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#1498821 - 05/05/22 12:22 PM
Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
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Hallo,
Ich überlege mir eine primitive Fahrradtour quer durch Deutchland. Kein Smartphone, kein Google maps etc wobei nur eine Papierkarte. Also wie in den alten Tagen.
Als Ausrüstung nur Isomatte und Schlafsack und kein Kocher. Früh aufstehen (gegen 6 Uhr losfahren) und gegen 20-21 Uhr Unterkunft finden und sofort schlafen.
Was bietet sich in Deutschland als primitive Unterkünfte? Ich selbst denke an überdachte Bushaltestellen, unter Brücken, aber hat jemand von Euch andere gute Ideen?
Vielleicht falsche Einschätzung: Wenn man spätabends bei einem Bauer nach einem Plätzchen in der Scheune fragt, finde ich dies riskant weil es langsam dunkel wird und er vielleicht schon selbst schlafen geht - diese Option ist sicher gut wenn man vor 18 Uhr nachfragt.
Lucas
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#1498826 - 05/05/22 12:52 PM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: Lucas]
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Bushäuschen ist wohl das letzte was ich suchen würde. Schutzhütten wären meine erste Wahl. Dennoch eine leichte Bodenplane & Mückenschutz dabeihaben. Schutzhütten sind auch in der OFM eingetragen, dort sind sie als POI unter Unterstand zu finden bzw. werden bei hoer Zoomstufe auch in der Karte angezeigt. Ist natürlich nicht mit einer Papierkarte machbar - es sei denn Du überträgst alle Standorte Deiner Route (und etwas abseits davon) auf Deine Papierkarte. Sehe eben, das Du in DK unterwegs bist, dort gibt es ja viele Shelter , hier auch , ebenso in Schleswig-Holstein .
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Edited by Genußradler-HB (05/05/22 01:02 PM) Edit Reason: Nachtrag |
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#1498838 - 05/05/22 02:50 PM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: Lucas]
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Hallo Lukas,
in den alten Tagen gabs aber auch schon Zelte. Warum willst Du darauf verzichten?
Mit dem Bauern würd ich ähnlich einschätzen ohne damit allzuviele Erfahrungen zu haben.
LG Indalo
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#1498844 - 05/05/22 04:37 PM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: Indalo]
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...Zelte. Warum willst Du darauf verzichten? Ich nehme an, das er im Bikepacker-Modus mit Rennrad oder Gravelrad schnell & leicht unterwegs sein möchte, da ist ein Zelt leider unerwünschtes Gewicht & Volumen. Den Bauer mit einer Scheune gibt es heute auch nicht mehr. Stroh und Heu bleiben in Ballen auf dem Feld. Die klassische Scheune ist einer Gerätehalle gewichen oder Lagerplatz für Dünger und Pestizid-Kontainer.
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#1498851 - 05/05/22 05:40 PM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: Genußradler-HB]
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Genau. Diesen Winter war ich 4 Tage unterwegs in Dänemark und habe nur in Shelters geschlafen und es ging alles prima. Üblicherweise bin ich immer mit Zelt unterwegs, aber die quer durchs Land Reise dürfte maximal 5 Übernachtungen drinhaben und das werde ich schon schaffen :-).
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#1498852 - 05/05/22 05:41 PM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: Genußradler-HB]
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Hallo Lucas,
welche Strecke hast du denn geplant ?
Je nach Gegend würde ich Schutzhütten, Grillhütten oder Vereinsheime aufsuchen. Sportplätze oder Schützenvereine liegen meist außerhalb und haben in der Regel ein Vordach wo man sich hinlegen könnte. Bei trockenen Wetter kann man auch irgendwo auf die Wiese liegen, was aber von der Reisezeit abhängt. Nur mit Karte musst du gut (mit technischer Unterstützung ?) planen oder auf gut Glück fahren, was vermutlich viel Zeit bei der Lagerplatzsuche beansprucht. Wenn du Papierkarten mitnehmen möchtest, auf denen Schutzhütten eingezeichnet sind, brauchst du einen Anhänger für die Karten.
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#1498853 - 05/05/22 05:41 PM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: Genußradler-HB]
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Den Bauer mit einer Scheune gibt es heute auch nicht mehr. Stroh und Heu bleiben in Ballen auf dem Feld. Die klassische Scheune ist einer Gerätehalle gewichen oder Lagerplatz für Dünger und Pestizid-Kontainer. Danke, dass du mich bestätigst. Zumindest hier in der Gegend wüsste ich keinen Bauern, der eine Scheune hat, in der man übernachten kann. Ggf. hat er ne etwas größere Garage oder sonstige Lagerräume als der durchschnittliche Innenstadtbewohner, aber das ist nicht unbedingt bauernspezifisch, das trifft auf Handwerksbetriebe so es sie noch gibt genauso zu.
