Hallo liebe Radl-Fans,

Mein Sohn und ich wollen auf unserer diesjährigen Transalp ans Meer radeln und zwar von München über den Großglockner nach Jesolo und weiter nach Venedig. Wir haben 4 Tage Zeit und werden mit dem Zug zurückfahren.

Kennt jemand die Strecken entlang des Tagliamento, also etwa Tolmezzo, Gemona, Spilimbergo, San Vito, Portogruaro, San Dona? Gibts da Straßen, die wir besser meiden sollten, oder gibt es eine Radroute wie an der Etsch?

Vor stark befahrenen Straßen habe ich keine Angst, wenn sie schön breit sind, auf kleineren Straßen hatte ich in Italien schon öfter Probleme mit der Orientierung.

In den bisherigen Themen habe ich für diese Route noch nichts gefunden, aber vielleicht könnt Ihr ja mal in Euren Errinnerungen kramen, ich bin für jeden Hinweis dankbar.

Liebe Grüße, Hans

Such mal nach dem User Franco, der kommt aus der Gegend - bzw. lies einfach mal den Thread durch.

Ui, der ist aber detailliert, ich glaub, ich brauche eine genauere Karte...

Danke für den Link ( hätte ich auch selber draufkommen können, aber wie das oft so geht, man nimmt immer wieder falsche Suchbegriffe)

Die (Friaul 150.000 von Tobacco) gibt's bei Geobuch (Nähe Viktualienmarkt).

Toni

Hallo!

Die gemütlichste Variante nach Gemona wäre über Villach und Tarvis, also durchs Kanaltal. Die geht nur über die Sella di Camporossa, die ist nicht hoch. Das Kanaltal ist recht gut zum fahren, die alte Hauptstraße hat fast überall einen breiten Pannenstreifen, auch die Tunnel lassen sich bis auf 2 außen umfahren. (Manchmal ist das Rad über ein Schleudergeländer zu heben.)
Wenn ihr Lust habt, könnt ihr natürlich auch über den Plöcken oder das Nassfeld fahren. (Ganz nett: Richtung Predil hinauf und über die Sella Nevea weiter. Das Highlight der Gegend: Den Vrsic hinauf, nach Bovec und über die Selle Carnizza (knapp nördl. des Passo di Tanamea) nach Moggio, aber das ist schon ein ziemlicher Umweg.)

lg!
georg

Hallo Hans, kauf dir am besten in Italien an der ersten Tanke oder Buchhandlung vom Touring Club Italiano die Grande carta stradale d`Italia, Veneto Friuli Venezia Giulia in 1:200000, kostet ca 7,--€. Von den dort eingezeichneten roten Strassen würde ich absehen. Aber alle gelben Straßen links und recht des Tagliamento kannst du bedenkenlos fahren. Fahre immer in die Ortszentren, sonst radelst du auf den zahlreichen Ortsumgehungen und das wäre schade. Falls dir der Plöcken zu heftig ist, kannst du von Villach Bahnhofsvorplatz mit dem italienischen Linienbus bis weitestens Udine fahren. Ansonsten gibts ab Villach eine Radspur nach Arnoldstein und dort eine ehemalige Bahntrasse als Radweg Richtung Udine
Wer sich mit dem Fahrrad durch Tourihorden über den Großglockner traut, braucht sich vor Autoverkehr in Italien nicht zu fürchten.
Gute fahrt
Peter

Den Kartentip kann ich mich nur anschliessen (du brauchst Bl. 4) - da ist alles drauf.

Allerdings hat es (zumindest im Februar und für den Abschnitt Pontebba-Gemona) einen Radweg auf der ehemaligen Bahntrasse im Kanaltal nicht gegeben - die verwildert (ich hab mir beim Vorbeiradeln gedacht, da könnte man einen Radweg draus machen - wird wohl noch einige Zeit dauern, kann mir nicht vorstellen, dass die Italiener binnen 2 Monaten da einen gebaut haben).

