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#168722 - 04/28/05 09:38 AM Fahren gegen die Einbahnstraße
Drummer
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Gestern war ich mit dem Rennrad in Holland unterwegs. Da es langsam dunkel wurde wollte ich eine Abkürzung nehmen. Deshalb fuhr ich durch eine ca. 300 m lange Einbahnstraße in entgegengesetzter Richtung. Ich fuhr nicht schnell und es gab auch keinen Gegenverkehrauf der Straße. Diese Einbahnstraße darf übrigens von Bussen in entgegengesetzter Fahrtrichtung benutzt werden.

Es kam natürlich wie es kommen musste: Auf halber Strecke wurde ich von einem Polizisten angehalten. Er hatte kein Einsehen und brummte mir eine Geldstrafe von 25 Euro (!) auf. Meiner Meinung nach ist das etwas überzogen. Eine Verwarnung hätt's vielleicht auch getan. Aber der ließ nicht mit sich reden.
Eine Freundin aus Holland meinte das sei normal, das die Polizei dort so hart mit Radfahrern umgeht.

Wie sind eure Erfahrungen zu diesem Thema (auch in anderen Ländern)?
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#168730 - 04/28/05 10:02 AM Re: Fahren gegen die Einbahnstraße [Re: Drummer]
soschy
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Keine Erfahrung mit Einbahnstrassen, aber in Reutlingen scheint den Polizisten so langweilig zu sein, dass sie mich armen Radfahrer zweimal "kriminalisiert" haben: Früh morgend in der Fußgängerzone, kein Mensch unterwegs, außer meine Freunde und Helfer: "Auch um diese Zeit ist hier eine Fußgängerzone". Ein andermal, die Ampel war halt doch noch nicht grün. Dummerweise ein ungesehenes Polizeiauto genau hinter mir: "Auch für Radfahrer gilt die rote Ampel. Eigentlich gibt das Bußgeld und Punkte". Auf meine Frage was passiert, wenn man keinen Führerschein hat, waren sie verwirrt. Beides mal kam ich mit Verwarnung davon. danach hab ich mich in Reutlingen nichts mehr getraut.

Auch Radler müssen sich an die Strassenverkehrsordnung halten, auch wenn manches davon sicher eine Überarbeitung wert wäre. Übrigens stand zum Thema "Öffnung der Einbahnstrassen für Radfahrer" was im letzten ADFC MAgazin (halt nur für Deutschland) --> Hinweise und Literaturtipps zur Öffnung von Einbahnstrassen
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#168731 - 04/28/05 10:04 AM Re: Fahren gegen die Einbahnstraße [Re: Drummer]
Tine
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Naja, im Einzelfall ist es natürlich hart, generell finde ich es aber okay - bei uns werden die Verkehrsregeln von Radlern sehr oft nach eigenem Gutdünken ausgelegt und damit gefährden sie wenn dann andere Radfahrer und Fußgänger. Ich bin in dieser Hinsicht auch immer mehr vom Saulus zum Paulus bekehrt und denke mir heute bei bewusstem eigenem Fehlverhalten peinlich , dass ich im Zweifel auch die Konsequenzen tragen muss. Die Perspektive einer Mutter mit laufradelndem Kind hat zu meiner Bekehrung übrigens ganz kräftig beigetragen, es ist unglaublich, wie oft Kinder von Radfahrern in Gefahr gebracht werden und dann auch noch dafür angemacht werden!

Aktuell dazu heute bei uns im Göttinger Tageblatt ein Bericht: 51 Radler mit gefährdendem Verhalten im Innenstadtbereich innerhalb von 60 Minuten - das find ich schon happig, ist aber bezeichnend für die Universitätsstadt Göttingen.

Gruß,
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#168733 - 04/28/05 10:10 AM Re: Fahren gegen die Einbahnstraße [Re: ]
atk
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Hallo Tine,
Zitat:
aber bezeichnend für die Universitätsstadt Göttingen

Meine Erfahrung in Göttingen kennst du ja: auf ein paar Kilometern in der Nacht durch die Stadt zwar viele Radfahrer gesehen, aber nicht einer hatte das Licht an (ich war nahe dran, einen zu fragen, ob Licht am Rad dort verboten ist). So extrem ist mir das in anderen (auch Universitäts-)Städten nicht aufgefallen.

Andreas
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#168735 - 04/28/05 10:15 AM Re: Fahren gegen die Einbahnstraße [Re: atk]
SchottTours
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...naja, in der Universitätsstadt Tübingen (in der ca. 30% der Einwohner Studenten sind) ist man als Fußgänger in der Fußgängerzone auch stark gefährdet. D.h. da muss ich auf meine Kinder schon sehr aufpassen, daß nichts passiert! Zudem gelten für Radler hier scheinbar keine Ampeln noch sonstige Verkehrsregeln!

Warum nur haben alle so wenig Zeit (aber das ist ein anderer Thread... zwinker ) ?

Gruß
Uwe schmunzel
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#168736 - 04/28/05 10:17 AM Re: Fahren gegen die Einbahnstraße [Re: Drummer]
jopp
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Ich habe den Eindruck, dass in den Städten, in dem viel Radverkehr herrscht, auch viel kontrolliert wird, das gilt sowohl für Holland als auch zb. in Münster. In Dortmund (96-99)war es den Polizisten ziemlich egal, wo, wie man fuhr, mit/ohne Licht und ich hatte auch den Eindruck, dass die die Verkehrsregeln fuer Radfahrer auch nicht kannten. Die Radfahrer hatten ja auch genug damit zu tun, die Autofahrer zu überleben. Das Gegenteil war Muenster, da stehen die Polizisten zT (am Schloss) hinter Bäumen und warten nur darauf, dass einer bei Rot über die Ampel fährt (was ja auch oft genug vorkommt). Das ist natuerlich arg heftig, aber im Prinzip ist es schon richtig, dass der Radverkehr kontrolliert wird, gerade wenn sehr viele Leute unterwegs sind. Dafür muss man in Münster aber nicht immer über die Schulter schauen, ob einen der Rechtsabbieger nicht übermäht. Hier in Ulm finde ich es passend angenehm.