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#1498854 - 05/05/22 05:42 PM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: Lucas]
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Was bietet sich in Deutschland als primitive Unterkünfte? Ich selbst denke an überdachte Bushaltestellen, unter Brücken, aber hat jemand von Euch andere gute Ideen Zwei Bäume und eine Hängematte. Mehr braucht es nicht. Auf Wunsch mit eingeschobener Matte zur Isolierung von unten, Moskquitonetz und Tarp von oben. Gruß Horst
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#1498856 - 05/05/22 06:14 PM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: memy]
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So ähnlich sehe ich das auch. Auch wenn mein Schwiegersohn auf seinem Biohof keinen Dünger oder Pestizide in seiner Scheune hortet, ist das Futter dennoch in Ballen gepresst und lagert nicht mehr in der Scheune. Ich habe noch sehr gut unsere Ausrüstung bei den Pfadfindern in Erinnerung. Da gab es für jeden eine Kotenplane. Heringe und der eine Ast als Stütze wurde geschnitzt, fertig. Da das für mich in den Jahren 1965 bis 1978 war, würde ich das auch noch zur guten alten Zeit rechnen. Wir sind gewandert und das war wahrlich nicht viel Gepäck. Bei uns im Münsteraner Raum sind die Brücken am Kanal unten nachts immer im Sommer bevölkert, das ist also auch kein Problem. Finde die Idee übrigens sehr reizvoll. Gruß Helmut
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#1498863 - 05/05/22 07:41 PM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: Lucas]
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1nitetent kennst du? Muss/sollte man aber entsprechend vorher anfragen. Also ohne Smartphone/Vorplanung schwierig. Überdachte Bushaltestellen dürften je nach Region schwer bis unmöglich zu finden sein. Und ob das dann "entspannte" Orte sind? Ich mag aufs Zelt nicht verzichten, auch wenn es klein ist. Aber vielleicht ist ja auch ein Tarp eine Alternative?
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Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch! Satzzeichen können Leben retten. | |
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#1498864 - 05/05/22 07:43 PM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: Lucas]
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Ein unvergessener Forumsfreund hat gerne auf Friedhöfen genächtigt: Ruhe, frisches Wasser und meist irgendwo eine Überdachung.... Micha
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#1498865 - 05/05/22 08:38 PM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: kaman]
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Hallo Lucas,
welche Strecke hast du denn geplant ?
Von Flensburg nach Bremen über Schleswig, Rendsburg, Glückstadt/Wischhafen. Von Bremen dem Weser runter bis Kassel. Von Kassel nach Fulda dem Fulda entlang. Von Fulda über die Wasserscheide zum Kinzig rüber und dann nach Hanau. Von Hanau den Rhein runter bis Basel. Hauptsächlich Bundesstrassen mit Fahrradwegen entlang damit man zügig voran kommt.
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#1498866 - 05/05/22 08:44 PM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: Genußradler-HB]
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Den Bauer mit einer Scheune gibt es heute auch nicht mehr. Stroh und Heu bleiben in Ballen auf dem Feld. Die klassische Scheune ist einer Gerätehalle gewichen oder Lagerplatz für Dünger und Pestizid-Kontainer.
In Dänemark traf ich vor ein Paar Jahren ein Österreicher. Er wollte mal so richtig frische Vollmilch direkt vom Bauer holen. Also Bauernhof neben Strassse entdecken und direkt beim Bauer nach 1 Liter Milch nachfragen. Solche Märchen gibt es in Dänemark nicht mehr - sind ja alle Industriebetriebe wo alles aus Hygienegründe verriegelt ist. Bin mir sicher das die meisten Bauern Ihre Milch im Supermarkt holen - und nicht im Kuhstall.
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Edited by Lucas (05/05/22 08:51 PM) |
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#1498867 - 05/05/22 08:54 PM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: memy]
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Zwei Bäume und eine Hängematte. Mehr braucht es nicht. Auf Wunsch mit eingeschobener Matte zur Isolierung von unten, Moskquitonetz und Tarp von oben.
Geht bei mir leider nicht weil ich immer auf dem Bauch schlafe.
