Hallo,

Ich brauche mal die Hilfe von jemandem, der sich damit auskennt, bitte. Wie wähle ich auf der Mavic-Homepage die geeignete Felge aus? Nehmen wir mal an, ich habe ein 26" Reiserad mit Scheibenbremse. Sind da keine Infos auf der Seite oder finde ich sie einfach nicht?

Und was ist mit der DT Swiss EX 5.1d?

Welche Felgen eignen sich für Touren bergauf und -ab, überwiegend auf Strasse, seltener auf Naturstrassen und Feldwegen?

Gruss Filou

Hallo Filou,

unter www.mavic.com findest Du doch für jede Felge Angaben zum von Mavic gedachten Einsatz, das Gewicht der Felge und unter eigenschaften, dimension, farben, technologie viele weitere Informationen.

Lothar

Ich benutze die 4.2.d und bin damit zufrieden.

Die 5.1 hat ein ähnliches Profil, ist aber deutlich breiter und damit natürlich 100g schwerer.
Hier gibts ja genug Leute, die der Meinung sind, eine Felge müsste 700g und mehr wiegen, um zu halten. Ich befürworte sowas nicht.
Wenn Du nicht 120kg wiegst und 50kg Gepäck mitschleppst, sollte die Felge eigentlich recht robust sein. Sie ist für ein Gewicht bis zu 110kg freigegeben. Ähnlich ist noch die E540. die ist nur gesteckt.
Die DT-Felgen sind entweder gesteckt, oder wie die 4.1./ 4.2./ 5.1. verschweisst. Diese Verschweissung ist bei den Felgen, die mir untergekommen sind ziemlich ordentlich. (soweit man das von aussen beurteilen kann.)

Mavic-Scheibenbremsfelgen, die nicht für Felgenbremsen geeignet sind, haben den Namenszusatz "Disc". Du kannst prinzipiell jede felge auch mit Scheibenbremsen benutzen. Bei reinen Scheibenbremsfelgen sind die Profile aber etwas auf die auftretenden Belastungen optimiert.
Äquivalent zu der 5.1. ist die Mavic EN 521 Disc



Eigentlich alle. Bei einigen muss man aber Kompromisse eingehen. Ich würde mal behaupten, das Du die 5.1, die E540, oder die EN521 durch "normale" Fahrweise nicht kaputt bekommst, wenn sie von einem Profi mit guten Speichen (z.B. DT-Competition) eingespeicht wurde.

job

Hallo Lothar,

Mit den Angaben bei Mavic kann ich eben nicht viel anfangen. Deshalb frage ich hier. Ich finde nämlich unter "Strasse" nur eine einzige Felge für Disc. Und da ich Angaben zur Radgrösse in Zoll nicht finde, vergleiche ich die Angaben mit der Etrto-Tabelle auf Wikipedia. Und da finde ich nur eine Übereinstimmung: 622. Und diese Zahl steht auf einer Linie mit 28". Ich will aber 26". Und das machte mich stutzig, weil es doch auch Disc für kleinere Räder geben muss. Also schaue ich bei MTB, obwohl es sich um ein Reiserad handelt, das keinesfalls zum MTB-Einsatz kommt. Und da kann ich zwei, drei Felgen sofort ausschliessen, weil das Wort "leicht" in der Kurzbeschreibung vorkommt. Bei "preiswert" in der Beschreibung schrillen ebenfalls Alarmglocken, weil das mit Produktebeschreibung nichts zu tun hat. Ich finde nicht, dass mir Mavic Entscheidungsgrundlagen liefert. Schlagworte wie "Downhill" und "Freeride" würde ich allenfalls mit "schlagfest" übersetzen, aber das ist dann auch nur geraten.

Weil ich nicht gerne rate, frage ich deshalb hier nach, wo sich Wissen mit Erfahrung vermischt. Ich suche Qualität. Ich will ein Sorglosfahrrad.

Hallo job,

Danke für die Hinweise. Ich guck mir das alles grad nochmals an.

Hallo job,

Die von dir erwähnten DT Swiss Felgen sind einfach geöst. Die TK 7.1d ist die einzige, die doppelt geöst ist.

Wie wichtig ist einfach oder doppelt geöst? Was bedeutet das?

Übrigens finde ich auch hier keine Angaben zur Radgrösse...