Grüsse,
Josef
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#168739 - 04/28/05 10:19 AM Re: Fahren gegen die Einbahnstraße [Re: atk]
Tine
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grins Tja, an dieses Beispiel dachte ich auch bzw. an Dein Entsetzen nach zwei Kilometer sprichwörtlicher Dunkelfahrt zwinker durch Gö.

Aber wir müssen zwei Fragen voneinander trennen in dieser Diskussion - die Freigabe von Einbahnstraßen an sich - wird ja auch immer wieder diskutiert, hier und anderswo, und bei uns wird diese Regelung auch noch zu selten umgesetzt.

Die andere Frage ist die der persönlichen Verantwortung für Fehlverhalten. Wenn es eine Regel gibt, die mir bekannt ist, die ich aber nicht für sinnvoll halte, liegt es in meiner freien Entscheidung, dagegen zu verstoßen, ich muss aber die alleinige Verantwortung für die Folgen übernehmen.
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#168741 - 04/28/05 10:22 AM Re: Fahren gegen die Einbahnstraße [Re: Drummer]
Flachfahrer
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In Antwort auf: Drummer
Diese Einbahnstraße darf übrigens von Bussen in entgegengesetzter Fahrtrichtung benutzt werden.


In diesem Fall ist es schlichte Abzocke, begünstigt durch die leider übliche Verkehrsplanung geistig Minderbemittelter.

Hast du die 25 bar bezahlt, oder bekommst du eine Rechnung?

MfG

p.s.: wir habe hier in Halle zwei für Radfahrer nicht in Gegenrichtung geöffnete Einbahnstraßen, die merkwürdigerweise für Straßenbahnen in beide Richtungen breit genug sind - aber dafür haben wir auch eine in Gegenrichtung geöffnete Einbahnstraße, die wirklich zu eng ist. Kommt dort ein Radler muß der Autofahrer auf den (noch dazu schmalen!) Bürgersteig ausweichen und dort die Fußgänger behindern.
Und jetzt die Preisfrage: an so eine Verkehrsplanung soll ich mich halten !? grins
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#168745 - 04/28/05 10:29 AM Re: Fahren gegen die Einbahnstraße [Re: Flachfahrer]
Drummer
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In Antwort auf: Flachfahrer

Hast du die 25 bar bezahlt, oder bekommst du eine Rechnung?


Ich bekomme noch eine Rechnung
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#168751 - 04/28/05 10:36 AM Re: Fahren gegen die Einbahnstraße [Re: Drummer]
Flachfahrer
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In Antwort auf: Drummer

Ich bekomme noch eine Rechnung


Hm, ist vielleicht albern, aber ich würde da zurückärgern. Bei einem klaren Verstoß wird nicht viel zu machen sein. Allerdings könnte man sich noch den Spaß gönnen und etwas mehr Arbeit machen. Die Gesichter, wenn man wegen besonderer wirschaftlicher Härte eine Ratenzahlung der 25 Euro beantragt, die stelle ich mir gerne vor! grins

MfG
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#168755 - 04/28/05 11:07 AM Re: Fahren gegen die Einbahnstraße [Re: Drummer]
Joese
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War der Polizist zu Fuß?
Wenn ja, glaubst Du, er hätte Dich gekriegt? schmunzel
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#168840 - 04/28/05 04:49 PM Re: Fahren gegen die Einbahnstraße [Re: ]
Baghira
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grad heut hat die Fahrradstaffel der Polizei Hamburg in der Innenstadt Fahrradfahrer kontrolliert,die kein Licht am Fahrrad hatten.
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#168841 - 04/28/05 04:56 PM Re: Fahren gegen die Einbahnstraße [Re: Baghira]
Holger
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In Antwort auf: Baghira

grad heut hat die Fahrradstaffel der Polizei Hamburg in der Innenstadt Fahrradfahrer kontrolliert,die kein Licht am Fahrrad hatten.


Ich bin mal ohne Licht nachts falschrum in die Einbahnstraße, da kam mir ein Auto entgegen, Lichthupe, ich schnell an den Rand und als sie neben mir waren, habe ich die grünweiße Lackierung erkannt schockiert

Die sind aber einfach weitergefahren, haben wohl andere Sachen zu tun hier in Ffm.

P.S.: Falsch in Einbahnstraßen fahren, das mache ich heute auch noch, aber nachts ohne Licht nie mehr.
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#168843 - 04/28/05 05:31 PM Re: Fahren gegen die Einbahnstraße [Re: Drummer]
dogfish
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Hallo Christian, Servus Drummer schmunzel

Hat es einmal einen von Euch Schlingel erwischt. lach

Ist schon scheißviel Geld für nix und wiedernix!!

Von mir aus dürfte es locker das Doppelte kosten, ach was, gleich das Zehnfache. Bei 250 Euro hört sich die Abkürzung dann wahrscheinlich doch auf, oder?

Ganz schön krass, der Dogfish, gell? schmunzel

Ist aber wirklich meine Meinung und Einstellung bei diesen Angelegenheiten. Tut mir leid, daß es einen an sich netten Kerl, getroffen hat. Nehme es zumindest an, daß Du das eigentlich bist. zwinker

Zum Thema verkehrwidriges Verhalten bei Radfahrern: Eines dürfte mittlerweilen klar sein, sie häufen sich in den letzten Jahren ins Uferlose. Kann man hinschauen, wo man will, alles nimmt Dimensionen an, daß es bald den Eindruck macht, das Verkehrte wäre das Richtige, nur weil es die Mehrheit duldet.

