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#185372 - 07/05/05 04:36 PM endlose Steigungen
natcho
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Hallo,

ich bin kein Freund von Steigungen, wenn mir aber welche unter die Räder kommen dann bezwinge ich sie mit Ergeiz "das schaffst du doch wohl".

Dieser Ergeiz hat vor 3 Wochen im Schwarzwald nicht mehr gereicht.
Die heftigen Steigungen wollten kein Ende nehmen und nach der Kurve ein Stück weiter oben ging es immer noch weiter aufwärts. verwirrt

Meine Rettung war dann folgender Gedanke: Jeder einzelne Tritt für sich ist leicht.
So habe ich mich dann schwer beladen auch lange Steigungen mit 4-5 km/h hochgekurbelt und mich dabei auf jeden einzelnen Tritt konzentriert.

Wie kommt ihr endlose Steigungen hoch ?
Das kann doch nicht reine Freude sein, oder doch ?

Gruß
Ronald
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#185374 - 07/05/05 04:46 PM Re: endlose Steigungen [Re: natcho]
Raphsen
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lange Steigungen fahre ich meistens in Abschnitten.. die können ganz unterschiedlich lang sein. Wenn ich wirklich am **sch bin dann nehe ich mir z.T vor immer nach einer gewissen Anzhal Kehren kurz zu verschnaufen (vorallem bei Steigungen die ich nicht mit konstantem Puls fahren kann).. oder wenns noch nicht ganz so schlimm ist dann mache ich zb nach jedem km eine kurze Pause (vieleicht 30sec-1min) und schaue in bischen die Landschaft an. So kann ich mich immer bis zum nächtsen Stop motivieren... ich teile mir t.T auch Pässe (falls > 2000m) so ein dass ich etwa auf hlaber höhe das Zelt aufschlage und dan am nächsten morgen den Rest fahre. Lange Steigungen fahre ich auch nicht sehr gerne, so 1000hm sind ok.. aber mehr muss nicht sein am Stück.

Als ich letztes Jahr Grosse Scheidegg+Grimsel am gleichen Tag gefahren bim (>2500 Höhenmeter, mit 40kg-Velo) bin ich fast zusammengebrochen und hab dan ein Hotelzimmer genommen.. das war mir eine Lehre

Grüsse Raphael
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#185375 - 07/05/05 04:51 PM Re: endlose Steigungen [Re: natcho]
wolf
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ich finde "Bergfahren" eher meditativ.
wenn also eine Steigung kommt, die eindeutig "länger dauert", oder von der ich nicht weiß wie lang sie ist, dann wähle ich ein bewußt recht niedriges Tempo ( auch wenn es mir anfangs zu langsam vorkommt), und fahre schön gleichmäßig tretent und atment da hoch. Dabei denke ich aber nicht daran wie lange das wohl noch dauert, sondern sehe mir die Gegend, die Böschung oder sonstwas an und falle in so eine Art Trance. Schwer zu beschreiben, aber irgendwie geht dann fast jeder Berg quasi Zeitlos vorüber. Wnn es so steil wird, das man nur noch im Wiegertritt vorwärtskommt, klappt das natürlich nicht mehr so einfach..

Wichtig ist halt, das man sich nicht schon am Fuß des Berges ärgert das der nun da ist.
Wolf, der gerne Berge fährt
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#185376 - 07/05/05 04:55 PM Re: endlose Steigungen [Re: natcho]
Rennrädle
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Ich bin auch jemand, der nicht unbedingt jede Steigung mitnehmen muss und auch an den blöden Bergen verzweifelt. Dieses Jahr will ich es wissen, ob ich auch eine nicht endende Steigung mental bezwingen kann. Ich will dieses Jahr das Stilfser Joch befahren. Ich weiß, nicht gerade logisch, wenn Berge nciht unbedingt zur Leiblingsbeschäftigung gehören bäh