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#1498874 - 05/06/22 04:22 AM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: Lucas]
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Vielleicht wäre dann die Mitnahme eines Biwaksackes keine schlechte Sache. Da kannst Du Dich dann ins Gebüsch verkriechen. Gruß Nat
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#1498875 - 05/06/22 04:55 AM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: natash]
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Hängematte ist sicher nicht leichter als ein Zelt, wenn man auch Wetterschutz möchte. Klingt nach Biwaksack, ja. Da kommt man auch nicht in "Campingverdacht". Oder Tarp. Es gibt da für minimale Schnellübernachter ja Methoden das Rad zu integrieren ... Klick mal und schau Bilder > https://www.google.com/search?client=firefox-b-e&q=bike+tarp+setupZur Not kann man ein Tarp schon mal als Biwaksack nützen - nur nicht andersrum. Liebe Grüße Andreas
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#1498876 - 05/06/22 05:14 AM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: natash]
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Hallo
ich habe auch schon Touren mit ganz leichtem Gepäck gemacht und mich dabei auf meinen Biwaksack verlassen.
Wenn man nix findet, kann man sich irgendwo unter einen Baum legen.
Ansonsten wähle ich auch Schutzhütten, Grillhütten oder den Vorbau von einem Kiosk aus (zumindest wenn dieser geschlossen ist)
Viel Spaß
Michael
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#1498878 - 05/06/22 05:56 AM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: Lucas]
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Hallo!
Irgendwo zu schlafen, wo es sich ergibt, ist so simpel wie nur. Bei meiner ersten Radltour mit 16 habe ich kein Zelt mit genommen, weil ich keines hatte. Auch keine Liegematte (hatte ich auch nicht). Am Berg habe ich immer wieder zeltlos geschlafen.
Eine einfache, geschlossenzellige Liegematte (der macht es nichts, wenn sie Löcher bekommt) und ein Schlafsack reichen, wenn es trocken ist. Ausnahme: Gelsen, oder Schnaken auf deutsch genannt. Die können dir ohne Moskitonetz die Nach vergällen. Und wenn schwerer Tau kommt, säuft sich der Sack im Lauf der Nacht voll.
Zum Übernachten bei Leuten wie Bauern: Ich frage manchmal, ob ich hinter dem Hof übernachten darf. Das dort, wo die touristische Infrastruktur nicht mehr hergibt. Sonst schlafe ich brav am Campingplatz, alles andere wäre auch schon sehr frech. (Wobei du auf Campingplätzen oft gar nicht ohne Zelt übernachten darfst.) Meistens geht das gut. Allerdings habe ich immer ein Zelt mit. Ohne fühlen sich Platzgeber oft gedrängt, dir mehr an zu bieten: Einen abschließbaren Platz unter Dach, bis hin zu einem Zimmer, einem Bett, Dusche, Abendessen. Du kannst zwar erklären, dass du das weder brauchst, noch willst, viele fühlen diesen Druck trotzdem auf sich lasten. Genau das will ich nicht. Ein Platzerl zum Schlafen, das reicht schon.
Daher mein Vorschlag: Nimm einen Biwaksack mit. Nicht die alpine Notvariante, die in meinem Rucksack steckt, sondern einen mit einem kleinen Gestängebogen über dem Kopf. Damit schleppst du kein Zelt mit und hast trotzdem einen gewissen Schutz vor unliebsamem Wetter und sirrenden nächtlichen Besuchern. Und deinen Platzgebern ersparst du dir Sorgen und das Gefühl von Druck. Außerdem wirkst du nicht mehr wie ein Obdachloser, dem alles Mögliche unterstellt werden könnte, sondern wie ein sportlicher Reisender. Wenn es schön ist, lasst du den Sack im Sackerl und schläfst unter den Sternen. Wenn diverse Umstände es nahe legen, kriechst du hinein. Du kannst auch leichter deine Habseligkeiten hinein nehmen, das schützt vor Diebstählen.
lg! georg
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#1498879 - 05/06/22 05:59 AM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: Lucas]
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Hallo,
Ich überlege mir eine primitive Fahrradtour quer durch Deutchland. Haengt von der Jahreszeit ab, aber Mosinetz finde ich schon praktisch ...
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Liebe Grüsse - Panta Rhei "Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet | |
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#1498880 - 05/06/22 06:00 AM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: Mikel265]
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Ich hatte schon lustige Begegnungen bei Übernachtung in Bushäuschen oder Fahrradunterständen oder Müllhütten. Wäre nicht meine erste Wahl ... frühmorgens sind die Leute oft schlecht gelaunt, und Schulkinder zu Streichen aufgelegt. Deswegen würde ich eher abseits von "Publikumsverkehr" ein Platzerl suchen. Und städtische Parks eher meiden.
