Hallo,

Durch wahrscheinlich nicht ganz fachgemäße Behandlung ist mir gerade eine Speiche in meinem Inter 8 Hinterrad gebrochen...

Da ich mir selbst in Sachen Einspeichen, Zentrieren...etc. garnichts zutraue, werd ich wohl eine Werkstatt beauftragen müssen. Die Felge hatte sowieso schon einen ziemlichen Schlag, so dass ich die Nabe gern mit neuer Felge einspeichen lassen würde. Mit welchen Kosten müsste ich ungefähr rechenen? Oder wäre ein neu eingespeichtes Laufrad vom Versender eventuell günstiger. Der Einbau wäre ja kein Problem.

Grüsse

Imrexx

Hallo


Eine Speiche in Dein bestehenes Laufrad einzuziehen und einspeichen zu lassen , ist billiger als ein neues Laufrad bei einem Versender zu kaufen.
Oder hast du ein besonders gutes Angebot. Die Laufräder, die eich gesehen habe, kosteten über 150€.
Das einziehen einer Speiche kostet mit aus und einbau des Laufrades aus dem Rad 21€ bis 26€. Wenn du das einzelne Laufrad hinbringst, kostets 7€ bis 11,40€ Arbeitswerteliste

Wenn Deine Felge einen ziemlich großen Schlag hat, dann ist Deine Überlegung sicher nicht verkehrt, daß evtl. auch die Felge ersetzt werden sollte.
Was da nun wirklich vernünftig ist, kann Dir der Händler Deines Vertrauens sagen. Der kann Dir sagen, ob er sich nachzentrieren traut oder ob die Felge fertig ist.
Wenn die Nabe noch gut im Schuß ist, lohnt auf jeden Fall das Neueinspeichen anstatt des Kompletttauschs.

...
für einen groben Richtwert: Felge kostet je nach Marke und Ausführung ab etwa 20 € (darüber wird es allerdings nicht gerade schlechter), für Speichen habe ich bisher 10-15 € und das Einspeichen selbst in der Regel 20-35 € bezahlt. Bekommst Du zusammen also ab etwa 50 €.

Wolfram

Das wäre doch auch eine Möglichkeit, die eigenen Fähigkeiten zu erweitern:
Spookey und 2 oder 3 Reservespeichen dürften für gute 5€ zu haben sein. Selbst wenn das Ergebnis nicht ganz zur Zufriedenheit ausfällt, hast Du Erfahrungen in dem Thema gesammelt. Wenn Du danach die Nabe doch beim Händler neu einspeichen lässt, hast Du nur etwas Zeit, aber kaum Geld in den Sand gesetzt.

Frage an die Techniker im Forum:
Sollte man in dem Fall nur die eine gebrochene Speiche wieder einsetzen und auf Spannung bringen? Oder wäre es hier angesagt, alle Speichen um 2 oder 3 Umdrehungen zu entspannen, dann die Speiche ersetzen und dann alle Speichen neu anziehen (um den Schlag besser aus der Felge zu kriegen)?

Gruss georg123

Hallo Georg,

"Sollte man in dem Fall nur die eine gebrochene Speiche wieder einsetzen und auf Spannung bringen?" - Ich entscheide das nach dem jeweiligen Gesamtzustand des Laufrades: Bei einem insgesamt noch intakten und richtig gespannten Rad entsteht beim Riß einer Speiche kein großer Schlag an der Felge; in so einem Fall reicht es natürlich, die Speiche einzusetzen und festzuziehen, allenfalls hier und da noch mal etwas nachzuzentrieren (was bei gebrauchten Rädern fast immer sinnvoll ist).
Wenn aber - wie ich es jetzt gerade hatte - durch den Riß der Speiche ein starker Schlag (oder gar ein "Doppelschlag") entstanden ist (das Hinterrad schliff in diesem Fall am Rahmen), stimmt die gesamte Zentrierung nicht mehr. Allerdings würde ich dann nicht "auf Verdacht" alle Speichen lösen, sondern erst mal den gröbsten Schlag "wegarbeiten", was natürlich auch heißen kann, das man Speichen etwas lösen muss. Wenn so ein Rad aber völlig aus der Zentrierung "springt", hat man es in den meisten Fällen sowieso mit zu schwach gespannten Speichen zu tun (man kann natürlich mit "Gewalt" bei Zentrieren einfacher Felgen auch problemlos zu viel Spannung erzeugen und so die berüchtigte "Hutkrempe" verursachen ... ), so dass das Losdrehen gar keinen Sinn machen würde. Viele Laufräder werden ja höchstens einmal in ihrem Leben nachgespannt - die meisten offenbar nie ...

Schöne Grüße

Matthias

Hallo!

Ich stelle meine Frage zu der Thematik hier mit rein, da ich ebenso eine Speiche ersetzten muss die gebrochen ist.
Hier erst mal die Daten die ich von Felge und Nabe abgeschrieben habe:
Airline One R %00i Rims (teilweise war es schwer zu lesen) alloy 6063 - T6 etrto 822x19 din
Shimano Deore LX FH-M580 Via M
Speichen von Gewinde bis zur Knickstelle (dort ist sie gebrochen) 290mm (28 Zoll), Durchmesser 2,0mm an der Nabenseite 2,4mm.

