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#1490537 - 01/28/22 11:57 AM 10€ CATS Superlight
sadburai
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Hallo,

ich stelle hier mal mein CATS Superlight vor, das ich für 10€ gekauft, repariert und nach und nach auf meine Bedürfnisse angepasst habe. Ich benutze es sowohl zum Reisen als auch für die Asphalt-/Gravel-Abendrunde. Besonders Superlight ist es mit ca. 17kg allerdings nicht. Dafür hat es Aerobars zwinker



Vorgeschichte:

Anklicken zum Enthüllen... (Giant Expedition & Giant Tourer)


Vor meiner ersten Radreise habe ich lange überlegt, welches Rad ich mir kaufe. Ich war mir noch unsicher, ob mir diese Art des Reisens gefällt und worauf ich überhaupt wert lege.

Daher habe ich mich gegen ein Neurad (VSF TX400) und für ein Giant Expedition für 70€ von Kleinanzeigen entschieden. Mit Halbwissen repariert und losgefahren. Nach 5000km durch Europa war eigentlich alles kaputt, was kaputt gehen konnte (Gepäckträger, Reifen, Naben, Steuersatz, schiefe Gabel...). Gefahren ist es aber immer noch mit reichlich Knarzen. Leider ist es mir dann auf der letzten Probefahrt vor der Generalüberholung aufgrund einer unverstärkten Lichtkabelbohrung auseinandergebrochen.



Somit musste Ersatz her.
Dummerweise war dies zu Beginn der Pandemie in 2020 und alle Selbshilfewerkstätten hatten geschlossen, sodass mir jegliches Werkzeug abgesehen von Inbus- und Maulschlüsseln fehlte. Schließlich war ich es Leid, kein vernünftiges Fahrrad zu haben und habe daher fleißig bei Kleinanzeigen Ausschau gehalten.

Gefunden habe ich dann ein 1994 Giant Tourer für 40€, das noch ganz gut in Schuss war (wenig vom Opa gefahren und es stand immer in der Garage). Es hat sowohl Lowrider-Ösen als auch 28 Zoll. Bei dem Preis konnte ich nicht nein sagen und habe es daher gekauft, auch wenn es evtl. 2cm zu klein ist.





Kleinanzeigen-Fund:
Da mir mein Giant Tourer etwas zu klein ist, habe ich noch weiter bei kleinanzeigen geschaut und ein 10€ Fahrrad 40km entfernt entdeckt. Angeblich betrug die Rahmenhöhe nachgemessene 46cm, aber von den Proportionen des Rahmens konnte das eigentlich nicht stimmen. Also 1h mit dem Bus hingefahren und Glück gehabt, dass der Verkäufer mir das Fahrrad ein paar Tage reserviert hatte, da es wohl einige Leute noch am selben Tag mitgenommen hätten. Und siehe da, die Rahmenhöhe ist mit 57cm perfekt für mich.

Das Fahrrad war allerdings wie erwartet in schlechtem Zustand: Die hintere Bremse funktionierte genauso wenig wie 22 der 24 Gänge. Dafür hatte es eine komplette 8-fach Nexave-Gruppe mit inversem Schaltwerk und STX-Naben, die schon besser abgedichtet aussahen als das was ich vorher kannte.
Das Logo war schwierig zu lesen, aber es hat sich als CATS Superlight herausgestellt. Bei einem Gewicht von Rahmen & Gabel von ca. 4kg muss die Namensgebung aber ironisch sein. Viel habe ich nicht über diese Marke herausgefunden, aber es ist laut Aufkleber "designed in Germany". Aufgrund der 8-fach Nexave-Gruppe ist es vermutlich von Anfang der 2000er Jahre.

Es hat einige Roststellen, was ich als Bonus betrachte, damit es nicht geklaut wird.

Somit sah es nach einem perfekten Projekt für mich aus.
Leider nahm der Bus keine Fahrräder mit und somit musste ich 50 km mit nur einer Bremse und 2 Gängen in hügeligem Terrain über Forststraßen zurückfahren. Das war vermutlich eine doofe Idee, da es den ungepflegten Lagern bestimmt nicht gut getan hat.