gruß Rennrädle
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#185379 - 07/05/05 05:19 PM Re: endlose Steigungen [Re: natcho]
Benni
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Hallo,
jetzt melde ich mich mal zu Wort. Ich denke, dass ich eher in die Kategorie Bergfahrer gehöre. Das wichtigste ist es in den Berg langsam hinein zu fahren. Und es dann gemütlich angehen zu lassen. Gut, das sagt sich so einfach. Im Himalaya hatte ich auch ab und an so meine Probleme, aber wenn ich immer genug Respeckt vor dem Anstieg hatte und ich ihn nicht auf die lockere Tour nehmen wollte habe ich es gut hinbekommen.
Und wenn es mal nicht so läuft, ist es wichtig, dass man sich zwischen Ziele setzt. Z.B. am nächsten Schild gönn ich mir nen Keks. Oder.... Da wird man auf einmal recht kreativ, weshalb es sich lohnen könnte mal wiedder ne Pause zu machen und noch ein paa km mehr zu pedalieren.
Für mich ist das schönste, wenn ich kurz vor dem Pass, 1km oder auch nur 100 Meter, richtig aus dem Sattel gehe und den Berg mit Speed erklimme. Da fühl ich mich am Pass immer viel besser, als wenn ich langsam hochgefahren wäre. Dies sollte man aber nur machen, wenn es die Höhe erlaubt. Ich habe einmal den Fehler auf 5400m gemacht. Nach 10 Minuten konnte ich wieder an was anderes als Luft denken. grins grins grins grins peinlich peinlich peinlich peinlich grins grins grins
Gruß Benni
www.bike-together.de Aachen-Kapstadt ein Tandemabenteuer!
nach 18.600 km, 366 Tagen und 23 Ländern habe ich das Ziel erreicht.
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#185396 - 07/05/05 06:51 PM Re: endlose Steigungen [Re: natcho]
BastelHolger
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Die letzten Gedanken waren: Das Rad und Gepäck wird auf "leicht unf flott" getrimmt, keine Diskussion mehr. schmunzel
Holger
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#185397 - 07/05/05 06:55 PM Endlose Steigungen sind nix gegen Dauergegenwind [Re: BastelHolger]
Jaeng
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Einen ganzen Tag = 120 km schräg gegen den Wind. bäh Das ist m.E. schlimmer als 10 km Bergauf. Bei Steigungen weiß ich, dass sie irgendwann aufhören.
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#185401 - 07/05/05 07:10 PM Re: endlose Steigungen [Re: natcho]
Stephan76
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Hallo,

ich zähle mich ähnlich wie Benni eher zu den Bergfahrern, obwohl ich mit 195cm und 92kg nicht unbedingt die passende Statur habe. Gegenwindstrecken scheinen fast endlos, am schlimmsten war es mal auf den Canterbury Plains in Neuseeland. Da kann man bei 19km geradeaus wahnsinnig werden.
Berge hingegen reizen mich, die will ich bezwingen und niederringen. Ich versuche, einen gleichmäßigen Tritt zu finden und kurbele mich hoch. Dazu genieße ich die meist herrlichen Ausblicke.

Gruß Stephan
Gruß Stephan
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#185402 - 07/05/05 07:15 PM Re: endlose Steigungen [Re: natcho]
JuergenS
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Die wichtigsten Punkte sind m.E.:

Den eigenen Rhythmus finden, nicht zu schnell angehen, aber flüssig fahren, die richtige Übersetzung wählen (für mich zw. 70 und 50 Trittfrequenz, nur in Notfällen weniger), Oberkörper ruhig halten, möglichst runder Tritt, auf’s Ziehen und Schieben achten (Klickies!), gleichmäßige, kontrollierte und ruhige Atmung.

Rollerberge fahre ich im Wechsel sitzend und stehend, ausgesprochene Kletterpassagen im Stehen (dauerhaften Wiegetritt kann man sehr gut beim Spinning trainieren), bei Problemen im Sitzen evtl. den Sattel etwas höher stellen.

Ich versuche immer, auch wenn’s zwei Stunden oder länger dauert, den Berg in einem Stück hochzufahren, früher habe ich Trinkunterbrechungen gemacht oder zu wenig getrunken, mit einem Camelbak geht’s besser, wenn’s eng wird, runterschalten und im Sitzen erholen, manchmal erhole ich mich auch bei ganz langsamem Tritt im Stehen. Evtl. ein oder mehrere Gels runterwürgen, keine Festnahrung, also Riegel.

Auf den Puls achten (Pulsuhr!) – ist ein guter Gradmesser der Anstrengung, der Puls pendelt sich auf längeren Strecken etwas unterhalb der ANS ein, den dann versuchen zu halten.

