Hi,
Ich möchte im Sommer mit Frau und Sohn von Göteborg richtung Osten radeln. Habt Ihr Empfehlungen: Strecke, Unterkunft?
Gruß Ivo

Hallo Ivo!



Warum nicht nach Norden an der Küste entlang?

Tjörn-Brücke

Die Schärenküste von Tjörn und Orust ist wunerschön, gibt auch nette CP da, z.B.:


Stocken Camping

Dort kann man auch Seekajaks ausleihen und 'ne Runde paddeln. Anschließend weiter über die steinzeitlichen Felszeichnungen von Tanumshede:

Tanumshede

und weiter zu den großen Süßwasserseen des Dalsland-Kanals rund um Bengtsfors. Auch da kann man prima im Kanadier paddeln oder zur Abwechslung mit der Draisine fahren:

Draisine fahren

Von da aus ist es auch nicht mehr weit bis Norwegen, Rückfahrt per Bahn nach Göteborg problemlos möglich...

Lange Rede kurzer Sinn: Ich würde von Göteborg aus eher nach Norden radeln...



Gruß LUTZ

Hallo Ivo!
Könnte dir da ein paar nette Strecken empfehlen, bin im Sommer 3 W. in S gewesen.
Von Göteborg Richtung Nordwesten, ein Stück an der Küste lang, via Stenungssund, Uddevalla, Vänersborg, Amal, Karlstad, Klarälvs Banan (85km Bahntrasse, autofrei, quer durch die Pampa... ), Hagfors, ab Sundhult wieder Richtung Süden zurück, Letafors, Sunne, Kil, Glaskogen Nationalpark, Glava, Lenungshammar, Ärjang, Gustavfors, Dals Länged, Bäckefors, Högsäter, Sundsandvik, Slussen, Kungälv, Göteborg.
Hin und zurück mit der Fähre (Kiel - Göteborg), den "Rest" in S mit dem Rad, waren ca. 1300km insges.
Bin die meiste Zeit auf sehr ruhigen, z.T. nicht asphaltierten, Strecken unterwegs gewesen, die zum größten Teil auch familientauglich waren.
Kann dir davon speziell die Bahntrasse empfehlen (hatte dazu im August von unterwegs schon mal an anderer Stelle was geschrieben), sowie die Routen am Klarälven entlang. Die Küste und die Gegend am Vänern See ist recht touristisch und rel. voll, der Rest - auch im Hochsommer - angenehm ruhig.
Wenn Interesse, dann auch gerne genauere Infos bzw. auch Tracks.

Glaskogens Naturreservat ist in der Tat toll!
"Gla-Skugen" ausgesprochen, hat nichts mit Glas zu tun. "Skog" ist schwedisch für Wald, und der Stora Gla und der Övre Gla sind Seen in diesem Naturreservat.
Gerade landschaftlich sehr zu empfehlen!

Ich bin durch Glaskogens Naturreservat mal die Strecke über Lenungen gefahren, die im Westen an der 172 nahe Årjäng endet. Die Strecke ist eine echte Herausforderung: sehr steile Steigungen über recht schmale kleine Höhenzüge. Da ich mit arg viel Gepäck unterwegs war, hieß das:
Bergauf: vorn + hinten den ersten Gang benutzen, teilweise im Stehen und über den Lenker vorgebeugt fahren, in einigen Fällen sogar im Zickzack, um die Steigung noch zu bewältigen. Der Hinterreifen hatte nicht immer ausreichend Traktion, rutschte auch schon mal durch. Schieben ging gar nicht!
Bergab: erst peilen, wo schotterfreie Flächen zum Bremsen sind, dann einfach nur rollen lassen, aber aufpassen, auf den freien Flächen wirklich scharf zu bremsen, um die nächste Kurve nach Entgegenkommern peilen, und weiter geht die wilde Fahrt...
Einmal fiel mir gar nichts mehr ein: eine kurze Steigung von wenigen Höhenmetern sah es etwa 100 Metern Entfernung aus, als ob die Straße dort senkrecht nach oben führt - zum Glück wars dann nicht so, gerade noch zu bewältigen.
Nach etwa halber Strecke ein Schild: "Brant backe! Cyklister se upp!" ("Steile Steigungen! Radfahrer aufgepasst!") - Ach was... war mir gar nicht aufgefallen
An einem Tag schaftte ich auf dieser Strecke gerade 15 Kilometer in diversen Stunden (mit Kieken, Fotografieren, Klönschnack) und hatte mich für den Tag gut verausgabt.
Die Strecke ist eine alte Handelsroute aus vergangenen Jahrhunderten. Muss ein beschwerlicher Weg gewesen sein.
Große Klasse, die Strecke! Ich hoffe, ich komm da mal wieder hin.