Weiß noch gut, vor 10 Jahren war es eine absolute Seltenheit, wenn Dir einer auf dem rechten Radweg entgegenkam. Heute fahren mehr in dieser Richtung, als auf ihrer Seite. Es nervt, vor allem bei Dunkelheit. Meistens haben diese Kanditaten auch dann grad kein Licht dabei. Hätte in den letzten Jahren mehr als 100 Zusammenstöße gehabt, hätte auch ich auf der richtigen Seite kein Licht gehabt.

War jetzt nur ein Punkt, es gibt zig andere Beispiele, wo chaotisch bis gefährlich gefahren wird. Vieles steht unter eindeutigen Regelungen, die premanent "verletzt" werden. Egal, ob auf dem Gehsteig fahren (ich sehe dort schon mehr fahren, als auf dem Radweg oder der Straße), oder eben das Befahren von Einbahnstraßen.

Gestern erst wieder miterlebt, wie ein Radfahrer vor mir, geschlagene 2 Km an seinem Handy rumfingerte, alles während der Fahrt, kein bißchen auf den Verkehr achtend, wahrscheinlich seine dringende SMS geschrieben. Es ist einfach der Wahnsinn. Rote Ampeln existieren anscheinend ebensowenig für die freien Radler.

Und dann höre ich aus Deinem Beitrag fast sowas wie ungerecht behandelt...!?

Wo soll man anfangen, ab wann ist es gerechtfertigt?

Wärst Du ein Bus gewesen, Christian, dann wäre es ungerecht gewesen.

Du warst aber kein Bus! zwinker

Diesen Beitrag bitte wirklich nicht persönlich nehmen, Du warst lediglich der Auslöser, mir einbißchen zu diesem Thema von der Seele zu reden.

Gruß Mario
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#168846 - 04/28/05 06:08 PM Re: Fahren gegen die Einbahnstraße [Re: dogfish]
Holger
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Prinzipiell sehe ich es ja auch so, es gibt Regeln, die sind bekannt, und es gibt Sanktionen, die sind zumindest nicht geheim.

Dennoch, dogfish, was Du aufzählst, sind schon verschiedene Sachen:

Handy beim Radeln: Unsinn, gehört bestraft, bin ich Deiner Meinung

Ohne Licht fahren: Selbstgefährdung in höherem Maße

Auf dem Radweg fahren entgegen der RIchtung: RAdwege an sich sind schon unsinnig und gefährlich, in die andere Richtugn zu fahren ist noch gefährlicher

Bei allen diesen Punkten gefährdet man zumindest sich selbst und auch andere. Entgegen der Einbahnstraße zu fahren ist dagegen meistens eher ungefährlich, daher wird das ja auch inzwischen mancherorts flächendeckend erlaubt. Da darf man sich schon die Frage stellen, ob man da nicht vielleicht die Regeln ändern könnte.

Gruß
Holger
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#168847 - 04/28/05 06:16 PM Re: Fahren gegen die Einbahnstraße [Re: dogfish]
Flachfahrer
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In Antwort auf: dogfish
Wärst Du ein Bus gewesen, Christian, dann wäre es ungerecht gewesen.

Du warst aber kein Bus! zwinker


Es war auch als Radfahrer ungerecht. Nur eben leider juristisch rechtens.

Daß es viele riskant fahrende Radfahrer gibt, die zur Sicherheit erzogen werden sollten, ist das eine.

Das ist aber nicht zu verwechseln mit der ungerechten Bestrafung eines ganz normalen verantwortungsbewußten - nur eben nicht legalen - Verhaltens, und das, weil dieses Verhalten erst durch die sträfliche Ignoranz von Verkehrsplanern illegal wird.

Es gibt da so verschiedene Arten, wie Strafen wirken können.
So wie Strafen gedacht sind, falls sie denn gedacht sind listig , sollen sie den "Täter" zur Einsicht bringen.

Im hier vorliegenden Fall wird es einem denkenden Menschen allerdings etwas schwer fallen, zur gewünschten Einsicht zu kommen - außer zur Einsicht, daß die eine staatliche Behörde die Unfähigkeit der anderen ausnutzt, um leere Kassen aufzubessern.
Und ob das eine irgendwie geartete Wirkung auf das zukünftige Verhalten des "Täters" hat - außer daß er den Freunden und Helfern gegenüber von nun an skeptisch bis feindlich eingestellt ist !?

Soweit so sachlich wie mir möglich zu dem konkreten Vorfall

Für mich persönlich steht: wo die Verkehrsplanung mich als Radler angemessen berücksichtigt, berücksichtige ich angemessen die Verkehrsplanung.
Wo die Verkehrsplanung mich ignoriert, muß ich ohne sie von A nach B kommen. bäh

Und wenn dann ein grünes Männchen vor mir stünde und der Meinung wäre, ich solle für die Unfähigkeit der Verkehrsplaner eine Strafe zahlen, na das fände ich aber seeehr gerechtfertigt! grins

Nee Mario, so sehr dich die verantwortungslosen Radlerkollegen auch ärgern, im hier diskutierten Fall wurde einfach Geld abgezockt, legaler, weil staatlicher, Straßenraub.

MfG
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#168851 - 04/28/05 06:21 PM Re: Fahren gegen die Einbahnstraße [Re: Flachfahrer]
Holger
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In Antwort auf: Flachfahrer
[...]Und wenn dann ein grünes Männchen vor mir stünde und der Meinung wäre, ich solle für die Unfähigkeit der Verkehrsplaner eine Strafe zahlen, na das fände ich aber seeehr gerechtfertigt! grins

Nee Mario, so sehr dich die verantwortungslosen Radlerkollegen auch ärgern, im hier diskutierten Fall wurde einfach Geld abgezockt, legaler, weil staatlicher, Straßenraub.[...]