Brücken sind recht theoretische Möglichkeiten. Oft hat man da gleich Uferböschung. Bei großen Brücken geht es eher, aber da ist dann Verkehr/Lärm. Und Stechmücken und Nebel/Tau gibt es oft dazu.
Friedhof/Kirche find ich eine gute Möglichkeit, ist halt stark architekturabhängig. Es gibt Gegenden da sind Dachüberstände und überdachte Vorräume "out", da hilfts auch nix ...
Touristische Einrichtungen gehen oft gut, zB ein Zoo oder Freibad, da ist frühmorgens meist noch nichts los. Industrie oder zB Autohändler meiden, da sind Wachdienste unterwegs und das kann sehr ungemütlich werden. Baumarkt/Supermarkt. Ist halt was für Frühaufsteher aber wenn Du um 0630 dahin bist ... Vordächer, Unterstände für Einkaufswagen, oder als Muster aufgestellte Pavillons/Gartenhütten bieten Optionen.
Im Endeffekt musst Du Dich eh umschauen was überdachungsmäßig geht. Und wenn nichts geht brauchst Du den Regenschutz den Du dabei hast.
Liebe Grüße Andreas
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#1498906 - 05/06/22 10:52 AM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: Lucas]
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Unter primitiven Unterkünften würde ich sprachlich eh etwas anderes verstehen (niedrigpreisige Kaschemmen, einfache Privatzimmervermietung, bewirtete Hütten usw., jedenfalls gegen Zahlung o.ä.), aber du hast es ja für dich präzisiert.
"Wie früher" ist relativ, solche Minimalübernachtungen liegen derzeit im Retrotrend von Bikepackern, eher schon eine seltsame Mode. Kommunikationselektronik weglassen und Zelt weglassen sind auch zwei verschiedene Dinge. Ich habe bis vor vier Jahren keine Kommunikationselektronik an Bord gehabt, nicht mal ein Mobiltelefon. Trotzdem habe ich immer eine relativ gute und umfängliche Outdoorausrüstung dabei gehabt, früher sogar häufiger auch in "echten" Unterkünften. Auch heute ist auf Reisen mein Smartphone eine eher verlorene Anschlussstelle, die meist abgeschaltet ist.
Sich erkälten oder in schlechte Stimmungen geraten wegen schlechter Ausrüstung ist wieder eine andere Nummer. Der Bikepackerminimalismus ist eher Jugend- und Geschwindigkeitswahn als alte Reisekultur. Viele frieren lieber als dass sie auf eine Videodrohne verzichten und Social-Media-Kanäle damit verstopfen. Auch die Geschwindigkeitsoptimierung konterkariert ja den Charme eines Nostalgietrips. Offene Plätze sind zugig, sogar Schutzhütten. Wenn es kalt und windig ist, kühlt man schneller aus. Ein Zelt hat ein anderes Klima und nicht umsonst ist das eine eigene Handwerkswissenschaft. Unter manchen Dächern oder in Hütten tropft es manchmal durch. Dann macht sich Zelt auch besser, man kann ja z.B. vor der Hütte zelten und ggf. die Feuerstelle nutzen.
Ich habe schon zahlreiche verwegene Plätze genutzt, wenn Zelt aufstellen schwierig war. Die Hauptregel ist, dass es dabei keine Regel gibt. Es gibt keine systematischen Kriterien, mit denen man eine Kette von spontanen Übernachtungsplätzen bilden kann. Hütten gibt es ebenso wenig überall mit Bushaltestellen etc. pp. Deine Route führt teils durch sehr besiedeltes und agrarisches Gebiet (Rhein nach Basel), kaum geeignet für deine Art Übernachtungsplanung. Mit Zelt gibts da eher Möglichkeiten. Ich könnte noch sagen, suche bei Baggerseen mit Kiosk, die nachts nicht bemannt sind. Das sit aber auch recht dünn.
Dächer findet man manchmal nur durch Zufall und unter Verzweiflung. Bushaltestellen sind zwar manchmal schöne Häuschen. Als ich aber mal Bushaltestellen genutzt habe, waren das unangenehm offene Unterstände, wo ggf. der Regen von der Seite hereingetrieben wird, eine war gar die ganze Nacht beleuchtet. Welche Möglichkeiten es gibt, hängt auch von Regionen und Ländern ab. Die Erfahrung zeigt, die schönen Hütten und Plätze sind oft da, wo man sie nicht braucht und umgekehrt. Im letzten Jahr habe ich gar in einer Toilette, in einem zufällig geöffneten Skikeller eines saisonbedingt leerstehenden Hotels und auf einem Stapel von Holzpfählen wie ein Fakir geschlafen. Das war jeweils sicherlich nicht gewollt, nicht erlaubt und doch schon fast überlebensnotwenig wegen Extremwetter. Das sind keine Ratgeberplätze, die man auf der Karte vermerken kann.
