atk,
Das spricht natürlich eindeutig gegen die Codierung von Fahrädern
Da musst Du nicht verwirrt sein, hast offensichtlich nicht alles gelesen, was ich (und andere) sehr differenziert ausgeführt haben, das war nur ein unterstützendes Beispiel zum Thema, was so alles passiert, weil offensichtlich einige Leute hier IMHO ein etwas unterentwickeltes Risikobewusstsein an den Tag legen. Vielleicht leben sie glücklicher, dürfen dann vielleicht auch eher mal sich um eine Ersatzbeschaffung nach Diebstahl kümmern.
Martina,
Dagegen muss man um die Fahrradcodierung auszuwerten a) ein codiertes Fahrrad finden, b) feststellen, dass der Besitzer nicht von hier ist c) davon ausgehen können, dass er nicht am nächsten Tag heimfährt etc... Das ist viel mühsamer als die Adressliste eines Hotels zu verwenden. Noch dazu, wenn dort eine Reisegruppe abgestiegen ist, deren Mitglieder alle aus der selben Stadt kommen.
Da hast Du natürlich völlig recht. Zu a): das Risiko von der Seite dürfte m.E. derzeit tatsächlich gering sein, ganz einfach, weil die Codierung nicht flächendeckend eingesetzt wird. Nur ist doch eigentlich die Idee, das in der Breite einzusetzen. Mit starker Verbreitung ändert sich die Aufwands-/Nutzenrelation aus Sicht des Kriminellen schlagartig - aber das weisst Du als Mathematikerin auch so. Zu b): da bei den meisten Systemen das Autokennzeichen des Stadt- oder Landkreises vorangestellt wird, könnte ich Dir das in wahrscheinlich 60% der Fälle aus dem Kopf beantworten, und die restlichen schaue ich im Autoatlas oder Internet nach. Zu c): auch Radfahrer sollen gelegentlich (auch in Gruppen) fernab der Heimat unterwegs sein, nichts leichter, als das auszunutzen.
Sprich: bei relativ geringer Verbreitung kann das System m.E. durchaus den angestrebten Zweck sinnvoll unterstützen. Es wird es aber m.E. nicht mehr tun, wenn es Allgemeingut ist, jeder das System kennt. Das ist eigentlich doch aber nicht die Intention derer, die das promoten (ADFC und andere), oder habe ich da was falsch verstanden? Ich glaube wir führen hier nach wie vor eine Insider-Debatte ...
Ein ganz anderes Beispiel aus der Software-Branche: auf allen Windows-Versionen haben wir mit unzählig vielen Schadprogrammen zu kämpfen (Viren, Torjaner etc. ..., mein Antivirusprogramm hat derzeit ungefähr 190000 Signaturen registriert). Auf Linux war das bis vor kurzer Zeit nicht so, ändert sich jedoch, und auch auf Apple kommen allmählich Schadprogramme in Umlauf. Auf Grossrechnern (z.B. IBM z-Series) ist mir dazu kein Fall bekannt (was wiederum nicht heisst, dass es das nicht geben muss, es wäre jedoch ein grosses Ausnahmeereignis).
Warum ist das so? Windows ist eine Monokultur, 90-95% Verbreitungsgrad, Linux ist verstärkt im Kommen. Mit der Verbreitung steigt offensichtlich auch das Missbrauchsrisiko. So wie sich die Qualifikation bei den "Guten" verbreitet, verbreitet sie sich eben auch bei den "Bösen".
Nochmal, was ich weiter oben schon geschrieben hatte: warum sollte ich zur Verbreitung eines Systems beitragen und dafür bezahlen, dessen Schwächen offensichtlich sind, zumal es bessere Lösungen bereits gibt - und dazu noch zu akzeptablen Kosten???
Niemand hier hat mir diese Frage bisher beantworten können.
Warum reden hier etliche die Systemschwächen der Codierung klein, wo es doch bessere Lösungen gibt? Ich sage es jetzt mal sehr, sehr deutlich: die Codierung in der Form mit Schlüsseln, die Auskunft über Kreis, Ort, Strasse, Hausnummer etc. geben ist eine archaische Idee aus der Vor-IT-Zeit. Die Vorgehensweise war tatsächlich mal sinnvoll, als alle Büromenschen noch Aktenordner geschleppt und keinen PC auf dem Tisch hatten, weil damit eine leichtere, schnellere Identifizierung und Aktenlokalisation im Archiv tatsächlich möglich war. Dem Computer ist es völlig wurscht, ob die Nummer einem Menschen was sagt oder nicht, er findet den Datensatz allemal.
Gruss, Werner B.