Macht ihr euch unterwegs irgendwelche Notizen? Haltet ihr Ereignisse, Daten, Erlebnisse und Empfindungen fest? Stichwörter, Tagebuch, Laptop, Zettelwirtschaft? Oder bleibt alles aktives Gedächtnis? Und schreibt ihr danach alles "ins Reine", in einen Bericht, auf die HP, an eine Zeitung etc.pp.? Oder war es das mit dem unterwegs Verfaßten und es wandert so, wie es ist, ins Regal? Könnt ihr zuhause das unterwegs im Zeltdunkel/am Hotelnachttisch und in Abenderschöpfung Gekritzelte noch lesen?
Andreas

Im Urlaub schreibe ich schon Tagebuch. Meistens mit Stift und Muttiheft, im letzten Jahr hatte ich vor lauter Dekadenz auch die Rechenmaschine mit. Hat den Vorteil, dass der Reisebericht hinterher gleich fertig ist. Weil wir in Finnland die Bergstiefel nicht brauchten, hatte ich den nötigen Stauraum. Ansonsten wird das Tagebuch hinterher abgetippt. Gleich ausformulieren mit frischen Eindrücken ist meiner Meinung nach wichtig, Schnitzer, und seien sie stilistisch, kann man hinterher durchaus noch ausbügeln.
Habe ich dann viel Muße, wird das Ganze auch noch mit Bildern verziert, leider ergibt das in Druckqualität ziemlich große Dateien.

Falk

Viele Fragen !!
Also ich schreibe abends auf Tour immer so Dinge auf wie gefahrene Kilometer, Höhenmeter, Wetter, Strecke etc. Das ganze kommt in ein normales Schulheft. Zu den "harten" Daten versuche ich immer besondere Vorkommnisse festzuhalten (sowohl positive als auch negative). Dazu gehören auch Empfindungen, Stimmungen, auch mal Zoff mit meinem Begleiter, eben alles was mir in dem Moment aufschreibenswert erscheint. Zugegeben fällt es manchmal etwas schwer und ich muss mich etwas zwingen. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, daß man vieles sehr schnell vergisst (zumindest geht es bei mir schon los). Nach der Tour wird das ganze dann nochmal in den PC übertragen, ergänzt oder korrigiert mit dem Abstand, den man nach ein paar Wochen nach Abschluß einer Tour gewonnen hat.

Die Belohnung besteht dann darin, an grauen Wintertagen in alten Berichten zu schmökern und damit das Erlebte wieder vor dem geistigen Auge lebendig werden zu lassen. Man glaubt gar nicht, wieviel Details man mit der Zeit vergisst. Erst beim Wiederlesen gibt es dann den Aha-Effekt. Das ganze dann noch mit Fotos garniert, das ist das Sahnehäubchen.

Da mein Radelpartner das übrigens auch macht, ist es doppelt interessant, wie unterschiedlich die Ergebnisse manchmal ausfallen. Also aus meiner Sicht ist ein Tourbericht ein Muß !!

Volkmar

Sehe ich genauso,
meine Tourparterinnen, schreiben allerdings nicht.
Bisher waren wir in Pensionen unterwegs (soll sich ab 2008 ändern).
Da meine Begleiterin Jg 48 ist, holt sie gerne ihren Mittagschlaf nach Ankunft im Hotel nach. Hier habe ich dann Zeit und Muße alles aufzuschreiben was mich am Tag beschäftigt hat.
Wichtig ist mir auch festzuhalten wo wir interessante Dinge gesehen haben?.
Schöne Töpferei oder Schmiede nettes kleines Heimatmuseum, Super gemütlichen Biergarten, lauschige Plätzchen am Wegesrand oder einfach nur super frische geräucherte Forellen aus dem Bergsee. Auch die Unterkünfte werden festgehalten.

So kann ich wenn ich wieder in die Gegend komme besser planen.

Und im Winter mit einem schönen Tee und leckeren Plätzchen sind sie eine willkommene Lektüre.

Benutze für jede Tour eine neue kleine DinA 6 Chinakladde und schreibe mit Bleistift. Die passt in jede Lenkertasche und ist auch unterwegs schnell zur Hand.

Gruß Hilde

Hallo Andreas,

eine sehr interessante Frage, die zu beantworten ich ein wenig ausholen möchte.

Meine ersten Radreisen als Jugendlicher sind leider überhaupt nicht dokumentiert, es gibt nicht einmal Fotos (in Ermangelung einer Kamera). Auf die Idee, ein Logbuch zu führen bin ich damals gar nicht gekommen. Ich sah einfach die Notwendigkeit nicht.