Mental: ungemein hilfreich finde ich Musik auf’m Ohr (Bergmucke vom Spinning)

Auch wenn’s anstrengender ist: ich fahrer lieber >steile< Berge rauf als runter. Und ich fahre sie lieber und leichter mit dem Rennrad hoch und überhole damit immer noch, obwohl ich nicht der Stärkste bin, viele MTB’ler, vor allem Fullies. Ein RR ist einfach punktgenauer in der Kraftübertragung.

Mir Reisegepäck ist es ähnlich, sofern nicht zuviel dran oder drauf ist (10-12kg, schön in Taschen vorn und hinten verteilt). Mit dem Yak, den ich früher benutzt habe, wird’s da schon viel zäher.

Wenn ich einen schlechten Tag habe oder kaputt bin, >ergebe< ich mich dem Berg ähnlich wie dem Wind und versuche nicht, ihn zu bekämpfen.

>Endlos< sind die Steigungen in Europa eigentlich nicht, der typische Alpenpass wird so 10 bis 20 km lang sein (bis 2000 HM). Das ist überschaubar. In Nordamerika (USA und Canada) verläuft so ein Pass wellenförmig und meistens relativ gerade über schon mal gut 40 oder 50 km, d.h. die prozentualen Steigungen sind moderater (Highways), man hat auch nicht wirklich das Gefühl, einen Pass raufzufahren, denkt eher, die Bremsen schleifen irgendwo oder ähnliches, aber irgendwann ist man dann auch oben. Runter verläuft’s dann auch nicht wirklich rund. Das sind für mich die richtig endlosen Steigungen, weil sie subjektiv ähnlich empfunden werden wie Gegenwind.

Gruss Juergen
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#185406 - 07/05/05 07:30 PM Re: endlose Steigungen [Re: JuergenS]
olgavonderwolga
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Wenn ich längere Steigungen hochfahre dann ziehe ich mir Kopfhörer an und höre Radio(wenn der Empfang da ist).Das ist die beste Medizin für mich jedenfalls.

Wenn ich die normalen Schwarzwald steigungen nehme versuche ich ohne Pause hoch zu kommen,bei mir ist es oft so wenn ich dauernd Pause mache habe ich keine Lust mehr ganz hoch zu fahren.
Jeder hat da seine eigenen Methoden.
gruss
Christian
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#185428 - 07/05/05 08:27 PM Re: endlose Steigungen [Re: natcho]
fghpw
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Wenn die Gangschaltung nicht mehr ganz ausreicht, einfach Absteigen und Laufen und sei es nur für ein paar Minuten bis ich mich wieder ausreichend erholt habe.
Tschüs Guido!
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#185431 - 07/05/05 08:33 PM Re: endlose Steigungen [Re: natcho]
der tourist
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In Antwort auf: natcho

So habe ich mich dann schwer beladen auch lange Steigungen mit 4-5 km/h hochgekurbelt und mich dabei auf jeden einzelnen Tritt konzentriert.





Solche Vorstellungen hatte ich früher auch einmal. Als ich mich dann einmal absolut untrainiert bei > 34°C und nach > 150 KM einen Berg von vielleicht 600-700 Meter (!) Länge hochquälte, vier lange Pausen brauchte und am Ende total fertig war und die letzten 20 km danach gerade noch weiterkam habe ich mir überlegt, dass

1.) ich mit Schieben viel schneller oben gewesen wäre
2.) die aktive Regeneration durch Gehen unter Mitnahme eines Fahrades mit Gepäck meine Kräfte sogar noch gestärkt hätte und
3.) taktisches Schieben absolut keine Schande ist.


In diesem Sinne werde ich auch dieses Jahr wieder beim Fichtelgebirgsmarathon (42,195 km Laufen) regenerierend den Schneeberg und die Kösseine hinaufgehen und oben fast genauso schnell wie die "Läufer" ankommen und dabei mich wunderbar erholen!



In diesem Sinne: regeneriert Euch und macht Euch nicht fertig.