Das ist keine Frage der Verkehrsplanung, man kann da ganz einfach ein paar Schilder aufstellen und schon ist das erlaubt.

Ansonsten: Ich mag dieses Abzock-Argument nicht. So sehr ich auch die Situationen nicht vergleichen kann, das geht mir auch bei Autofahrern, die geblitzt werden oder falsch parken ("die Verkehrsplanung muss sich für mich als Autofahrer einsetzen, ich störe doch niemanden, wenn ich hier parke") auf die Nerven, deshalb will ich es selbst als RAdfahrer auch nicht benutzen. Ich fahre auch gegen die Einbahnstraßenrichtung, hin und wieder auch über rote Ampeln - ich weiß, dass ich Regeln verletze und ich weiß, dass es Sanktionen gibt. Und ich werde mich sicher nicht über die Sanktionen freuen, aber sie deshalb nicht Abzocke nennen.

Gruß
Holger
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#168852 - 04/28/05 06:23 PM Re: Fahren gegen die Einbahnstraße [Re: Flachfahrer]
Uli
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Zitat:
Das ist aber nicht zu verwechseln mit der ungerechten Bestrafung eines ganz normalen verantwortungsbewußten - nur eben nicht legalen - Verhaltens, und das, weil dieses Verhalten erst durch die sträfliche Ignoranz von Verkehrsplanern illegal wird.

Wer will hier eine "gerechte" Grenze ziehen?

Zitat:
Für mich persönlich steht: wo die Verkehrsplanung mich als Radler angemessen berücksichtigt, berücksichtige ich angemessen die Verkehrsplanung.
Wo die Verkehrsplanung mich ignoriert, muß ich ohne sie von A nach B kommen.

Stellen wir uns vor, in Umgebung XY gilt eine Regel. Sowohl die Umgebung, als auch die Regel siehst du als sinnvoll an, Mario (dogfish) aber nicht. Er ignoriert die Regel, wird deshalb sanktioniert und beschwert sich bei dir darüber. Was sagst Du ihm dann?

Gruß
Uli
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#168857 - 04/28/05 06:41 PM Re: Fahren gegen die Einbahnstraße [Re: Flachfahrer]
dogfish
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Das mit der Einbahnstraße war auch nur der Vorwand für mich, allgemein etwas zu sensibilisieren, wo allzugern das Argument angeführt wird, man kann es schon selbst richtig einschätzen, wann was ignoriert werden darf oder nicht.

Typisches Beispiel, die rote Ampel nachts, die nach 3 oder 4 Minuten immer noch nicht umschaltet auf Grün. Null Verkehr und man wartet und wartet, bis es einem zu "blöd" wird. Ab wann darf ich es selber in die Hand nehmen...?

Einbahnstraßen in die verkehrte Richtung befahren...wann, bei wieviel Verkehr...? Schwierige Entscheidung, finde ich.

Wie oft werden die Regeln gebrochen, unter dem Vorwand, ich paß schon selber auf? Beim überfahren von roten Ampeln genauso, wie auf dem Gehsteig oder in der Fußgänger-Zone.

Da fällt mir jemand ein, der täglich im Delirium schwebt und selber von sich behauptet, er sei nach 12 halbe Bier noch lange nicht besoffen. Er weiß genau, wieviel er verträgt.... lach

Nur so als Vergleich, auch wenn er etwas hinkt.

Gruß Mario
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#168859 - 04/28/05 06:53 PM Re: Fahren gegen die Einbahnstraße [Re: Uli]
Flachfahrer
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In Antwort auf: Uli
Stellen wir uns vor, in Umgebung XY gilt eine Regel. Sowohl die Umgebung, als auch die Regel siehst du als sinnvoll an, Mario (dogfish) aber nicht. Er ignoriert die Regel, wird deshalb sanktioniert und beschwert sich bei dir darüber. Was sagst Du ihm dann?

Gruß
Uli


Die Umgebung ist die Bundersepublik. Innerhalb dieser ist z.B. definiert, wann Einbahnstraßen für Radfahrer in der Gegenrichtung geöffnet werden dürfen / können. Diese Definition seitens des "Gesetzgebers" hat die Autorität zu definieren, was als "sinnvoll" angesehen wird. Innerhalb dieser Definition haben Verkehrsplaner einen Spielraum. Nutzen sie diesen Spielraum so, daß ich mehr oder minder gezwungen werde regelwidrig zu fahren, könnte ich an übergeordneter Stelle gegen diese Verkehrsführung / Beschilderung klagen.
Bis da irgendwas passiert, darf mich weiterhin jeder Polizist dort belästigen / nötigen und die Kommune (oder wer auch immer die Knete bekommt) sich freuen, der Polizist kann was in seinem Bericht vermelden ...

Und nochmal in Bezug auf den Ausgangspunkt:
Zitat:
Stellen wir uns vor, in Umgebung XY gilt eine Regel

Also stellen wir uns vor, in Umgebung XY gilt die Regel, daß es gefährlich sei Einbahnstraßen, in der für Gegenverkehr tauglichen Breite für Busse, mit dem Fahrrad in Gegenrichtung zu befahren. grins
Zitat:
Sowohl die Umgebung,
grins
Zitat:
als auch die Regel siehst du als sinnvoll an
grins grins grins grins

MfG
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#168866 - 04/28/05 07:24 PM Re: Fahren gegen die Einbahnstraße [Re: dogfish]
Flachfahrer
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In Antwort auf: dogfish

Das mit der Einbahnstraße war auch nur der Vorwand für mich, allgemein etwas zu sensibilisieren, wo allzugern das Argument angeführt wird, man kann es schon selbst richtig einschätzen, wann was ignoriert werden darf oder nicht.