Heute ärgere ich mich, dass ich meine alten Touren z. T. nicht mal mehr auf der Landkarte nachvollziehen kann (z. B. wegen der schönen Stellen, die ich gern noch einmal besuchen würde).

Inzwischen mache ich natürlich auch Fotos und seit 2005 führe ich ein kleines Moleskine-Notizbüchlein mit, in dem ich die wichtigsten Daten und Erlebnisse stichwortartig eintrage (zurückgelegte Strecke, Wetter, besichtigte Orte, Begegnungen, allgemeine Stimmungslage). Ich sammle hier auch Eintrittskarten und ähnliches. Wenn ich zeichnen könnte, würde ich das ganze durch Reiseskizzen ergänzen (dafür bin ich leider untalentiert).

Seit dem vergangenen Jahr besitze ich eine einfache Digitalkamera (nachdem ich mich jahrelang dagegen gewehrt habe). Von der letzten Radreise habe ich zuhause mit den gemachten Fotos, ergänzt durch den Aufschrieb aus dem Notizbuch, ein Fotobuch gestaltet und meinen Mitreisenden geschenkt. Die haben sich riesig darüber gefreut. Ich denke, dass man da auch später ganz gern wieder reinschaut.

Gruß netbelbo

Der HdS kann sich erinnern, dass das Thema schon (ein paar) mal diskutiert wurde. Weitere Antworten gibt es z.B. hier.
Gruß
Uli

nein, obwohl ich oftmals denke ich könnte das ja mal festehalten (und dann nie Lust dazu habe). Deshalb weiß ich oft hinterher nicht mehr wo genau ich gewesen bin. Macht aber nix, der Gesamteindruck zählt!
LG Nat

Schon, aber ich fand´s nicht so ergiebig. Die Mehrzahl der Schreiber sind momentan nicht aktiv, quasi unbekannt und die zweite Hälfte dreht sich um Sprach- und Softwarephänomene.
Andreas

Hi Andreas,
ich schreibe tgl. mein Reisetagebuch mit aktuellen Daten und auch Erlebnissen um diese nach der Reise auf der HP zu verewigen. Sonst würde ich die Hälfte unterwegs vergessen und außerdem ist es immer wieder schön wenn man einmal das geschriebene später noch einmal ließt.
Gruß Uwe

Hallo, Andreas,
mach ich immer, einfach damit ich hinterher die Ereignisse sortieren kann. Heraus kommt dann sowas:
http://www.tabula-raser.de/wp-content/uploads/Super%20Bock.doc
Gruß,
Mäxx

Hallo,

für mich gehört das Schreiben irgendie dazu, allerdings fotografie ich hauptsächlich

Abends mach ich mir dann Notizen, indem ich mir die in einer Tabelle die Bildnummer notiere und dann schreibe, was auf dem Bild zusehen ist. Manchmal nur ganz knapp, manchmal auch ausführlicher mit Stimmung, Allgemeinbefinden usw.

Also kein Tagebuch im klassischen Sinne, aber es hilft die kleinen Details nicht ganz so schnell zu vergessen.

Grüße
Gregor

Na das hat doch auch Vorteile. Kannst die gleiche Tour nochmals abradeln und freust dich über alles fast wie beim ersten mal (von einem gewissen Dejavu-Effekt abgesehen).

Ich finde es immer ganz amüsant, wenn ich meine ersten kleinen Reiseberichte wieder mal durchlese. Die ältesten sind dann doch schon über 25 Jahre alt. Vor allem, welche Sicht der Dinge man damals hatte ist immer wieder interessant.

Grüße
jomo

Auch nach mehr als 20 Jahren kann ich 95% meiner handschriftlich angefertigten Notizen noch entziffern!

Bernd

Da ich mein eigenes Gekritzel nach einiger Zeit nur noch mühsam entziffern kann, hab ich mir während der letzten Reisen das Internet zu Hilfe genommen, d.h.ich schreib mir alle paar Tage aus einem Internetcafe emails. Internetzugang hat man ja inzwischen fast überall auf der Welt. Wenn ich dann später wieder zuhause bin, kopiere ich die mails in ein Tagebuch und füge manchmal noch Fotos und Prospekte et.cet. zu.
Gruß!
Fred

Bis jetzt war auch bei mir Papier und Bleistift angesagt:
abends wurden die Streckendaten notiert, die wichtigsten Eindruecke in Stichworten, sowie das wichtigste zu den Photos.
Nach der Tour alles ins reine, wobei meine Lust dazu dann oft nicht mehr sooo gross war !
Diesen Sommer probier' ich es mit meinem Weihnachstgeschenk - einem pda.
Schaun mer mal !