Sigi (der in diesem Frühjahr in Marokko viele Tausende Höhenmeter auf schlechtestem Untergrund bis zur Höhe von 2650 m mit dem MTB unterwegs war)
Nic squis was maneth!
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#185454 - 07/05/05 09:04 PM Re: endlose Steigungen [Re: natcho]
Wilu
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hallo Ronald

Zitat:
Wie kommt ihr endlose Steigungen hoch ?
Das kann doch nicht reine Freude sein, oder doch ?

doch, jedenfalls so lange die knie mitmachen. bereits mehrmals wurden stichworte angetönt, welche die sache aus meinem blickwinkel recht gut treffen: langsam, gleichmässig, meditativ, landschaft angucken, sich auf den einzelnen tritt konzentrieren. in der regel erlebe auch ich das bergauffahren so. allerdings nur bei relativ konstanten steigungen. wofür ich noch kein rezept gefunden habe, sind strecken mit ständig wechselnder steigung oder viele aneinandergereihte kleine hügel in der ebene. ist vielleicht eine frage des charakters, wie man mit den bergen umgeht? hm, ich höre jetzt wohl besser auf...

ä gruess - Wilu

PS: und für die langen anstiege mit wenig steigung (so 2-3%) habe ich einen neigungsmesser am velo. der gibt mir des öfteren die antwort auf die frage, weshalb ich trotz fehlendem gegenwind "in der ebene" nicht schneller vorwärts komme.
:innocent: Australia by pushbike - mit dem liegevelo durch den roten kontinent
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#185458 - 07/05/05 09:08 PM Re: endlose Steigungen [Re: natcho]
José María
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Hola Roland
Auch ich zähle zu den Bergziegen.
Dies Jahr bin ich einige Pässe hoch gefahren mit 26 Kg Gepäck + 16 kg das Fahrrad und zum Teil ging es 37 km berghoch bei 7 bis 15 % Steigung.
Für mich ist es wichtig von Anfang an mein Ritmus zu halten und dabei zu achten das ich nicht aus der Puste komme. Ich brauche kein Pulsmesser ich achte auf meine Atmung.
Wenn ich mal ein tag habe wo ich mich nicht Gutfühle oder ich ausgepowert bin und noch ein Berg hoch fahren muss mache ich eins. Ich halte an trinke was schau auf dem Tacho und nach 1 Minuten fahre ich 1 km den berghoch. Danach wider eine Pause von 1 Minuten und wider 1 km usw.
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#185502 - 07/06/05 06:50 AM Re: endlose Steigungen [Re: der tourist]
Radlfreak
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In Antwort auf: der tourist


Als ich mich dann einmal absolut untrainiert bei > 34°C und nach > 150 KM einen Berg von vielleicht 600-700 Meter (!) Länge hochquälte, vier lange Pausen brauchte und am Ende total fertig war und die letzten 20 km danach gerade noch weiterkam habe ich mir überlegt, dass

1.) ich mit Schieben viel schneller oben gewesen wäre
2.) die aktive Regeneration durch Gehen unter Mitnahme eines Fahrades mit Gepäck meine Kräfte sogar noch gestärkt hätte und
3.) taktisches Schieben absolut keine Schande ist.


In diesem Sinne: regeneriert Euch und macht Euch nicht fertig.


Hallo Sigi,

Ich sehe das auch so. Schieben ist doch keine Schande, es geht ja darum, dass man den Berg hochkommt, auf welche Weise, das spielt dann letztendlich keine Rolle mehr.
Obwohl ich zu den Spediteuren gehöre, fahre ich leidenschaftlich gerne Berge, man wird für die Mühen mit wunderbaren Aussichten und Landschaften belohnt. Klar, dass ich mit 25-30 kg Zuladung und ohne Klickies langsamer am Berg bin, aber wenn meine Geschwindigkeit unter 6 km/h fällt, dann laufe ich doch lieber ein Stück und schiebe. Zwischendurch mehrere kurze Pausen, Fotos machen, was essen, Landschaft angucken....und irgendwann ist man oben. Bei Pässen, wo ich im Voraus weiss, dass mich eine etwa 20 km lange Steigung erwartet, fahre ich gleich schon am Vormittag los. Meistens bin ich dann gegen Mittag oben und esse dann - sofern eine Gaststätte vorhanden ist - zu Mittag. Anschliessend rolle ich zu Tal und fahre, soweit möglich , zur letzten Ortschaft vor dem nächsten Pass, um mir ein Nachtquartier zu suchen. Dann bin ich am nächsten Tag bereit für den den nächsten Aufstieg.
Diese Taktik hat in den Alpen ganz gut funktioniert, und seitdem schreckt mich kein Berg ab. Zugegeben, ich mag weniger sehr steile kürzere Steigungen. Ich fahre dann lieber längere, aber gemässigte Steigungen. Die kann ich dann in einem Stück durchfahren.

