Hallo Leute
Wir möchten gerne Anfang April per Auto und Fähre nach Sardinien, für 10 Tage, um die Insel per Rad zu erkunden.
Wäre schön von Euch ein paar Tips zu bekommen, zum Thema: Wetter, anfang April, preisgünstigste Überfahrt von Italien aus, preiswerte ÜN, kein Hotel, Pension tut's auch,
Freies Zelten möglich ? oder Campingplatze, wo ist die
schönere Seite der Insel, Ost oder Westküste ?
Strassenverhältnisse ?
Bin noch nicht ganz fit mit den technischen Daten, um die Beiträge Online zu schicken, sorry wollte noch das Eine oder Andere fragen, habe jetzt entdeckt wie man das ändert oder ergänzt, freue mich auf ein paar Tips von Euch
Besten Dank schon mal :-)
Gruß Charly

Der Frühling kommt aus Südwest. Von daher ist Anfang April Sardinien sicher besser als z.B. die Ägäis. Das Wetter ist aber noch nicht stabil. In den letzten beiden Jahren war es jedenfalls auch in Andalusien in der Osterwoche jeweils feucht und kühl, zeitweise richtig mistig. Sonnig und warm ist auch möglich, aber eben nicht sicher.
Die Ostküste hat mir persönlich besser gefallen, in der Ecke von Alghero war aber auch die Westseite ganz ansehnlich.

Falk, SchwLAbt

Hallo Falk,
vielen Dank für die schnelle Info
gruß Charly

Hallo,

ich war zweimal im April auf Sardinien, allerdings nicht mit dem Rad.

Das Wetter ist um diese Zeit noch sehr instabil und die Temperaturen sind nicht dort, wo man sie aufgrund der geographischen Lage vermuten würde. Es kann tatsächlich unangenehm kalt und sehr regnerisch sein; wobei es von Nordwesten nach Südosten hin immer angenehmer wird.

Touristisch ist um diese Zeit noch absolut nichts los, womit viele Hotels und Restaurants noch geschlossen sind. Auch die Fähren haben noch einen reduzierten Verkehr; jedenfalls lässt sich mit umsichtiger Wahl der Reise-Wochentage viel Geld sparen. Ob es von Livorno oder Civitavecchia aus günstiger ist, müsst ihr übers Internet oder Reisebüro herausfinden.

Landschaftlich ist eigentlich die ganze Insel sehr schön und abwechslungsreich. Die Straßen sind - aus Sicht des Autofahrers - bestens ausgebaut; über Radwege kann ich nichts sagen.

Schönes Planen noch, Hans

Hallo Hans,
besten Dank für die Infos Sardinien :-)
mfg Charly

hallo charly,

wir waren dez./jan. auf sardinien, daher kann ich dir zum wetter wenig sagen und auch zu campingplätzen nichts, da wir nicht zelteten und en-masse scheint es die nicht zu geben.
was mir sehr geholfen hat waren internetseiten zu sardinien, der sardinien-führer reise know-how (20 euro) und für die UNTERKÜNFTE (wir haben günstige hotels und pensionen genommen) haben wir uns fast ausschließlich auf das unterkunftsverzeichnis und die anderen infos, die einem KOSTENLOS die italienische tourismuszentrale in deutschland (einfach anrufen!) zuschickt. diese infos sind sehr gut und erfassen auch kleinste orte, flächendeckend! also tourismuszentrale kontaktieren - mein tipp!

gruß steffi

Hallo Steffi,
danke für Deine netten Tips für Sardinien, hat mir ein Stück weitergeholfen.
Gruss Charly

Hallo,

wir waren häufiger mit dem Rad auf Sardinien, letztmals im Herbst dieses Jahres für ca. 2 Wochen.

Die Insel ist zweigeteilt. Eine sehr attraktive, wenig erschlossene Inselmitte. Schön, preiswert, wenig Verkehr, ganz schön schwer zu fahren, sehr italiensich, im April sicherlich kühl und windig.

Eine attraktive, aber sehr kommerzielle Küste, die ich meiden würde.

Man sagt, daß imApril das Wetter auf Sardinien stabiler wird.
Also eher später im April, als früher im April.

Ich empfinde Sardinien als äußerst attraktiv und wird werden sicherlich wieder dorthin reisen. Warum nimmst du eigentlich dein Auto mit? Rynair fliegt täglich günstigst nach Alghero.
Du sparst Geld und Zeit.

Haben wir auch so gemacht.

Uwe

Hallo Uwe,
danke für Deine Tips für Sardinien, hat mich wieder ein Stückchen weitergebracht, das mit dem Auto werde ich mir tatsächlich nochmal überlegen.
Gruß Charly

Möglichkeit C der Anreise: mit dem Nachtzug nach Florenz, mit dem Schiff von Livorno nach Golfo Aranci.
Alternative: Rom mitnehmen, über Nacht von Civittavecchia ebenfalls nach Golfo Aranci.
Beides schützt vor demolierten Fahrrädern.