Vermutlich war das Fahrrad ein wirtschaftlicher Totalschaden, aber Selbst-Schrauben macht ja schließlich Spaß - meistens. Ich habe versucht, möglichst viele Teile weiter zu verwenden. Einiges hatte ich ja auch noch vom alten Giant Expedition übrig.

Leider habe ich kein Vorher-Bild, aber so sah es wieder fahrbereit aus:



Reparatur:

Anklicken zum Enthüllen... ( Was ich so ungefähr gemacht habe:)

Rahmen:
Hat ordentlich Patina, aber so wird's hoffentlich nicht so schnell geklaut. Mit Fett wurde wohl gespart und so war die große Frage, ob sich alle Teile zerstörungsfrei abmontieren lassen.

Tretlager: Der größte Spaß war das Tretlager: Das FAG-Plastik-Lager sah schon durchgenudelt aus und beim Herausdrehen ist dann auch die komplette Werkzeugaufnahme herausgebrochen. Daher musste das Tretlager herausgebohrt und gesägt werden, was mit der richtigen Anleitung um einiges schneller gegangen wäre. So war ich mehrere Stunden damit beschäftigt, um auch ja nicht das Gewinde zu beschädigen. Es hat aber geklappt und damit war der Rahmen schon Mal gerettet. Das Gewinde habe ich noch beim Dealer des Vertrauens nachschneiden lassen.
Steuersatz: war hinüber und wurde gewechselt. Wenn ich vorher gewusst hätte, dass mir der Rahmen sehr gut passt und ich das Fahrrad behalte, hätte ich direkt das Steuerrohr planfräsen lassen. Da das aber 40€ und damit das 4-fache des ganzen Rads gekostet hätte, habe ich erst Mal darauf verzichtet. Würde ich jetzt anders machen. Ich glaube, ich muss den Steuersatz schon wieder tauschen .

Schaltung & Bremsen:
Wie gesagt, es ging nichts mehr außer der Vorderbremse sowie zwei Kettenblättern, die noch schaltbar waren. Natürlich waren die Züge einfach nur komplett festgerostet und die Schalthebel verharzt. Mit neuen Zügen und Ballistol für die Hebel funktioniert es jetzt wieder perfekt. Eine Feder im Schalthebel musste außerdem nachgebogen werden. Überschaubarer Aufwand.
Mega cool ist, dass man die Schalt/Bremshebel zwischen Cantis & V-Brakes umstellen kann. Hat mich ziemlich gefreut, als ich das gesehen habe, denn somit konnte ich die Cantilever durch Deore V-Brakes ersetzen ohne neue Schalt- und Bremshebel zu benötigen.
Schaltwerk & Umwerfer: Wurden komplett auseinander gebaut und gefettet. Funktionieren wieder einwandfrei.
Kurbel: Die 28-38-48 Nexave-Kurbel wurde gegen eine alte LX-M550-Kurbel vom Giant Expedition getauscht. Dadurch kann ich ein 24er statt 28er Blatt verwenden. Somit habe ich jetzt mit 24-38-48 & 11-34 eine brauchbare Übersetzung. Seit ich einen Proline-Kettenfänger benutze, springt die Kette beim Runterschalten auch nicht mehr vom kleinsten Kettenblatt ab.

Laufräder:
Ich bin mir noch nicht sicher, ob die alten Laufräder noch reisetauglich sind. Die Konen müssten getauscht werden, was mir bis jetzt aufgrund der fehlenden Ersatzteile aber noch nicht gelungen ist. Außerdem ist die Lauffläche des Freilaufs nicht mehr die Beste. Auch den gibt es allerdings nicht mehr als Ersatzteil.
Lösung: 20€ Laufradsatz von kleinanzeigen mit LX-Naben, die mit neuen Achsen und Konen aus einer ausgeschlachteten Nabe wieder top funktionieren.
Reifen:
Bis jetzt: 47-622 Schwalbe Roadcruiser hinten und ein ähnlich profilierter Trax Tour vorne. Damit ist man echt flott auf Asphalt unterwegs, und solange es nicht zu matschig, sandig oder schneeig wird, kann man auch im Gelände fahren. Allerdings stammen diese aus dem kostenlosen Fundus der Selbsthilfewerkstatt und sind nun am Lebensende angekommen. Daher werden jetzt 50-622 Hurricanes getestet.