Für das angeblich "Erlaubte" gilt übrigens ähnliches. In den meisten Schutzhütten kann man nicht regulär übernachten, das wird oft ausgeschlossen und ist so auch angeschrieben. Zuweilen gibt es Hinweise, dass Übernachtungen oder Aufenthalt nach 22 Uhr bei der Gemeinde angemeldet werden muss. Du stehst also fast immer auch auf einer wackligen Rechtslage, auch wenn gelegentlich kolportiert wird, dass man ohne Zelt quasi überall erlaubt lagern könne. Dem ist nicht so. Es ist aber auch oft kein Problem, wenn man eben nur kurz übernachtet. Das unterscheidet sich allerdings auch nicht wirklich vom Wildcmapen mit Zelt.
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Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings! Matthias Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen | |
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#1498926 - 05/06/22 12:41 PM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: Andreas aus Graz]
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Brücken sind recht theoretische Möglichkeiten. Oft hat man da gleich Uferböschung. Bei großen Brücken geht es eher, aber da ist dann Verkehr/Lärm. Und Stechmücken und Nebel/Tau gibt es oft dazu.
Wenn er den ganzen Tag entlang von Bundesstraßen fährt, sollte das auch kein Problem sein.
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#1498929 - 05/06/22 12:51 PM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: kaman]
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Brücken sind recht theoretische Möglichkeiten. Oft hat man da gleich Uferböschung. Bei großen Brücken geht es eher, aber da ist dann Verkehr/Lärm. Und Stechmücken und Nebel/Tau gibt es oft dazu.
Wenn er den ganzen Tag entlang von Bundesstraßen fährt, sollte das auch kein Problem sein. Geht ja mehr ums Schlafen, ab Dämmerung. Im Oberrheingraben sind viele Baggerseen, teils renaturierte Altrheinarme = viele Mücken. In den Randlagen zum Schwarzwald schon weniger, Weinberghügel drüber auch weniger Taunässe usw.
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Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings! Matthias Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen | |
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#1498931 - 05/06/22 01:10 PM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: veloträumer]
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Je nach Gegend melden sich abends vielleicht die eigentlichen Brückenbewohner: "Hey, das ist meine Brücke, da schlafe ich schon seit Jahren!"
Lg! georg
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#1498935 - 05/06/22 01:28 PM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: Lucas]
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Hallo Lucas,
welche Strecke hast du denn geplant ?
Von Bremen dem Weser runter bis Kassel. 2 Fehler in einem Satz : den oder die Weser runter, aber dem auf keinen Fall. Meines Wissens ist die Weser weiblich, also die Weser runter Und: Wenn du die Weser runter fährst, landest du in Bremerhaven, wenn du in Richtung Kassel willst, fährst du die Weser rauf
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Edited by martinbp (05/06/22 01:29 PM) |
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#1498938 - 05/06/22 02:31 PM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: Lucas]
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Also wie in den alten Tagen? das heißt: Viel schwere Ausrüstung, die definitiv an ihre Grenzen kommt. Vor allem nicht in einem Forum fragen 10h willst Du schlafen? Da ist es morgens und abends hell. Wenn Du sofort schlafen willst, solltest Du bei Dämmerungsstart ein Plätzchen suchen und dich irgendwo hinlegen. Auf 10 km finden sich locker 3-10 Plätze. Grundsätzlich würde ich Bundesstraßen meiden und kleinste Landstraßen heraussuchen. Auf Bundesstraßen gibt es gelegentlich Parkplätze, an denen auch LKW Fahrer übernachten. Grüße Thomas
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#1498942 - 05/06/22 03:24 PM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: martinbp]
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ich denke da darf man nachsichtig sein, er ist Däne und deutsch wohl nicht seine Muttersprache. Ich wäre glücklich könnte ich nur halb so gut dänisch wie er deutsch. Mit "den" hat er sicher den Weserradweg gemeint und mit "runter" nach Süden.
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#1498944 - 05/06/22 04:52 PM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: Genußradler-HB]
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OK, das habe ich nicht eruiert. Dann bitte ich um Entschuldigung, die deutschen Artikel sind ja schon so nicht einfach, und bei Flüssen gleich gar nicht.
