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#1511785 - 10/13/22 02:33 PM Deutschlandtour Nord-Süd
immergegenwind
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:7.9.2021 17.9.2021
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Die Idee schmorte seit gut 10 Jahren in meinen Kopf, nun wurde die Tour durchgeführt.

Es sollte einmal längs durch Deutschland gehen, von dänischer Grenze nördlich Flensburg bis kurz hinter bei Füssen an österreichischer Grenze.
Auswahl des Fahrrads: es standen Tourenrad VSF TX800 und Gravelbike Scott Speedster zur Wahl. Mit dem Tourenrad würde ich 90-120 km pro Tag schaffen, mit dem Gravler 100-140 km am Tag.

Ich entschied mich für den Gravler, hatte von Ortlieb die Sattelstütztasche, die Rahmentasche und die uralte Ultimate Lenkertasche von 2003 dabei, dazu ca. 5 kg Kleidung im VauDe Rucksack. Als Ergänzung eine kleine Oberrohrtasche und 2 Trinkflaschen á 0,7 l.
Der Plan war, die Strecke, geplant mit Komoot, in 14 Tagen incl. Pausentag(e) zu absolvieren.

Die Jahreszeit wurde bewusst gewählt, im September ist die Hauptsaison vorbei, es besteht Chance auf spontane Unterkünfte, zudem ist das Wetter oft stabil und noch genügend Tageshelligkeit.

Tag 1, 7.9.21
Fahrt mit Nahverkehr nach Flensburg, dort beim Bäcker versorgt, dann an der Flensburger Förde zur dänischen Grenze bei Wassersleben / Kupfermühle geradelt. Ein Fußgänger durfte mich fotografieren.


Start an der dänischen Grenze

Um 11 h nach Süden gestartet.

Blick auf Flensburger Förde

Fahrt über Flensburg, Oeversee, Schleswig (Schloss Gottorf), Fockbek, NO Kanal gequert, Ziel in Hohenwestedt.


Schloss Gottorf bei Schleswig

Leider gleich die erste Pleite: Hotel (hatte nicht vorgebucht) war ausgebucht, in der Umgebung auch alles voll. „Wissen sie nicht, dass die Messe in Neumünster aufgebaut wird?“. Nein, wie sollte ich das wissen.
Aber, Google hilft, Unterkunft gefunden in 10 km Entfernung in Aukrug- Bargfeld.

Strecke 136,1 km, 686 hm.
Wetter sonnig, 13-22°C.

Tag 2, 8.9.2021

Vormittags viel Fahrt durch Wald- und Feldwege.
Ich hatte die Komoot Planung schon zuhause verworfen und CXBerlin als Planungstool verwendet, dabei Trekking/Gravel eingestellt. Die Tracks führten doch tlw. arg durch Buschwerk, dies habe ich ab Tag 4 etwas abgeändert.


Mitten in Schleswig-Holstein

Schöne Pause in Barmstedt, dann durch das Baumschulgebiet nordwestlich Hamburgs.




Schließlich westlich durch Hamburg, und vom mir sehr bekannten Anleger Teufelsbrück über die Elbe in Heimatgefilde. Dort aber nucht nachhause gefahre sondern weiter auf dem Track.

Ziel sollte die Gegend von Schneverdingen sein, doch Unterkunftssuche am Nachmittag war in dieser Gegend erfolglos: „Heidschnuckenweg“ Wanderer und Heideblütenbesucher. Jedoch in Handeloh im Hotel Fuchs das letzte Zimmer bekommen, die nachfolgende drei Radler hatten kurz nach mir Pech.

Strecke 133,7 km, 572 hm.
Wetter sonnig, 13-24°C, kurz-kurz war angesagt.

Tag 3, 9.9.2021

Ab Handeloh durch die westliche Lüneburger Heide viel auf Waldwegen, aber gut gepflegt, einige Heide-Sandstrecken dabei.

Nicht sehr sandige Heidewege.


Ein Freund war in der Gegend, zufällig nahe Wietzendorf, dann dort getroffen, auch um die "Boliden" zu vergleichen.