Gepäckträger: Neuer Tubus Tara Lowrider & alter Hinterradgepäckträger vom Giant Expedition mit zurechtgebogenen Streben.
Ständer: Hebie 611 vom Giant Expedition übernommen, leider sackschwer.
Pedale: Shimano PD-M324, günstig hier im Forum gekauft. Was mich daran stört, ist, dass man Spezialwerkzeug für die Wartung benötigt. Evtl. besorge ich mir irgendwann XT-T8000.

Lenker & Cockpit:
Bis alles gepasst hat, war es ein ziemliches Gebastel, aber jetzt bin ich sehr zufrieden mit der Kombination von Flatbar & Aerobars. Der Lenker ist nicht zu breit und nicht zu schmal, evtl. hat er einen Tick zu viel Backsweep. Die Ergon GP3 finde ich top.

Aerobars:
Zuerst wollte ich eine (nicht lieferbare) Koga-Denham-Bar verbauen, aber nun denke ich, dass das kein Vergleich zu separat einstellbaren Aerobars mit Armpads ist. Mit den Decathlon-Bars bin ich zufrieden, wobei ich nun die vermutlich fast baugleiche BBB-BHB60 Variante mit steilerem Griffwinkel kaufen würde, da diese das Handgelenk nicht so überdehnen. Was bei den Decathlon-Bars fehlt ist außerdem eine Höhenverstellbarkeit. Zum Glück passt die Höhe aber für mich. Bei steilen Rampen stoße ich im Wiegetritt leicht an die Pads. Für Aerobars ist übrigens ein 31.8 mm Lenker zu empfehlen, sodass man keine Reduzierhülsen benötigt.

Lenkertasche: Schwierig war es, die Decathlon-Aerobars und die Ortlieb-Lenkertasche gleichzeitig zu montieren. Ich verwende jetzt eine Basil-KF-Halterung. Diese ist breiter als die normale Ortlieb-Halterung und gleichzeitig hängt die Tasche etwas tiefer. Dadurch passen die Aerobars zum einen zwischen die Halterung und zum anderen ist genug Platz für die Aerobar-Griffposition, ohne dass die Hände an die Tasche stoßen. Die Lenkertasche lässt sich problemlos während der Fahrt öffnen und schließen.

Handyhalterung: Die Handyhalterung zwischen den Aerobars anzubringen war ebenfalls ziemlich kompliziert. In alle Richtungen ist nur sehr wenig Platz, sodass es genau passen musste. Zum Glück ist mein Handy nur 5.84" groß. Dazu habe ich mit Kabelbindern ein Elektro-Leerrohr unter der Aerobar befestigt und daran die Decathlon-Halterung geschraubt. Das Handy liegt nun genau auf der richtigen Höhe & Neigung zwischen den Aerobars, ohne dass die Arme daran anstoßen. Ein Sigma 16.12 Tacho mit Trittfrequenzsensor hat noch unterhalb vom Handy Platz. Die Klingel passt auch gerade so noch irgendwohin.



Ergebnis:
Das Fahrrad macht mir wirklich Spaß, die Geometrie passt gut und ich fühle mich sowohl auf leichten Singletrails als auch auf Asphalt wohl.

Ich finde die Kombination von Flatbar mit Ergon-Griffen und Aerobars genial. Viel Kontrolle im Gelände & beim Wiegetritt, zügig in der Ebene & bei Wind. Gleichzeitig ist die Aero-Position nicht zu extrem, sodass ich sie über Stunden bequem fahren kann. An allen Fahrrädern ohne Aerobars vermisse ich sie mittlerweile sofort. Fehlt nur noch eine DI2-Schaltung mit Extra-Schalthebeln an den Aerobars lach.

Für längere Touren bin ich noch auf der Suche nach einer besseren Sattel/Hosen-Kombination. Ebenso fehlt noch die Stromversorgung. Das 15€ Solarpanel ist nach der 2ten Benutzung kaputt gegangen lach. Evtl. baue ich mir noch einen neuen Laufradsatz mit breiteren Felgen & Nabendynamo.