Das mit runter der Blick auf eine genordete Landkarte gemeint war, das ist mir schon klar. Also die Weser rauf und den Weserradweg runter. Andererseits: So viele Pegelmeter sind ja bis Hann. Münden nicht dabei, aber einige kleine Anstiege gibt es schon, also kann man auch sagen: den Weserradeg rauf und runter Aber wenn er die Landkarte umdreht, dann fährt er die Weser/den Weserradweg rauf und alles stimmt. Hauptsache, man kann die Ortsbezeichnungen in Spiegelschrift entziffern. PS: Für mich ist es sehr gewöhnungsbedürftig, wenn jemand zu einem Bericht eine nicht genordete Landkarte dazufügt, da verliere ich sehr schnell die Orientierung
In Ungarn fahren übrigens alle HOCH nach Budapest, egal aus welcher Höhenlage über NN oder sonstigen Stelle des Landes starten.
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Edited by martinbp (05/06/22 04:59 PM) |
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#1499020 - 05/07/22 06:18 PM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: martinbp]
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Vielen Dank für alle Antworten.
Ich habe eine Frage zu Osmand (App) und Openstreetmaps (Web): Wenn ich nach Schutzhütten bzw Shelters suche (nach dem Ikon) dann muss ich extrem reinzoomen bis ich das Ikon sehe. Es ist sehr lästig und man verliert den Überblick komplett.
Kann man irgendwas tun - oder gibt es andere Möglichkeiten?
Lucas
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#1499022 - 05/07/22 07:24 PM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: Lucas]
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Ich habe eine Nachricht von Osmand erhalten. Bei Osmand macht man es so:
Oben im Suchfeld (Lupe) schreibt man einfach ganz kindisch "Shelter" rein. Dann muss man ein wenig akzeptieren - und voila. Einfach perfekt :-)
Lucas
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#1499028 - 05/07/22 08:26 PM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: Lucas]
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in meiner ersten Antwort hatte ich Dir schon das Schutzhüttenverzeichnis verlinkt - vielleicht hattest Du das ja übersehen. Inzwischen hast Du ja eine Lösung für Dich mit Osmand gefunden.
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#1499029 - 05/07/22 08:46 PM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: Lucas]
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Vorsicht, der Wolf ist im Vormarsch https://m.lvz.de/Region/Mitteldeutschland/Woelfe-in-Sachsen-Soll-man-ihn-jagen {paywall}. Da ist ein Wildtierhalter in Nordsachsen {müsste so Torgau, Eilenburg sein}, dessen Tiere schon oft gerissen worden. Jetzt will der den Wölfen eine Falle stellen. Und in Bayern solls nach Bruno wieder Bären geben.
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Edited by Uli (05/08/22 08:51 AM) Edit Reason: ot |
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#1499032 - 05/07/22 09:35 PM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: jutta]
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Und in Bayern solls nach Bruno wieder Bären geben. Kannst Du mir eine verlässliche Quelle dafür geben? Nach meinem Kenntnisstand hat Bruno in Bayern keine Nachkommen hinterlassen. Er war nicht harmlos, hat Schafe gerissen, Bienenstöcke zerstört und Menschen bedroht. Er wurde deswegen erschossen, nachdem es spezialisierten finnischen Bärenjägern in zwei Wochen nicht gelungen war, Bruno zu fangen. Trauergemeinden haben ihr Beileid bezeugt.
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Edited by Uli (05/08/22 08:51 AM) |
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#1499036 - 05/08/22 05:27 AM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: Genußradler-HB]
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in meiner ersten Antwort hatte ich Dir schon das Schutzhüttenverzeichnis verlinkt - vielleicht hattest Du das ja übersehen. Inzwischen hast Du ja eine Lösung für Dich mit Osmand gefunden. Nein habe ich nicht. Aber bei Osmand gibt es 1000ende mehr - in vielen Fällen sind diese nicht richtige Schutzhütten sondern vielleicht eine Bushaltestelle oder eine Überdachung bei einer Grillhütte, Spielplatz etc.
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#1499038 - 05/08/22 05:38 AM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: jutta]
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Und was willst du uns mit dem Einwurf jetzt genau sagen? Dass der Fadenersteller auf die "Wolfsfallen" aufpassen soll? Wie sollen die genau aussehen und sollten diese aus verkehrssicherungsrechtlichen Gründen nicht schon ungefährlich für Menschen sein?
