Das wiki über Qualität sagt folgendes aus (sehr interessant):
"Entscheidend für die Qualität eines Produktes nach ISO 9000 ist nicht sein Preis oder die Güte der verwendeten Materialien. Entscheidend ist, dass die gestellten Anforderungen an das Produkt erfüllt werden. Dabei müssen sowohl die objektiv messbaren Eigenschaften und Vorgaben des Produzenten als auch die subjektiven Erwartungen der Kunden erfüllt werden."
Nett, Joachim.
Nur hat Wikipedia nicht immer recht.
Nach ISO 9000 ist die Qualität erfüllt, wenn die
Vorgaben der Kunden oder interessierter Parteien in der Produktion eingehalten werden. Deine subjektiven
Erwartungen interessieren die Norm nicht. Der Hersteller (Kunde) definiert die Anforderungen und sichert sie dem Verbraucher zu, die Produktion muss diese Anforderungen einhalten. Es wäre ja auch ziemlich unübersichtlich, wenn Jeder Käufer für sich festlegen könnte, welche einklagbaren, sich widersprechenden Eigenschaften ein beliebiges Produkt erfüllen muss.
Bei Reifendiskussionen lese ich hier immer wieder die gleichen Fehleinschätzungen. Es gibt kein Produkt, dass wiederstreitende Qualitätsmerkmale in sich vereinigen kann. So bedeutet leicht im Allgemeinen weniger haltbar.
Brooks selber schreibt, dass ein nasser Sattel abfärbt, also scheint Nicht-Abfärben keine Vorgabe von Brooks zu sein und damit auch kein von dir einklagbares Produktmerkmal.
Da der Körper beim Radeln schwitzt und die Feuchtigkeit über die Hose - durchaus gewollt - in den Ledersattel zieht, wird dieser feucht, der Hintern bleibt trockener. Dies ist ein von Brooks zugesagtes Produktmerkmal, dass Ledersättel von Plastesätteln unterscheidet. Dieses Merkmal könnte Velotrauma einklagen, wenn es nicht erfüllt würde.
Da seine Sättel aber abfärben, wird es sichtbar und zuverlässig erfüllt. Andere Nutzer ohne Abfärbprobleme schwitzen vielleicht weniger oder rutschen vielleicht weniger hin und her.