Daher auch von mir der Spruch: Lasst Euch nicht von Bergen fertigmachen, sondern macht selbst die Berge fertig!
Wir kriegen euch alle cool grins listig

Gruss Alex

Kilometerstand 48.959 km
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#185506 - 07/06/05 07:05 AM Re: endlose Steigungen [Re: natcho]
Landor
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Hallo Ronald,

ich mag Berge auch ganz gerne, weil häufig bergige Gegenden auch schön sind. Benni's "kleine Ziele" sind hilfreich. "In einer halben Stunde suche ich ein hübschen Rastplätzchen" o.ä. Sonst ist es eher so: ich konzentriere mich gerade nicht auf einzelne Tritte. Bei starker Anstrengung (eher bei Wind/Regen als bei Bergen) und weniger schönen Umgebung singe ich auch mal ein Liedchen.

Ich achte bei Bergfahrten auf Details. Die langsame Geschwindigkeit lässt genauere Beobachtungen zu, wenn nicht schon allzusehr verausgabt ist. Mal aufs Vogelgezwitscher hören, die Blumen am Wegesrand anschauen.

Gruß,
Landor
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#185512 - 07/06/05 07:38 AM Re: endlose Steigungen [Re: natcho]
BikerBernd
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Hallo Ronald,

auch ich gehöre eher zu denjenigen, die lieber endlich bergauf, als unendlich gegen den Wind fahren. Das Wichtigste zum Thema Bergfahren ist eigentlich schon gesagt worden.
Meine Frau hat vor einigen Jahren noch jeden Umweg in Kauf genommen, wenn sie damit jedwede Steigung umgehen konnte. Das hat sich inzwischen geändert. Mittlerweile "sucht" sie ebenfalls die Berge und hat selbst bei längeren Passfahrten keine physischen Probleme, eher psychische. weil ihr die hohen Berge nach wie vor großen Respekt einflößen. Da sie sehr leicht zu Belastungsasthma neigt, ist eine ruhige gleichmäßige Fahrt für sie sehr wichtig. Dabei gilt es das Tempo so einzuteilen, dass sie nie kurzatmig wird. Das setzt rechtzeitiges Schalten, Geduld und Disziplin voraus. Selbst auf dem ca. 30 km langen Anstieg zum Simplonpass hat sie die im oberen Drittel über mehrere Kilometer verlaufende 10%-Passage bestens geschafft.

Ganz ohne Training geht das natürlich auch nicht. Meine Frau macht z.B. ab Januar/Februar einmal wöchentlich zu Hause auf dem Ergometer ein spezielles Krafttraining, wobei sie nach der Aufwärmphase ca. 1 Stunde mit 180 bis 200 Watt und einer Trittfrequenz von ca. 65 U/min fährt. Das ist auch gleichzeitig ein gutes mentales Training, denn die Zeit auf dem Ergometer ist nicht gerade kurzweilig.

Gruß Bernd
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#185514 - 07/06/05 07:47 AM Re: endlose Steigungen [Re: BikerBernd]
Martina
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Zitat:
Meine Frau macht z.B. ab Januar/Februar einmal wöchentlich zu Hause auf dem Ergometer ein spezielles Krafttraining, wobei sie nach der Aufwärmphase ca. 1 Stunde mit 180 bis 200 Watt und einer Trittfrequenz von ca. 65 U/min fährt.


Hm ich halte mich ja nicht gerade für schwächlich, aber eine Stunde mit 200 Watt würde ich wahrscheinlich nicht durchhalten. Das sind für eine Frau schon recht gute Werte und meiner Ansicht nach so nicht zu verallgemeinern.

Zum usrprünglichen Thema: ich stelle immer wieder fest, dass mir lange Anstiege nicht so viel ausmachen, wie kürzere, von denen ich meine, ich könnte sie mal eben so wegdrücken (und dann feststellen muss, dass es halt doch nicht geht....). Bei den längeren Anstiegen weiss ich von vormeherein, dass es jetzt langsam geht und teile mir deshalb meine Kräfte unbewusst besser ein. Vom Schieben halte ich wenig, denn ein voll bepacktes Rad zu schieben ist auf alle Fälle anstrengender als es zu fahren.