Sieh Dir mal dieses Querschnittsbild einer 5.1d an. Da kann man erkennen, das der felgenboden stärker ist, als die Seitenflanke. Einfach geöst bedeutet, das in diesem Felgenboden eine Edelstahlöse sitzt, welche die Zugkraft der Speiche (zul max 1200N) auf umgebende Material verteilt. Doppelt geöst würde bedeuten, das die Öse größer wäre und auch noch eine Verbindung mit dem Zwischenboden des Hohlkammerprofiles hat (sieht dann wie ein Napf aus.). Das würde prinzipiell für eine noch bessere Verteilung der Speichenzugkräfte sorgen. Es macht die Konstruktion aber auch aufwendiger, teurer und schwerer. Deshalb fahren ca 98% aller Radfahrer entweder nur mit einfach geösten, oder garnicht geösten Felgen durch die Gegend.

Das Marketing-Vokabular bei den MTB-Teilen ist etwas verwirrend. In der Reihenfolge XR -> XM ->EX->FR nimmt die angebliche Belastbarkeit des Materials zu. (zumindest wen man den Marketingstrategen von DT glauben darf.) Für Deinen Anwendungsfall würde für meinen Geschmack XM ausreichen. Schließlich fällst Du nicht im Vollvisirhelm irgendwelche Skistrecken runter.

job

Hallo Filou,

die Angaben Straße bzw. MTB soll wohl nur ein Ersatz für die Angabe 622er oder 559er Felgen sein (bzw. für die völlig veralteten Zollangaben). Wenn Du 559er Felgen suchst, dann schau unter der Rubrik MTB nach. Wenn Mavic für jeden Fahrradtyp, der auf 559ern unterwegs ist, eine eigene Rubrik aufmachen würde, wäre die Seite noch viel unübersichtlicher.

Welche Felge jetzt Deinen Ansprüchen genügt, kann ich Dir allerdings auch nicht sagen, da ich 622er fahre.

Wie breit sind denn Deine Wunschreifen? Bei Mavic ist das doch reecht einfach. die erste Stelle der Nummer gibt so etwa die Qualitätsstufe an, die beiden folgenden die Maulweite. Die für Scheibenbremsen optimierten haben irgendwo noch den Zusatz »Disc«. Das Festhalten an den verstaubten Zöllen und am Schubkastendenken (Bergfahrrad braucht sechsundzwanzig, Straßenfahrrad achtundzwanzig Zölle) ist natürlich lästig.
Wenn Du ein bisschen vorsichtig die halbe Reifenbreite als Maulweite annimmst, dann sollte das eine haltbare Kombination werden. die breitenangaben sind auch wieder nur mit Zoll gemessen worden. Irgendjemand muss den Brüdern mal den Zollstock aus der Hand schießen.
Alles mit »disc« und ab x21 sollte funktionieren und halten. Guck dir unter »dimensions« auch die Ventilbohrung an, nicht, dass du eine Felge mit Schalspurloch erwischst. Mein massives Hinterrad läuft mit einer Ex 729 Disc, die verträgt sich mit Reifen von 50mm und auch mal etwas mehr sehr gut.
Falk, SchwLAbt

Hallo Filou,

Du hast natürlich Recht damit, dass Mavic bei den Angaben zu den Felgen sich nur an die MTB`ler wendet und auf die speziellen Bedürfnisse der Reiseradler nicht direkt eingeht. Man kann daher nur selbst aus den doch recht umfangreichen Daten die für den Reiseradler wichtigen herausfiltern. Da sind vor allem Breite und Gewicht der Felge. .

Wenn Du eine Mavic-Felge für ein 26"-Reiserad, mit dem Du auch schwerere Lasten transportieren willst, suchst, kann ich Dir die EX 729 Disc empfehlen, vor allem auch dann, wenn Du breite Reifen (50 mm oder mehr) montieren willst.
Ich baue seit über 50 Jahren Laufräder und bilde mir ein, eine Gewisse Erfahrung gesammelt zu haben, die es mir erlaubt, schon beim Einspeichen und Zentrieren ein Urteil darüber abzugeben, ob es mit den Rädern Probleme geben könnte. Die vor gut einem Jahr für mein Velotraum gebauten Laufräder mit der EX729 Disc gehören unbedingt dazu.
Ich weiss natürlich, dass jetzt im Forum gleich einige sich darüber mokieren, dass die EX 729 mit ihren 675 g zu schwer sind, und dass man mit leichteren Felgen pro Laufrad ca. 200 g Gewicht einsparen kann. Diese 200 Gramm würde ich lieber dadurch wieder wettmachen, dass ich leichtere Reifen montiere (und nicht gerade die Marathon XR). Unterwegs ist es leichter, einen Reifen zu wechseln als eine Felge; ebenso leichter einen neuen Reifen zu bekommen als eine passende Felge. Diese Erfahrung musste ich auf meinen beiden letzten Radreisen in Skandinavien leider machen (nicht an meinem Rad, sondern an denen der Begleiter natürlich).