Die Strecken um Årjäng herum fand ich ich dann auch sehr ansprechend: aufwärts in den kleinsten Gängen sinnig hochfahren, auf der anderen Seite sozusagen im freien Fall mit teilweise 55 km/h runterrollen. Ohne den Parka -Luftwiderstand- wäre ich noch deutlich schneller gewesen, aber so warm war es da gerade nicht - Anfang September.

@veloschaum:
Östlich Göteborgs ist es auch nicht übel, nach Småland hineinfahrend. Da gibt es den Vättern, das Store Mosse, den Taberg....

Nahe Jönköping liegt Bankeryd. Dort hat es einen Campingplatz, der im Wald liegt und sehr groß ist. Er wird von einem Motorradclub betrieben (Vätterbygdens MCK, www.vmck.se). Der Platz endet an einer schätzungsweise 25m hohen Klippe am Vätternufer. Fernsicht von dort über den See: wohl an die 40 Kilometer - die Insel Visingsö und das Städtchen Gränna kann man von dort leicht erkennen. Unten der Strand und gleich daneben der Bootshafen. Sehenswert!

Es gibt übrigens auch einen Radweg "runt Vättern", aber das sind allein schon gut 400 Kilometer (http://hem.passagen.se/gfried/cykel.htm).

Hallo Ivo,

ich bin diese Strecke 2005 geradelt, allerdings umgekehrt von Oslo nach Göteborg.
Ich würde an Eurer Stelle nie Hauptstraßen fahren, sondern nur auf Nebenstraßen.
Außerdem würde ich an Eurer Stelle die eine oder andere kleine Schäreninsel mitnehmen. Die Ostküste ab Göteborg ist auf jeden Fall interessanter als die Westküste.
Ein kleiner Tip von mir wäre folgende Strecke:

Göteborg-Kungälv-Stenungsund-dann rechts ab in Richtung Ellös-Fiskebäckskil- Lysekil-Grebbestad-Strömstad-Svinnesund (schwedisch/norwegische Grenze)-Sarpsborg-Askim-Ski-Oslo

Diese Strecke bin ich in etwa gefahren.Sie ist sehr schön, da man fast immer am Meer entlang fährt (durch die Westschären).
Nach Oslo reinzukommen ist mit Fahrrad leider etwas schwierig, ich würde deshalb über Ski versuchen reinzufahren.

Wgen Übernachtungen braucht ihr Euch eigentlich keine Sorgen machen, es gibt genügend Campingplätze, Pensionen, Hotels oder Vandrahems. Allerdings können diese in der Hauptsaison schon mal belegt sein. Wenn Ihr mit Zeltausrüstung aber unterwegs seid, so habt ihr keine Probleme. Notfalls könnt Ihr auch das sogenannte "allemannsrätten" anwenden.

So, ich hoffe ich konnte Euch etwas helfen.

Gruß
Thomas

...wird da Osten mit Süden und Westen mit Norden verwechselt?

Gruss Klaus

Hallo Ivo,

So, jetzt muss ich doch tatsächlich korrigieren. Ich habe da irgendwie statt Osten wohl OSLO gelesen.

Ich kann Dir aber auch weiterhelfen bezüglich dieser Strecke, von Stockholm bis nach Göteborg bin ich 2004 gefahren.