Also z.B. hier in Halle gibt es diverse Verkehrsregelungen, die darf ich nicht ignorieren, ob ich der Meinung bin es einschätzen zu können oder nicht.
Wenn ich nicht unzumutbare Umwege fahren will, muß ich diese Verkehrsregelungen aber ignorieren.
Dazu gehören auch die 50-100 Meter in gesperrter Gegenrichtung durch die Einbahnstraße, die für Zwei Straßenbahnen im Gegenverkehr breit genug ist.
Das sind nur ein paar lächerliche Meter - würde ich mich an die Regeln halten müßte ich einen "Berg" rauf, dann wieder runter, dann links noch weiter runter, dann nochmal links, dann recht, dann wieder berauf links - und dann noch 20 Meter rechts - da hätte ich einen Kilometer zurückgelegt für 100 Meter Luftlinie.
Bei bisher mindestens zwei der jährlichen Fahrrad-Demonstrationen wurde die Öffnung dieser (und anderer) Einbahnstraßen gefordert.
Und alle drei Monate spazieren dort Polizisten und kassieren ab.
Was soll ich da noch für eine Meinung über Strafen für das Radeln breiter Einbahnstraßen in entgegengesetzer Richtung haben ?
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Off-topic #168870 - 04/28/05 07:31 PM Re: Fahren gegen die Einbahnstraße [Re: Holger]
Flachfahrer
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In Antwort auf: Holger
Und ich werde mich sicher nicht über die Sanktionen freuen, aber sie deshalb nicht Abzocke nennen.

Gruß
Holger


Der Staat soll sein Geld mit Steuern verdienen. So ist es gedacht. Alle juristischen Maßnahmen sollen eine erzieherische Wirkung haben. Die darf bei Strafgeldern in vielen Fällen bezweifelt werden. Und da, wo es nach willkommener Gelegenheit zum Einnahmen erhöhen aussieht, sollte man das auch beim Namen nennen. listig

MfG
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Off-topic #168877 - 04/28/05 07:56 PM Re: Fahren gegen die Einbahnstraße [Re: Flachfahrer]
Holger
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In Antwort auf: Flachfahrer
[...]Der Staat soll sein Geld mit Steuern verdienen. So ist es gedacht. Alle juristischen Maßnahmen sollen eine erzieherische Wirkung haben. Die darf bei Strafgeldern in vielen Fällen bezweifelt werden. Und da, wo es nach willkommener Gelegenheit zum Einnahmen erhöhen aussieht, sollte man das auch beim Namen nennen. listig

MfG


Bin anderer Meinung:
a) sind Geldstrafen oder -bußen legitim und legal, irgendwie müssen Regelverstöße geahndet werden
b) ist das für mich eben keine Abzocke

Der Meinung bleib ich auch bei (zugegeben absurden) Einzelfällen

Gruß
Holger
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#168883 - 04/28/05 08:16 PM Re: Fahren gegen die Einbahnstraße [Re: dogfish]
Wilu
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hallo Mario

Zitat:
Einbahnstraßen in die verkehrte Richtung befahren...wann, bei wieviel Verkehr...? Schwierige Entscheidung, finde ich.


wenn da ein ganzer bus durchpasst, habe ich schon mühe, wenn ich mit dem velo nicht passieren darf.
anderes beispiel: übersichtliche kreuzung, stopstrasse vs. unübersichtliche kreuzung, vortritt aufgehoben. ich glaube, ich habe das beispiel schon ein, zwei mal erwähnt.

verkehrsregeln sollten in erster linie sinn machen. in den meisten fällen tun sie das aus meiner sicht auch und darum halte ich mich auch meist daran. bei roten ampeln in der nacht... lassen wir das zwinker

ä gruess - Wilu

die regeln sind für den menschen da, nicht der mensch für die regeln
:innocent: Australia by pushbike - mit dem liegevelo durch den roten kontinent
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Off-topic #168909 - 04/28/05 09:14 PM Re: Fahren gegen die Einbahnstraße [Re: Flachfahrer]
Falk
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Einbahnstraßen sind schon ein besonderer Fall. Nicht nur, das sie in Halle offenbar das sind, woran der gemeine Hallunke sieht "ich bin zuhause".
Unabhängig davon sollen Einbahnstraßen den KFZ-Verkehr kanalisieren. Fahrradeinbahnstraßen sind richtiggehend sinnlos. Was sollen sie bewirken? Frontalzusammenstöße von Fahrrädern sind höchst selten, und wenn, dann auf einem viel zu schmalen Zweirichtungsradweg. Wenn der Gesetzgeber nicht erkennt, dass gebaute Umwege nur Radfahrer in Autohäuser treiben, macht er seine Arbeit schlecht. Seltsamerweise habe ich noch nie erlebt, dass Autofahrer, die beim Überholen Radfahrer bis auf Handrechweite nahekommen, jemals belangt worden sind. Irgendwie fällt mir die Verhältnismäßigkeit der Mittel ein.

Falk, SchwLAbt
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#168955 - 04/29/05 06:14 AM Re: Fahren gegen die Einbahnstraße [Re: dogfish]
Landor
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In Antwort auf: dogfish

Weiß noch gut, vor 10 Jahren war es eine absolute Seltenheit, wenn Dir einer auf dem rechten Radweg entgegenkam. Heute fahren mehr in dieser Richtung, als auf ihrer Seite.


Das erinnert mich sehr an meine Fahrt zu Arbeit nach Köln über die Mühlheimer Brücker. Es kommen mir auf der rechten Seite mehr Fahrer entgegen als vor unter hinter mir in meine Richtung fahren. Einmal hatte ich einen ca. 30 jährigen radelnden "Verkehrserzieher" 20 m vor mir, der jedem, der im entgegen kam, darauf hinwies, dass er in der falschen Richtugn unterwegs sein. Die erste Radlerin ignorierte das, der nächste grummelte irgendwas. Der Dritte, ein älterer Herr, gemütlich und leicht torkelig fahrend, holte mit der rechten Hand aus und schlug mit dem Handrücken so auf den Rückendes Erziehers und wäre dabei fast gestürzt. Danach wäre ich selber fast vor Lachen umgefallen. Situationskomik zum nicht Unernsten Thema.