Wietzendorf, Müden, Celle, Burgdorf waren die Zwischenpunkte.

Der Track führte auch durch den Celler Schlosspark.

Den Schwager kontaktiert, doch war er selbst zum Start seiner eigenen Radtour aufgebrochen.
„Hotel/Pension in der Nähe von…“ half mir weiter. Schöne Monteurspension auf einem Pferdehof in der Nähe von Lehrte gefunden, nebenan ein Grieche, was will man mehr.

Strecke 132,1 km, 411 hm.
Wetter : Sonne satt, 13-28°C.

Tag 4, 10.9.2021

Beim Frühstück Regenschauer, verzog sich schnell, dann Fahrt durch die ehemalige Heimat Hildesheimer Land.


"Hier kommt kein Baum hin, an jede Ecke eine Zuckerrübe!" Zitat Landwirt im Hidesheimer Land.

Algermissen, Lühnde, Ahrbergen, Harsum, Hildesheim, Groß Düngen, Bad Salzdethfurth, Bodenburg, hier kenn ich jeden Fußballplatz…


Alte Pracht in BAD Salzdethfurth.

Vorbei an Lamspringe auf dem Kulturradweg, die ehemalige Bahntrasse Hildesheim-Bad Gandersheim.
Vom Kulturradweg über einen echten Knuppel (>10%) in das Leine Tal und dort über Northeim, Göttingen nach Friedland in das am Morgen gebuchte Quartier.


Landhotel in Friedland.

Strecke 134,4 km, 758 hm.
Wetter : heiter, 18-25°C, immer leichter Gegenwind.

Tag 5, 11.9.2021

Heute von Friedland vom Leinetal über einen kleinen Hügel an die Werra bei Unterrieden geradelt.


Am Werraradweg bei Lindewerra.

Bis kurz vor Eschwege am Werraradweg geblieben, vorher in Bad Sooden-Allendorf beim Kaffestopp die Unterkunft für den Abend gebucht.


Allendorf hat schön restaurierte Fachwerkhäuser.

Kurz vor Eschwege den Werraradweg verlassen und an der Wehre und später an der Sontra bis zur Stadt Sontra weitergefahren, ausgeschildert als R5 Hessischer Radfernweg. Hier erstmals etwas Regen erwischt.


Ruhige Nebenstraßen in der Gegend von Sontra.

Bei Dankmarshausen wieder auf den Werraradweg gestoßen und bis zur Unterkunft in Philippsthal auf diesem geblieben.
In der Unterkunft konnte ich für kleines Geld meine Wäsche reinigen lassen.

Strecke 107,4 km, 832 hm.
Wetter: 2 Regenschauer á 15 min, sonst südlicher Wind, also gegenan, 17-21°C.

Tag 6, 12.9.2021

Servicekraft für das Frühstück verschläft, daher erst gegen 9:00 h Abfahrt Richtung Bayern. Klasse Strecke, zuerst noch 10 km auf dem Werraradweg, dann auf dem neuen Bahntrassenweg an der Felda von Dermbach nach Fladungen.


Ehemaliger Bahnhof Dermbach.

In der Ostrhön dann auf Schotter hoch bis 700m und einmal Schieben bei ca. 12%.
Schussfahrt runter von Thüringen nach Bayern, dort sofort sehr gute und gepflegte Radwege, auch abgesetzt von den Landstraßen.


Blick nach Süden (Bayern), rechts die Ostrhön, hinter mir Thüringen.

In Bad Neustadt/Saale Mittagspause, diesmal etwas ausführlicher mit Pizza auf dem Marktplatz. Nachmittags weiter bis Schweinfurt in das vorgebuchte Hotel in der Innenstadt.


Marktplatz in Schweinfurth

Strecke 121,3 km, 967 hm.
Wetter prima, weniger Wind als zuletzt, Sonne, 13-25°C.

Tag 7, 13.9.2021

Von Schweinfurt Richtung Erlangen auf dem Mainradweg über Hassfurt, Bamberg, Forchheim gefahren.


Weinbau in Franken nahe Schweinfurt.

