Ich hatte über Auffahrt eine kleine Radtour nördlich der Schweiz gemacht.
Velo: MTB Papalagi, mit je 2 Ortlieb-Taschen vorne und hinten.
Was mir aufgefallen ist, dass in Deutschland die Autofahrer viel vorsichtiger überholen... sie warten wirklich, biss die Gegenfahrbahn frei ist! Dafür fahren sie schneller...
1. Tag: mit Bahn von Chur bis Basel, dann über Lörrach-Feldberg-Titisee, 100km.
Die Fahrt durchs Wiesental ist locker, nur geringe Steigungen. Guter Radweg bis Todtnau. Danach Passstrasse mit furchteinflössender, aber kurzer 10%-Serpentine bis zum Feldergpass (1231m). Der Feldberg war noch schneebedeckt und die Bahn nicht in Betrieb. So fuhr ich gleich runter zum Titisee. Es war schwierig, ein Zimmer zu finden, hatte aber doch noch Glück. Achtung: ab 22 Uhr ist hier nichts mehr los! Es gibt nur eine Bar, die Schwarzbrennerei, wo man nachher noch was kriegt.
2. Tag: Titisee-Wolfach, 100 km. Nördlich auf Strasse nach Furtwangen, dann über einsamen Waldweg Richtung Schönwald. Hügelige, echt verlassene Gegend. Vor Triberg kam der höchste Wasserfall deutschlands, 163 Meter tief, über zahlreiche Stufen verteilt. Die Abfahrt durch Triberg war steil, und da der Ort nicht besonders einladend wirkte, fuhr ich entlang der grössten Kuckucksuhr der Welt das Tal nach Hausach herunter. Von dort nahm ich den Radweg richtung Wolfach, kam aber nach einer anstrengenden Steigung auf einen Wanderweg. Ich wollte zum Brandkopf fahren, verirrte mich aber und musste zurückfahren. Es war eindrücklich, wie tief man hier in den Wald hineinfahren konnte. Entlang des Horizontes waren nur bewaldete Hügel zu sehen. Dannn schob ich mein Velo den Wanderweg hinunter und gelangte doch noch nach Wolfach, ein sehr hübsches Städtchen.
3. Tag: Wolfach-Mühlheim, 130 km. Auf Strasse ostwärts bis Alpirsbach, dann Aufstieg nach Reutin. Dann hinunter über Winzeln und Villingendorf nach Rottweil. Schöne Stadt, ideal für eine Kaffeepause. Schnelle Fahrt bis Tutlingen. Die Durchfahrt war schrecklich, viel verkehr, und eine verwirrende Ausschilderung. Nachdem ichs durch die Stadt geschafft hatte, gings auf eine Hochebene nach Neuhausen, und danach ein Tal hernter nach Mühlheim. Eine schöne mittelalterliche Stadt.
4. Tag: Mühlheim-Sigmaringen-Kreuzlingen, 140 km. Der Donau-Radweg verläuft bis Sigmaringen (50 km) dürch die schöne und breite Donau-Schlucht. Auf dieser Strecke habe ich die Gangschaltung am meisten gebraucht, da es sehr viele kurze, aber steile Buckel auf der Srecke gab. Ein Eldorado für Rohloff-Fahrer. Ich würgte mich mit meiner 27-Gang Shimano durch... Hier waren sehr viele andere Tourenradler unterwegs.Dann gings mit Rennradtempo, die Bise im Rücken, über die schwäbische Alb nach Stockach. Auf der Strasse waren zahlreiche LKW unterwegs, was vor allem bei Seitenwind sehr mühsam war. Es gibt auf dieser Strecke auch einen Radweg, den ich wegen Zeitmangels nicht nehmen konnte. Die sanftgeschwungene Landschaft hat mir gut gefallen. Bis Stockach kam ich extrem zügig voran, aber dann verlor sich der Windvorteil. Ich hatte genug von den Strassen, und bis Konstanz nahm ich den Radweg. Das war richtig entspannend, ohne Lastwagen... Aber auch hier gab es noch zahlreichere kleinere Steigungen... Durch Konstanz war ein wenig mühsam, um 17 Uhr war ich in Kreuzlingen in der Schweiz. Zuerst überlegte ich noch, ob ich bis St.Gallen oder so (40km) fahren sollte, liess denn aber sein, ganz einfach, weil mir der Hintern wehtat!! Natürlich nahm ich die Bahn bis Chur-Reichenau, aber das waren immer noch vier Stunden Fahrzeit.
Es war eine schöne, aber anstrengende Tour. Ich hatte viele Kilometer zusätzlich gemacht, weil ich als Karte nur Google-Ausdrucke hatte, und mich mehrmals verfuhr.
Im Sommer gehts nach Südfrankreich. Bis Dann!