Also von Göteborg aus könnt Ihr z.B. folgende Strecke fahren:

Göteborg-Kungälv-Trollhätten-Lidköping-Mariestad-Kristinehamn-Örebro-Eskilstuna-Mariefred-Södertälje-Stockholm

Ich habe nun bewusst Orte aufgeführt, in denen immer ein Vandrahem ist (Jugendherberge),
Das Netz von Jugendherbergen ist auf dieser Strecke sehr gut. Vandrahems sind in Schweden eine gute und preiswerte Übernachtungsmöglichkeit. Sehenswürdigkeiten gibt es auf dieser Strecke genügend wie z.B.:

Schleusensystem in Trollhätten, Schloß Läcko auf der nördliche Landzunge von Lidköping, die Ostküste des Vänersee,Picasso Statur in der Nähe von Kristinehamn, Malärensee, Schloss Gripsholm in Mariefred, Schloss Drottingholm bei Stockholm (Sitz der Königsfamilie).
Alternativ könnt Ihr auch am Götakanal in Richtung Stockholm entlang fahren, Alternativen gibt es ja genügend.
Die Strecke von Göteborg bis nach Stockholm beträgt auf Nebenstraßen in etwa zwischen 800-1000Kilometer, also läßt sich gut in 2 Wochen fahren. Vandrahems in Göteborg oder Stockholm würde ich vorher buchen, in der Hauptsaison könntet Ihr sonst Probleme bekommen. Ansonsten hatte ich bislang noch nie ein Problem in anderen Vandrahems ein Bett zu bekommen. Auf Campingplätzen kann man z.B. auch eine Hütte für 4 Mann buchen. Die Preise sind hier je nach Region und Standard des Campingplatz zwischen 300SEK und 600SEK pro Hütte (also in etwa zwischen 35€ bis 65€)

So, ich hoffe ich konnte Euch nun etwas weiterhelfen!

Gruß
Thomas

Tipp: kurz hinter Mariestad nach Torsö - über die Brücke, vorbei am Yachthafen, dann noch diverse Kilometer Richtung Laxhall. Es geht dann nach links in den Wald nach Hattarevik. Wohl einer der besten Plätze am Vänern.

Und wer auf der Strecke Torsö-Kristinehamn einen Suzuki-Schalthebel findet, bei mir melden - den hab ich da verloren (das war allerdinx 1996, musste mit einer Gripzange als Behelfs-Schalthebel weiterfahren, weia!)

An alle, die geantwortet haben vielen Dank! Die Gedanken laufen für jetzt folgendermassen: Mit dem Auto nach Göteborg: Dort drei Tage abhängen, dann in die Gegend von Karlstad. Das Auto stehen lassen und auf dem Eisenbahndamm des Klärälven mit den Rädern nach Norden bis etwa Hagfors, dann von dort über Lysvik am Frygensee zurück nach Karlstad. Dort in der Gegend eine Woche Abhängen in einem gemieteten Häuschen und dann zwei Tage nach Kopenhagen zum Bummeln.

Das riecht nach maximal 350 km in 7 Tagen, mehr ist aber mit Familie nicht drin. Wenn es aus Versehen mehr werden, hab ich nix dagegen Wenn ich aber zuviel Strecke ansetze, werden wir eine fahrradfreie Familie sein.

Kann von Euch jemand Vorschläge für Unterkünfte machen?

Gruß Ivo

Hallo Ivo,

Hagfors selbst solltest Du Dir nicht antun; fahre besser noch ein Stück weiter den Klarälv rauf; der schönste Abschnitt kommt nämlich erst weiter nördlich Richtung Stöllet. Von da kannst Du über Torsby zum Fryken.

Als Etappenziel solltest Du den sehr schönen C-Platz in Råda ansteuern, hat einen sehr flachen Sandstrand, für Kleinkinder ideal. Der Platz liegt etwa 2 km vor der Abbiegung des Radweges nach Osten; er wird von einem holländischen Paar geführt. Weiter nördlich (10 km vor Stöllet) in Gravol ist ein C-Platz direkt am Klarälv. Dieser wird immer auch von den Floßfahrern angesteuert. Hier kann man im Klarälv baden. Außerdem gibt es Hütten günstig zu mieten.

