Hallo Radler,

nachdem ich jetzt hier schon eine ganze Weile mitlese, dachte ich mir, vielleicht könnte mir ja jemand zu meiner Fahrradneukaufaktion ein paar Tipps geben (hoff ;-). Ich bin zwar eigentlich nicht direkt auf ein Reiserad aus, aber ich hab das Gefühl, daß sich hier jede Menge Know-How tummelt ...

Bevor ich jetzt gleich mit der Tür ins Haus falle, noch ein paar Takte zu mir: Ich bin Ende Dreißig und letztes Jahr oft gefahren. Technisch im Bilde, hab früher viel geschraubt, wollte jetzt aber eher fahren als schrauben. Bei miesem Wetter muß ich nicht unbedingt radfahren (Achtung Warmduscher ;-).

Momentan fahre (fuhr) ich ein KTM Cross-Rad. Das Rad ist knapp 10 Jahre alt und hat folgende Daten (Bild: http://www.tilo-schwarz.de/pics/dsc_0359a.jpg ):

Alu-Rahmen mit erhöhtem Tretlager.
13.8 kg
Schwalbe Marathon / Spezial 28 x 1 5/8 x 1 3/8
Deore LX Schaltung
V-Brake Shimano BL-M600
Nabe STX-RL
Vorn 22 32 42
Hinten 11 12 14 16 18 21 24 28
Klickpedale
Felgen mit V-Profil
Gepäckträger (spielt aber keine große Rolle, hatte wahrscheinlich noch nie mehr als 10kg mit).
Damals ca.700-800 EUR

Steckschutzbleche, die ich aber fast nie verwende (Warmduschschönwetterfahrerundwennsregnetistegal), Akkulampen vorn und hinten. Leider hat der Rahmen inzwischen vorn am Lenkkopf Haarrisse, vielleicht, weil ich mit dem Ding über alles gebrettert bin, was da so war ...
- Mit den V-Brakes bin ich eigentlich recht zufrieden, die sind bissig genug, nur leider sind meine (Alu)-Felgen fast kaputtgebremst.
- An der Schaltung hab ich auch nichts großartiges auszusetzen, die Umwerfer tun immer noch (obwohl ich da nur mal ab und zu nachgestellt hab). Allerdings ist die Schaltmechanik am Lenker, Kassette, Kette etc. jetzt ausgelutscht.
Das Rad würde ich gern ersetzen, allerdings mit Änderungen (s.u.).

Mein Fahrprofil sieht ungefähr so aus: Manchmal zur Arbeit und sonst zum Spaß. Zum Spaß fahr ich weniger Straßen, mehr Feld-/Waldwege etc. Zur Arbeit hab ich ca. 10km Radweg/Straße, 3km Feldweg und 2km sehr schlechter Feldweg, d.h. tiefe Schlaglöcher und riesen Kiesel. Die Strecke hat ca. 150 Höhenmeter.

Worauf ich mich schon festgelegt hab:
- Für vorn auf jeden Fall Dynamo-Leuchte, kein Akku mehr. Immer wenn man wirklich Licht nach vorn braucht, sind die Akkus leer. (Nach hinten ist kein Problem, da hab ich seit Jahren die gleichen Batterien drin und die Dinger tun immer noch). Ich vermute, wenn man minimalen Ärger und guten Wirkungsgrad will, muß ein Nabendynamo her (oder?).
- Vollfederung. Ich bin ein paar Räder mit Vollfederung oder Hardtail probegefahren und denke, Vollfederung ist das richtige (trotz der damit verbundenen Nachteile). Gerade bei diesem schlechten Feldweg hatte ich oft so starke Schläge, daß ich dachte, jetzt bricht die Kiste gleich durch (und mein Hintern sowieso). Allerdings haben mich die "klassischen" MTBs nicht so überzeugt, u.a. weil ich das Gefühl hatte, unter mir einen winzigen Rahmen mit ewig lang ausgezogener Sattelstütze zu haben. Und die Sitzposition ist bei meinem Rad irgendwie deutlich angenehmer.

Offene Punkte:
- Rahmenhöhe. (Ich bin 190cm, Schrittlänge ca. 90cm)
- Federung hinten (Eingelenker + Platform Dämpfer vs. Viergelenker vs. LRS etc.)
- V-Brakes oder Hydraulik?
- Eingentlich wollte ich 28 Zoll, muß aber nicht sein (gibt ja gerade einen langen Thread dazu)
- Welche Marke soll es sein?

Was ich bis jetzt ganz interessant finde, ist z.B.

http://r-m.de/index.pl/dyel_d
Beim Delite ist mir allerdings die serienmäßige Schaltung etwas zu "rennradig", sprich, ich hätte gerne mehr Untersetzung für Bergfahrt. Sonst gefällt mir das gut. Allerdings hab ich ein paar mal gelesen, es fühle sich "irgendwie träger an", als ähnliche Räder (?). Hier könnte man auch am Rahmen einen Kindersitz anbringen (was schon fast der Quadratur eines Kreises gleichkommt).
Sind eigentlich die Delite Yellow Fahrer hier noch glücklich mit Ihrem Gefährt? Wie ist das mit dem Wippen?

http://www.bergamont.de/2007/bike/volotec
Ist glaub ich nicht ganz so teuer.

http://www.maxcycles.net/html/lite_rider_x-pro.html <- geht seit gestern nich mehr, wird umgebaut.
Sieht auch interessant aus.

http://www.centurion.de/index.php?lang=d...mp;bike_mark=10
Cross LRS 2, hat LRS

http://www.roseversand.de/output/controller.aspx?cid=155&detail=10&detail2=12374
RED BULL NPL-3

http://www.rotwild.de/index.php?id=543
Hier find ich die Federungskonzept hinten interessant, beim Preis bekomme ich allerdings Augenweh ...

