so am wochenende bin ich von meiner sommertour zurückgekehrt. wir sind von berlin -> kopenhagen ->(zug) -> malmö -> varberg -> (fähre) -> grenaa -> flensburg gefahren, war eine super tour mit absolut bestem wetter nur das dänemark so hügelig ist war uns vorhe nicht ganz so klar aber naja man lernt nie aus.
da mit zelt unterwegs waren wollten wir auf campingplätzen übernachten; nur komischerweise machten die meisten cp-plätze in dänemark und schweden schon am wochenende des 17.9. zu. dann haben wir uns meist entschlossen auf dem geschlossenem campingplatz unser zelt aufzustellen: ist das in den beiden ländern eigentlich erlaubt (und wie siehts im rest europa damit aus z.b. italien, england, irland ettc?). wir sind niemals über irgendwelche zäune geklettert. neben den autoscharnken gibts ja für gewöhnlich einen fußgängerdurchgang der nicht extra abgesperrt werden kann. in schweden sah es auch meist so aus als dass die anwohner den zeltplatz als park nutzten; nur in dänemark waren wir absolut unsicher.
das schöne im gegensatz zum kompletten wildzelten ist: das man fließend wasser auf dem platz hatte und so körperpfelge betreiben und kochen konnte.
wie macht ihr das so??

danke ciao

Hallo,

ich für meinen Teil muss sagen, dass ich mich auf leer stehenden Campingplätzen unwohl fühle. Aber nicht, weil ich möglicherweise was illegales mache (Hausfriedensbruch?), sondern weil bei mir dann so eine Endzeitstimmung aufkommt. Halt mich für bekloppt, aber zu einem Campingplatz gehört irgendwie auch Leben. Es ist zwar schön, wenn es ruhig ist, aber so ganz einsam möchte ich dann lieber im Wald sein.
Sind letztes Jahr Ende November an der rumänischen Küste unterwegs gewesen und fuhren zwischen den Hotelburgen von Neptun, Saturn usw. hindurch - Kein Mensch weit und breit. Wie in einem Film, in dem die Menschheit ausgerottet ist. Macht für mich keinen schönen Eindruck, daher lieber CP, wenn zumindest auch ein paar andere da sind oder irgendwo ganz außerhalb der Zivilisation.
Gruß,
Micha

Hallo,

Wir kamen mal in Spanien, total auf dem Lande ohne Dorfnähe, auf einen menschenleeren Campingplatz. Da hatten wir plötzlich ein komisches Gefühl und fuhren eh doch weiter. Total übervölkert ist nicht unsere Sache, aber ganz allein auch nicht so richtig . Nicht immer einfach, das richtige Mittelmass zu finden.

Nette Grüsse,

Kanis

Hmm, bis jetzt war ich meistens wild campen oder auf belebten CP-Plätzen.

Für die Tour vom 07.10. - 15.10. zwischen Berlin und Ostsee habe ich auch schon daran gedacht, dass wir möglicherweise auf CP-Plätze treffen werden, die bereits geschlossen sind.

Wenn es nicht nach ärger aussehen sollte, werden wir auch auf CP-Plätzen wild campen

Oder kann mir sogar jmd. schöne Plätzen auf der Tour Berlin Usedom empfehlen?

Das ist genau so wenig erlaubt, wie die nicht abgesprochene Nutzung deiner Wohnung in deiner Abwesenheit durch fremde Personen. Allenfalls das Jedermannsrecht könnte in Schweden die rechtliche Situation entschärfen.
Ob und welche Konsequenzen eingeleitet werden, steht wiederum auf einem anderen Blatt. Wer wild zeltet, muss sich aber ähnliche Gedanken machen, denn Land ohne Besitzer gibt schon längst nicht mehr.

Auf Usedom kann ich Dir aus jahrelanger persönlicher Kenntnis den Zeltplatz Pommernland am Ortsrand von Zinnowitz nahe dem Strand empfehlen. Er wurde in der Online-Bild-Zeitung als einer der besten Zeltplätze Deutschlands ausgewiesen. Das sollte kein Anlaß für ein Vorurteil sein. Berliner Nachtschwärmer stören um diese Jahreszeit nicht mehr. Die beiden Buntspechte, die sich am Morgen Ihre Nahrung erhacken, werden sich von von Deinem allein stehenden Zelt unter hohen Kiefern nicht beeindrucken lassen. Wohnwägen halten gebührenden Abstand. Jetzt in der Nebensaison kostet die Übernachtung für einen Radler mit Zelt 7,5 Euro. Beim Nachweis von triftigen Gründen kann Dir die Kurverwaltung unverschämte 2 Euro Kurtaxe erlassen. Baden gehen jetzt noch viele, besonders im Achterwasser. Aber für einen, der Landschaft erradeln will, ist auf Usedom nur einen Tag lang etwas geboten.

