Hallo zusammen,

ich bin gerade an unserer nächsten großen Radltour am tüfteln. Ich habe momentan leider noch keine Ahnung, wie wir am besten von Tolmin in Slowenien an den Plattensee fahren.
Wer hat hier Erfahrung und kann mir etwas mit einem Routenvorschlag auf die Sprünge helfen?
Wir radeln mit einem normalen Trekking-Reiserad, am liebsten auf Ashpalt und guten Schotterwegen.

Wir kommen übrigens vom Vrsic Pass. Und fahren dann an der Socca bis Tolmin.

Für Tipps und Hinweise bin ich euch sehr dankbar.

Viele Grüße

Fabian

Am besten: Wollt ihr eher direkt oder abenteuerlicher oder vielfältiger fahren? Auch ein Schlenker über Istrien könnte sich anbieten.

lg!
georg

Hallo Georg,

da dies nur ein kleiner Teil unserer Route ist, wollen wir schon relativ direkt fahren.
Umwege sind natürlich auch kein Problem, sollte sich aber im Rahmen halten.

Wir planen grob folgende Tour:

- Augsburg
- Innsbruck
- Brixen
- Bruneck
- Lienz
- Vrsic Pass
- Tolmin
- Einmal von West nach Ost durch Slowenien
- Plattensee
- Budapest
- Bratislava
- Wien

Gruß

Fabian

Das hängt davon ab, was ihr noch mitnehmen möchtet, wieviel Berg, ob die Ljubljana rein soll usw. Die Optionen sind eben vielfältig. Eine Variante mal:

Ab Tolmin nach Most na Soci und dann das recht hübsche Tal nach Podbrdo bzw. Petrovo Brdo hoch (da föhrt auch Eisenbahn, aber nur wenige Züge). Über Zali Log (zunächst schattig, später offenes Tal nach Zelezniki nach Skofia Loka (sehr schöne Stadt). Von Tolmin kann man über Poljubinj (guter Gasthof/Pension), Ljubinj nach Kneza abkürzen. Man verpasst dann die aufgestaute Soca als See bei Most na Soci, kann aber dafür den Wasserfall Sobota einbauen und etwas Felskluse. Beide Varainten hätten ihren Reiz.

Ob ihr Ljubljana einbaut oder nicht, ist für die Route nicht essentiell, ein Besuch ist aber sicherlich ein Highlight. Die fortführende Route wäre: über Kamnik, den Krivcevo-Pass nach Luce (schöner Camping nahebei). Über Solcava ins Logorska Dolina zum Slap Rinka (Sackgasse, aber Traumklulisse). Retour und über Podoselva, Koprivna nach Crna na Koroskem, alte Bergarbeiterstadt. Teile der Strecke sind ggf. noch nicht asphaltiert, aber sicherlich gut fahrbar. Weiter über Ravne na Koroskem nach Dravograd, dann Drauradweg nach Maribor. Wenn es anspruchsvoller sein darf, ab Drovograd über Südsteirische Grenzkammstraße (Soboth) und Südsteirische Weinstraße nach Maribor.

Ab Maribor weiter ander Drau nach Ptuj (sehr schöne Stadt) und über Ormoz durch das Weinbaugebiet Ormoz-Jeruzalem (Buschenschänken). Weiter entlang der Mur und Weg nach Ungarn suchen (kenne da keine WEge mehr zum Plattensee). Evtl. lohnt auch Südroute via Varazdin, wäre dann eher ohne das Weinbaugebiet.

Was haltet ihr von der von Komoot vorgeschlagenen Version?

Weiß jemand, mit wie viel Verkehr hier zu rechnen ist?

Die Bundesstraße durch Ungarn würde ich jedoch natürlich noch komplett umplanen, da wird wahrscheinlich eh sehr viel Verkehr sein vor dem Plattensee.

https://www.komoot.de/tour/1153235879

Komoot kann nichts vorschlagen, sondern nur User dort wie hier und anderswo, du und ich. Der von dir rausgepickte Vorschlag ist eher eine Linealroute ohne Rücksicht auf Umgebung und Landschaften und Orte, kannst du machen, aber wenig spannend. Der erste Teil deckt sich ja mit meiner Beschreibung, zweigt aber nach Kranj ab. Die Route zwischen Vransko, Celje und nach Ptuj und auch noch weiter nordöstlich würde ich sicherlich nicht empfehlen, ganz falsch machst du allerdings auch nichts, aber attraktiver geht doch eher anders.

Matthias´ Route ist eine ausgesprochen schöne!

Eine südlichere Route:
nach Laibach

weiter ungefähr so

Dazu ein paar Anmerkungen: An der Litija kennt google nicht alle lukrativen Nebenstraßen. Vor Zidani Most fährt es sich sehr schön am südl. Ufer Richtung Ratece, so gut wie verkehrsfrei. Über eine alte, für KFZ gesperrte Brücke zurück nach Zidani Most hinauf und nun am östl. Ufer hinauf nach Celje. Mit dem Radl geht es gut durch. In Details könnt ihr immer wieder Nebenstraßerln einbauen, die findet ihr schon.

Von Ptuj gibt es mehrere Möglichkeiten Richtung Ungarn, da könnt ihr euch aussuchen, was euch am meisten freut. Es ist Hügelland, wo ihr mit ein bisserl schauen immer brauchbare Straßen findet.