Gruß,
Jens

Edited by Landor (04/29/05 06:14 AM)
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Off-topic #168974 - 04/29/05 07:26 AM Re: Fahren gegen die Einbahnstraße [Re: Falk]
JoMo
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Zitat:
Seltsamerweise habe ich noch nie erlebt, dass Autofahrer, die beim Überholen Radfahrer bis auf Handrechweite nahekommen, jemals belangt worden sind. Irgendwie fällt mir die Verhältnismäßigkeit der Mittel ein.


Servus,
voll und ganze Zustsimmung. Hier könnte ´mal kontrolliert werden, wo es wirklich oft gefährlich zugeht. Und das auch noch ohne halsbrecherische Aktionen um einen Biker zu stellen. Einfach an den Straßenrand stellen und den zu dicht überholenden Autofahrer rausziehen und belehren. Ich sage bewußt nicht verwarnen, oder abzocken. Die meisten Autofahren wissen offensichtlich nicht, daß sie den Radler nicht überholen dürfen, wenn der Abstand nicht ausreicht. Sonst würden sich manche nicht darüber aufregen, wenn man ein paar Meter als "Verkehrshindernis" gilt. Selbstverständlich kann ich aber als Nichtpolizist nicht beurteilen, wann ein Polizeieinsatz sinnvoll ist. Über Verhältnismäßigkeiten habe ich auch noch nichts gehört (Satiremodus aus). zwinker

Grüße
Josef
when life gives you lemons make lemonade
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#168976 - 04/29/05 07:46 AM Re: Fahren gegen die Einbahnstraße [Re: Drummer]
Spargel
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Ich liebe Einbahnstraßen!

Da kann's einem wenigstens nicht passieren, daß man zu knapp überholt oder gar von so einem zusammengefahren wird. schmunzel

ciao Christian
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Off-topic #168977 - 04/29/05 07:51 AM Re: Fahren gegen die Einbahnstraße [Re: Falk]
Flachfahrer
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In Antwort auf: falk
Wenn der Gesetzgeber nicht erkennt, dass gebaute Umwege nur Radfahrer in Autohäuser treiben, macht er seine Arbeit schlecht.


Oder gut (aus Sicht der Autohaus-Betreiber). grins

MfG
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#168982 - 04/29/05 08:05 AM [Re: Drummer]
ex-2881
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Edited by ex-2881 (04/29/05 08:06 AM)
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#168991 - 04/29/05 08:35 AM Re: Fahren gegen die Einbahnstraße [Re: ]
Spargel
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In Antwort auf: Schwarzradlerin

Allerdings gilt fuer Fahrradfahrer, die eine Einbahnstrasse erlaubt in Gegenrichtung befahren, ..., was bei enger Fahrbahn bedeutet, ggf. auch mal ein in Einbahnrichtung fahrendes Fahrzeug durchzulassen.

grins AmBodenwälz grins grins grins

Wenn Du das Auto nicht durchläßt, kommst Du ja auch nicht weiter!!!
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#169001 - 04/29/05 09:22 AM Re: Fahren gegen die Einbahnstraße [Re: dogfish]
Drummer
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Es gibt - wie man täglich erlebt - viele schwarze Schafe unter den Radfahrern.
Aber ich fahre meiner Meinung nach immer so, dass ich niemanden (besonders Fußgänger) gefährde. D.h. in der Stadt rase ich nicht wie bekloppt, auf Bürgersteigen und in Fußgängerzonen steige ich ab, ich klingel rechtzeitig, wenn Kinder auf dem Radweg spielen bremse ich ab, usw...
Wenn ich aber minutenlang an einer roten Fußgängerampel (ohne einmündende Straße) warte, ohne dass jemand über die Straße geht oder wie geschildert gegen eine Einbahnstraße fahre, die relativ breit und unbefahren ist, ist das kein Verhalten, was andere gefährdet oder beeinflußt.

Meiner Meinung nach sollte das "Gefährdungspotential" mit in die Strafe eingehen, deshalb hätte meiner Meinung nach eine Verwarnung genügt.

Ich weiss aber nicht, ob es Sinn macht, das Geld erstmal nicht zu zahlen. Die Verkehrsregeln sin nun mal (leider) so wie sie sind und ich habe dagegen verstoßen. Und das mit der Ratenzahlung kann ich glaub ich auch vergessen bäh
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#169217 - 04/29/05 07:37 PM [Re: Spargel]
ex-2881
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#169308 - 04/30/05 08:45 AM Re: Fahren gegen die Einbahnstraße [Re: Drummer]
Eduard
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Tja. Ich denke daß du vielleicht auch ein Buß bekommen hättest falls du dort in der richtigen Richtung rädelte. Straßen die nur für Autobusverkehr da sind, sind einmal nur für Autobusverkehr.

Das ist hier in Norwegen anders. Hier darfen Radler auf dem Bürgersteig, auf der Strasse, auf Autobusstraßen (wie du gemacht hast) und auf Rad- und Gangwegen fahren. Es macht es eh nur schlimmer, denn Radler sind überall wo die am wenigst erwartet werden. Aber das ist eine andere Geschichte.
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#169437 - 05/01/05 08:36 AM Re: Fahren gegen die Einbahnstraße [Re: Eduard]
Berliner
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Alle vier bis sechs Wochen wieder. Langsam finde ich es amüsant und lese gerne mit. Immer die selben Argumente dafür und dagegen. Die selben Leute die für sich behaupten die einzig denkenden Menschen zu sein, die alleine wissen was richtig und sinnvoll ist und was nicht. Schon schlimm, wenn denkenden Menschen so dermaßen in ihrer Freiheit beschnitten werden. Dogfish hat eigentlich alles gesagt. Da gibt es nichts hinzuzufügen. Aber ich lese gerne auch noch weitere 100 Beiträge zu diesem Thema.