Lothar

So breit braucht ein Felge doch ueberhaupt nicht zu sein fuer einen breiten Reifen. Wie die Meisten MTBer fahre ich am MTB ueber 50 mm auf Felgen von 23 mm Aussenbreite (wohl um 17 mm Maulweite). Wo sollte da das Problem sein??

Gruss
Manuel

Uraltes Dauerthema. Am MTB mach ichs auch, sogar am MTB-Tandem, bei schwerer Beladung und auf Reisen würde ich es aber trotzdem lassen, das *kann* sehr unangenehme Brüche der Reifenflanken geben.
Wie üblich bei solchen Sachen, passiert das natürlich nicht bei jedem, aber wenn dann kann es ohne Ersatzreifen sehr ärgerlich sein. Und man kann es ohne Schwierigkeiten verhindern.

Martina

Dass es einfach nicht zusammengehört und von irgendeinem Trottel, auf den die Masse scheinbar hört, mal als elegant verkauft worden ist. Mach mal eine vergleichbare Kombination bei einem Motorrad und fahre damit zur Prüfstelle. Der Prüfer frisst Dich gleich roh.
Felgenflankenbrüche sind wirklich nicht lustig und 17er Felgen sind für Dackelschneider gedacht. Aber jeder zieht bekanntlich die Jacke an, von der er glaubt, dass sie ihm passt.

Falk, SchwLAbt

Hallo!

"Filou" - auf Bayrisch "Spitzbube" - hat sich nach einer Verlautbarung in diesem Forum hohe Ziele für 2008 gesetzt: "...Wir werden die Schweiz unsicher machen. Das Buch 100 Alpenpässe..." Diese Höhen/Pässe müssen die Felgen aushalten.

Gruß von
Wendekreis

Was am Motorrad ueblich ist und was die Pruefer pruefen interessiert mich wenig, fuer das Fahrrad gibt es die ja gluecklicherweise nicht .
Am MTB gibt es so gut wie nie Probleme mit einer solchen Kombination.
Allerdings glaube ich gerne, dass es bei grosser Gewichtsbelastung auf Reisen anders aussehen kann. Selber fuhr ich auf leichten 22 mm-Felgen (Aussenbreite) Reifen mit etwa 42 mm und hatte nie Probleme, ueberlade aber auch nicht annaehernd dermassen wie unter den Radreisenden ueblich .

Wenn es auch keine Prüfstelle für Fahrräder gibt, die Zusammenhänge sind trotzdem die gleichen. Dafür gibt es doch die berühmten Tabellen über zulässige Reifen-Felgen-Kombinationen. Sollte es so sein, dass sich die meisten Bergfahrer einfach keine Gedanken drüber machen? Ich wundere mich jedesmal sehr über die 17er Felgen mit 54er Reifen. Am eigenen Ast sägen ist allerdings nicht verboten.

Falk, SchwLAbt

Vielen Dank an euch alle für die Infos. Ist ja eigentlich ein interessantes Thema.

Als Reifen ist ein Conti Contact 47-559 vorgesehen, mit dem waren wir bis jetzt zufrieden. Aber jetzt, wo ich so richtig eintauche ins Thema, bin ich auch da nicht mehr ganz sicher. Wir sind ja nur Strasse gefahren. Ich frage mich jetzt, welcher Reifen wirklich zu mir passt. Und erst wenn ich den habe, suche ich die passende Felge dafür. So habe ich die Infos verstanden. Nun, die nächste Reise geht durch die Schweiz. Wir wollen in jede Ecke. Und in der Schweiz sind die Ecken vermutlich geteert. Aber ich möchte auch ohne Unsicherheit auf einer Naturstrasse fahren können. Welcher Reifen passt? Da kristallisieren sich entweder die Mavic EX729Disc mit 675 gr. heraus oder die DT Swiss TK 7.1d mit 540 gr. (speziell Trekking), XR 4.2d mit 400 gr. vielleicht doch etwas leicht oder EX 5.1d mit 500 gr.

