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#270174 - 08/15/06 05:37 PM
Toleranzklassen für Höhen- und Seitenschlag
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Hallo!
Nachdem ich die Suchfunktion ohne Erfolg intensiv strapaziert habe, möchte ich mal nachfragen, ob jemand Toleranzklassen für Höhen- und Seitenschläge kennt, bzw. mit welcher Toleranz ihr so einspeicht?
In dem (ansonsten sehr guten) Buch "Die Kunst des Laufradbaus" habe ich leider auch nichts zum Thema Toleranzen gefunden.
Die Norm DIN 79100 gibt eine Toleranz von maximal 2,0 mm an (also +/- 1 mm), das halte ich aber für völlig inakzeptabel. Mich interessiert, was so Stand der Technik ist im Laufradbau?
Gruß
Stephan
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#270179 - 08/15/06 05:44 PM
Re: Toleranzklassen für Höhen- und Seitenschlag
[Re: stephan_7171]
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meines Wissens sind es immer noch 2mm So halte ich es auch, warum Päpstlicher als der Papst sein? Die Reifen habne in der Regel größere Toleranzen als die Felge. Auf den Sitz des Reifens und der symmetrischen Form hat man wenig Einfluß .
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#270184 - 08/15/06 05:54 PM
Re: Toleranzklassen für Höhen- und Seitenschlag
[Re: stephan_7171]
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theodor
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Ich speiche nicht selbst ein. Hab ich zwar auch schon gemacht, aber gute Laufradbauer können das besser als ich. Am Rennrad, am Randonneur, am Lieger Toleranzen von 0,2 mm oder weniger Seitenschlag. Auf allen drei Rädern werden teils ausschließlich, teils manchmal schmale Rennreifen gefahren, die bei richtiger Montage schon rund laufen. Am MTB mit 2,3 Zoll Stollenreifen ist das nicht ganz so wichtig vom Rollen her, aber von der Bremsleistung. Geringer Seitenschlag ist wichtig für eine effektiv wirksame Felgenbremse. Rennbremsen reagieren auf zuviel Abstand von der Felge mit sehr mäßiger Bremsleistung. Und die Dosiermöglichkeit von Cantis leidet auch sehr. Sodann haben Seitenschläge die Tendenz bei ruppigem Geläuf und Fahrweise größer zu werden, während ein gut zentriertes und mit hoher Speichenspannung gebautes Laufrad jahrelang seine Form beibehält. 2mm sind uf jeden fall zuviel.
Gruß
Theodor
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#270194 - 08/15/06 06:18 PM
Re: Toleranzklassen für Höhen- und Seitenschlag
[Re: stephan_7171]
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Hallo Stephan,
hattest Du bei der Vorstellung deines neuen Rades da nicht etwas zu geschrieben? 2mm ist auf jeden Fall nicht mehr stand der Technik. In meinem Crossrad habe ich Systemlaufräder (citec Trecking) deren Seitenschlag würde ich auf kleiner 0,5mm schätzen (aber da verschätzt man sich leicht). Wenn ich Lust und Zeit habe könnte ich ja mal da die Messuhr ansetzen. Bei meinen selbstgebauten Laufrädern gebe ich mich auch mit einem Seitenschlag <0,5 mm zufrieden. Beim Höhenschlag ist es nicht so einfach, da einige Felgen im bereich des Stoßes nicht ganz rund sind.
Gruß Thomas
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#270218 - 08/15/06 07:08 PM
Re: Toleranzklassen für Höhen- und Seitenschlag
[Re: thomas-b]
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Hallo, Thomas!
Mich interessiert einfach der Stand der Technik (nicht die DIN, sondern was üblicherweise im guten Laufradbau so geboten wird).
Nach meiner Erfahrung sind auch Höhenschläge schwieriger herauszuziehen als Seitenschläge.
Gestern habe ich mal wieder ein Laufrad gebaut, und nach mehreren Durchgängen und Abdrücken komme ich in ca. 1 Stunde Feinzentrieren im Seitenschlag auf kleiner +/- 0,08 mm und im Höhenschlag auf kleiner +/- 0,20 mm (bei einer vernünftigen Felge) und Ausnutzung der maximalen Speichenspannung von 90..100%.
Bei meinem eigenen Rad habe ich noch genauer gearbeitet, die Stunden dafür kann man aber nicht rechnen.
Gruß Stephan
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#270268 - 08/15/06 08:49 PM
Re: Toleranzklassen für Höhen- und Seitenschlag
[Re: stephan_7171]
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Gestern habe ich mal wieder ein Laufrad gebaut, und nach mehreren Durchgängen und Abdrücken komme ich in ca. 1 Stunde Feinzentrieren im Seitenschlag auf kleiner +/- 0,08 mm und im Höhenschlag auf kleiner +/- 0,20 mm (bei einer vernünftigen Felge) und Ausnutzung der maximalen Speichenspannung von 90..100%.
Das ist schon sehr genau. Als Seitenschlag sind denke ich so 0.3 mm Toleranz durchaus okay (also +/- 0.15 mm). Die Reifen haben ja erheblich grössere Toleranzen und laufen selten wirklich rund. Je schmäler der Reifen desto genauer ist er natürlich in der Regel. Bei den Laufräder die ich einspeiche sind Höhenschläge selten ein Problem. Wenn die Felge relativ genau gefertigt ist, dann muss ich mich kaum um die Höhenschläge kümmern beim Zentrieren. Da nehme ich aber auch eher etwas mehr als 0.3 mm in Kauf, denn um so einen Schlag rauszukriegen bedarf es mehrerer Umdrehungen am Nippel, was sehr ungleichmässig gespannte Speichen zur Folge hätte. Gruss Manuel
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#272191 - 08/23/06 06:50 PM
Re: Toleranzklassen für Höhen- und Seitenschlag
[Re: stephan_7171]
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Hallo,
da zitiere ich doch einfach mal aus dem Rose-Manual:
"Alle unsere Laufräder sind mit größter Präzision handgefertigt. Der Toleranzbereich liegt bei ca. 0,1mm."