Martina
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#185523 - 07/06/05 08:34 AM Re: endlose Steigungen [Re: natcho]
Joese
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Mir hilft es, wenn ich nach unten sehe und das gleichmäßige Drehen der Pedale und der Zahnräder sehe.
Das wirkt erstens beruhigend ( irgendwie meditativ ), zweitens scheint man dann schneller zu sein, denn man sieht, wie der Boden unter dem Rad “weggezogen“ wird und drittens lenke ich mich dadurch ab, dass ich mir z.B. sage: Die nächsten 50 Umdrehungen schaust Du nur nach unten.
Dann bin ich mit Zählen beschäftigt und muss den Drang bekämpfen, nach Vorne zu schauen.
Der Gedanke an die lange Steigung hat dann irgendwie nicht mehr so viel Platz...
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#185524 - 07/06/05 08:42 AM Re: endlose Steigungen [Re: natcho]
JohnyW
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Hi Ronald,

auch ich würde mich eher zu den Bergziegen zählen. Pässe machen mir absolut nichts, da ich häufig in Ländern unterwegs bin, in denen die Höhe oder Länge des Passes unbekannt sind lass ich es immer locker angehen - d.h. körperlich gehe max. an 80% (gefühlsmäßig) des Leistungsvermögens. So nen Quatsch wie Benni mache ich schon lange nicht mehr. Es kann nämlich selbst nach der Passhöhe auf der Abfahrt noch kraftraubende Passagen geben. Pässe haben i.d.R. moderate Steigungen (<10%)

Schieben vermeide ich aus 2 Gründen:
Fahren kann ich immer mit 4-5 km/h schieben 2-3 km/h

Wenn nichts mehr geht, versuche ich 100m (Länge nicht Höhe) zu fahren, mache eine 1-2 minütige Verschnaufpause und nehm die nächsten 100 m in Angriff.
(Wenn ich mal schieben muß reduziert sich dies auf 20m). Da ich auch die Aussicht geniesen möchte -stelle ich das Rad einfach ab - und schau mir mal 5 Minuten die Aussicht an.

Mental lege ich mir keinen Zwang auf - wenn es nicht mehr geht - campe ich einfach neben der Straße auf einem Parkplatz (in Europa ist das wahrscheinlich schwieriger, dafür haben die Pässe "auch" nur 10-20 km Länge).

Am schlimmsten finde ich so Landschaften wie das Allgäu. Viele z.Teil steile Teilstücke ohne Aussicht, das macht mich eher fertig. Von daher plane ich lieber einen Pass ein, als diesen zu umfahren.

Gruß
Thomas
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Neu 21.10.2009: 2. Bericht Projekt Hessen aus dem Jahr 2007
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#185550 - 07/06/05 11:59 AM Re: endlose Steigungen [Re: Radlfreak]
Krakonos
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Hallo,
zum Schieben muß ich jetzt auch mal was sagen. Ich habe nämlich die Erfahrung gemacht, daß es, wenn man tatsächlich schieben muß (war bei mir letztes Jahr mit Kinderanhänger und nicht adäquater Übersetzung einmal der Fall), meist schon so steil ist, daß das Schieben auch schon eine Qual ist. Bei längeren Strecken sollte man sich das wirklich dreimal überlegen. Irgendjemand schrieb hier, er schiebt, sobald seine Geschwindigkeit unter 6km/h fällt. Wenn es so steil ist, und man ein voll beladenes Rad hat, dann schiebt man wahrscheinlich mit ca. 2km/h. Da braucht man drei mal so lange, wie mit 6km/h fahrend. Das sollte man bei langen Anstiegen unbedingt bedenken. Ich schiebe eigentlich nur, wenn es wirklich nicht mehr anders geht und das kommt bei mir, der nur selten abseits der Straßen fährt, wenig Gepäck mit sich führt und gern Berge fährt, nur sehr sehr selten vor.
Ansonsten kann ich das schon gesagte nur wiederholen: wenig Gepäck!, gleichmäßig fahren, nicht zu schnell angehen, besonders wenn man nicht abschätzen kann, wie lang der Berg ist. Wichtig scheint mir auch, vorher genug, aber nicht zuviel zu essen und viel zu trinken. Dazu kommt noch, daß man auch trainieren kann, sich stärker zu quälen. Es ist erstaunlich, was man aushalten kann, wenn man muß.

Gruß Georg
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#185565 - 07/06/05 01:01 PM Re: endlose Steigungen [Re: Krakonos]
Uli
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Zitat:
Irgendjemand schrieb hier, er schiebt, sobald seine Geschwindigkeit unter 6km/h fällt.

