hab grad im nordkap beitrag die sache mit den unterschiedlichen wünschen bzgl. der trittfrequenz beim tandemfahren gelesen. da kam mir die idee, dass man ja vorne und in der mitte (zur übertragung der krakft vom vorderen tretlager zum hinteren) unterschiedlich grosse kettenblätter einbauen könnte. leider weiss ich nicht genau, wie die kraft dort übertragen wird, aber ich meine doch mit einer kette auf der linken seite, oder? man müsste dann leider immer in der gleichen position fahren und könnte vorn und hinten nicht tauschen. oder man müsste dann vorne noch eine kleine schaltung mit zwei kettenblättern einbauen, aber das würde wahrscheinlich an konstruktiven problemen scheitern (schaltung für die linke seite, kettenspanner...)

war nur so ne idee... hat da schon mal jemand was ausprobiert?

ansgar

konstruktiv geht das was Du Dir da vorstellst problemlos.
.
Bei Tandems erfolgt die Verbindung vom vorderen zum hinteren Tretlager entweder auf der linken oder rechten Seite. Bei Verbindung auf der rechten Seite können normale Kurbelgarnituren verwendet werden, gleichzeitig wird das hintere Innenlager geschont, da die Kraft des Captains nicht über die Innenlagerwelle übertragen wird. Bei Verbindungskette links wird erheblich größerer Aufwand nötig (eine spezielle Tandemkurbelgarnitur, Du kannst die Kurbeln wegen unterschiedlicher Pedalgewinde nicht tauschen!), es ergibt sich aber die Möglichkeit ein Dreifachkettenblatt zu fahren

Leider funktioniert Dein Vorschlag nicht in der Praxis. Wegen der entstehenden Schwingungen ist das nicht fahrbar, die Manschaft wird vermutlich die gesamte Straßenbreite benötigen. Oder vom Bock fallen. Um 1/4 Drehung versetzte Kettenblätter zur Reduzierung des Drehmoments (bei Nabenschaltungen im Tandem) bereiten bereits genug Probleme.
Einzige mir bekannte Drehzahlunterschiede ergeben sich bei sogenannten Kiddy Cranks, das sind hochgesetzte Tretlager für Kinder auf dem Stoker Sitz. Hier ist das eingeleitet Drehmoment (Beinkraft des Kindes) vernachlässigbar klein und führt nicht zu Unruhen im Fahrwerk.
Du solltest Dir mal bei www.sheldonbrown.com die Tandemseiten ansehen.
Aku

du hast recht, soweit hatte ich die sache dann wieder nicht durchgedacht

ansgar

Von der dt. Firma ZOX gibts ein Liegradtamdem (sorry, fahre selber auch noch immer Upright!), dass es wahlweise mit getrenntem Antrieb
für Vorder- und Hinterad gibt.

D.h. der Captain treibt das Vorderrad an und der Stoker das Hinterrad.
Vielleich die perfekte Lösung!?

Als Topausstattung auch mit 2* Rohloff erhältlich!

Schau mal unter www.zoxbikes.com

Gruß

Olaf

Hi Aku und Ansgar,

ich glaube, die Konstruktion funktioniert aus einem noch viel simpleren Grund nicht: die Phase der Pedale zueinander verändert sich ständig, d.h. der Captain weiss nicht, wo sich die Pedale des Stokers befinden. Das vergrössert die Gefahr des Aufsetzens z.B. in Kurven ungemein. Da die Pedale nach wie vor fest aneinander gekoppelt sind, gibts auch keine Chance auszuweichen.

Übrigens glaube ich nicht, dass die Konstruktion zu unkontrollierbaren Schwingungen führt, wenn beide Partner einen vernünftigen runden Tritt haben (wir haben ihn auch nicht). Und auch bei Tandems, die mit phasenversetzten Kurbeln fahren (es gibt wenige, aber ich kenne ein paar) habe ich noch keine grösseren Schwingungen bemerkt.

Aber die Technik mit Veränderung der Kurbellänge funktioniert wirklich (ist aber leider auch teuer). Übrigens wird meines Wissens auch bei Kiddy-Cranks lediglich mit kurzen Kurbeln und nicht mit verschieden grossen Kettenblättern gearbeitet. Da die Kinder nicht viel Kraft aufwenden müssen, halten sie die höhere Trittfrequenz mit kurzen Kurbeln problemlos durch.

Wogegen keine Methode ausser Kompromisse schliesen hilft, ist allerdings eine schwankende Tagesform. Mein Captain wechselt z.B. seine bevorzugte Trittfrequenz recht häufig (er schiebt es auf seine Knieprobleme). Das kann dann schon mal zu 'kleineren' Diskussionen führen.

Martina

das problem sind die oszilierenden Massen. Beim Radfahrer kommt mit je 2 Füssen, Unterschenkeln und einen Teil des Oberschenkels (der andere Teil ist am Rumpf gelagert und hier zu vernachlässigen) einiges zusammen. Der bei Tandems ausgeführte Phasenversatz mit 1/4 Kurbeldrehung bleibt ja gleich, bei unterschiedlichen Zähnezahlen der Kettenbletter würdest Du einen veränderlichen Kurbelversatz bekommen. Ich fürchte, daß das fahrtechnisch nicht beherrschbar sein wird. Wenn Du am hinteren Tretlager 3 Kettenblätter (bei single side drive, bzw.Umbau auf unterschiedliche Blätter bei crossover) montiert hast könntest Du es mal ausprobieren, aber bitte auf abgesperrter Straße oder Parkplatz. Mit Helm und Inliner Ausrüstung und gaaanz vorsichtig. Bin gespannt auf Euer Ergebnis.
Aku

Hi Aku,

hab ja schon gesagt, dass wir keinen Runden Tritt haben, d.h. an schwierigen Stellen und steil bergauf würden wir da sicher scheitern.
Aber in der Praxis wäre sowieso nur ein System wie beim Zox mit frei wählbarer Übersetzung und separtem Freilauf einsetzbar. Würde ich durchaus gerne mal probieren.

Martina

viel zu kompliziert und teuer. http://129.79.22.9/terratrike hat einen Supervorschlag, einfach das rechte Bild "tandem" anklicken
Aku