Zuerst sehr langweilige Strecke, kurz vor Bamberg wurde es abwechslungsreicher.
In Hassfurt dürfen die immer blitzblank gewienerten SUVs mitten durch die Altstadt fahren, einige Poser und etliche Parkplatzsucher, gruselig.

In Bamberg ein Foto beim Schlenkerla, an der Brücke auch,


Im Trubel an der Wurstbude „zwoa in a weckla“ und schnell wieder weg, „Overtourism“, viele ausländische Touristen.

In Forchheim ob des frühen Nachmittags eine Einkehr gesucht und „Brauerei Neder“ gefunden. Sehr urig, aber auch viele Saufnasen, traurig.
In Erlangen war in ich meiner aktiven Zeit öfter, nun alles noch einmal aus Sicht eines Ruheständlers genossen, keine Hochhäuser, schöne stadtnahe Wohngebiete, nette Biergärten und Restaurants.


Syrisches Restaurant in der Innenstadt Erlangens.

Strecke 104,9 km, und 271 hm, also Flachetappe am Main und MDK.
Wetter klasse, 15-26°C, Sonne satt, quasi kein Wind.

Tag 8, 14.9.2021
Heute soll mich der Weg nach Weißenburg führen, privates Treffen mit Übernachtung. Da der Gastgeber erst etwas später zuhause ist, habe ich genug Zeit über Nürnberg zu fahren.


Doch erstmal durch das Knoblauchsland zwichen Fürth und Nürnberg.

In Nürnberg Kaffeepause, dann weiter nach Schwabach, Roth, Hilpoltstein und Heideck (Bahntrassenweg).


Roth ist ganz nett, aber auch hier fahren die blitzblank geputzten SUVs (andere normale PKW sieht mal nur selten, mitten durch den Ort. Das ginge auch anders, soll aber nicht, denn der Bayer muss zeigen, wie schön und kräftig ihre heimischen Blechprodukte sind.


Weißenburg selbst ist wirklich schön, wie ich auf einer abendlichen Führung erfahren durfte.

Strecke 94,4, 675 hm, die kürzeste Etappe der ganzen Tour.
Wetter prima, 15-28°C, etwas Wind aus Südost, nur Sonne , der wärmste Tag der Tour.

Tag 9, 15.9.2021

Lange gefrühstückt, Abfahrt erst gegen 9:45 h, zuerst Nieselregen bis Treuchtlingen,
vorher zufällig am Karlsgraben vorbei gekommen.


Karl der Große hatte 793 eine Verbindung von der Nordsee zum Mittelmeer über Rhein Main Donau schaffen wollen. Projekt wurde aber nur begonnen und wegen Sumpfgebieten und anderen Schwierigkeiten (Geld?) eingestellt. Heute jedenfalls ein wichtiges kulturhistorisches Topo-Denkmal.

Hinter Treuchtlingen dann schöner Gravelweg am Möhrenbach entlang bis Gundelsheim, weiter bus Donauwörth, dort Mittag und die Via Claudia Augusta gefunden und dort meistens geblieben.


So kann man einen Holzlagerplatz aufhübschen!

Leider nach Augsburg hinein eine furchtbare Stadteinfahrt erlebt, Straße zu stark befahren.


Pause am Marktplatz.

Hinter Augsburg durch ein Waldgebiet und zur vorher gebuchten Unterkunft in Königsbrunn geradelt.

Strecke 113,6 km, 627 hm.
Wetter: zuerst regnerisch, dann wolkig, 15-22°C.

Tag 10, 16.9.2021

Morgens Regen, beim Start trocken, den ganzen Tag über 15-20 min dauernde Schauer, einmal oben im Allgäu sehr heftig, aber viele große Heuschober bieten Schutz.


Leider an menem letzten Tag kein schönes Allgäu, aber die Alpen rücken heran.

Kaufering, Landsberg, Schongau nur gestreift, nicht durchgefahren.


Kurz vor Füssen, ein vorbildliches Radwegenetz.