Gruß vom amüsierten Daniel
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Off-topic #169440 - 05/01/05 09:08 AM Re: Fahren gegen die Einbahnstraße [Re: JoMo]
Aragorn
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Zitat:
noch nie erlebt, dass Autofahrer, die beim Überholen Radfahrer bis auf Handrechweite nahekommen, jemals belangt worden sind. Irgendwie fällt mir die Verhältnismäßigkeit der Mittel ein.
...
Einfach an den Straßenrand stellen und den zu dicht überholenden Autofahrer rausziehen und belehren.


Ich glaub das ist schwer umzusetzen.

Mal ausserhalb der Grossen Städte... auf vielbefahrenen Bundesstrassen kommt vielleicht alle 30 min. ein Radler lang.
Und wenn dann gerade nicht an der Stelle wo die Beamten stehen zu knapp überholt wird stehen die am Ende den ganzen Tag herum ohne einen einzigen Vorfall zu beobachten.

Wenn überhaupt wäre es eher sinnvoll das die Polizei auf Rädern fährt um zu nah überholt zu werden.
Mit dem Streifenwagen hinterm Rad herzufahren würde ja auch nicht funktionieren.

Als Autofahrer kann man wenigstens die auf der vollen Strasse zu knapp überholenden Autos die dadurch auch knapp in den Gegenverkehr kommen anhupen bzw. theoretisch wegen Verkehrsgefährdung anzeigen und natürlich mit gutem Vorbild vorangehen (was u.U. heisst 1km mit Schritttempo den Berg hoch).

Wenn ich mal im Auto sitze...

Aber im grossen und ganzen muss man sagen das Auto und Rad nicht zusammenpasst.
Auch bei der Bahn ist es so das tagsüber der Personenverkehr rollt und Nachts der langsamere Güterverkehr.

Die unterschiedlichen Geschwindigkeiten sind nunmal für beide Seiten ein Problem, bei beiden schwellt der Adrenalinspiegel nach oben und ich glaube es bräuchte nicht viele mutige Fahradfahrer um den Verkehr sehr stark zu bremsen wenn sich alle an die StVo halten.
Viele Strassen sind so eng aber dichtbefahren das es praktisch zum Autoverkehrskollaps kommen würde wenn ein paar wenige Radfahrer sich auf die Strassen trauen würden und die Autos tatsächlich nur mit ausreichend Sicherheitsabstand überholen würden.

Trotz allem sind Radwege oft keine Alternative wenn man das Rad zur Fortbewegung braucht und sich kein Auto leisten kann.
Doppelte Strecken und vor allem Höhenmeter sind mit dem ohnehin schon langsameren Fahrrad nicht drin um z.B. zur Arbeit zu kommen.
Dabei sind Alternativen (ÖPNV) oft einfach nicht vernünftig da.
Zu flexiblen Arbeitslosenzeiten schon noch, aber zur Arbeits An&Abreisezeiten ebend nicht.

Ich fänd es gut wenn alle rückgebauten Bahnstrecken zu Radwegen werden würden. Die sind gerade und wo keine Bahnstrecke mehr ist gibt es ja oft keine Auto-Alternative.
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Off-topic #169441 - 05/01/05 09:17 AM [Re: Aragorn]
ex-2881
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Edited by ex-2881 (05/01/05 09:17 AM)
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Off-topic #169442 - 05/01/05 09:40 AM Re: Fahren gegen die Einbahnstraße [Re: Aragorn]
Falk
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Klar könnern die Landstraßen nicht mit Sheriffs gepflastert werden, um die Engüberholer zu belangen. Wenn es aber in der Stadt in Kreuzungsnähe passiert und eine Packung grün in der Nähe ist, dann erwarte ich doch, dass der schnippelnde Autist erstmal eine Weile aufgehalten wird und dann dem Statkämmerer das Defizit lindert.
Das sich die verschiedenen Fahrzeugarten nicht vertagen, sehe ich nicht so. Sonst dürfte ja auch kein Traktor Landstraßen benutzen. Die meisten Radfahrer, auch viele Forumsmitglieder (wie ich erstaunt bei eden Treffen gesehen habe), haben einen starken Hang zum ältesten Gewerbe der Welt und fahren auf dem Strich - am Fahrbahnrand. Das ist geradezu eine Einladung zum Geschnittenwerden. Wenn mich jemand schneidet, habe ich jedenfalls noch Sicherheitsraum.
Radwege sind keine Lösung, wenn die Ein- und Ausfahrten nicht so wie regulär zusammenlaufende oder trennende Fahrspuren geführt sind und Linksabbiegen nurnoch direkt und in keinem Fall über den rechten Rand auf Deppenart geführt wird. Eigentlich muss man Radwege zur Flächenentsiegelung verwenden.
Der Güterverkehr bei der Eisenbahn passiert vor allem wegen Nachtsprüngen nachts - aber nur da, wo das reicht. Bei Langläufen macht jedenfalls niemand Tagespausen.
Es gibt kein Recht auf Schnellfahren!

Falk, Radweggegner
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Off-topic #169480 - 05/01/05 03:25 PM Re: Fahren gegen die Einbahnstraße [Re: Aragorn]
Holger
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In Antwort auf: Aragorn
[...]Viele Strassen sind so eng aber dichtbefahren das es praktisch zum Autoverkehrskollaps kommen würde wenn ein paar wenige Radfahrer sich auf die Strassen trauen würden und die Autos tatsächlich nur mit ausreichend Sicherheitsabstand überholen würden.

Trotz allem sind Radwege oft keine Alternative wenn man das Rad zur Fortbewegung braucht und sich kein Auto leisten kann. [...]