Gruß von
Schneetreiber

Das glaub ich nicht, denn eigentlich muß man eine gewisse Entfernung zwischen sich und den nächsten Hütten/Häusern o.ä. bringen.
Zumindest in Norwegen beträgt diese Distanz 1km.

Bene

Ich habe reichlich Erfahrung mit geschlossenen CP in Norwegen sammeln dürfen. Wir haben uns immer zuerst in der Nachbarschaft umgehört, ob es wohl erlaubt sei, den Platz zu nutzen, meist war es das. Das Verfahren war simpel: man stellte sein Zelt auf und abends kam jemand vorbei um zu kassieren (mit Quittung ).

Einmal wurden wir abgewiesen, da wurde aber für uns herum telefoniert und ein angeblich offener CP gefunden, den wir noch erreichen konnten. Dort war es menschenleer, aber es gab ein schriftlich und mündlich erteiltes Alkoholverbot! Keine Ahnung, was die CP-Betreiber uns zwei zwanzigjährigen Studies zugetraut haben .

Auch letztes Jahr in Schweden habe ich das Verfahren auf einem bereits Ende August geschlossenen, aber reichlich belebten CP kennengelernt: Aufbauen und abends kommt jemand und kontrolliert die Neuzugänge.

In Norwegen sind wir allerdings trotz spätmorgendlichen Aufbruchs immer mal wieder um die CP-Gebühr herumgekommen, es kam einfach keiner, der uns unser Geld abnehmen wollte.

Orientieren kann man sich i.d.R. daran, ob die Waschhäuser noch offen oder alles verriegelt ist. Im ersteren Fall ist man meist noch willkommen, im zweiten Fall eben nicht.

Gruß,
Tine

In Schweden heisst es meist "außer Sichtweite". Damit sind aber bewohnte Häuser gemeint, auf einem verlassenen Campinplatz sieht Dich aber kein Anwohner, der sich daran stören könnte.


Zumindest in Schweden gilt offiziell ein generelles Alkoholverbot unter freiem Himmel. (Natürlich hält sich niemand dran.) Aber wenn die Betreiber Euch skandinavische Saufgewohnheiten zugetrauen haben, kann ich ihre Sorge verstehen

Aber mal zum Thema zurück: Ich denke, prinzipiell ist es völlig in Ordnung, einen geschlossenen Platz zu nutzen, wenn er nicht verriegelt ist. Wenn da kein Schild hängt, was das Betreten verbietet, oder man über den Zaun klettert - wen soll es stören? Und falls niemand zum Abkassieren kommt, könnte man ja einen netten Gruß an die Besitzer zurücklassen, mit einem Dankeschön für die Übernachtung, dann haben sie vielleicht auch weniger "Angst" vor Wiederholungstätern.

Gruß
Benjamin

Hey, dankeschön!
schätze wir bleiben einen oder zwei Tage auf dem CP. Schließlich ist es ja das Ziel der Tour an die See zu kommen und wenn es uns da gefällt und es nicht gerade bindfäden regnet, kann ich mir gut vorstellen dort einen Pausetag einzulegen, bevor es dann weiter richtung Stralsund bzw. zum nächsten Bahnhof und damit zur Heimreise geht.

Ich bin der Meinung, und bin damit bissher gut gefahren, dass wenn man sich erkundigt, ob man das Stückchen Erdboden zum Übernachten nutzen kann (soweit dies Möglich ist) und das Fleckchen genauso verlässt, wie man es vorgefunden hat stellt dies kein wirkliches Problem da, im Gegenteil - es kann sogar dazu dienen die Ortsansäßigen Menschen besser kennenzulernen und vielleicht sogar eine Einladung Frühstück nachsichziehen.

Mal sehen wie das um die Jahreszeit generell mit den CP ist, vielleicht sind die meisten ja doch noch geöffnet, was schön wäre, denn nach einem regnerischen Tag ist ne heiße Dusche schon was feines!