Keine schlechte Idee, mit den eMails als Tagebuch. Ich hatte auch schon ueberlegt, wie ich das zukuenftig mache. Zuerst wollte ich eine Diskette mitnehmen und darauf das Tagebuch in den Internetkaffees schreiben bzw. abspeichern.

Ich habe von jeder Reise ein handgeschriebenes Tagebuch. Geht auch aber man muss fuer die Homepage dann wieder alles neu formulieren und Tippen.

Wenn man sich diese eMails, so wie man Moeglichkeiten hat, schreibt, kann man sich diese ausdrucken und als Tagebuch abheften und hat die Texte ggf. direkt zum kopieren vorliegen.

Gute Idee!

Hallo zusammen,
bei mir ist es auch eine kleine China Kladde, die in die Lenkertasche passt. Da kommen die Sehenswürdigkeiten rein, Öffnungszeiten von Orten die ich eventuell noch mal besuchen will und natürlich die Streckendaten. Außerdem werden die Ausgaben notiert (auch die des Kameraden) für die Abrechnung. In's Reine geschrieben habe ich das eigentlich nie, es dient aber als Gedankenstütze für die Kommentare im Fotoalbum. Sowas im Computer zu machen, habe ich keine Lust, arbeite beruflich genug mit Bildern und Texten am Rechner. Außerdem ist Schreiben mit der Hand ein sinnliches Erlebnis für mich. Gruß, Ralph

Nee, das ist zu stressig, wenn Du abends wenn Du nur noch ans pennen denkst noch was schreiben mußt. Dafür versuche ich, mir alles zu merken, bisher hab ich es auf zehn Seiten Arial Größe zehn für 900 km gebracht... das wird ganz schön viel wenn ich's durchziehe.

gruß, tris

Indirekt hatten wir das Thema schon öfters.
Ich habe einen tabellarischen Reiseplan, Etappenführung, Kilometer- und Höhenmeterprognose, ggf. Übernachtungshinweise - das ist auch mein Kalender (sonst wüsste ich oft nicht, welcher Wochentag gerade ist). Die Sollwerte werden mit den Istwerten überschrieben (und die Etappenabweichungen), zusätzlich Fahrzeit, Geschwindigkeit, mittlerweile auch Unterkunft mit Preis, evtl. auch Restaurantinfo.

Ein kleines Heft dient mir zu prosaischen Reiseaufzeichnungen. Das Ganze mache ich abends beim Essen. Manchmal werden mir die Speisen "zu schnell" gereicht - nach dem Essen bin ich meist zu müde. Diese Aufzeichnungen sollen in einen Reisebericht im PC münden, was ich aber meist nicht komplett schaffe - so habe ich noch viele unbearbeitete Zettel und halb fertige Berichte von vergangenen Touren. Die Verwendung der Berichte ist ungewiss (Homepage?, Buch?). Teilweise habe ich Berichte mit Fotos an Freunde verschickt (letztes Jahr waren es nur noch Fotoprodukte). Dafür steht ja mittlerweile vieles im Radforum .

Ich führe sowieso seit meinem 15. Lebensjahr Tagebuch. Das geschah aber nicht immer lückenlos und außerdem in sehr unterschiedlicher Weise und Umfang.
Entwickelt hat sich mein Tagebuch übrigens aus einem "Bordbuch" meines Fahrrades, in das ich meine Fahrten eintrug.
Im Alter von ca. 12 J. hatte mich das Logbuch der "Enterprise" auf diese Idee gebracht.
Später wollte ich auch aufschreiben, was um die Fahrten herum passiert, so dass irgendwann ein echtes TB draus wurde.

Im Urlaub und auf Touren nahm und nehme ich niemals mein TB bzw. den heute zugehörigen Datenträger mit. Alles wird vornotiert und zuhause übertragen. Je mehr das ist, desto schwerer fällt es allerdings - auch nach so vielen Jahren noch....