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Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch! Satzzeichen können Leben retten. |
Edited by Uli (05/08/22 08:52 AM) |
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#1499046 - 05/08/22 07:21 AM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: Lucas]
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Hallo Lukas,
meine Ideen wären noch folgende:
Du kannst dich selber ein wenig austricksen und zuhause vor der Reise mit osmand etc. alle in Frage kommenden Shelter, Waldspielplätze etc. digital heraussuchen und dir ein X auf der analogen Karte machen, die Du dann mitnimmst, Maßstab 1:200.000 müsste dafür ausreichen.
Du kaufst dir jeden Abend eine Wanderkarte der Gegend in der du gleich übernachten willst. Die gibt es ja sogar meistens noch bei Tankstellen. In den Wanderkarten 1:25.000 sind Schutzhütten, Grillplätze und Spielplätze ausserhalb der Ortschaften meist eingezeichnet, je nach Verlag. Solltest Du extrem low-budget unterwegs sein, müsstest Du halt nett fragen, ob Du einen Blick auf die Karte werfen darfst, dann müsstest Du dir dein potentielles Ziel halt merken.
Was mir auch schon öfter weitergeholfen hat, sind die in vielen Ortschaften aufgestellten Umgebungskarten. Diese finden sich gerne vor dem Rathaus, am Dorfplatz, vor dem Bahnhof etc, irgendwo an prominenter Stelle im Dorf. Sehr oft sind das hochkopierte Wanderkarten auf denen die Wanderungen und Sehenswürdigkeiten der Gegend eingezeichnet sind. Und auf diesen Karten finden sich oft noch lokale Hinweise auf z.B. Grillplätze, Badestellen, Waldspielplätze etc., bisweilen sind dieselben nicht mal digital erfasst.
Last not least, auch gute alte Schule, mensch kann ja durchaus auch ganz analog jemanden ansprechen. Sympatisch aussehende Hunderundendreherinnen in Outdoorkleidung sind z.B. mein Beuteschema wenn ich jemanden nach einer tauglichen Biwakstelle fragen will/muss. Da gabs es auch schon gute Tipps für verlassene Schuppen und sonstige Vordächer, einmal wurde sogar morgens eine Thermoskanne mit Filterkaffee gebracht.
Ich persönlich würde ja nie ohne Zelt losziehen, aber ein guter Freund von mir beispielsweise, der ist jahrelang kreuz und quer durch Mitteleuropa geradelt, manchmal auch zu Zweit auf dem Tandem, und die hatten nie ein Zelt dabei, sondern schwörten auf Brücken oder Schutzhütten/Shelter. Inzwischen ist der Freund zum Langstrecken-Wandern gewechselt, gleichwohl durfte ich mir gestern ein spontanes Impulsreferat zum Thema Schlafen unter Brücken anhören. Was ich mir gemerkt habe, ist dass die großen Brücken meistens die geeigneteren sind, weil die haben baulicherseits oft so attraktive Absätze auf denen sich passabel nächtigen lässt, unter kleineren Brücken hingegen ist es oft krautig oder matschig oder schlichtweg wenig Platz.. So wie ich beim Kartenstudium gezielt nach Grillplätzen Ausschau halte (da camp ich am liebsten), so hat er beim Kartenstudium ganz gezielt einen Blick auf Brücken, wo kreuzt die Autobahn oder große Zugstrecke den Fluss etc.
Der Freund erwähnte noch seinen Biwaksack mit Moskitonetz vor dem Gesicht, ohne den es bisweilen unangenehm wäre mit den Mücken/Schnaken.
Nachdem ich oben von deinen konkreten Reiseplänen las, denk ich mir ganz pragmatisch: Schau vorher auf den Wetterbericht und such dir ein Zeitfenster raus in dem es möglichst wenig regnet und dann ballerst Du halt sechs Tage lang die ollen Flusstäler rauf und runter, 5x wirst Du schon irgendein Plätzchen finden, wo Du dich irgendwie einrollen kannst, danach hast Du auf jeden Fall was zu erzählen. Wenn Du schlau bist, steckst Du dir genug Geld für ein Hotelzimmer ein.
Wird schon schiefgehen, Gute Fahrt! Indalo
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Edited by Indalo (05/08/22 07:32 AM) |
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#1499065 - 05/08/22 03:45 PM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: Indalo]
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Underway in Denmark
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Ich hoffe die meisten haben eingesehen dass ich so eine Tour nicht aus Kostengründe mache sondern aus Abenteuergründe.
Was mich wirklich gegen Smartphones, Apps etc auf Tour ärgert, ist das ständige Suchen nach 220V. Man wird ein Stromjunkie. Und ich hasse es. Leute lösen es mit Nabendynamo USB Lader, Solarzellen etc - aber ich will bloss nur ein einfaches Leben. Jetzt muss ich McDonalds oder eine Bibliothek ansteuern um mein Stromfix zu kriegen.
