Hallo,
Da das Thema scheinbar doch noch immer Fragen aufwirft, hätte ich an dieser stelle gern ein paar Erfahrungen zum thema Haltbarkeit von Federgabeln gesammelt.

Hier mein Beispiel:
Ich habe (mittlerweile am 3. Rad) eine 98-er RS Judy LT mit 80mm Federweg. Stahlfeder mit Öldämpfer.
Mit dem rad fahre ich ca 3000 km im Jahr, sowohl harter Stadtverkehr, als auch auf reisen.
Im Handbuch ist eine wartung aller 25h vorgegeben und man soll nicht bei regen fahren.
Bisher habe ich an der gabel aber überhaupt noch nichts gemacht, außer gelegentliches Einsprühen der Standrohre mit Hanseline Teflon-Spray.
Irgendwelcher sichtbarer Verschleiß ist mir nicht aufgefallen.

ich seh gerade, das maze die gleiche Gabel hat.

job

Hallo Job

Bin vielleicht in Deiner "Statistik" nicht der ideale "Tester" in Sachen Federgabel, hab in meinem Fully aber zufälligerweise auch eine RS "Judy", jedoch die 100er, eingebaut.

Seit über 8000 Km gibt es keinerlei Mängel, bei gleicher Pflege wie bei Deiner, eben so gut wie keiner!

Das Einzige, was ich ihr gleich zu Anfang vor 5 Jahren spendiert habe, passende Faltenbälge, etwas modifiziert. Der größte Feind dieser Gabeln ist nach wie vor der Schmutz, vor allem feiner Straßenstaub.

Ansonsten, rein vom mechanischen Verschleiß her, immer noch einwandfrei. Muß dazusagen, meine Judy bekommt so gut wie keinen Regen ab, fahre mein "dog-fish" nur bei schönem Wetter.

Für's schlechte Wetter hab ich mein Alltagsrad.

Gruß Mario
PS: Dank Dir für die Bilder, sind angekommen!

Ich habe eine Judy SL von 2001 mit genau den gleichen Restriktionen. Bis jetzt habe ich noch nichts dran germacht, irgendwann wird es aber Zeit. Allerdings habe ich auf Faltenbälge bestanden, die wurden vom Händler nachgerüstet. Die Herstellerfristen scheinen von der US-Produkthaftung und den dort üblichen Schadenersatzregelungen auch bei völliger Idiotie des Kunden inspiriert zu sein.
Nicht im Regen fahren, solche Scherzkekse. Wie soll das gehen in Mitteleuropa?

Falk, SchwLAbt i.E.

vielen Dank an beide für die Antworten.
Ich hab eine Federgabel aus der letzten Serie, wo Faltenbälge noch üblich waren.
ansonsten hätte ih mir das wohl auch drangebaut.
weitere meldungen erwünscht.
job

ein paar erfahrungswerte zur judy xc 2000:

gekauft: letztes jahr gebraucht bei ebay, zustand war gebraucht aber einwandfrei

nächste aktion: komplett demontiert und auf 100mm getravelt. das ist allerdings eher ein theoretischer wert, rein mechanisch gesehen schlägt sie bei 95mm an. wenn dann noch das empfohlene ölvolumen drin ist, kommen maximal 75mm zu einsatz. also ein bißchen abgelassen - jetzt macht sie 85mm und die nur mit gewalt.

einsatz: am nem 96er heavy tools dh-fully - 100mm fw waren damals eine hausmarke, heute taugts zum touren. fährt gelände bei jedem wetter und auch den ganzen winter durch.

funktion & verschleiß: jetzt, nach eineinhalb jahren, sind die führungsbuchsen ziemlich feritg. der klappergeräuschpegel erhöht sich doch recht kontinuierlich. letzte woche bin ich mit dem rad den endurothon in schierke gefahren - die dämpfung ist zu träge, gabel verhärte bei schnellen, harten schlägen deutlich. vllt könnte man die dämpfungslöcher (mehr ist ja da nicht drin) ein bißchen aufbohren, die arbeit lohnt sich aber wohl nicht mehr.

fazit: einfache und leider wenig robuste technik. hält im straßeneinsatz sicher ewig, aber für gelände nicht unbedingt zu empfehlen. die scheibenbremsaufnahme ist noch pro forma dran - für entsprechenden betrieb ist sie nicht ausgelegt (falls sich jmd mit dem gedanken trägt - vergessen!)

allgemeines zur wartung: öl sollte schon jedes jahr mal gewechselt werden, da sammelt sich ne menge dreck an. bei neueren gabel kann da ruckzug die dämpfung zu grabe getragen werden (geländeeinsatz). buchsen und dichtungen nur bei bedarf wechseln. bei schönwetter- und stadtgebrauch relativiert sich das - da vertrocknen wohl höchstens irgendwann die dichtungen...

ich hoff mal, das war jetzt nicht allzulang....

BF