Habe garnicht geschrieben, wie ich es selber mache. Kam aber schon so ähnlich. Habe ein Vokabelheft und einen Kuli in der Lenkertasche. Die früheren ausführlichen Sätze sind inzwischen Stichworten und Halbsätzen gewichen, die Fahrdaten dürfen natürlich nicht fehlen. Einen ausführlichen Bericht habe ich letzten Herbst das erste mal verfaßt - anhand der aktuellen Aufzeichnungen, die ich auch noch lesen konnte .
Andreas

Hallo Andreas,

ich schreib auf meinen touren immer abends auf, was am tag so passiert ist (sofern ich mich vorm einschlafen noch dazu zwingen kann ), und das aus dreierlei gründen: um am ende der reise nicht schon wieder die erlebnisse und empfindungen vom anfang vergessen zu haben, um mir selber eine dauerhafte schöne erinnerung an die tour zu verschaffen und zu guter letzt um das ganze dann auch meinen freunden und verwandten zu präsentieren, was ich neben dem erzählen für die bessere form halte, da man dabei so gut wie nix auslässt und ein genaueres bild von der atmosphäre unterwegs verschaffen kann.

zu guter letzt kommt bei solo-auslandstouren (war erst eine) noch hinzu, dass mir so meine muttersprache nicht ganz in vergessenheit gerät, weswegen ich auch beschlossen hatte das tourtagebuch auf deutsch zu führen, statt auf englisch - damit hatte ich tagsüber schon genug zu tun.

viele grüße, Richi

Also ein Reisetagebuch ist für mich ein absolutes Muss, wenngleich auch nicht immer ein geliebtes. Die Eindrücke des Tages bringe ich abendlich aufs Papier (kleines Ringbuch), meist stichwortartig, manchmal auch schon mit Formulierungen, wenn mir grad was gutes einfällt.

Man vergisst viel zu schnell die Details einer Reise oder möchte nachgucken, wo man was erlebt hat. Wir sind momentan dabei, uns von einer Reise ein Fototagebuch drucken zu lassen. Das hat dann einen festen Einband und dickes Glanzpapier. Die Seitengestaltung machen wir selber, Text und Bilder. Ist perfekt, und wird unsere Erinnerungen aufleben lassen, wenn wir mal nicht mehr unterwegs sein können.

Hallo,
wir schreiben km, hm, Streckenpunkte, Wetter, Ausgaben und Abendessen auf. Dazu kommt ein etwas ausführlicher Tagesbericht mit diversen Eindrücken, die ja so schnell vergessen werden, wenn man sie nicht festhält.
Zu hause wird das überarbeitet und mit den Fotos kombiniert. Früher wurden Fotoalben kreiert, anschließend versuchten wir Reisebücher mit Fotos mit Hilfe des PCs zu erstellen. Seit 2 Jahren werden es nun endlich Power Point Vorträge - die kaum einer außer uns sehen will - mal gucken, was uns noch so alles einfällt...
Grüße Gudrun

Hallo Andreas,

Die Streckendaten schreibe ich in eine lerre Tabelle; Strecke, Geschehnisse des Tages, Eindrücke, Besonderheiten notiere stichwortartig ich am Abend in ein kleines Heft. Außerdem sammle ich alle möglichen Informationen in Form von Kirchenführern, Pensions- und Restaurantrechnungen, Info-Folder...
An langen Winterabenden verarbeite ich das Material mit den gemachten Fotos dann zu einem recht umfangreichen Reisebericht. Dieser wird ausgedruckt und meinen Reisebegleitern vor Weihnachten als Präsent überreicht. Diese warten dann meist schon sehnsüchtig darauf.

viele Grüße aus dem sonnigen Salzburg
Rupert

wir nehmen das mit:
http://www.bike-and-write.de/
Wolfgang

Ja! So war es bei mir auch: Ich hatte auch immer ein Vokabelheft mit Kuli oder Bleistift in der Lenkertasche. Die Kerndaten waren immer die Tageskilometersummen, wobei ich zwischen eigentlichen Etappen mit Gepäck und sonstigen Fahrradkilometern ohne Gepäck unterschied. Bei meinen Single-Reisen führte ich in selbigen Vokabelheften auch noch ein Haushaltsbuch, was mir einen Überblick über mein Konsumverhalten auf der Radreise gab.

Für das eigentliche Geschreibsel (Tagesablauf und so) musste man schon eine gewisse Disziplin mobilisieren, und das gelang mir eigentlich noch am besten, wenn ich alleine war oder in einer 2er-Gruppe. Aber selbst dann krankte das Tagebuch an Unvollständigkeit, da sich nach meinem Schrieb nicht selten die viel interessanteren Dinge ergaben: Oft lernte ich in Jugendherbergen abends noch faszinierende Menschen kennen und kam dann nicht mehr dazu, etwas über sie zu schreiben. Für eine halbwegs vollständige Dokumentation blieb eigentlich nur eine zeitraubende, nachträgliche Neuverfassung des Tagebuches. So etwas habe ich bisher auch nur für eine einzige meiner Touren gemacht.