Unterwegs am Lech kurz vor Füssen wurde es trocken, einen Tagestourradler getroffen, der wollte eine Runde nach Füssen und zurück machen, blieb aber bis zum Grenzschild hinter dem Lechfall bei mir, für das Zielfoto.


Hier ein letztes Foto auf das Kloster in Füssen von der Lechstraße aus gesehen.

Das war der letzte und leider vom Wetter her schlechteste Tag, und das im schönen Allgäu mit trübem Blick auf Forggensee und Ludwigschloss.

Schnell zurück zum Bahnhof an den Schalter, ob es nicht doch noch für heute Abend einen Nachtzug mit Radmitnahme gibt. Nein alles ausgebucht, aber morgen Mittag ab München über Karlsruhe. Das wollte ich nicht und bin per Nahverkehr nach München, dort ein günstiges Hotel am Bhf gefunden, und am Freitagmorgen mit Nahverkehr für 44€ plus 9€ für das Fahrrad einmal längs nach Norddeutschland gezuckelt. Alle Umstiege haben funktioniert.

Tagesstrecke 107,6 km , 665 hm bis Füssen.
Wetter regnerisch, durchwachsen bis 19°C.

FAZIT:
Nach 14 Jahren hatte ich im Jahr 2021 die Idee endlich umgesetzt. 10 Fahrtage, 1186 km, und 6460 Höhenmeter, kein Pausentag, keine Panne, einmal etwas Öl an die Kette in einem Fahrradladen.
Nur ist solo Fahren für mich suboptimal, tagsüber ist es ok, aber abends möchte man dann beim Abendessen seine Erfahrungen austauschen.

--> Die 2022er Tour wurde dann mit einem Reisepartner durchgeführt... <---

Edited by immergegenwind (10/13/22 02:37 PM)
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#1511815 - 10/13/22 05:48 PM Re: Deutschlandtour Nord-Süd [Re: immergegenwind]
Astronomin
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Toll, danke schmunzel!
Gruß Eva
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#1511816 - 10/13/22 06:03 PM Re: Deutschlandtour Nord-Süd [Re: immergegenwind]
natash
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Merci dafür, dass Du Dich zum Bericht hast durchringen können, es gab doch ein paar nette Eindrücke.
Was mich aber schon irgendwie wundert: Wieso fahren quasi alle (zumindest die, deren Berichte ich hier gelsen habe) bei einer Nord-Süd- Deutschlandtour (oder auch andersherum, scheint mir aber seltener) Flensburg - Füssen?

Warum fährt niemand zb Rügen - Konstanz oder Sylt-Obersdorf?

Gruß

Nat
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#1511835 - 10/14/22 06:46 AM Re: Deutschlandtour Nord-Süd [Re: natash]
Uli
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Es gibt durchaus Reiseberichte zu Deutschland-Nord-Süd-Touren mit anderen Start-Ziel-Orten. Auffällig ist für mich aber, dass anscheinend das eine Ende nie im Grenzgebiet D - CH - F (Basel) liegt, sondern (fast?) immer in Bayern. Meine erste lange Radtour überhaupt war München - Rostock. Eigentlich wollten wir am Bodensee starten, das passte aber zeitlich nicht.
Gruß
Uli
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#1511838 - 10/14/22 07:26 AM Re: Deutschlandtour Nord-Süd [Re: natash]
doppeluli
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Schöner kurzer Bericht mit guten Bildern.

Sylt - Oberstdorf gibt es schon sehr viele Berichte, vielleicht nicht hier im Forum. Immerhin ist auf Sylt der nördlichste und knapp 20 km südlich von Oberstdorf der südlichste Punkt Deutschlands (die letzten 4 km zum Haldenwanger Eck sind aber nur zu Fuß möglich). Vier junge Männer haben mich 2015 auf dem Weserradweg überholt, die fuhren genau diese Tour.
Und es gibt jedes Jahr einen Lauf von Sylt zur Zugspitze, rund 1300 km in 20 Tagen.
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#1511839 - 10/14/22 07:26 AM Re: Deutschlandtour Nord-Süd [Re: natash]
buche
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Danke für den schönen Reisebericht! :applaus:

Es ist immer so eine Sache, ob man sowas lieber allein macht oder mit einem Partner. Ich habe für mich herausgefunden, dass mir Radreisen allein wesentlich mehr Spaß machen, weil ich dann auf niemanden Rücksicht nehmen muss und viel spontaner sein kann.