Hat vielleicht jemand Tipps oder weiß andere Räder, die für mich interessant sein könnten?

Ich freue mich über jeden Hinweis!


Vielen Dank,

Tilo

Hallo, schau Dir doch mal die Bikes von Steppenwolf an.
Ich fahre ein Steppenwolf Tiago mir Starrgabel und bin mehr als zufrieden.

lg
Gunter

Schade dasß der Rahmen kaputt ist (Haarrisse), ist doch ein gutes Teil.
Was mich wundert ist, daß Du nur für Feld- und Waldwege meinst, eine Vollfederung haben zu müssen. Die fahren manche MTBler ja noch nicht mal in richtigem Gelände.

Bedenke: Vollfederung bedeutet mehr Verschleißteile am Rad zu haben und mehr einstellen zu müssen. Kostet also langfristig mehr Geld und wiegt außerdem mehr. Ich behaupt einfach mal, daß Du bei Deinen Wald- und Feldwegen vom Vorteil eine Vollfederung gar nicht richtig profitierst, die Nachteile aber in Kauf nehmen mußt.

Klar daß bei *den* Reifen der Fahrspaß auf schlechten Wegen stark eingeschränkt ist. Schwalbe Marathon ist ja auch viel zu hart und ich befürchte, daß Du in Feld und Wald einen zu hohen Luftdruck gefahren bist?

Ich selbst fahre mit meinem Cyclocrosser *ohne Federung* auch hier im Teutoburger Wald oft Wege mit schlechter Oberfläche. Mit 42er Schwalbe Smart Sam Black-Skin bei 4 bar Luftdruck geht das richtig gut. Mein Vorschlag wäre: probier doch einfach mal diese Reifen an Deinem jetzigen Rad mit 3,5 oder 4 bar aus. Wenn Dir das doch nicht reicht (könnte ich zwar nicht nachvollziehen), mußt Du eben doch ein Rad mit Vollfederung kaufen.

Das sieht doch ganz vernünftig aus. Ist von der Bereifung her aber eher für die Straße ausgelegt. Da wäre Tilos Einsatzbereich eher ein breiterer Stollenreifen sinnvoll (hatte ich mich im anderen Beitrag ja schon zu ausgelassen).

Stimmt, der Originalreifen war mir auf Wald und Wiesenwegen auch zu hart, bin dann auf Terra Cruiser umgestiegen.

lg
Gunter

Ja, Steppenwolf hatte ich bei meiner Auflistung vergessen, das TAO FS find ich auch interessant.

Die Geschichte mit der Federung trag ich jetzt 20 Jahre mit mir rum, schon damals hat mich genervt, daß meine Kumpels auf ihren Schrottmofas bequem und ich auf meinem Rad unbequem durch die Stadt brettern durfte. Nur was damals die Technologie noch nicht soweit (und als Schüler schon gar nicht erschwinglich). Nun hab ich in der letzten Zeit etliche Varianten probegefahren (Fully, Hardtail, ungefedertes MTB, vollgefedertes Alltagsrad, usw.) und kann jetzt sagen, ja ich will ;-) (und natürlich sollte der Gepäckträger eigentlich auch gefedert sein). Bei jeder vermurksten Fahrradwegauffahrt war die Federung ein Segen. Und ja, es hat auch Nachteile.



Ich hab meine Reifen maximal bis 4 Bar aufgepumpt, allerdings haben die ein bißchen Luft gelassen, so daß immer ein bißchen weniger drin war. Diese 42er Schwalbe Smart Sam, gibt's die auch ohne grobes Profil? Ich frag, weil mich dieses Singen bei grobem Profil auf Asphalt ganz kirre macht.

Dann kannst Du keinen Geländereifen fahren - die haben ja alle gröberes Profil. Obwohl der Smart Sam recht leise summt. Ich kann das eigentlich auch nicht ab, aber beim Smart Sam finde ich es nicht so aufdringlich.

Du brauchst dann also eher was in Richtung Straßenreifen mit leichtem Profil. Mein Tip wäre Schwalbe Marathon Racer in 40 mm. Da kann man ganz gut mit über trockene Waldwege brettern - nur wenns naß wird, ist das bischen Profil natürlich überfordert.

Ziemlich schwere Billigreifen mit schlechtem Abrollkomfort. Würde ich mir nicht antun :-(

welchen würdest Du dir antun ?

lg
Gunter

Fahre am Cyclocross-Rad Schwalbe Smart Sam 42-622 mit 4 bar. Dämpft auch auf grobem Schotter verblüffend gut. Aber unbedingt die Verison "Black-Skin" (also ohne Reflexstreifen) nehmen, denn nur der hat die hauchdünnen Seitenwände, durch die er so elastisch ist.

Meine persönlich Benotung in den verschiedenen Diszipinen:

Asphalt: 2
Feste Böden (Schotter-, Waldwege etc.): 1
Weiche Böden: 2
Schlamm: 3

Wenn der 42er (auf Rennradfelge echte 40 mm breit) nicht in Deinen Rahmen paßt, gibts auch noch den 37-622.

herzlichen Dank, den werd ich mal ins Auge fassen

lg
Gunter