Ansonsten lebten meine Fahrradreisen in meiner Erinnerung immer von einem gelegentlichen "Refresh" bei Diaabenden. Aber je weiter man sich zeitlich vom Ereignis entfernt, desto weniger Zusammenhängendes bleibt erhalten. Ich glaube, ich könnte die Diasammlung meiner Odysseen locker um die Hälfte kürzen, denn die vielen grünen Wiesen und die vielen Wegimpressionen usw finden heute keine Zuordnung mehr in meinem Gedächtnis.

Als ich einmal mit dreien meiner Freunde unterwegs war, kam mir die Idee eines "Reih-um-Tagebuches"; -Dabei schmiss man Abends das Vokabelheft einfach jemanden zu, der dann irgendetwas bemerkenswertes des Tages darin verewigen sollte. Leider fehlte es dann nach kurzer Zeit an Disziplin, dieses Tagebuch immer weiter zu führen, so dass es sehr lückenhaft war. Beständig blieben nur die Tageskilometer.

Da ich immer der Tournavigator war, waren die Reisekarten am Ende immer mit einer Reihe vieler kleiner Pünktchen durchzogen, welche unsere Route markierte. Zuhause übertrug ich dann die Strecken in einen kleinermaßstäbigen Straßenatlas, um eine Zusammenschau meiner Touren zu haben. Allerdings kann es nach einigen Jahren ganz schön unübersichtlich werden, wenn sich dann öfters Linien kreuzen.

Letztes Jahr habe ich dann mal angefangen, die eine oder andere alte Route in Google Earth nachzufahren um sie dann mit Excel zu archivieren. -Aber das ist ein Mordsaufwand. Da geht es eigentlich schneller, eine neue Tour zu produzieren...

Grüße
thomas

Hallo Andreas,

ein Urlaubstagebuch zu führen ist auf jeden Fall empfehlenswert, auch wenn man sonst kein Tagebuch hat. Aber wenn es einem überhaupt nicht liegt auch kein Muss. Allerdings sollte man sich zumindest notieren wo man Fotos geschossen hat. Sonst geht hinterher schnell das große Rätseln los. (Dito später die Bilder im Computer vernünftig benennen damit man im Notfall auch ohne die Begleitunterlagen auskommt.)

Wer ein festes Quartier hat oder Gepäcktransport gebucht kann auch gerne sein Notebook etc. mitnehmen. Ansonsten rate ich zum guten alten Papier. (Möglichst gebunden damit keine Zettel fliegen gehen.) Je nach Schreibwut A6 oder A5 Heft bzw. Büchlein. Das ist schön leicht und vor allem der ewige Kampf mit den Akkus entfällt.

Bei mir hat es sich bewährt jeden Abend die Tagesstrecke auf der Papierkarte einzuzeichnen. (Kuli weil der wasserfest und leidlich sichtbar ist) Das ist einfacher als lange Romane über den Streckenverlauf zu schreiben und genauer als nur Stichpunkte. Die Karte dann nach der Reise zusammen mit den Fotos archivieren.

Gruß, Bernhard

Ich mache sowas ähnliches. Ich habe eine Wandkarte von Skandinavien, die ich mit Korkmatten hinterlegt habe. Nach jeder Tour im Norden markiere ich mit Stecknadeln und Faden die gefahrene Route.
Stellenweise ist das Fadengewirr schon recht dicht, und man kann z.B. Ortsnamen gar nicht mehr ablesen. Ich verwende für jede Tour eine andere Farbe, wobei ich zuletzt so "hübsche" Farben wie Rosa und Grau benutzen musste (grün, blau, rot, gelb, weiß, lila, orange, schwarz, hellblau waren schon dran).
Jede Übernachtungsstelle bekommt eine Stecknadel mit farbigem Kopf, natürlich in der gleichen Farbe wie der Faden. Da ich die letzten Male keine Stecknadeln in den verwendeten Farben auftreiben konnte, hab ich die Köpfe mit Modellbaufarbe angemalt. Problematisch ist inzwischen vor allem Trelleborg. Dort stecken mittlerweile so viele Nadeln und enden oder beginnen so viele Fäden, dass ich kaum noch mehr unterbringen kann. Ich tendiere fast schon dazu, wegen meiner Wandkarte Trelleborg als Ein-/Ausreisehafen zu meiden