In Antwort auf: natash
Wieso fahren quasi alle (zumindest die, deren Berichte ich hier gelsen habe) bei einer Nord-Süd- Deutschlandtour (oder auch andersherum, scheint mir aber seltener) Flensburg - Füssen?

Geometrie? Wenn du in der nördlichsten Stadt Deutschlands ein Lineal anlegst und das direkt nach Süden ausrichtest, landest du in Füssen zwinker

Außerdem hast du dann jede Menge wunderschöner Naturräume auf der Strecke und wenige Ballungsgebiete. Rügen-Konstanz hieße: endlose Kiefernwälder Mecklenburg, endlose Kiefernwälder Brandenburg, endlose Agrarflächen Leipziger Tiefebene, Erzgebirge-Oberpfalz als kleines Highlight mit ein paar Anstiegen, dann am Ende wieder endlose Agrarflächen bis Konstanz. Ich bin das fast alles schon mal als "Transit" von einem interessanten Radreiseziel zum nächsten gefahren. Auch wenn das seinen Reiz hat -- eine Tour nur in solchen Gegenden wäre mir zu eintönig.

LG Erik
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#1511841 - 10/14/22 07:54 AM Re: Deutschlandtour Nord-Süd [Re: natash]
immergegenwind
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Warum Flensburg-Füssen?
Flensburg ist sehr gut mit Nahverkehr zu erreichen, da kann man man am Anreisetag als Elbe-Anrainer noch gut Strecke machen.

Füssen war gar nicht geplant, sondern Mittenwald-Scharnitz. Habe mich erst an Tag 6 oder 7 umentschieden und den Track dann via Komoot immer so ca. 100 km Abschnitte geplant.

"...zum Bericht durchringen können...." ,
Hier war schon etwas Motivation von Nöten: der Grund ist, dass ich im September 2022 von Füssen nach Venedig und zurück über Udine nach Salzburg gefahren bin, diesmal mit Reisepartner.
Der Bericht ist in Vorbereitung, und soll chronologisch an die 2021er Tour anschließen.

Grüße,
Burkhard.
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#1511846 - 10/14/22 08:47 AM Re: Deutschlandtour Nord-Süd [Re: natash]
Holger
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In Antwort auf: natash
[…]Warum fährt niemand zb Rügen - Konstanz oder Sylt-Obersdorf?[…]

Hüstel grins – Sylt-Oberstdorf gibt es in meiner Erinnerung aber auch hier noch häufiger. Bei mir - und sicher nicht nur bei mir - mit dem einfachen Grund: das sind Deutschlands nördlichster und südlichster Punkt.

Tatsächlich meine aber auch ich festzustellen, dass Nord-Süd häufiger ist als Süd-Nord - obwohl doch letzteres tendenziell eher bergab geht zwinker Sicher nicht nur mein Grund: Ich fahre lieber in die Sonne als mit der Sonne im Rücken. Frage an die, die das schon gemacht haben: Gibt es noch andere Gründe für Nord-Süd statt Süd-Nord? Oder für Süd-Nord statt Nord-Süd?
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Off-topic #1511865 - 10/14/22 10:16 AM Re: Deutschlandtour Nord-Süd [Re: buche]
Holger
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In Antwort auf: buche
[…]Außerdem hast du dann jede Menge wunderschöner Naturräume auf der Strecke und wenige Ballungsgebiete. Rügen-Konstanz hieße: endlose Kiefernwälder Mecklenburg, endlose Kiefernwälder Brandenburg, endlose Agrarflächen Leipziger Tiefebene, Erzgebirge-Oberpfalz als kleines Highlight mit ein paar Anstiegen, dann am Ende wieder endlose Agrarflächen bis Konstanz. Ich bin das fast alles schon mal als "Transit" von einem interessanten Radreiseziel zum nächsten gefahren. Auch wenn das seinen Reiz hat -- eine Tour nur in solchen Gegenden wäre mir zu eintönig.