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#1499067 - 05/08/22 04:28 PM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: Lucas]
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Was mich wirklich gegen Smartphones, Apps etc auf Tour ärgert, ist das ständige Suchen nach 220V. Man wird ein Stromjunkie. Und ich hasse es. Dann lass es doch sein. Kein Mensch zwingt dich dazu. Kauf dir Paperkarten, klemm dir ne Nikon FE untern Arm und fahr los. Wo ist das Problem? Bis vor 20 Jahren oder so war das völlig normal und längst kein Abenteuer. Das Handy kannst Du auch zu Hause lassen. Es gibt sogar noch Telefonzellen und Menschen, die Du was fragen kannst.
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Edited by Juergen (05/08/22 04:29 PM) |
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#1499084 - 05/09/22 06:23 AM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: Lucas]
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Das verstehe ich! Du kannst es wie ich machen: Papierkarten, das Smartphone bleibt ab geschalten und wird nur für spezielle Zwecke (täglicher Anruf meiner Frau, dass alles in Ordnung ist, etwa) ein geschaltet. Wenn du etwas mehr Strom brauchst, kannst du auch eine Power Bank mit nehmen. Die wiegt nicht viel.
Meine Entscheidung, nach wie vor analog zu radeln, ist sehr pragmatisch: Wenn ich digital navigiere, brauche ich einen Forumslader, also auch einen Nabendynamo, wenn ich ohne radle, täglich mindestens eine Möglichkeit, zu laden. (Ich radle gerne in Gegenden, wo ich keine Lade-Infrastruktur habe. Damit ist das tägliche Aufladen keine sichere Option.) Da sind für mich Papierkarten die einfachste Lösung.
Letzten Sommer bin ich mit einem Freund zum selben Ausgangspunkt für eine Radtour gefahren. Er in seine Richtung, ich in die andere. Er digital, ich analog. Danach haben wir fest gestellt, dass wir beide ungefähr gleich viele, oder besser gesagt, wenige Schwierigkeiten mit der Navigation hatten.
lg! georg
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#1499182 - 05/10/22 01:43 PM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: FordPrefect]
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Ein unvergessener Forumsfreund hat gerne auf Friedhöfen genächtigt: Ruhe, frisches Wasser und meist irgendwo eine Überdachung.... Micha Das hatte ich auch schon. Speziell in Norwegen eine gute Möglichkeit, um an Trinkwasser zu kommen. Unter Brücken, in Scheunen, Neubau, Vordach von Sportplätzen, Liftanlagen, alles, was trocken ist und man niemanden stört oder gestört wird.
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#1499221 - 05/10/22 08:33 PM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: Kekser]
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Ich könnte mir vorstellen, dass Friedhöfe in nachts zu sind heutzutage. Und zumindest hier in der Umgebung würde ich zumindest allein nicht irgendwo übernachten. Auch wenn ich jünger wäre.
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#1499224 - 05/10/22 08:49 PM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: FordPrefect]
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Ein unvergessener Forumsfreund hat gerne auf Friedhöfen genächtigt: Ruhe, frisches Wasser und meist irgendwo eine Überdachung.... Micha Auf Melaten in Köln hausten 1945 manche Verfolgte teils wochenlang in den pompösen Grüften.
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------------------------ Grüsse Stephan |
Edited by Uli (05/11/22 06:32 AM) Edit Reason: ot |
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#1499232 - 05/11/22 07:42 AM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: jutta]
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Hier ist es umgekehrt: An der Tür hängen noch die alten Öffnungszeiten, aber irgendwann wurde der Schließdienst zu teuer und der Friedhof ist 24/7 geöffnet.
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#1499263 - 05/11/22 07:05 PM
Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
[Re: sugu]
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Ich weiß nicht, wie es hier ist, könnte mir das durchaus vorstellen bei dem hiesigen Vandalismus. Deshalb würde ICH auch nicht wild übernachten. Und auf keinen Fall sollte man offenes Feuer machen!! Hier ist alles knochentrocken und Regen ist nicht in Aussicht. In Sachsen ist teilweise sehr hohe Waldbrandgefahr https://www.lvz.de/resizer/1_gzux9sDC8zGXQcU53yaBPz-Dw=/621x349/filters:quality(70)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/JRQ4DTYTKXEXY52NHQ36SI3W54.jpg , das dürfte Betretungsverbot heißen!
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