Kosten für das Rad: ca. 300€. Irgendwie kommt halt selbst bei einem 10€ Rad etwas zusammen. Disclaimer: Ich habe mir letztendlich auch das Werkzeug angeschafft und hätte mir für die Kosten ehrlich gesagt auch direkt ein Neurad kaufen können. Aber das rechne ich auf viele Räder/Wartungen um und es sollte für einige Jahre ausreichen. Außerdem wird das Werkzeug wohl kaum unterwegs geklaut.

Viel Arbeit war es natürlich auch, aber irgendwie hat Fahrrad-Schrauben für mich was Meditatives. Und alte Sachen reparieren statt Neukaufen macht mir einfach Spaß. Einiges an Inspiration kam von oldshovel und MonkeyShred.

[bild]https://i.ibb.co/KXYjMX4/IMG-20220125-175357.jpg

Dieses Bild ist zu groß. Du kannst mir gerne per PN einen Link auf ein kleineres Bild (max 1024px in der Breite), schicken. Ich tausche den Link dann aus.

Edited by Juergen (01/29/22 08:03 AM)
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#1490542 - 01/28/22 02:01 PM Re: 10€ CATS Superlight [Re: sadburai]
Uli
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Ich besitze seit 1993 ein CATS AT-5 ultralight, ist unverwüstlich. Dein Rahmen sieht auch nach einem aus der AT-Serie aus ("All Terrain"). Ich habe die Vermutung, dass dein Rad um 1991 gebaut wurde, denn vor "ultralight" hatten die Modellnamen die Zusätze "superlight" oder "extralight". Älter ist das Rad aber keinesfalls, denn es hat schon das neuere Design des Markennamens, eingeführt ca. 1990. Vorher waren die Räder von denen im typischen 80er-Jahre-Style quietschbunt lackiert und der Markenname hieß CAT (ohne S). Die Räder von CATS gibt es (leider) seit ca. 1999 nicht mehr. Mein damaliger HdgM war damals sehr traurig, er hat die gerne verkauft und auch er hat in der Familie heute noch CATS-Fahrräder von damals im Betrieb.
Gruß
Uli
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#1490544 - 01/28/22 02:14 PM Re: 10€ CATS Superlight [Re: sadburai]
derSammy
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Schickes Projekt und Danke für die Vorstellung.

Ich hab sowas auch schon zweimal gemacht, mir so einen ungefederten Stahlrahmen aus den 90ern geschnappt und für mich passend umgerüstet. In meinem Fall hieß das dann Rennlenker und Nabendynamo, ansonsten ähnlich wie bei dir. schmunzel

Bei den Bluemels hast du die Schutzkappen weggelassen? Ich finde die Konstruktion grundsätzlich schon nicht dolle, aber so würde ich das nicht final lassen. Die Chance da mal mit Klamotten, Rucksack oder Haut dran hängen zu bleiben ist recht groß. Und ohne Kappe steigt die Chance, dass was kaputt geht.

Natürlich könntest du die Enden auch noch optimal kappen und entgraden. Aber dann gibts keinen Spielraum mehr da was nachjustieren zu können. Die Kappen kaschieren da noch leichte Unterschiede.
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#1490554 - 01/28/22 03:31 PM Re: 10€ CATS Superlight [Re: sadburai]
tomrad
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Vielen Dank für die tolle Präsentation. Tolles Rad!

Ich glaube auch, wie es Uli geschrieben hat, dass das Rad 1992 herum gebaut wurde. Ich meine, dass es im seinerzeitigen Radlmagazin mal beschrieben war (kann mich noch an die oft ironisch geschriebenen und wirklich kritischen Tests erinnern, wahrscheinlich gibt es deshalb die Zeitschrift nicht mehr...).
Liebe Grüße Tom
Sämtliche Rechtschreibfehler würden durch Autokorrektur verursacht.
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#1490581 - 01/28/22 08:10 PM Re: 10€ CATS Superlight [Re: sadburai]
Weltenbummler24
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Extrem schönes Rad! Glückwunsch! Du beweist, dass es nicht immer ein teures Pinion oder Rohloff Superad sein muss, so ein alter Bock tut es genau so gut ! !
Wenn eine Idee am Anfang nicht absurd klingt, dann gibt es keine Hoffnung für sie. (A. Einstein)
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#1490585 - 01/28/22 11:01 PM Re: 10€ CATS Superlight [Re: Uli]
sadburai
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In Antwort auf: Uli
Ich besitze seit 1993 ein CATS AT-5 ultralight, ist unverwüstlich. Dein Rahmen sieht auch nach einem aus der AT-Serie aus ("All Terrain"). Ich habe die Vermutung, dass dein Rad um 1991 gebaut wurde, denn vor "ultralight" hatten die Modellnamen die Zusätze "superlight" oder "extralight". Älter ist das Rad aber keinesfalls, denn es hat schon das neuere Design des Markennamens, eingeführt ca. 1990. Vorher waren die Räder von denen im typischen 80er-Jahre-Style quietschbunt lackiert und der Markenname hieß CAT (ohne S). Die Räder von CATS gibt es (leider) seit ca. 1999 nicht mehr. Mein damaliger HdgM war damals sehr traurig, er hat die gerne verkauft und auch er hat in der Familie heute noch CATS-Fahrräder von damals im Betrieb.
Gruß
Uli