Das Sanitärhaus auf "Pommernland" ist Erste Klasse. Ausgiebiges Duschen kostet zeitgebunden geregelt von einer Digitalen Karte etwa einen Euro. Zinnowitz hat mit dem Rad in 3 Minuten vom Zeltplatz erreichbar einen Bahnhof, den die UBB (Usedomer Bäder Bahn) befährt. Da dort kein Fahrkartenautomat steht, und ich mir unnötige Kosten spare, bringe ich mir meist ein Länderticket oder Schönes-Wochenende-Ticket für die Weiterfahrt schon mit. Für mich gibt es dort in der Nähe weit und breit kein Gebiet, das ich nochmals beradeln müßte. Die Verbindung nach Züssow, von dort nach Stralsund oder Berlin, geht stündlich.

Mir genügte in der letzten Woche noch der ganz leichte Sommerschlafsack, für die nächste Woche packe ich eine Klasse wärmer ein.

Aus dem Dreißigjährigen Krieg gibt es ein Kinderlied:
Maikäfer flieg. Dein Vater ist im Krieg. Die Mutter ist im Pommernland, Pommernland ist abgebrannt. Maikäfer flieg.

Gruß von
Schneetreiber

Danke für die Infos

Warum? ist es dort nicht so schön zum Radfahren oder warst Du schon zu oft dort?

Von dem Lied habe ich schon gehört - finde es schrecklich soetwas Kindern zum einschlafen vorzusingen, aber viele Märchen sind ja ähnlich schrecklich

also erstmal danke für eure erfahrungen. es scheint also eine rechtliche grauzone zu sein, in der man sich bewegt.
natürlich haben wir den platz so verlassen wie wir ihn vorgefunden haben (manchmal so gar noch besser ). die waschhäuser waren immer verriegelt, aber ich denke wenn kein platzwart vorbeikommt ist das eine sicherheitsmaßnahme gegen vandalismus.
einmal kam in schweden ein platzwart vorbei der etwas geld haben wollte (war halt weniger als in der billigsten saison und ohne quittung), er meinte aber auch es sei meist kein wirkliches problem.
oftmals waren die cp-plätze abgeschieden, so das man wirklich außerhalb der sichtweite von häusern war. nur einmal in dänemark da lag der platz an einer innerstädtichen hauptstraße, das war schon ein etwas mulmiges gefühl; aber dann haben wir halt das zelt abends im dunkeln aufgebaut und frühs gleich als erstes wieder entfernt.

ok da es also anscheind nicht wirklich erlaubt ist, wirds in anderen ländern auch nicht anders aussehen, oder?
aber was soll man machen wenn der platz geschlossen hat und es weit und breit kein anderen cp-platz gibt (abgesehen vom wildzelten, was ja auch nur in skandinavien erlaubt ist, und man keine lust/geld hat eine pension oder ähnliches aufzusuchen) ?

Hallo,

Das "ausser Sichtweite" erinnert mich an eine Bekannte die in Frankreich im Frühling mit Zelt unterwegs war. Die Camping-Wiese war total leer und sie fragte im Gemeindehaus, ob sie dort zelten könne. Man sagte ihr, ja können sie aber seeeehr diskret, dass man sie nicht sieht. Sie bog sich fast vor Lachen, denn sie hat ein sehr farbiges Zelt und auf der erw. Wiese waren weder Sträuche noch Bäume. Sie ging dann doch hin und es war OK.

Nette Grüsse,

Kanis

hi,
in dänemark sind mir einige kostenfreie campingplätze für wanderer aufgefallen, diese waren mit einem keinen grünen
schild in bodennähe gekennzeichnet .
ich konnte aber nirgendwo ein gesamtverzeichnis dieser plätze finden. nur auf regionalen wanderkarten an wander-&radwegen waren diese eingetragen.

gruß von

...in Schweden und Finnland gibt es sogar kostenlose Hütten, mitten im Wald. Die meisten sind auch fast nirgends verzeichnet, und das ist auch gut so. Sonst würde das schnell nicht mehr funktionieren.

normalerweise stehen die auch alle hier mit drin.
Das Buch kann man auch beim ADFC- Dachgeberverband in Bremen bestellen.

ja genau das buch hat ich zusätzlich noch mit. die plätze sind meist ganz gut zu finden teilweise auch ausgeschildert (wenn man weiß was drauf steht).
die waren aber nicht immer in der näheren umgebung wo wir nächtigen wollten. da man sich nun schon auf den zeltplatz eingeschossen hat, wollte man auch nicht mehr weiterfahren.

es scheint also eher unüblich zu sein, auf geschlossenen cp zu schlafen. naja ich werd sehen wie es demnächst so ist. eventuell vorher anrufen, dann weiß mans schon ob er zu hat.