Dann fährt man halt eine Farm an und fragt, ob man dort übernachten kann (okay können 20 km einfach sein...) Die Zäune sind ca. 20m von den Pisten entfernt. (i.d.R. gibt es alle 80-100 km eine Übernachtungsmöglichkeit)
Das ist richtig, viele Farmen sind aber nicht das ganze Jahr über besetzt, da es sich um Gästefarmen handelt. Sie gehen davon aus, daß Besucher sich vorher ankündigen. So kann es passieren, daß nach Schieben des Rades über 20 km durch tiefen Sand man wiederum vor einem verschlossenen Tor steht. Neuerdings hört man auch immer wieder, daß Reisende die bei bewohnten Farmen anklopfen, abgewiesen werden, vor allem männliche Alleinreisende.
> 2. Die mangelnde Versorgung zwischen den Orten erfordert die Mitnahme von großen Trinkwassermengen
Auf Autofahrer kann man sich verlassen..
Von Ägypten, im Sinai, weiß ich das aus eigener Erfahrung. In Gesamt Schwarz- und Weißafrika haben wir nicht ein einziges Mal Wasser angeboten bekommen. (In Südafrika von den weißen Bewohner allerdings 2x Bier bei einem kleinen Plausch!) Abgesehen davon, daß die Autofahrer in der Regel gar nicht soweit denken, haben die meisten kaum Wasser dabei. In Solitaire haben wir von einem Radfahrer gehört, der kurz vor uns von Walvisbay dorthin gekommen war. Er hatte es in wenigen Tagen geschafft, war total ausgedürstet und fertig in Solitaire angekommen und brauchte mehrere Tage, um sich zu regenerieren.
> 3. schmale Straßen ohne Seitenstreifen oder sandige und steinige Pisten
Also die Pisten sind meist breiter als deutsche Autobahnen. Bei einem Verkehr zur Rush Hour (3 Autos die Stunde) ist das zu verkraften.
Da kann man ja getrost sein Fahrrad bei Tempo 5km/h über die Piste schieben.
url=http://www.ImpetusInMundum.de/Dokumentation/Album.html?CurrPic=119&Land=030Namibia]namibische Piste[/url]
namibische Straße Das namibische Fremdenverkehrsamt wirbt ja auch damit, eines der besten Straßensysteme der Welt zu haben.
> 4. rasende Autofahrer (im Schnitt 120km/h), die keinen Abstand halten
fahren mit 120 (10 km/h langsamer als erlaubt) bzw. 20 km/h schneller als erlaubt auf Pisten.
Wir haben auf einer dieser ruhigen Pisten faustgroße Steine von vorbeipreschenden Autofahrern abbekommen.
Wußtest Du eigentlich, daß bei manchen namibischen Stämmen die jüngeren Brüder zur Fahrprüfung geschickt werden, um sich die unnütze Lernerei zu ersparen?
Auch in Südafrika sind die Fahrgewohnheiten nicht besser als in Namibia.
Auf Landstraßen, auf denen in Deutschland 70km/h erlaubt sind, fahren Südafrikaner bei starkem Regen und schlechter Sicht ca. 130km/h. Dort ist es für viele eine Schande, aufs Bremspedal zu drücken.
Scheinbar hast Du ganz andere Erfahrungen gemacht als wir. Uns ist in Namibia die Lust am Fahrradfahren ziemlich vergangen. Aber wahrscheinlich liegt das daran, daß wir noch ein paar andere afrikanische Länder kennengelernt haben. Wenn man aus dem Norden kommt, Tansania, Sambia, Botsuana ist Namibia ein mit Streß verbundenes Fahrradreiseland. Auch sind die Menschen weiter im Norden viel freundlicher und offener, einfach angenehmer.
Roswitha