Noch ein Tipp: Bei der Ausfahrt aus Göteborg solltest Du den RV 45 meiden, sondern weiter westlich auf Nebenstraßen über Stenungssund nach Norden fahren.

Lothar

Ich fand gerade die N45 immer als sehr geeignet, um aus Göteborg schnell herauszukommen. Man hat eine vierspurige Straße, teilweise kreuzungsfrei, später mit einigen wenigen Ampeln und später wird es dann zweispurig mit breiten Randstreifen. Das Verkehrsaufkommen ist nicht so niedrig, aber man kommt gut voran und auch gut aneinander vorbei. Von Lilla Edet nach Trollhättan könnte man mal probieren, auf der westlichen Seite des Götaälv zu fahren.

Meine Ausfahrt mit dem Rad aus Göteborg, die ich seit etlichen Jahren auf Empfehlung eines in der Nähe von Gtbg wohnenden Freundes mit dem Rad nehme, geht gleich über die erste Brücke über den Göta Älv (Radweg!) über Säve zur (kostenlosen) Fähre über den Nordre Älv weiter über gut zu fahrende Nebenstrasse nach Stenungssund. Von dort hat man dann die Wahl, entweder über die Inseln (Tjörn und Orust) weiter entlang der Küste oder über Parallelstraßen zur E6 weiter nach Norden oder auch über Lilla Edet auf der E45 in Richtung Karlstadt ins schwedischen Inland zu fahren. Auf jeden Fall ist man bei dieser Ausfahrt schneller aus dem Gewürge der Großstadt mit den gerade entlang der E45 zahlreichen aufeinander folgenden Vororten heraus.

Lothar

Ja, das hört sich auch interessant an.

Ich will gerne Fähren vermeiden.

Und ich empfinde so eine Strecke wie die N45 (ist das neuerdings eine Europastraße geworden?) als relativ gut zu fahren, wenn es kaum Kreuzungen, keine Einfahrten, keine unübersichtlichen Kurven u.s.w. gibt. Die Straße hat ja praktisch schon kurz nach dem Hafen keine innerörtliche Charakteristik mehr.

Aber vielleicht probiere ich die andere Strecke auch mal aus, wenn ich mal wieder in die Richtung fahren will.

Nach Stenungssund habe ich auch die N45 bis Bohus genommen und dort die Brücke nach Kungälv benutzt und dann die (alte) E6. Einmal auch die N45 bis Lilla Edet und ab da die N167 rüber zur E6, weil ich keine Lust hatte, die legal befahrbare (alte) E6 zu suchen.

Übrigens soll die N45 (oder E45, falls sie umbenannt wurde) von Göteborg bis Trollhättan vierspurig ausgebaut werden. Gleichzeitig wird die Bahnstrecke zweigleisig und für 250 km/h ausgebaut, als Teil der Verbindung Göteborg - Oslo, die ja bahnmäßig in dieser Gegend ein Stück durchs Landesinnere verläuft und nicht nahe der Küste wie die E6.

Einen großen Pluspunkt will ich den Verkehrsplanern geben, daß sie die N45 nicht für Radfahrer gesperrt haben, wie das ja leider in Schweden und auch einigen anderen Ländern (und auch gerade auf sehr vielen anderen Straßen in der Göteborger Gegend) üblich ist. Ich hoffe, daß sich das nicht ändern wird.

Es ist nur eine kurze Flussfähre!

Ja! Die 45 ist seit Mitte 2006 Europastraße. Als ich sie letzten Sommer bis Karesuando entlang fuhr, war die Umschilderung noch im Gange.

Lothar

Hallo Lothar,

ist die 45 nicht erst seit diesem eine Europastraße??

Gruß
Thomas

Natürlich richtig! Habe mich vertippt. 2007!

Lothar

Hallo !

Da hänge ich doch meine Frage gleich hinten dran .

Wer kann mir von euch Tipps für eine sehenswerte Route von Göteborg nach Västervik geben ? Einziges Muss ist der Halt in Jönköping .