Hallo,
mir ist unlaengst nach nur 1500 km Stadtbetrieb das Schaltseil in der externen Schaltbox der Speedhub gerissen. Der Zug fuer die entgegengesetzte Richtung war auch schon halb durch. Der Riss erfolgte an beiden Seilen genau an der Stelle an welcher der Zug die Rolle(in denen die Enden geklemmt sind) verlaesst. Als Ursache hatte ich den recht scharfen Knick des Schaltseiles am oberen Ende des Schaltseilganges ausgemacht. Dort wird das Seil an einer scharfen 135 Grad-Kante geknickt.
Im Prinzip ist das das gleiche Problem mit zu geringen Biegeradien wie bei den Lenkerendschalthebeln bei denen die einzelnen Draehte der Schaltzuege nach ca. 5000 km anfangen zu brechen.
Zu erwaehnen waere noch dass die verwendeten Zuege von der billigen verzinnten Variante waren. Mit den originalen Schaltseilen die der Nabe beilagen hatte ich ueber 5000 km keinerlei Probleme. Trotzdem meine ich dass diese Stelle entschaerft werden sollte denn moeglicherweise bekommt man solch hochwertige Zuege auf Reisen nicht ueberall.

Ein Anruf bei Rohloff ergab das dieses Problem dort nicht bekannt ist.
Wer von den hier mitlesenden Speedhub-Nutzern hatte dieses Problem schonmal?

Frohe Pfingsten
Jens Herrmann

Hi Jens,

ich tippe auf einen Montagefehler beim Einfädeln des Zugs oder eine fehlerhafte Bearbeitung der Rolle. Bei meiner R. gehen die Seile 'geschmeidig' von der schneckenförmig umlaufenden Rille der Schaltrolle in die Klemmbohrung rein. Sie hat(te) auch ca. 8000km drauf, das Schaltseil + Hülle habe ich einmal gewechselt, nachdem mir bei 'nem Sturz auf der Rennbahn letztes Jahr die Außenhülle geknickt ist, das Schaltseil hatte sich an den scharfen Kanten der freiliegenden Spirale aufgeschubbert.

Arno

Hallo Jens
135 Grad-Winkel tönt bei mir nach einigem Nachdenken - Geometrie ist halt schon lange her - nicht verkehrt, wenn du den Winkel meinst, zu dem das Kabel gezwungen wird. Umgekehrt heisst das doch wohl, dass die Abweichung von der Geraden nur 45 Grad beträgt.

Scharf sollte die Kante allerdings nicht sein, von der Bohrung in die Führungsrille gehts aber schon etwas um die Ecke. Ich wechsle den Zug einmal pro Jahr, was bei mir über 10T km sind. Er ist dann jeweils etwas abgeschliffen, aber nicht aufgebröselt.

Bei einem Kollegen, der galvanisierte Billig-Züge verbaut hat, habe ich auch so aufgebröselte Züge gesehen, die sind halt viel starrer. Es lohnt sich also, auf geschmeidige Qualitätszüge zu setzen.

Gruss, Rollo

>ich tippe auf einen Montagefehler beim Einfädeln des Zugs oder
>eine fehlerhafte Bearbeitung der Rolle. Bei meiner R. gehen die
>Seile 'geschmeidig' von der schneckenförmig umlaufenden Rille
Die Abweichung von 45 Grad von der Geraden ist tatsaechlich nicht so kritisch nur haben die innen an der Kante liegenden Draehtchen einen zu kleinen biegeradius. laut wilson/bicycling science(3rd edition,s. 442) sollten zuege nicht auf rollen mit einem durchmesser kleiner dem 42-fachen durchmesser des zuges gefuehrt werden - sonst brechen sie relativ schnell.
ich habe mal ein bild auf
http://jens-herrmann.gmxhome.de/rolle.png
abgelegt. die mit dem roten pfeil gekennzeichnete kante sollte meiner meinung
nach abgerundet werden.

ciao
jens

Interessant! Was das für die Rolle mit etwa 3 cm Durchmesser bedeutet ist ja klar. Ehrlich gesagt hatte ich auch kein gutes Gefühl als ich zum ersten Mal Züge in die Rolle eingefädelt hatte. Aber da ich seither nie Probleme hatte...

Vielleicht sollte ich nächstes Mal wirklich die Dremel nehmen und die Kante abrunden?

Würde mich interessieren, ob andere auch schlechte Erfahrungen gemacht haben.

Gruss, Rollo

Ja, abrunden kann bestimmt nicht schaden. Konntest Du eigentlich alle Gänge schalten? Ich bin noch nicht davon überzeugt, dass nicht doch vielleicht ein Montagefehler vorlag. Der Knick sollte eigentlich auch nichts ausmachen, weil er nicht hin&hergebogen wird, wenn die Schaltbox richtig montiert ist. Kann man eigentlich die Scheibe falsch herum einlegen oder bewickeln? Ich kann momentan nicht nachschauen, mein Lieger ist noch nicht fertig...

lg
Arno

Hallo,
>Ja, abrunden kann bestimmt nicht schaden. Konntest Du eigentlich alle Gänge
>schalten? Ich bin noch nicht davon überzeugt, dass nicht doch vielleicht ein
bis zum Riss hat die Schaltung gut funktioniert und bei der Montage kann man fast nichts falsch machen ausser die Seile falsch abzulaengen oder die Zuege zu vertauschen.
In den Gaengen 1 und 14 wird der Knick stark belastet. denn in diesen Gaengen liegt das Zug-Seil nicht mehr auf der Rolle auf und zerrt direkt an der Knickstelle.
Eingeschraenkt gilt das sicher auch fuer die direkt benachbarten Gaenge.
Ich bewege mich meistens in den Gaengen 9-14, das wuerde auch erklaeren weshalb das Schaltseil welches beim Hochschalten unter Zug steht als erstes durchgerissen war.

Gruss
Jens

Das Schaltseil laesst sich uebrigens nicht falschrum aufwickeln da in die Rille auf der anderen Seite der Bohrung endet. Die Rolle selbst laesst sich zwar falschrum in die Box bauen, nur bekommt man sie dann nicht drangeschraubt da ja von innen der Schaltsechskant der Nabe eingreifen muss.

Gruss
Jens

Ja, dann bin ich da auch ratlos - vielleicht tröstet es, dass dieser Defekt anscheinend sehr selten ist, vielleicht bleibst Du in Zukunft davon verschont.

daumendrück
Arno

Hallo jens

Ich glaube das es bei dir doch einen Montagefehler gibt, ich habe eben bei mir nachgesehen und da liegt der Zug in Gang 1 und 14 zwischen der Knickstelle und dem verlassen der Rolle noch eine halbe Umdrehung auf der Rolle auf, wodurch bei mir nicht direkt an der Knickstelle gezogen wird.

Gruß, Martin

Hallo,
bin gerade durch einen Tip aus de.rec.fahrrad drauf gekommen. Alle die behauptet haben es handele sich um einen Montagefehler hatten Recht.
Ich war bei der Montage stur nach Anleitung vorgegangen und die zeigt nunmal das das Seil wie auf
http://jens-herrmann.gmxhome.de/rolle2.png
aufzulegen sei.
Die Bilderunterschrift dazu lautet:
"Schaltzug 14 mit einer gegen den Uhrzeigersinn gewickelten Schlaufe in
den entsprechenden Seilnutenbereich legen."
Tatsaechlich muss aber eine weitere Umdrehung drauf.

Gruss
Jens