Nun lese ich aber hier etwas über den Zusammenhang zwischen Maulweite und Reifenbreite. Demnach wäre der Conti Contact mit 47-559 zu breit für die EX729disc. Oder habe ich was falsch verstanden?

Wo finde ich bei Mavic die Angabe der Maulweite? Bei DT Swiss wird auch nur die Profilbreite erwähnt. Muss ich da jetzt 6 mm abziehen und habe dann die Maulweite? Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich da Äpfel mit Birnen vergleichen muss. Und was ist denn grundsätzlich der Unterschied zwischen DT Swiss und Mavic?

Und jetzt, was nun? Was ratet ihr mir?

die TK7.1 passt aber nicht ans MTB!
Das ist ne 622er felge.

job

Und woran sieht man das?

Wie wärs mit der Mavic XM719disc? Die müsste sehr stabil sein und leicht ist sie auch noch.

an der Bezeichnung "Trekking".

die xm719 ähnelt der 717 ist aber 2mm breiter. (Mir würde sie reichen, Lothar z.B. nicht)

job

Der Conti ist nicht zu breit! Die EX729 disc hat eine Maulweite von 29 mm (gerade mit der Schieblehre gemessen), da passen auch noch 60mm-Reifen drauf.

Lothar

Wie kommst Du darauf? Ich habe auch Laufräder mit schmaleren Felgen; dann aber nicht die breiten Reifen (50+) drauf.

Übrigens: Bei Mavic steht die 1 Ziffer für die "Wertigkeit" der Felge; je höher, desto besser (und teurer); die beiden anderen Ziffern stehen für die Maulweite; also: 719 = 19 mm Maulweite, 729 = 29 mm Maulweite.

@filou:
Es gibt auch noch die EN 321 disc (=21 mm Maulweite), vielleicht ein guter Kompromiss, zudem recht preisgünstig.

Lothar

Bei Mavic ist die Maulweite i.d.R. in der Felgenbezeichnung enthalten, nimm einfach die letzten beiden Ziffern.
Wenn du auf Deinem Link nur ein bisschen hochrollst, kommt doch eine sehr schöne Tabelle mit guten und weniger guten Kombinationen. Allerdings hört sie bei 25mm Felgenbreite auf. Wenn ich die Tabelle aber in Gedanken nach unten fportsetze, dann ist 27 mit 47 nicht mehr im Ideal-, aber noch lange im zulässigen Bereich. eigentlich ist die Regel, dass der Reifen 50% breiter als die Felge sein sollte. Nur machen das nicht viele, wahrscheinlich schreit gleich wieder einer »viel zu schwer!«.
Klicke bei Mavic die jeweilige Felge an und dann auf »dimensions«. Dann kommt so etwas zum Vorschein:ETRTO kompatible Größe: 559 x 29 c. Fertsch, Reifensitzdurchmesser und Maulweite. c heißt Hakenfelge. Mit Felgen von DT Swiss kenne ich mich aber nicht so aus. Die Angabe nur der Außenbreite ist in jedem Fall Stümperei. Ein bisschen Spinner sind zumindest die Indernetzseitenmacher schon, es geht in Gringosprache los und dann wird nach dem »Style« gefragt. Klapsköppe! 6mm abziehen sollte aber hinkommen.

Falk, SchwLAbt

Wenn man nichts merkt sicherlich...
Nix für ungut Neben der Gefahr von Felgenbrüchen verschlechtert sich bei zu breiten Reifen das Fahrverhalten. In engen schnell gefahrenen Kurven gibt das ein matschiges, sehr indifferentes Fahrverhalten.


42mm Reifen auf 22mm Felgen (aussen) gehtja so eben noch, das ist praktisch "eine Nummer grösser". 50mm oder breitere Reifen auf 23mm Felge (aussen) ist mindestens 3 Nummern drüber, ausserhalb jeder Spezifikation. Und Felgen nach dem Aussenmaß zu bezeichnen gehört genauso verboten wie Zollangaben. Maßgeblich ist die Maulweite, also das Innenmaß. Dürfte bei den genannten Felgen 16 oder 17 mm sein.

Beim Rennen oder Crossen kann man in der Tat darüber lachen, weil ein Ersatzrad zur Hand ist oder man schnell wieder zu Hause oder am Begleitwagen ist. Aber auf einer Radreise in der Walachei vergeht einem bei einer geplatzten Felge schnell das Lachen.

Lothar