LG Erik


Kann man aber auch anders sehen: Schöne Insel- und Küstenlandschaft, Mecklenburger Seenplatte, Naturpark Fläming-Sachsen-Anhalt, Thüringer Wald, Frankenwald (glaube ich), schwäbische Alb. Oberpfalz wäre ein leichter Umweg.

Dagegen: Endlose Agrarflächen von Flensburg bis ca. Hildesheim, ein bisschen Mittelgebirge und ab Main im Grunde dieselbe Landschaft wie Rügen-Konstanz.

Ich glaube, alle ALternativen haben ihre Reize. Eindeutig schöner finde ich da keine.
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#1511866 - 10/14/22 10:17 AM Re: Deutschlandtour Nord-Süd [Re: buche]
Uli
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In Antwort auf: buche
Rügen-Konstanz hieße: endlose Kiefernwälder Mecklenburg, endlose Kiefernwälder Brandenburg, endlose Agrarflächen Leipziger Tiefebene, Erzgebirge-Oberpfalz als kleines Highlight mit ein paar Anstiegen, dann am Ende wieder endlose Agrarflächen bis Konstanz.

Es wird ja niemand gezwungen auf möglichst gerader Linie vom Start- zum Zielpunkt zu fahren (und würde ich nie machen).

Vorlage für die von mir erwähnte Strecke war ein Buch aus dem Kompass-Verlag, ansonsten gab es Anfang der 90er nur ganz wenig Literatur zu Radreisen. Die im Buch detailliert(!) beschriebene Route ganz grob: Bodensee - ähnlich dem heutigen Bodensee-Königssee-Radweg bis Bad Tölz - München - Wasserburg - Inn bis Passau - Donau bis Regensburg - Amberg - Bayreuth - Kronach - Neuhaus aR. - Rudolstadt - Weimar - nördlich an Jena vorbei nach Zeitz - Leipzig - in einem Bogen durch die Dübener Heide - Wittenberg - Jüterbog - Berlin - Wandlitz - Rheinsberg - Waren - Rostock. Alles andere als der direkte Weg ....

Wir fanden nur den Abschnitt südlich von Leipzig und die letzte Etappe vor Rostock landschaftlich wenig prickelnd. Größere Kiefernwälder hatten wir nur an einem Tag nördlich von Berlin. Ansonsten war das damals für uns Novizen eine richtig tolle Route.

Gruß
Uli
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#1511886 - 10/14/22 11:12 AM Re: Deutschlandtour Nord-Süd [Re: Uli]
M.B
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Moin.

Naja, unser Wetter kommt nun mal in der Regel von der Nordsee.
Das heißt bei Nord - Süd, eher Rückenwind.

Und bei Süd - Nord eher die Gefahr auf viel Gegenwind.

Und Nordlichter wissen , Gegenwind sind die Berge des Nordens.

So schön das Bergauffahren auch ist, ne schöne Abfahrt ist einfach schöner.

MFG M.B
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#1511896 - 10/14/22 12:12 PM Re: Deutschlandtour Nord-Süd [Re: Holger]
natash
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In Antwort auf: Holger
In Antwort auf: natash
[…]Warum fährt niemand zb Rügen - Konstanz oder Sylt-Obersdorf?[…]

Hüstel grins


das wusste ich schon noch, aber so häufig wie die hier beschriebene Strecke ist mir das noch nicht untergekommen.Oder ich erinnere mich nicht, das kann schon auch sein.

Zum Thema Wind: Der kommt bei uns in der Region vorwiegend aus Südwest, das scheint also nicht sehr einheitlich zu sein im deutschen Staatsgebiet.