Ich (und vielleicht auch noch jemand anderes). Unter 6 km/h wird meine Fahrt so unruhig (auch auf dem Buckelrad), dass das Pendeln und Wackeln nicht nur unangenehm, sondern auf Strassen auch gefährlich ist. Etwas erstaunt bin ich über die Aussagen zur Schwierigkeit von und Geschwindigkeit beim Schieben. Ich finde das auch bei solch niedrigen Geschwindigkeiten deutlich weniger anstrengend, als zu fahren. Ich schiebe auch meistens mit 4 km/h, langsamer ist die Ausnahme.
Gruß
Uli
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#185572 - 07/06/05 01:22 PM Re: endlose Steigungen [Re: Uli]
netfinder
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ich liebe es Berge zu fahren. Allerdings ist es dann nicht die langsame Geschwindigkeit, die mich zum Schieben anregt, sondern die Gefahr, durch das ständige Wackeln und Ruckeln umzukippen oder zu nahe an vorbeifahrende Fahrzeuge zu geraten. Bei ganz steilen Bergen und viel Gepäck vor allem hinten hatte ich auch schon oefter das Problem, mit dem Vorderrad abzuheben; da wird es mir dann einfach zu riskant.

nettie
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#185574 - 07/06/05 01:27 PM Re: endlose Steigungen [Re: Uli]
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In Antwort auf: Uli

Zitat:
Irgendjemand schrieb hier, er schiebt, sobald seine Geschwindigkeit unter 6km/h fällt.

Ich (und vielleicht auch noch jemand anderes). Unter 6 km/h wird meine Fahrt so unruhig (auch auf dem Buckelrad), dass das Pendeln und Wackeln nicht nur unangenehm, sondern auf Strassen auch gefährlich ist. Etwas erstaunt bin ich über die Aussagen zur Schwierigkeit von und Geschwindigkeit beim Schieben. Ich finde das auch bei solch niedrigen Geschwindigkeiten deutlich weniger anstrengend, als zu fahren. Ich schiebe auch meistens mit 4 km/h, langsamer ist die Ausnahme.
Gruß
Uli


Dito! Wenn ich so fertig bin, dass ich mit Schieben nur noch 2 km/h voran komme, bleibe ich lieber gleich stehen und mache kurze Rast. Danach geht es dann auch fahrend! weiter, schiebend liege ich zw. 4-5 km/h, also kein grosser Unterschied zu 6 km/h. Aber wozu diese ganze Rechnerei? Man plant sich von vorneherein ein gutes Zeitpolster ein und nimmt sich auf keinen Fall vor, eine bestimmte Zahl an Tageskm fahren zu müssen.
Ich gehe mal davon aus, dass früher die Radreisenden mit 3-Gang-Rädern von 25 kg + 50 kg Gepäck wohl kaum die Pässe fahrend bewältigt haben, und sicher schon gar nicht über 5.000 m in dünner Luft....
Es soll aber Leute geben, die Ihre Räder auch über die Pässe tragen, und sei es nur um Höhenrekorde zu brechen verwirrt

Gruss Alex (der auch unter 6 km/h schiebt und für 20 km Anstieg 4 St. braucht)

Kilometerstand 48.960 km
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#185576 - 07/06/05 01:31 PM Re: endlose Steigungen [Re: Radlfreak]
netfinder
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die Zeit, die ich dann fuer den Pass brauche, ist mir ziemlich egal. hauptsache ich bin irgendwann oben und der Aufstieg hat sich gelohnt (Aussicht!, Landschaft)
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#185588 - 07/06/05 01:59 PM Re: endlose Steigungen [Re: Krakonos]
Der Uwe
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Wir, meine Frau und ich, sind ebenfalls Bergfahrer.
Alles zur Bewältigung von Steigungen wurde schon gesagt: gleichmäßig, Zeit nehmen, Pausen einlegen, Landschaft genießen usw..
Wir sind in den französischen Alpen mit dem Kinderanhänger unterwegs gewesen - da war, auch bei stellenweise 15 % und 3 km/h, schieben eine ganz schlechte Alternative.
Sofern es die Übersetzung zuläßt plädiere ich bei bepacketen Rädern eher für das Fahren, da es weniger anstrengend ist als schieben. Schieben halte ich deswegen keineswegs für eine Schande (ausser bei unseren rennradelnden vollgestylten Zeitgenossen).
Man kann die Berge natürlich auch sportlich bezwingen - dazu ist aber entsprechendes Training erforderlich.
Wir fahren eine Bergstrecke immer lieber als Flachland mit der Gefahr dieses widerlichen Gegenwindes.
Radfahren macht Spaß
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#185606 - 07/06/05 03:32 PM Re: endlose Steigungen [Re: JohnyW]
JohnyW
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Nachtrag zum Schieben,

ich Chile war ich kurzzeitig mit einem anderen Radler unterwegs.