Ich führe schon seit ich selbständig verreise ein Reisetagebuch (die Angewohnheit habe ich von meiner Mutter übernommen). Im Alltag würde ich die Disziplin dafür niemals aufbringen, im Urlaub oder unterwegs zwinge ich mich dazu, denn ansonsten vergesse ich rasend schnell alles mögliche. Auch wenn es schwerfällt, setze ich mich abends hin, und ausfallen darf die Schreibzeit eigentlich nicht, denn am Tag darauf habe ich dann doppelt wenig Lust, die Geschehnisse von zwei Tagen aufzuschreiben. Mit dem Rad ist das etwas leichter für mich, denn der Tacho soll am nächsten Morgen ja genullt werden, um den folgenden Tag aufzuzeichnen, da muß ich schier...
Aufgeschrieben werden die Besonderheiten des Tages, je nach Schreiblaune mal mehr, mal weniger ausführlich. Auf Radtour zeichne ich auch die Tachodaten auf. Die Route war sonst auch immer dabei, das hat sich aber seit der Anschaffung eines GPS erledigt - jetzt macht der Apparat die Aufzeichnung und legt brav jeden Tag ein .gpx auf der Karte ab.
Zum Schreiben verwende ich ein kleines Büchlein, entweder selbstgebastelt oder gekauft, auf jeden Fall aber mit einem Leseband und einem festen Umschlag - sonst sieht es nämlich bald aus wie Sau. Die Aufzeichnungen sehe ich hinterher nur mehr selten an, aber zu Erzählungen, Fotovorführungen oder Tournachbereitungen sind sie für mich in jedem Fall notwendig - sonst siehe oben: alles mögliche vergessen. Letztens habe ich in ein Tagebuch von vor ein paar Jahren hineingeschaut und fand ziemlich interessant, was mir da so durch den Kopf ging. Elektronisch möchte ich nicht aufschreiben, da wäre mir bang um Akkustand und Datenträger, außerdem lassen sich in das Buch auch Kassenzettel, Lesezeichen und andere Kinkerlitzchen stecken und ein PDA findet Papier in seinen Innereien eher doof

Liebe Grüße,
Kati

Hi,

ich schreibe meine Notizen entweder im Urlaub oder im nächsten Urlaub (Kanada hat noch gar keine Notizen). Wenn dann nehme ich ein DIN A5 Schulheft und notiere die Stichwörte. Tageskilometer werden täglich aufgeschrieben. Über Bilder ist sehr viel dokumentiert. In Kuba habe ich ganze Sätze geschrieben und hatte das Tagebuch auch kurz danach fertig.

Ich bilde mir ein - mit Hilfe der Bilder / Route (Ein Blick auf die Karte genügt und ich kann mich an die Route wieder erinnern - auch nach 20 Jahren) das ganz gut auf die Reihe zu kriegen. Bei Namen kommt der Alzheimer durch (echt bedenklich wie schnell man die vergißt)

Mit dem Lesen meiner "Sauklaue" wird es schwierig. Mittlerweile fällt mir auf, das nach dem Schreiben einer DIN A5 Seite mir das Handgelenk schmerzt. Daher steige ich irgendwann auf ein Subnotebook um.

Karten, Eintrittskarten und Info-Broschüren habe ich auf und die verschwinden in einer großen Box.


Veröffentlicht wird das dann irgendwann auf meiner HP.

Gruß
Thomas

Hallo Andreas,

in meinem Büro hängt hinter meinem Schreibtisch eine topologische Karte von Deutschland und angrenzende Gebiete (aus einem Wandkalender rausgeschnitten), etwa in DINA1-Größe, in die ich alle meine Urlaubsrouten eingezeichnet habe. Da kommt schon ein schönes Spinnennetz dabei raus. Kollegen, die zum ersten Mal ins Büro kommen, fällt das sofort auf, und der ungläubige Kommentar ist meistens: "... und das mit dem Fahrrad?"

Übrigens mache auch ich Notizen während der Tour, meist beim Abendesse in einem Lokal. Dann wird auch noch die nächste Etappe rausgesucht. Oft genug komme ich dabei mit Tischnachbarn ins Gespräch.

Gruß
Dieter

Hallo Dieter!

Meinst Du topo*log*isch (würde wegen Spinnen-Netz(werk) sogar irgendwie passen) oder topo*graph*isch?

Kennzeichnest Du die eingetragenen Routen auf der Karte noch mit weiteren Daten (v. a. Reisezeit)?
Welchen Maßstab hat die Karte?
Ich überlege nämlich auch etwas in dieser Richtung zu machen....