Bei dieser Route interessant finde ich einmal die Gegend um Cepovan, incl. dem kleinen Pass danach. Der war, als ich dort geradelt bin, noch geschottert. Danach könnt ihr Predjama, eine Höhlenburg, einbauen, sowie Ajdovcina mit den Höhlen. Rakov Skocjan, ein Karsttal mit originellem Bachverlauf ist sehenswert. Danach wäre diese Variante deutlich lohnender. Ich baue jetzt den ersten Link nicht dafür um.

Matthias´ Route ist, wenn ihr im alpinen Bereich radeln wollt, die schönere, meine, wenn ihr schon südlicheren Einfluss erleben wollt.

In Ungarn müsst ihr bei Überlandstraßen aufpassen, viele höherrangige (es müssen keine hochrangigen sein!) sind für den Radverkehr gesperrt.

Verkehr: Auf Nebenstraßen ok., auf Hauptstraßen in Slowenien leicht einmal unangenehm. In Ungarn erlebe ich den Verkehr, wenn es keine sehr ruhigen Nebenstraßen sind, als unangenehmer. Abstand ist für viele Autofahrer dort eher ein Fremdwort.

lg!
georg

Leider kann ich deine Komoot-Tour nicht sehen, Fehler 404.

Von Slowenien in Richtung Westungarn Balaton (bin ich in entgegengesetzter Richtung schon 2-3 mal gefahren)

Lendava-Lenti-Balaton (bin ich damals - vor ca 20 Jahren) auf der 86 gefahren, viel Verkehr), dann östlich von Lenti über Csömödör (über ruhige Nebenstraßen), dann ab Bak auf der 75 (viele kurze Auf und Abs, und viel Verkehr) Diese kilometermäßig kürzere Strecke würde ich keinesfalls noch einmal fahren

Lendava-Letenye-Balaton Auf der Landstraße über Tornyiszentmiklos-Csörnyeföld nach Letenye (geringer Verkehr), Von Letenye nach Nagykanizsa auf keinen Fall auf der 7, da ist Fahrradverbot, sondern über Molnari.
Von Monlari kenne ich die Straße über Semjenhaza-Szepetnek, die ist absolut ruhig. Die Strecke über Murakeresztur kenne ich nicht.
Von Nagykanizsa bis Galambok über Nebenstraßen (ruhig mit einigen Auf und Ab) Von Galambok zum Balaton bin ich auch schon auf der 7 gefahren, trotz Fahrradverbot) Allerdings wurde dort in den letzten Jahren viel verändert, und ich glaube nicht dass das heute noch sinnvoll ist.
Besser ist wohl der Umweg über Zalakaros (mäßiger Verkehr). Ob man dann östlich oder westlich des Hidvegi to fährt ist vielleicht egal (ich kenne die westliche Straße).
Außerdem gibt es eine Strecke östlich vom kleinen Balaton, aber die ist meines Wissens geschottert. Aber in dieser Ecke gibt es mehrere Möglichkeiten, um nach Keszthely zu gelangen, mit guter Ausschilderung.

Am Balaton ist das Nordufer weit schöner, leicht wellig, allerdings sind die freien Badestrände sehr selten geworden. Sinnvoll wäre vielleicht hoch zu fahren auf die Halbinsel nach Tihany (Abtei, schöner Blick), und dann mit der Fähre zum Südufer, bei Balatonvilágos Hochufer mit schöner Aussicht. Oder am Nordufer bleibend auf der Weinstraße über die Hügel bis Balatonalmadi.

Balaton-Budapest:
Ab Balatonakarattya neu erbauter Radweg (innerorts allerdings nur alte Infrastruktur), hügelig bis Polgardi. In Polgardi gut auf die Beschilderung achten, sonst verliert man die Radstrecke. Durch Szekesfehervar muss man sich leider durchquälen, die Ausschilderung ist schlecht, außerdem ist der gerade übergebene Radweg schon wieder wegen Baustelle gesperrt.

Hinter Kisfalud gibt es einen Radweg zum Südufer des Velencer Sees, aber wenn dort Anzeichen einer Sperre zu sehen sind, dann diese befolgen, sonst landet man an einer überfluteten Unterführung. In diesem Fall bis Pakozd weiterfahren.
Am Velencer See ist der Radweg am Südufer im Sommer eine Katastrophe, verwinkelt, viele Fußgänger. Wenn Südufer (hat insofern Sinn, als dass es bei Agard einen großen Freibadestrand gibt), dann würde ich auf der Straße direkt neben der Eisenbahn bleiben.
Ansonsten ist auch hier das Nordufer schöner, mit einem kleinen Hügel dabei. Man kann noch einen zusätzlichen Berg mit einbauen, über Sukoro-Nadap-Pazmand (asphaltiert, fahre ich sehr gern, aber ohne Gepäck)

Vom Velencer See nach Budapest: Neuer asphaltierter Radweg zwischen den Orten, enthält aber einige Steigungen (auch eine kurze 12%-ige). In Biatorbagy streiten sich immer noch die Geister, wie man die Radler am besten am Durchfahren hindert. Aber das Viadukt (die alte Eisenbahnbrücke wurde durch einen Terroranschlag in den 30-er Jahren gesprengt) ist schon sehenswert.

Der ausgeschilderte Radweg endet am westlichen Ortseingang von Budapest, ab dort fehlt dann eine Ausschilderung ins Zentrum.

Viele Grüße z.Zt. aus Leipzig
Martin

Vielen Dank euch für die ganzen Hinweise Habe das jetzt so mal in meine Routenplanung einfließen lassen.