Er hatte immer versucht zu schieben, sobald er unter 5 km/h fiel. - Ich bin gefahren.

Geschwingkeitsmäßig waren wir nahezu gleich schnell.

Ist glaub ich auch eine Typ Frage, oder was ist einem persönl. angenehmer vorkommt.

Daher:
Wer sein Fahrrad liebt der schiebt - wer es ehrt der fährt.

Gruß
Thomas
Homepage: http://thomasontour.de
Neu 21.10.2009: 2. Bericht Projekt Hessen aus dem Jahr 2007
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#185613 - 07/06/05 03:50 PM Re: endlose Steigungen [Re: Krakonos]
wolf
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wenn ich fahrend nicht mehr weiter komme, das wäre so bei 5km/h, dann mag ich auch nicht schieben, außer vielleicht ein ganz kurzes ultra steiles Stück oder bei unbefahrbarem Untergrund. Da mache ich lieber ne Minute Pause bis ich wieder bei Kräften bin und radel dann wieder ein Stück. Schieben mit großem Kraftaufwand verursacht mir auf Dauer Kreuzschmerzen wegen der gezwungenermaßen krummen Haltung.
Hauptdevise: bloß kein Zeitstreß!
Wolf
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#185615 - 07/06/05 04:11 PM Re: endlose Steigungen [Re: Krakonos]
natcho
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In Antwort auf: Krakonos

Dazu kommt noch, daß man auch trainieren kann, sich stärker zu quälen. Es ist erstaunlich, was man aushalten kann, wenn man muß.


In der Beziehung hab ich mich ganz gut im Griff, für mein Alter vielleicht sogar zu "gut". Wenn man erst bei Sehstörungen pausiert oder einem, oben angekommen, fast die Lichter ausgehen, dann muß ich meine Einstellung überdenken.


Den meditativen Ansatz find ich gut, mal schauen ob das hinbekomme.
Musik auf dem Rad ist nichts für mich, ich möchte alles hören. Wind, Vogelstimmen, mein Schnaufen ...

Meinen Dank an alle für die guten Beiträge.

Gruß
Ronald
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#185633 - 07/06/05 05:40 PM Re: endlose Steigungen [Re: natcho]
Urs
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Ich traf in Tasmanien mal einen eher untersetzten Kanadier. Man hätte es ihm nicht wirklich angeschaut all die steilen Hügel in Tasmanien bezwingen zu können. Er wurde von zwei jungen Mädels, die auch mit dem Rad untewegs waren, gefragt wie er denn die steilen Hügel hochkomme? Er erklärte ihnen, ob sie diese Pfosten entlang der Strasse kennen. Sie bejahten natürlich. Nun, er erklärte ihnen, dass er einfach von Pfosten zu Pfosten fahre und dann irgendwann plötzlich oben auf dem Hügel ist.
Ich meinerseits hasse es auf Touren zu schieben. Der Hauptgrund darin liegt darin, dass mein Rad üblich sehr schwer ist. Wenn ich den kleinsten Gang nicht mehr treten kann, dann ist es bereits derart steil, dass man das Rad kaum noch hochschieben kann. Anders sieht es aus mit dem Rennrad oder MTB, wo ich bei >20% dann schon mal schiebe.
Einer der härtesten Aufstiege auf Tour war für mich der Sonora-Pass, der von ca. 300m bis auf ca. 2900 hoch ging und dabei noch einige Gegengefälle hatte. Die steilsten Steigungen waren über 2500m und 26% steil (Infos siehe hier ). Ich versuchte zu schieben, brachte mein Rad jedoch kaum hoch. Also würgte ich einfach im Slalom hoch.
Anders sieht es natürlich noch in Tibet oder Südamerika auf über 4000m aus, wo man die Höhenluft noch mehr merkt.
Urs
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