Gruß

Nat
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Off-topic #1511907 - 10/14/22 01:00 PM Re: Deutschlandtour Nord-Süd [Re: natash]
Holger
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In Antwort auf: natash
[…]Zum Thema Wind: Der kommt bei uns in der Region vorwiegend aus Südwest, das scheint also nicht sehr einheitlich zu sein im deutschen Staatsgebiet.
[…]

Das denke ich auch. Die größten Prozentanteile dürften in ganz Deutschland Winde aus westlichen Richtungen haben. Aber vorherrschend ist das eher nicht, wenn man mal historische Winddaten anschaut.

Für mich weiß ich, dass ich keine ganze Radtour in Deutschland oder Westeuropa aufgrund von Wind plane. In Frankreich dürften Westwinde noch etwas häufiger sein als in Deutschland. Ich habe zwei Radtouren vorwiegend in Richtung West gemacht, Frankfurt-Paris und entlang der Loire und hatte beide Male Rückenwind...
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#1512012 - 10/15/22 04:07 PM Re: Deutschlandtour Nord-Süd [Re: Uli]
buche
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In Antwort auf: Uli

Es wird ja niemand gezwungen auf möglichst gerader Linie vom Start- zum Zielpunkt zu fahren (und würde ich nie machen).
Na dann ists aber nicht mehr unbedingt die Nord-Süd-Traversale, sondern 'ne Radreise von A nach B (Ich weiß, das ist spitzfindig zwinker )
Die meisten Reiseberichte, an die ich mich zum Thema Deutschland Nord-Süd erinnere, hatten sich als Thema eben gerade einen möglichst direkten Weg von einem nördlichen zu einem südlichen Zipfel ausgesucht.

Genauso wie man sich als Thema den Eiserner-Vorhang-Radweg aussuchen kann, und dann eben auch die unbefestigten Wege oder Panzerplattenstraßen mitnimmt. Oder Leute, die mit dem Fahrrad Figuren abradeln grins

Ich würde mir solche Radreisen eher nicht vornehmen -- ich fahre eher von einem netten Tour-Highlight zum nächsten und lasse mich dann überraschen, was es dazwischen zu sehen gibt. Aber da ist die Motivation halt eine andere.
Und ich richte mir meine Touren nördlich der Alpen auch so ein, dass ich nicht 100km über flaches, baumloses Land gegen die Hauptwindrichtung West/Südwest fahre zwinker

LG Erik
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#1512254 - 10/18/22 09:14 AM Re: Deutschlandtour Nord-Süd [Re: buche]
radl-josef
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Vom Sylter Ellenbogen (nördlichster Punk ) bis zum Haldenwanger Eck, Grenzstein 147 (südlichster Punkt) bin ich 2021 geradelt, 1470 km in 16 Tagen
Bei Wilster kam ich auch an der tiefsten Landstelle Deutschlands vorbei.
Ich wollte, da ich aus dem Süden komme gen Heimat radeln und die Berge vor mir haben.
Außerdem hat es der Wind, so wie erhofft, zumindest in SH bis zur Elbe gut mit mir gemeint und ist von Norden gekommen.
Nächstes Jahr habe ich vor, von West nach Ost zu radeln, um meinen Zipfelpaß zu vervollständigen.
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#1514407 - 11/12/22 08:43 AM Re: Deutschlandtour Nord-Süd [Re: natash]
Gina
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Also, ich bin mal Bodensee - Kap Arkona gefahren.
Auf Umwegen 1888km in 18 Tagen

Edited by Gina (11/12/22 08:47 AM)
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#1531941 - 07/23/23 07:06 AM Re: Deutschlandtour Nord-Süd [Re: Holger]
LaBici
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Meine Idee Süd-Nord war auch die, dass ich "bergab" fahren konnte. Ausserdem wollte ich ausgeruht an die Strecke gehen (bin im Süden zuhause) und die mehr oder weniger unangenehme Rückfahrt mit der Bahn ans Ende setzen. Ich bin von Schongau nach Sylt gefahren und habe alles sehr genossen. Große Städte habe ich - so weit möglich - umgangen. Lediglich in Hannover habe ich eine Pause und Stadtbesichtigung gemacht. Fast alle Strecken habe ich mir entlang von Flüssen ausgesucht. Es war wunderschön und ich würde es wieder so machen!
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