Gruß!
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#272227 - 08/23/06 09:41 PM
Re: Toleranzklassen für Höhen- und Seitenschlag
[Re: ingobert]
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Commercial Participant
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da zitiere ich doch einfach mal aus dem Rose-Manual: "Alle unsere Laufräder sind mit größter Präzision handgefertigt. Der Toleranzbereich liegt bei ca. 0,1mm."
Müsste man mal nachmessen. Ich bezeweifle diese Genauigkeit sehr, insbesondere nach einer Einfahrzeit der neuen Laufräder. Gruss Manuel
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#272297 - 08/24/06 08:36 AM
Re: Toleranzklassen für Höhen- und Seitenschlag
[Re: stephan_7171]
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Hallo!
Ich halts da recht pragmatisch: Ein Schlag, der weder beim Bremsen noch beim Fahren irgendwie stört, stört mich auch nicht. Deshalb speiche ich bei neuen Laufrädern auf ca. 1mm Höhen- wie Seitenschlag ein. Durch das Einfahren wirds dann natürlich etwas mehr, meistens stört mich ein Seitenschlag von ca. 2mm auch nicht, den lasse ich dann, wie er ist. Was große Genauigkeit bringen kann, zeigt folgendes Beispiel: Vor meiner Norwegen-Tour habe ich das Hinterrad nachgespannt und neu zentriert, obwohl es eigentlich nicht nötig gewesen wäre. Wie ich das Radl bei Oslo aus dem Flieger geholt habe, war der Achter stärker als je zuvor, also alle Mühe für die Katz. Mit diesem Achter bin ich dann problemlos die ganze Tour gefahren, mir wars zu blöd, irgendwo zwischen dem Mücken herumzubasteln.
lg irg
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#272305 - 08/24/06 09:49 AM
Re: Toleranzklassen für Höhen- und Seitenschlag
[Re: Machinist]
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insbesondere nach einer Einfahrzeit der neuen Laufräder.
Hallöli, das ist was anderes. Es geht erstmal nur um die schlichte Frage: was kann der Monteur am Zentrierständer an Genauigkeit erreichen? Wie "standhaft" diese Genauigkeit ist, das ist wieder eine ganz andere Frage, zumal die ja auch sehr von Laufradtyp und Beanspruchung abhängt. Gruß!
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#272319 - 08/24/06 10:58 AM
Re: Toleranzklassen für Höhen- und Seitenschlag
[Re: ingobert]
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insbesondere nach einer Einfahrzeit der neuen Laufräder.
Hallöli, das ist was anderes. Es geht erstmal nur um die schlichte Frage: was kann der Monteur am Zentrierständer an Genauigkeit erreichen? Wie "standhaft" diese Genauigkeit ist, das ist wieder eine ganz andere Frage, zumal die ja auch sehr von Laufradtyp und Beanspruchung abhängt. Gruß! Okay, ich weiss schon was du meinst, aber eine am Zentrierständer erreichbare Genauigkeit nützt nunmal überhaupt nichts wenn sie nach dem Fahren dahin ist. Gruss Manuel
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#272409 - 08/24/06 04:33 PM
Re: Toleranzklassen für Höhen- und Seitenschlag
[Re: Machinist]
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Das stimmt schon, allerdings ist meine Erfahrung, dass sich die Speichen gerade bei einem frisch zusammengestellten Laufrad nach einer Einfahrzeit noch mal setzen, und nachzentriert werden müssen. Man kann die Räder so gündlich recken, wie man will, aber die Speichen setzen sich trotzdem noch mal etwas.
Wenn ich nach dem Aufbau ca. 50 Km gefahren bin, zentriere ich noch mal neu, und dann bleibt es eigentlich auf längere Zeit schön rund.
Das zweite Zentrieren ist IMHO eigentlich wesentlich wichtiger, als die Toleranz, die das ganz neue Laufrad hat.
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#272461 - 08/24/06 08:01 PM
Re: Toleranzklassen für Höhen- und Seitenschlag
[Re: Ilai]
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Kann man so machen. Wenn ein Laufrad beim Bau aber wirklich gründlich abgedrückt wurde, sollte ein nachträgliches Zentrieren nach einer Einfahrzeit nicht notwendig sein. Soweit ich mich erinnere steht das auch so in Gerd Schraners "Die Kunst des Laufradbaus".
Grüsse Manuel
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#272663 - 08/25/06 06:20 PM
Re: Toleranzklassen für Höhen- und Seitenschlag
[Re: Machinist]
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Kann man so machen. Wenn ein Laufrad beim Bau aber wirklich gründlich abgedrückt wurde, sollte ein nachträgliches Zentrieren nach einer Einfahrzeit nicht notwendig sein. Soweit ich mich erinnere steht das auch so in Gerd Schraners "Die Kunst des Laufradbaus".
Grüsse Manuel
Ja, und da steht glaub ich auch drin, daß gleichmäßige Speichenspannung vor perfektem Rundlauf geht. Was IMHO z.B. bei stabilen wie Hohlkammerfelgen z.B. Rigida Sputnik aufgrund der Fertigungstoleranzen unmöglich ist.
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