Falk, SchwLAbt

so verreiste ich auch am liebsten, wenn's zeitlich geht: mit dem zug an den ausgangspunkt der radreise. die langsamere anreise als in auto oder flieger bringt schon am anfang ruhe und erholung in den urlaub und unterstützt bahn und natur . gruß steffi

So gehts mir auch. Aber Sardinien liegt bahntechnisch schon etwas am AdWelt. Dementsprechend bin ich dieses Jahr im Oktober tatsächlich mit Ryanair nach Alghero geflogen - samt Rad. Ich muß sagen: Die sind im Gegensatz zur Allitalia sehr pfleglich mit dem kostbaren Stück umgegangen. Bloß der Flug ab HAhn liegt so früh, daß ich es vorgezogen habe, den Abend vorher anzureisen und vorort im "Hotel" zu übernachten.
Gerhard

Naja, das war es ja dann mit dem Zeit- (und Preis)vorteil.
Wie der Ladedienst mit dem Fahrrad umgeht, das weiss man ja auch vorher nie.

Falk, SchwLAbt

Vorher nicht, aber war im Nachhinein gesehen wirklich positiv.
40 € die Nacht und mir war es ganz recht, mal wieder eine Nacht alleine zu sein. Abends 19 Uhr mit Zubringer Hahn ab HD, morgens 10 Uhr am Ziel, da bleibt schon noch ein Zeit- und auch Preisvorteil.
Kratzt aber nicht an meiner grundsätzliche Einstellung zum Fliegen/Zugfahren.

Gerhard

Hi,

Sardinien würde mich ja auch reizen. Ich war bisher einmal mit dem Motorrad da. Die Straßen sind für Motorräder der absolute Hammer; da werden Rennstreckenbesitzer echt neidisch bei dem Asphalt. *gg*

Aber zurück zum Thema: Mußtet ihr bei RyanAir noch einen Aufpreis für den Radtransport zahlen? Wie günstig waren eure Flüge?
Gruß,

Martin

... für den radtransport zahlt man pro strecke und rad 25 euro (zumindest vor einem knappen jahr). ich hatte auch nur gute erfahrungen beim verladen - falls man gut abklebt oder einpackt eben.
die flugpreise hängen stark von der jahreszeit ab und wieviel früher du buchst. ich glaube, ich hatte damals 70 euro plus 50 fürs rad, insgesamt also 120 euro, gezahlt. einfach auf der homepage nachforschen ! Steffi

Hallo Charly,

ich bin ein grosser Sardinienfan und mit einer Sardin verheiratet. So kommt es, dass ich seit 1992 etwa dreimal jährlich nach Sardinien fahre (wir haben dort ein Haus). Ich finde die Insel wunderbar zum Fahrradfaren, voarausgesetzt, man kann Steigungen aushalten (mir mach bergauffahren mehr Spaß als bergab..), und habe das auch schon öfters gemacht. In 2004 bin ich von Nuoro über Pattada, Alghero, Oristano nach Sant´Antioco gefahren. Es war wunderbar. Im Frühjahr möchte ich mein Velotraum nach Sardinien mitnehmen und rund um das Genargentu-Massiv zwischen Ziege, Schaf und Wildschwein randonnieren. Ich habe dort diesen Herbst erstmals Kastanien gesammelt. Die Berge sind wundervoll.

Das Wetter ist auch im Frühjehr meist stabil und ausreichend warm (20 - 25 Grad C), die Nächte aber kühl.
Falls Du irgend welche Details haben möchtest stehe ich Dir sehr gerne zur Verfügung!

Den Delius-Klasing MTB-Führer "Mountainbiking in Sardinien" kann ich empfehlen, der ist allerdings nur für ausgewählte Touren.

Wenn es interessiert bitte weiter nachfragen!

Grüße Ivo

Hallo Ivo,
herzlichen Dank für diese ausgiebige Info Herrlich wenn man schon so darauf wartet wie wir, ein Land per Fahrrad zu erkunden und dann so eine schöne Nachricht bekommt.
Wir haben uns als erstes entschlossen die Ostküste abzuradeln. Wir werden Anfang Mai nach Olbia fliegen und bis nach Cagliari radeln ( tages pensum 50-70 Kilometer) und natürlich soviel als möglich besichtigen. Gerne kommen wir auf Dein "Info Angebot " zurück, ich denke da gibt es sicher noch das Eine oder Andere zu fragen. Wir sind zwar keine Radl-Anfänger, haben aber keine Ausland-Flug erfahrung mit den Bike`s.
Gruss Charly

Ciao Charly,
dieses Jahr bin ich genau eure Strecke gefahren in genau der gleichen Jahreszeit. Einen der schönsten Eindrücke kannst du per Photo im Kalender-Thread sehen.
Eigentlich wollte ich nach der Reise hier einen längeren Reisebericht schreiben, doch wie so viele meiner Reisenachbereitungsvorhaben blieb er unvollendet.
Damit bei euch die Vorfreude noch mehr steigt, kopiere ich den Anfang hier so unverändert rein, wie ich ihn damals im ersten Angang formuliert hatte.
Gruß
Tally

PS. Die Reise endete mit einer völlig problemlosen Zugreise von Cagliari zurück nach Olbia und die LKWs wurden später wieder weniger und/oder wir fühlten uns nicht mehr gestört.