Christoph

Hallo Christoph,

ich meine so ne Karte, wo die Berge braun eingezeichnet sind, das Meer blau, die Norddeutsch Tiefebene grün, usw.
Da ich seit '95 solche Touren mache, gibt's nicht so viele Farbstifte, um sie unterscheiden zu können, deshalb sind alle mit Schwarz eigezeichnet. Die Übernachtungspunkte sind unterschiedlich markiert, mit Zelt haben ein Dreieck, in einem Haus ein Viereck, wenn ich mal die Bahn benutzt habe, dann ein Kreis für den Bahnhof. Aber das kann jeder machen, wie es beliebt. Maßstab kann ich keinen erkennen, die Karte wurde halt von so einem Organisations-Wandkalender ausgeschnitten, wie er in vielen Büros hängt.
Daheim am PC hab ich die Touren noch mal in eine Karte eingezeichnet. Bei Wikipedi (Begriff "Deutschland") gibt's ein "topographische" Karte, die ist ziemlich detailiert, 14MB groß. Daraus lassen sich gut Teilbereiche kopieren und in einen Tourenbericht einfügen.

Gruß
Dieter

Für solche Orte Orte würde ich ein Fähnchen basteln und dort die Farben mit einem Punkt oder Strich festhalten.

Habe so etwas schon länger geplant aber noch nicht umgesetzt

Hilde

Sicher eine gute Idee, und etwas in der Art habe ich mir auch schon gedacht. Das Problem ist aber, dass das Chaos gewachsen ist, weil ja immer neues dazukommt. Man müsste irgendwann mal alle Nadeln aus dem Fleck rausziehen, alle dort endenden Fäden neu verknüpfen usw. Da ist es doch einfacher, nach einer Reise einfach noch eine Nadel ins Gewühl zu stecken

Aber immerhin bin ich dazu übergegangen, Mehrfachübernachtungen am selben Ort nicht mehr mit mehreren Nadeln zu markieren (so stecken z.B. in Stockholm vier Nadeln mit blauem Kopf, weil ich 1992 dort viermal übernachtet habe), sondern mit einer Nadel mit entsprechend viele "Köpfen" (draufgeschobenen Kügelchen). Immerhin gab es 2005 nochmal vier Übernachtungen in Stockholm.

Hallo Dieter,

so 'ne Karte heißt physische oder physikalische Karte. Öhm... und diese grüne Fläche im nördlichen Deutschland nennt man Norddeutsches Tiefland.

...Sorry, nicht sauer sein! Ich bin Geograph, daher konnte ich nicht widerstehen...

Liebe Grüße
thomas

Ich tu meine Touren mit dem Top50 Viewer bzw. Google Earth archivieren. Da gibt's keine Platzprobleme, und man kann beliebig reinzoomen, um das Gewirr aufzuloesen, ggfs. auch Kommentare, Fotos o.ae. beifuegen. Eine Wandkarte zum Anfassen hat aber auch was fuer sich.

Stefan

Hallo Andreas,
jetzt kriegst du meine Erfahrungen auch noch präsentiert... ich habe auch schon immer auf Radreisen ein Tagebuch mit. Auf den ersten Reisen als Kind haben meine Eltern, meine Schwester und ich das Tagebuch gemeinsam geschrieben, immer im Wechsel.
Seit einigen Jahren haben die verschiedenen Reisepartner immer selber eins.
Bei längeren Reisen besorge ich mir immer ein richtig schön gebundenes leeres Buch, in das ich einen Kalender klebe, eine Tabelle mit den voraussichtlichen Etappen, eine Liste mit Adressen (für etwaige Postkarten), alle Pins und Tans und PWDs, Telefonnummern, alles, was man halt so braucht...
Dieses Ding muss ich dann hüten wie meinen Augapfel, weil wirklich alles Wichtige drinsteht....
Das hilft mir dann auch 2 Jahre später noch (wenns drauf ankommt) die Fotos zu sortieren und lokalisieren.
Mittlerweile kleben dann auch die regelmäßigen mails an Freunde mit im Fotoalbum.
Eine kleine LED-Lampe hilft, wenns früh dunkel wird im Zelt.
Ich finde das Schreiben total wichtig, weil man sich den Tag nochmal bewusst macht und Erlebnisse nochmal sortiert.
Schöne Grüße,
Katrin