Fahr bei der Abzweigung im Tagliamento-Tal Richtung Tolmezzo, nach Armaro Richtung Somplago abbiegen und dann entlang dem Lago di Cavazzo (beide Ufer sind schön zum fahren, am Westufer noch weniger Verkehr) bis zur Abzweigung der "strada de Bottecchia" - ist ein großes Hinweisschild am Beginn der Straße (2maliger TdF-Sieger und Antifaschist, der unter mysteriösen Umständen ums Leben kam - ist dort in der Gegend geboren und die Straße war seine Lieblinstrainigsstrecke). Diese folgt dem Flussufer bis Gornino - zwischendurch ist auch ein kleines Denkmal - landschaftlich schön zu fahren, kein Verkehr. Auch die Brücke in kurzes Stück weiter südlich über den Fluss (Abzweigung nach San. Pietro) ist sehenswert.

Gute Fahrt wünscht Gerold

Hallo,
recht vielen Dank für die guten Tips!
Wir werden mal sehen, ob wir den Glockner in der Nacht rauffahren (bergauf geniesse ich immer jeden einzelnen Meter und brauche halt etwa doppelt so lang wie andere), dann haben wir 1 ganzen Tag Zeit, das Panorama, die Abfahrt und das Drautal zu geniessen. Die nächste Übernachtung ist im Gailtal vorgesehen, dann gehts ganz frisch über den Plöcken und bergab durch Friuli ans Meer. Den Abzweiger über den kleinen See werden wir nutzen, sieht bei Google World recht schön aus und dann die Strecke, die Franco vorgeschlagen hat.

@Franco, falls Du zufällig hier reinschaust: Wie wärs mit einem schönen Espresso bei Dir in der Gegend? Eine kleine Pause mit Plauderstündchen wär doch ganz nett!

Nochmals Danke und liebe Grüße, Hans

Auf 4 Tage wollt ihr das fahren? Das werden lange Tage. München bis rund Zell am See vielleicht über Achensee, Zillertal, Gerlos, Krimmler Wasserfälle ist nicht wenig. Anderntags über die Grossglockner Hochalpenstrasse, das Gailtal ist lang, aber viel würde ich da nicht mehr einplanen. Kommt natürlich ein wenig auf die Gepäcklast an. Der Rest auf zwei Tage ist auch zu schaffen aber wenig ist das auch nicht. Also mehr als 100km pro Tag werdet ihr da schon fahren, da Du so eine Durchschnittszahl in Deinem Profil angibst ...
Aber eine schöne Tour ist es schon.

Grüsse von Andi

P.S. ach, seh es gerade, ihr fahrt über den Plöcken, das ist dann relativ direkt nach Venedig. Dann sind die letzten zwei Tage gut zu machen. Nur der erste Tag ist ein wenig lang, falls ihr bis zum Fuß des Grossglockner wollt. Denn abends nach einem langen Radtag da noch rauf ist schon eine kleine Extraportion.

Hallo,

hier die Öffnungszeiten 2007 der Glocknerstraße:
Anfang Mai - 15. Juni: 6.00 - 20.00 Uhr
16. Juni - 15. September: 5.00 - 21.30 Uhr
16. September - Ende Oktober: 6.00 - 19.30 Uhr
Letzte Einfahrt jeweils 45 Min. vor Nachtsperre.

Meine Empfehlung zur Glocknerstraße lautet: möglichst früh am Morgen aufbrechen; am besten bereits vor 7 Uhr in Fusch oder jedenfalls vor 8 Uhr in Ferleiten, dann hast du die Straße noch fast alleine für dich. Ab zehn Uhr sind die motorisierten Touristenmassen unterwegs (die allerdings auch immer wieder ein dankbares Publikum abgeben - wenn du das möchtest).

Es wird zwar am späten Nachmittag wieder ruhig, aber da kämpfst du dich dann in der prallen Sonne nach oben, in der Früh hingegen fährst du im angenehmen Schatten.

Hans

-kleine Korrektur: Wenn man über die Grossglockner Strasse fährt kommt man ins Mölltal nicht zur Gail.
Als Kanute muss ich das wissen.....
Hartmut

keine Sorge wollte mich dort nicht verpaddeln , aber Hans sprach von einer Übernachtung im Gailtal und darauf zielte meine Bemerkung daß es lang ist dieses Tal aber dann sah ich eben, daß Hans über den Plöcken will und nicht runter bis Villach oder sonst wohin, aber nach dem Glockner kommt freilich zuerst das Mölltal.

Andi

Hallo nochmals,

eine reizvolle Alternative zum Kanaltal wäre die Strecke über Sillian, Toblach, Cortina d' Ampezzo und das Piavetal. Die Streckenführung habe ich hier im Forum bereits ausführlich beschrieben; bis auf kurze Etappen fährst du dort sehr verkehrsberuhigt.