Da ich technisch nicht so bewandert bin, bin ich über Tipps zum selbständigen Einbau dankbar; ja, ich will es selbst mal ausprobieren, ob ich es schaffe.
So wie es aussieht, läuft auch die Felge nicht mehr ganz rund; passiert ist der Speichenbruch am letzten Freitag (12.9.), habs aber erst am Abend in der S-Bahn bemerkt, das (wieder einmal) eine Speiche gebrochen ist.

Grundsätzlich dann noch eine Frage: Sind 26 Zoll Räder stabiler als 28 Zoll?
Bei 1,88m und ca. (derzeit)95kg kommt mit dem Gepäck der Ausrüstung auf einer Tour schon ne ganz schöne Belastung auf das Rad zu. Frage mich deshalb, ob ich in (fernerer) Zukunft auf andere Reifengröße wechseln sollte. Mein MTB mit 26 Zoll Reifen und 1,8mm (vorn) und 2,0 mm (hinten) macht das jetzt besser mit, obwohl mit dem MTB überwiegend unbefestigte Wege der Ümgebung (Wald, Wengert usw.) gefahren wird.

Edit: Betreff geändert
Matthias

Hallo Matthias,
ob es die ED-Speichen (bei denen nur ein Ende verstärkt ist) noch gibt, weiß ich gar nicht.
Wenn bei Dir reihenweise die Speichen brechen, ist die Speichenspannung evtl. allgemein zu gering. Von einer besonderen Belastung würde ich bei Deinem Gewicht noch nicht ausgehen.
Speichenlängen werden vom Ende des Gewindes bis zum Speichenbogen gemessen und sollten möglichst schon auf ein oder zwei Millimeter genau passen.
Wenn nur eine Speiche fehlt sieht man ja ganz einfach, wie und wo die hingehört. Spannen: erst mal auf das Niveau der übrigen Speichen der selben Seite und dann evtl. alle etwas nachziehen, bei einem schon benutzten Laufrad aber nicht mehr als halbe Umdrehungen pro Durchgang.
Beim Kettenschaltungshinterrad ist die Spannung der Speichen auf der Kettenseite deutlich höher, auf jeder Seite sollte die Spannung möglichst gleichmäßig sein (Hörprobe).
Gruß Florian

Hallo Florian,

danke für die schnelle Antwort. Werde dann mal schauen ob ich bei den nächstgelegenen Radfachgeschäften fündig werde.
Mir fiel auch noch auf, das ich noch nicht so viel geschrieben habe, wo die Speiche gebrochen ist: Hinterrad auf der linken, also Kettenabgewandten Seite, Gottseidank,
sonst würd ich es gar nicht erst versuchen, da das dann laut einem Handbuch/Reparaturbuch kompliziert wird. Es blieb bei dem Bruch einer Speiche, aber eine danebenliegende ist etwas lockerer.
Grüße
Matthias

Hallo Matthias,

dass Du den Zahnkranzsatz (die Kassette) abnehmen mußt, weißt Du vermutlich, und bist auch mit entsprechendem Werkzeug (Konterring-Abnehmer; Kettenpeitsche) versehen ? Zentrieren kann man ein Laufrad (bei abgenommenem Reifen) zwar grundsätzlich auch im Rahmen, wenn man sich entsprechende "Hilfsvorrichtungen" improvisiert, mit denen man den Abstand zur Felge schrittweise immer kleiner machen kann, aber eine richtig gute Zentrierung wird das dann selten werden, da gerade bei "geschüsselten" Kettenschaltungs-Laufrädern schnell mal die richtige "Mittellinie" verloren geht ... An sich empfiehlt es sich wirklich, mit einem Zentrierständer zu arbeiten - auch ein billiger von eBay tut es da zunächst und ist jedenfalls besser, als das "Gewerkel" am umgedrehten Fahrrad. Und gerade, wenn man sich erstmals damit beschäftigt, ist es gut, wenn man mit Hilfe des Zentrierständers beim Spannen (oder Entspannen) von Speichen zu "eindeutigen" und "reproduzierbaren" Ergebnissen kommt - nur so kann man es wirklich lernen (es ist nicht schwierig, nur eine Geduldssache !). Ohne Zentrierständer (oder eine geeignete Hilfskonstruktion) bleibt es ein ziemliches "Stochern im Nebel" ...

Und generell sind 26"-Räder schon stabiler als 28"-Räder, wenn man ansonsten identische Naben- und Felgensätze miteinander vergleicht - durch die kürzeren Speichen wird das Rad in 26" seitensteifer; die im Profil gleich dimensionierte Felge ist natürlich relativ gesehen auch etwas stabiler als ihre "Kollegin" in 28". Aber es gibt heutzutage so wundervolle und unglaublich stabile 28"-Felgen (geschweißt ist besser als gesteckt ...), dass das eigentlich auch bei Reiserädern "kein Thema" mehr ist, und den Nachteil des kleineren und daher im Vergleich "langsameren" 26"-Laufrades allemal wieder wettmacht. 26"-Laufräder empfehlen sich wirklich eher nur dann, wenn man vorwiegend oder ausschließlich auf unbefestigten Wegen fahren möchte (es ist natürlich tatsächlich kein Zufall, dass MTBs 26"-Räder haben ...) - auf Straßen ist man in der Regel mit 28" besser bedient.

Schöne Grüße

Matthias