"
Als Dank für die vielen guten Wünsche zur meiner Frühlingsreise auf Sardinien habe ich hier einen kleinen Bericht geschrieben.

Das Fazit zuerst: Es war traumhaft schön! Ich bin so dankbar, dieses Jahr dank günstiger Feiertagsferien 10 lange Tage Zeit gehabt zu haben, um in dieser optimalen Jahreszeit eines meiner heißgeliebten Mittelmeerziele zu besuchen.
Das Schönste war für mich der Orangenduft, der sich abwechselte mit Mimosen- und später Ginsterwohlgeruch. Dann die Farben der blühenden Macchia und dem türkisblauen Meer und letztendlich die Strände. An 10 wunderbaren Stränden übernachteten wir unter den leuchtenden Sternen, an einigen mehr machte ich Mittagssonnelpausen.
Rad gefahren sind wir natürlich auch, mein Tacho zeigte 502 km an und ca. 4500 hm. Die genauen Etappenwerte weiß ich nicht mehr, weil ich abendliche Strandspaziergänge dem Tagebuch schreiben vorgezogen habe. Dazu kamen (leider nur) 10 Seillängen klettern im sardischen Fels, dafür in 3 verschiedenen Gebieten.

Unsere Route: Olbia – Cagliari, immer so nahe der Küste entlang wie möglich.
Der Flughafen von Olbia liegt im SO, so dass wir direkt in unsere Richtung starten konnten. Ein kleines Sportgeschäft liegt gleich rechter Hand, in dem zwar einiges zu kaufen ist, was vergessen war, aber das keine Gaskartuschen führt. Diese bekommt man 200 m weiter im riesigen Supermarkt der französischen Kette Auchan. (Komische Globalisierung: Nach 10 Jahren intensiver Provence-Reisen bin ich endlich wieder auf meiner italienischen Lieblingsinsel und weiß sofort, wo was in diesem Laden zu finden ist). Weiter ging’s entlang Feuchtgebieten und Blüten, Blüten, Blüten.
10 km und den ersten Cappucchino später merken wir, dass nach Jobstress und kurzer Nacht dringend ein Mittagsschlaf fällig ist. In der Bucht von Istana sanken wir in den feinen Sand. Anschließend folgte meine erste von vielen Strandträumereien zu Fuß.
Das erste absolute landschaftliche Highlight war die Halbinsel am Capo Loda Cavallo. Eine Piste durch blühende Mimosenbäume führte uns zum schönsten Strand, wo wir auch nächtigten und den Morgen genossen – nice days.
Auf der SS 125 war mehr Verkehr als ich dachte – nach den Berichten, die ich hier quer gelesen hatte. Da die Ecke erstens in der Nähe von Olbia liegt, zweitens Feiertag- und Ferienzeit war und drittens wir nicht die Einzigen waren, die von Billigflugangeboten profitierten, war es erklärlich. Erstaunt war ich allerdings über den LKW-Verkehr, der später allerdings noch mehr wurde.

Langsam ließen wir die Gallura mit Granit und damit anderer Vegetation zurück und kamen in den Kalk der Baronia. Ich könnte jetzt immer weiter schwärmen von dem Blick auf die Berge im Hintergrund, von den ständigen Blicken auf das Mittelmeer, von dem Grün und Bunt, das wir durchfuhren. Nehmt das mal als fortlaufend.
Kurz vor Posada fanden wir wieder einen gut zum Schlafen geeigneten Strand.

...."

Ich würde auf wechselhaftes aber schon frühlingshaftes Wetter tippen. Auf jeden Fall wird es toll grün sein, im Vergleich zum Sommer/herbst. Ich würde es wagen, wenn Du wegen ein paar Schauern keine Bedenken hast. Evtl. Probleme mit wenig geöffneten Campingplätzen einkalkulieren.

Sardinien ist eine tolle Insel, kommt aber an Korsika nicht ganz heran!

Weitere Streckeninfos unter www.bikedoll.de



Andreas

Hallo Andreas,
erst mal herzlichen Dank für die wertvollen Tips zu Sardinien :-)
Schön von einem Voll-Radl-Profi eine Nachricht zu bekommen.
Deine Webseite ist Super und natürlich all die Berichte/Fotos an denen Du mit beteiligt bist. Das Buch der "Rad Weltführer " war so ziemlich das erste Werk (in punkto Fahrrad-Reisen) daß ich mir durchgelesen habe :-)
Gruss Charly