Ja, da wird es dann irgendwann eng im Farbkasten. Ich hatte zur Entschärfung der Problematik die Idee, die Touren nicht willkürlich mit Farben zu versehen, sondern eine typisierende Vorgliederung anzuwenden. Das könnte zB. eine jahreszeitliche Gliederung sein, wo alle Frühlingstouren Grüntöne bekommen, die dann über sommerlich gelb zu herbstlichen rotbraunen Tönen verlaufen. Dabei könnten unterschiedliche Touren auch mal den selben Farbton abkriegen, soweit keine verwirrungstiftende Überkreuzung vorhanden ist. Man könnte auch noch andere Tourcharakteristika farblich in voller Absicht sehr ähnlich abbilden. Zum Beispiel Anzahl der Tourteilnehmer, Unterschiede in der persönlichen Motivation oder eine Gliederung in Epochen der individuellen Entwicklung (Lebensabschnitte) so vorhanden. -Naja, da sind der fantasie keine Grenzen gesetzt.



So ein Richtungsschema hatte ich auch schon mal: Es gab aber Etappen, bei denen Richtungsänderungen von über 100 Grad vorkamen, und dann weicht der Verbindungsfaden unangenehm weit vom Streckengrundriss ab. ...Man könnte dann natürlich eine fast unsichtbare Nadel ohne Farbkopf zur Kurskorrektur des Fadens einfügen...

In einem kreativen Moment hatte ich mal bei einer meiner Lieblingstouren eine Strippe mit Knötchen versehen, an der der Abstand der Knötchen, der maßstabstreuen Verkleinerung der Tagesetappenlänge entsprach. Aber mich störte dabei etwas die Ungenauigkeit. Da is ne einfache Tabelle natürlich informativer.

Grüße
thomas

...Und ich sag Dir nach 20 Jahren (hust, hust) laufen beim Lesen der alten Zeilen Filme vor deinen Augen ab. Ich bereue beinahe, dass ich bei mancher Tour aus Faulheit keine Tagesbeschreibungen gemacht habe. ...Naja, irgendwann glaubt man, dass sich viele Dinge eh wiederholen, und dann siegt eben der innere Schweinehund.

Mir fällt da noch ein, dass ich Anfangs auch immer Abends schrieb. Irgendwann kam ich aber auf die Idee, um mich zeitlich Abends zu entlasten, auch unterwegs schon mal den ein oder anderen Eintrag (also beinahe Life) vorzunehmen; -Dann habe ich immer die Uhrzeit vor den Eintrag gesetzt und konnte so gewisse Eindrücke bei späteren Einträgen immer mal wieder aufgreifen. Das ließt sich so im Nachhinein wirklich spannend.


Grüße
thomas

In Spiegel-online ist gerade ein schöner Artikel zu dem Thema:
Taschenkino

Grüße aus Hamburg
von Hendrikje

Auch ich hatte früher kaum Reisedokumentationen gemacht, teilweise aus blanker Faulheit nicht mal Fotografiert. Heute bereue ich das sehr. In einer Übergangszeit habe ich mich dann mit Erfolg dazu gezwungen, und heute läuft das fast automatisch. Ich scanne also ständig die Umgebung nach guten Motiven ab und merke mir wichtige Dinge fürs Tagebuch.

Der Tagebucheintrag abends im Zelt hat dann fast schon rituellen Charakter. Manchmal öffne ich mir ein Feierabendbier, lasse den Tag nochmal an mir vorbeiziehen und kritzele meine Eintragungen ins kleine Moleskine-Büchlein.

Ich kram den Beitrag mal wieder aus, weil ich mir dazu Gedanken gemacht habe und er in der Suchfunktion der aktuellste ist.

• Mein Tagebuch "Reisen und Leben"

Und mich interessiert, wie Ihr Eure Eindrücke im digitalen Zeitalter organisiert.

Gruß

Jörg.

Ich hab das Tagebuch lieber Digital, 12" Notebook. Meine Frau hat es lieber Analog, dafür muß sie das auch noch mal abtippen.

Detlef

wenn ich dann Zeit, Musze und Lust hatte, dann schrieb ich in den 12 Zöller.
Wichtigstes Utensil ist und bleibt aber mein richtiges Notebook

Deine Idee, ein Diktiergerät mit zu nehmen, fiel mir erst wieder ein, als ich schon wieder unterwegs war. Ich werde es beim nächsten Mal mitnehmen, da vieles an Gedanken, Eindrücken und genau gefahrener Strecke doch verloren geht.

Gruss
Jürgen

Weniger ist mehr...

Hi,

digital: Stichpunkte ins Notebook eingeben. Aufgezeichnete Tracks aufs Notebook spielen.

Papier: Eintrittskarten, Museumswegweiser, Wanderkarten vom Touri Office aufheben.

Gruß
Thomas