Also müssen wir das schwere Teil kaufen, damit irgendwann ein leichtes entwickelt wird. Vom unternehmerischen Mut erinnert mich das stark an einige Großkonzerne. Nur dann ein Thema anfassen, wenn Erfolg absehbar ist.
Würdest du das Weiterleben einer offenbar ganz gut laufenden Technologieschmiede von einem einzigen Produkt abhängig machen wollen? Ich finde dieses Vorgehen zumindest seriös.
An sonsten hätte man vermutlich auch jemanden gefunden, der eine kleine Firma gründet, mit vollmundigen Versprechungen einen x-fach überzeichneten Börsengang hinlegt, und anschließend in der größten Halle der Welt daran herumbastelt, dass der Krempel endlich leichter wird als Luft. Am Ende soll dann das Land Brandenburg die Angestellten bezahlen, und die Werkhalle endet als erfolgloses Schwimmbad -- oder wie war das?
Erik
Hallo Erik,
Kleine Unternehmen müssen das so machen, und machen es auch so. Da gründen Privatleute mit einer Idee und der groben Vorstellung, daß man das Produkt verkaufen kann, eine Firma . Als Finanzierung wird das eigene Haus bzw. das der Eltern verpfändet. Und dann wird eine Firma gegründet, die Schablonendrucker herstellt oder Industrieöfen, die nur noch 4KW brauchen, statt 20 oder, oder, oder. Und das Gute ist, davon leben wir hier in Deutschland. Diese Leute, die die Mittelständischen Industrieunternehmen leiten, bringen uns voran. Haben allerdings bei jeder Entscheidung zu bedenken, daß wirklich ihre Existenz auf dem Spiel steht.
Der unternehmerische Mut, den ein leitender Angestellter in einem großen Unternehmen braucht (z.B. die DAX notierten) geht dagegen gegen Null. Diese Leute lassen ein Produkt so lange entwickeln oder untersuchen, bis klar ist, daß es entweder sicher Gewinn macht oder daß man das Projekt sterben lassen kann. Musterbeispiele: Transrapid (nur wenn der Bund das ganze Risiko trägt und sicher ist, daß alle beteiligten Industriepartner daran verdienen, dann wird der Zug gebaut) oder den Diesel Russfilter. Ein Daimler entwickelt keinen Russfilter, bevor klar ist, daß er per Gesetz Pflicht wird.
Und ungefähr so kam mir die Aussage vor: Wenn der Bedarf groß genug ist, dann…
Über die irren Auswüchse, die vor einigen Jahren in unserer Wirtschaft stattgefunden haben wollte ich nix sagen.