Interessant! Es ist tatsächlich ein AT-3 Superlight. Ich bin davon ausgegangen, dass das Fahrrad neuer ist, da es eine komplette Nexave-Gruppe hat, inkl. der Laufräder mit STX Parallax-Naben. Und die Nexave-Gruppe ist glaube ich von 2000, wenn ich mich recht an meine Recherche erinnere. Dann hat es wohl der Vorbesitzer neu ausgerüstet. Dafür spricht auch, dass die Cantilever-Bremsen ältere Sachs-Modelle waren, die nicht so recht zum Rest gepasst haben.

Ich hatte außerdem gedacht, dass der Rahmen aus den 2000ern sein könnte, da die Zugführungen auf dem Oberrohr verlaufen, es eine 1 1/8" Gabel hat und 50-622 Reifen hereinpassen - mit Schutzblechen, wobei das langsam knapp wird (s.u.).
Bei den anderen 28" Modellen von Anfang der 90er, nach denen ich so Ausschau gehalten habe, war das eher nicht der Fall. Vermutlich kenne ich die richtigen Modelle einfach nur nicht.

Zu den Schutzblechen schreibe ich morgen noch Mal was, die sind nämlich die nächste Baustelle.


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#1490607 - 01/29/22 04:29 PM Re: 10€ CATS Superlight [Re: derSammy]
sadburai
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In Antwort auf: derSammy


Bei den Bluemels hast du die Schutzkappen weggelassen? Ich finde die Konstruktion grundsätzlich schon nicht dolle, aber so würde ich das nicht final lassen. Die Chance da mal mit Klamotten, Rucksack oder Haut dran hängen zu bleiben ist recht groß. Und ohne Kappe steigt die Chance, dass was kaputt geht.


Ja ich habe beim letzten Mal vergessen, die Kappen zu installieren. Die Schutzbleche müssen allerdings sowieso gewechselt werden:
Vorne ist ein 53mm Bluemels (nachgemessen 55mm breit) und hinten ein 45 mm Bluemels installiert. Mit den 50-622 Reifen passt das natürlich nicht optimal. Diese sind auf meiner Felge ca. 47.7mm breit.

Hinten:
- Das hintere Schutzblech ist zu schmal und wird daher auf jeden Fall gewechselt. Hinten ist noch genug Platz zwischen Schutzblech und Reifen.

Vorne (siehe Fotos unten):
- Das Unterrohr bekommt ziemlich viel Dreck ab, obwohl ich vorne einen 53mm XXL Spoiler installiert habe.
- Wenn man über ruppiges Gelände fährt, stoßen die Streben manchmal an die Reifen. Und zwar an der Stelle, an der die Streben mit einer Mutter an der Schutzblech-Brücke befestigt werden.
- Am Stummel vor dem Steuerrohr ist zu wenig Platz zwischen Reifen und Schutzblech, sobald es schlammig wird. Das Schutzblech müsste etwas höher montiert werden. In der Gabel ist auch noch ca. 1cm Platz nach oben, allerdings stößt das Schutzblech dann seitlich an der Gabel an und wird zusammen gequetscht.
Meine Überlegung ist, das Schutzblech an der Engstelle so einzuschneiden, dass es zwischen die Gabel passt. Ich befürchte aber, dass das die Stabilität verringert. Hat das schon jemand gemacht oder einen anderen Tip parat?