Ich könnte mir schon ein Auto leisten, möchte das aber nicht. Ansonsten, zum ersten zitierten Abschnitt: Man kann das auch andersrum sehen, vor allem in Großstädten: Stell Dir vor, jeder Radfahrer würde vom Rad aufs Auto umsteigen, dann hätten wir einen Verkehrskollaps. In Frankfurt macht z. B. der Radverkehr 9% des Berufsverkehrs aus.

Gruß
Holger
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Off-topic #169492 - 05/01/05 04:57 PM [Re: Holger]
ex-2881
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Edited by ex-2881 (05/01/05 05:00 PM)
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Off-topic #169501 - 05/01/05 05:34 PM Re: Fahren gegen die Einbahnstraße [Re: ]
dogfish
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Hallo Eva

Da muß ich mich einklinken, kann gar nicht anders: Es ist bei mir noch viel schlimmer, das zu arm sein und es sich nicht leisten können ist die eine Sache. Allein dieses fest eingesessene Vorurteil auszuräumen dauert schon mal lange.

Mittlerweilen ist es bei mir so, auf die Frage warum ich eigentlich kein Auto fahre, wenigstens im Winter, kommt die Antwort: Ich habe gar keinen Führerschein für sowas...?

Wie Du schon sagtest, die nächsten Vorurteile bis zu totalem Nicht-Glauben-Können, daß es das überhaupt gibt, in meinem Alter geradezu unvorstellbar. Hab die tollsten Diskussionen erlebt, eben aus diesem Denken heraus, jeder, aber wirklich jeder, m u ß doch einen Führerschein für ein Auto haben.

Und dabei kann ich noch dazusagen, daß meine Frau wenigstens den "Dreier" zusammen mit dem Motorrad-Schein gemacht hat. Danach sind die Leute etwas beruhigter und ich steh nicht komplett als Voll-Depp da. lach

Kommt dem ziemlich nahe, was Du meintest: Was kein Auto? Aha, zu doof zum Schein machen oder irgendwie behindert. schmunzel

Überhaupt keinen Führerschein dafür gemacht zu haben grenzt dagegen schon an Utopie, da kannst Du nicht mehr von dieser Welt sein. grins

Gruß Mario
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Off-topic #169504 - 05/01/05 05:41 PM Re: Fahren gegen die Einbahnstraße [Re: ]
Baghira
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In Antwort auf: Schwarzradlerin

In Antwort auf: Holger
In Antwort auf: Aragorn
Trotz allem sind Radwege oft keine Alternative wenn man das Rad zur Fortbewegung braucht und sich kein Auto leisten kann. [...]
Ich könnte mir schon ein Auto leisten, möchte das aber nicht.

Eben!

Es ist leider ein sehr verbreitetes Vorurteil, sehr lange Jahre gezuechtet von der Pro-Auto-Propaganda, wer keine Dose hat, habe entweder keine Fahrerlaubnis (zu doof oder zu behindert) oder koenne sich keins leisten (zu arm). Dass es Leute gibt, die keine Dose fuettern wollen, ist dabei kaum vorstellbar und provoziert gleich wieder die naechsten Vorurteile. grins

Mir ist einfach mein sauer verdientes Geld zu schade, es fuer einen Blechkasten auszugeben, der mich ungleich mehr kostet, als er mir je einbringen koennte. Fuer das Geld leiste ich mir lieber ein paar nette Annehmlichkeiten.


ich hab seit 10 Jahren kein Auto.Ich besize zwar ein Motorrad,das aber immer weniger genutzt wird,in der Stadt schon gar nicht.Ein Auto vermisse ich nur ,wenn ich was Großes transportieren muß,sonst nicht.Spaß macht mir das Autofahren seit langen nicht ,durch den immer dichter werdenden Verkehr.
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#169739 - 05/02/05 11:12 AM Re: Fahren gegen die Einbahnstraße [Re: Berliner]
JoMo
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Zitat:
Dogfish hat eigentlich alles gesagt. Da gibt es nichts hinzuzufügen



.....doch, doch. Da kann man ellenlang drüber diskutieren. Und wie du sagst: Immer wieder amüsant zwinker zwinker

Gruß
Josef
when life gives you lemons make lemonade
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#258140 - 06/25/06 11:08 AM Re: Fahren gegen die Einbahnstraße [Re: Drummer]
steph_tr
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Ah, das mit der Einbahnstrasse ist mir diese Woche auch passiert. Aber ich hatte nochmals Glück und musste nichts zahlen, keine Personalien aufgenommen und nichts.
Auf dem Weg in die Stadt müsste ich einen recht langen und langsamen Umweg machen, um nicht verkehrt herum in einer Einbahnstraße zu fahren. Natürlich fahren wir mit dem Rad immer diese Einbahnstraße, vorsichtig und umsichtig, denn es ist sehr sehr wenig Verkehr dort. Wohnstraße, 1 Auto pro Minute oder so.
Just an diesem Morgen höre ich plötzlich ein Auto hinter mir die Einbahnstraße falschrum fahren und kurz danach, ich fuhr auf den Bürgersteig, um ihm einen Hinweis zu geben..., werde ich mit Blaulicht auf dem Bürgersteig eingekeilt: von der Polizei.
Bla bla bla, aber ich konnte sie anbetteln, ich müsse schnell zur Arbeit, müsse zum Bahnhof um von da zur Arbeit zu fahren. Stimmt auch, sonst hätt ich nicht so lügen können ;-). Verwarnten mich und drohten mit 15 Euro. Ich reihe mich ein in die Reihe der Leute, die hier sagen: Unnötig, da man problemlos ausweichen kann und somit keine Gefahr darstellt. Naja, dem Polizisten auf dem Fahrersitz und seiner Mitfahrerin hats viel Spaß bereitet, mich zappeln zu sehen...
Gruß Steffi

Edited by stephanie.tr (06/25/06 11:11 AM)
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