Hans und Flo

Hallo,
Als Strecke bis Fusch gibts 2 Alternativen: die schnelle, flache auf der Rosenheimer Landstraße, dann Inntal, Walchsee, St. Johann, Pass Griessen, Zell am See oder

die schönere, aber leider etwas bergigere über Miesbach, Ursprungpass, Kufstein, Wörgl, Kitzbühel, Pass Turn (den ich mir recht nett vorstelle, kenn ich von früher).

Die Entscheidung fällen wir wahrscheinlich intuitiv und je nach Wetter.

An dieser Stelle nochmal 1 dickes Dankeschön an alle Helfer und an das Forum, denn ohne Euch wäre ich wohl nicht auf die Idee mit den Passfahrten gekommen.

Liebe Grüße, Hans

Hallo HansFlo,
gilt die Nachtsperre denn auch für Radler und Fußgänger?
Und was machen die mit den Leuten, die "auf den letzten Drücker" noch reinfahren und dann die ganze Nacht dort oben unterwegs sind?
Ich hab da keine Erfahrungen, die Idee kam mir nur wegen des vielen Verkehrs und meinem langsamen Bergauf-Fahrstil, ich möchte aber keine Schwierigkeiten provozieren.

Klarheit gibts dann wohl erst vor Ort, aber nachdem diesmal die Route schon sehr gut ausgearbeitet ist, sollte dieses eine Problem auch gut zu meistern sein.
Liebe Grüße, Hans

Hallo Hans!

Ich kann mir nicht vorstellen, dass dich jemand unterwegs aufhalten wird, wenn du glaubhaft machen kannst, dass du nicht im Nationalpark oben dein zelt aufstellen wirst. (Das ist nämlich zu recht verboten.) Mit dem Radl kommst du auch gut um die geschlossenen Mautstellen herum.
Spät wegfahren würde ich aber nur bei sicherem Wetter, du kommst ja doch bis gegen 2700m oder so hinauf, da hat ein Gewitter oder ein simpler Regen schnell recht große Auswirkungen.
Unterwegs nach ferleiten gabs einmal (und gibts wohl noch immer) 2 Campingplätze, da könntest du zumindestens einen Teil der Strecke am Vortag fahren, falls das eher deiner Zeitplanung entspricht.
Der Tipp, möglichst früh los zu fahren, ist wichtig. Sonst trittst du im Gestank nach oben, das ist nicht so gut.

lg!
georg

Hallo Hans und Flo in München,

ich kann beide Fragen nicht beantworten, aber ich glaube, sie stellen sich in der Realität auch gar nicht. Was willst du denn nach 21:00 Uhr auf der Glocknerstraße? Auch an den längsten Tagen des Jahres wird es um halb zehn dunkel, da solltest du längst irgendwo dein Zelt aufgestellt oder ein Zimmer bezogen haben.

Noch ein Tipp zur Fahrtzeit: von Fusch bis zum Fuscher Törl sind es gut 20 km (und 1.600 Höhenmeter), davon geht es 16 km lang gnaden- und pausenlos bergauf; meistens mit etwa 10 bis 12 % Steigung. Einzig in den Kehren kannst du dich einmal für ein paar Sekunden erholen und kommst in Versuchung, für wenige Meter in einen höheren Gang zu wechseln.

Am Fuschertörl bist du aber noch nicht wirklich oben; du hast dann noch einmal 4 anstrengende Kilometer bis zum Hochtor.

Ich kenne eure Bergsteigerqualitäten nicht, aber mit Gepäck würde ich eher vier als drei Stunden ansetzen, und dann bist du noch gut. Wie auch immer: danach dürft ihr euch mit Stolz den Titel Glocknerkönig verleihen.

Hans (zweifacher) und Flo (einfacher Glocknerkönig) aus dem Salzburger Land

Die Karten sind mittlerweile auch im deutschen Buchhandel erhältlich. Habe mich auch damit versorgt.

die T.C.I. Karten sind in Italien auch nicht so leicht zu finden: in Tabakladen oder bei Zeitungsverkäufern findet man öfter Karten von Tabacco oder anderen Verlagen, welche von niedrigerer Quälität sind. Herausgabe von T.C.I. sind in der Regel in Büchereien oder Reisegeschäften vorhanden