44.de/rom.htm

via appia, herrlich...

ich musste die mal nachts von rom raus an den flughafen fahren, weil die einzige alternative eine schnellstraße gewesen waere... die straße hat mich in der nacht beinahe umgebracht, weil ich nicht wusste wie lang die so ist (kopfsteinpflaster ist nichts dagegen)! und angst hatte ich auch, den ich war allein und ich wusste gar nicht wo ich bin (also in welchem umfeld)

grueße danny

Hallo Rosinenbomber!
Tja, die Via Appia ist ein bleibendes Erlebnis . Einmalig holprig. Einmalig schöne Umgebung.
Es grüßt Willi