Hallo Erwin,
um ganz ehrlich zu sein, bin ich schon vor einer ganzen Weile aus der MTB-Szene ausgestiegen, deshalb solltest Du Dich keines Falls zu sehr auf meine Meinung verlassen, auch wenn ich Dir natürlich gerne weiterhelfe.
Zur Federung:Für Touren ist es wichtig, dass der Hinterbau nicht zu weich gefedert ist, da sonst viel Kraft verschwendet wird, es gibt deswegen noch immer viele Fahrer, die auf starren Hinterbau schwören, zumindest auf Rundkursen und längeren Strecken. Für 1000 Euro würde ich (aus dem Bauch heraus) zu einem Rad OHNE Vollfederung tendieren, einfach, weil wirklich effiziente Federungen meist mehr Geld kosten, aber wie gesagt möglicherweise hat sich das heute etwas verändert...
Was den Rücken angeht: Wenn Du das mit dem Gepäck nicht übertreibst (hängt natürlich von der Länge der Reise ab), und keine allzu gestreckte Sitzposition auf dem Rad hast (die meisten modernen Räder müssten diesem Ideal heute entsprechen), dann dürfte es keine Probleme geben, und wie gesagt, nur mit Gepäck am Körper sind die härteren Passagen gut befahrbar. Je schwieriger die Strecke, desto mehr würde ich zum Rucksack tendieren... Liegt somit v.a. an deiner Streckenplanung.
Solltest Du aber auf jeden Fall mit Gepäckträger unterwegs sein wollen, so
a) sei Dir der Einschränkung der Geländegängigkeit bewusst
b) solltest Du Dich noch bei anderen MTBlern informieren (probier's mal unter www.mountainbike.de), denn gerade was Heckfederung mit Gepäckträger angeht, bin ich nicht mehr so ganz auf dem laufenden... Schau Dir zudem zur Wahl des Gepäckträgers (gleiches gilt für Felgen, Sättel und C.) ruhig nochmal die Threads in diesem Forum an, denn die etwaige Rüttelei auf Alpenwegen kann doch auf das Material gehen. Wenn Dein Bike auf Dauer eher als Reise-MTB konzipiert ist, dann könnten viele Erfahrungen und Hinweise der anderen Bike-Reisenden aus diesem Forum bezüglich der Ausstattung Deines neuen Rades durchaus interessant und wichtig sein. Einfach mal etwas rumstöbern... nur für den Fall, dass Du das noch nicht gemacht hast.
Bremsen: Da sag ich jetzt mal ganz gewagt: An einem 1000 Euro Bike sollten die Bremsen auf jeden Fall gut genug für Deine Zwecke sein. In den letzten 10 Jahren hat sich da einiges getan, und schon 1991 (verdammt lang her, seufz...) waren die Bremsen dieser Preisklasse stark genug, sogar für Downhillrennen & Co. . Im Zweifelsfall würde ich ein paar Euro mehr ausgeben und mir Magura-Bremsen dranschrauben (lassen), von der Dosierbarkeit her wohl immer noch unschlagbar und mit gut Biss gesegnet. Scheibenbremsen kommen, meines Erachtens in dieser Preisklasse kaum in Frage.
Ganz allgemein gilt: 1000 Euro wird von vielen heutzutage nicht mer als viel Geld für ein Fahrrad angesehen, weil eben bei den Händlern Teile bis zu 3-4000 Euro rumstehen. Lass Dich davon nicht blenden, 1000 Euro sind viel Geld, such Dir einen Händler, der Dich auf verschiedenen Rädern (mit/ohne Federung, verschiedene Bremstypen etc.) zumindest ein paar Runden drehen lässt und der selber aktive Bike-Erfahrung aufweisen kann (sollte man im Gespräch merken). Wenn man selber genug in der Materie Bescheid weiß, und Produktunterschiede abschätzen kann, lohnen sich meiner Meinung nach übrigens sehr häufig auch Vorjahresmodelle, welche oft bis zu 30% günstiger sind als die aktuellen Räder, dabei aber immer noch locker ausreichende Technik aufweisen. Wie gesagt, etwas auskennen sollte man sich dafür, denn sonst besteht die Gefahr, dass man sich vom Preis blenden lässt und mglw. nicht das für seine Zwecke passende Rad ersteht, sondern eben nur ein auf den ersten Blick billiges... Mein Tip daher: Versuch Dir über das Internet oder durch Fachzeitschriften einen besseren Überblick über den aktuellen Stand der Technik und die genauen Anforderungen an Dein MTB zu verschaffen und such Dir dann ein günstiges Angebot für Dich. Mit etwas Glück kannst Du wirklich Schnäppchen machen (z.B. habe ich damals ein Vorjahresmodell für 2500 statt 4500(!!!) DM erworben, bei geringfügig schlechterer Ausstattung... kein Scherz!).
An alle: Kennt jemand hier noch andere MTB-Foren, die ihm weiterhelfen könnten?
Hoffentlich hat Dich mein Geschwafel nicht zu sehr verwirrt,
es grüßt ein "Old-School" Mountain Biker namens
Björn