Also ist die Frage, welche Schutzbleche ich wähle:
- Von der Breite wären 60mm Bluemels vermutlich passend. Allerdings gibt es für diese Breite keine XXL-Spoiler, wenn ich das richtig gesehen habe. Und das Schutzblech ist vorne mit XXL-Spoiler schon zu kurz, um das Unterrohr zu schützen.
- Außerdem gibt es Bluemels nur bis 53mm in silber. Welche Farbe passt eurer Meinung besser zum Rad? Silber oder Schwarz (shiny-black)?

Hier ist das Rad noch mal in groß zu sehen






Edited by sadburai (01/29/22 04:34 PM)
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#1490610 - 01/29/22 05:28 PM Re: 10€ CATS Superlight [Re: sadburai]
Uli
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Zitat:
Und die Nexave-Gruppe ist glaube ich von 2000, wenn ich mich recht an meine Recherche erinnere. Dann hat es wohl der Vorbesitzer neu ausgerüstet.

Die Schaltungen der Räder der AT-Reihe waren 3x7 und hatten CX-Komponenten von Shimano. Mein Rad als damaliges Top-Modell der AT-Reihe die der Top-Gruppe 700 CX kombiniert mit GripShift-Drehschaltern.
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Edited by Uli (01/29/22 05:32 PM)
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#1490627 - 01/29/22 07:36 PM Re: 10€ CATS Superlight [Re: sadburai]
derSammy
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In Antwort auf: sadburai

Meine Überlegung ist, das Schutzblech an der Engstelle so einzuschneiden, dass es zwischen die Gabel passt. Ich befürchte aber, dass das die Stabilität verringert. Hat das schon jemand gemacht oder einen anderen Tip parat?

Das wird definitiv die Stabilität verringern. Aber das aktuelle Blech rangt ja nicht so dramatisch weit nach vorn über, ich denke das kann man risieren.

Das Blech hat auf den Kopf gedreht ja grob diese Form: \_/
Wenn du das Blech einschneidest, dann würde ich da auf jeden Fall nur etwas von den Schrägen Teilen abnehmen, die Knickkante aber keinesfalls antasten. Dann sollte eigentlich genug Antivibrationssteifigkeit übrig bleiben.

Schon öfter wurde auch die Installation von Hinterradblechen am Vorderrad vorgestellt. In dem Fall machst du ja noch eine Blechbefestigung vor der Gabel (entweder mittels Strebe, oder am Lowrider-Bügel). Dann ist es egal, wie vibrationsfest das zurechtgeschnitzte Blech unter der Gabelbrücke ist.
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#1490629 - 01/29/22 07:59 PM Re: 10€ CATS Superlight [Re: sadburai]
amichelic
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In Antwort auf: sadburai

Meine Überlegung ist, das Schutzblech an der Engstelle so einzuschneiden, dass es zwischen die Gabel passt. Ich befürchte aber, dass das die Stabilität verringert. Hat das schon jemand gemacht oder einen anderen Tip parat?


Ich hab das beim Rad meiner Partnerin am Hinterrad gemacht, weil das Schutzblech im Luftraum des Umwerfers war. Stabil ist es weiterhin (das waren auch SKS Blümels), die Dinger haben einen Alu-Kern und der verträgt das wohl.

Aber: der Alukern ist von einem eher spröden Kunststoff umgeben, zur Bearbeitung würde ich empfehlen, erstens mit eher wenig Kraft zu arbeiten, zweitens, vor der Bearbeitung die zu bearbeitende Stelle grosszügig mit Klebeband zu überkleben (und danach vooorsichtig abziehen). Das verhindert, dass die Kunststoffbeschichtung springt bzw. sich ablöst.

Ich habe mangels Dremel (war gerade verliehen) grob mit Seitenschneider vorgeschnippelt (soviel zu »wenig Kraft« ...) und danach gefeilt.
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#1490632 - 01/29/22 08:15 PM Re: 10€ CATS Superlight [Re: amichelic]
derSammy
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Beim Hinterrad ist die Situation aber eine andere. Durch das seitliche Beschnippeln entsteht eine Stelle an der das Blech nicht mehr so formstabil ist, also nach oben/unten auseinandergebogen werden kann. Beim hinteren Schutzblech wird aber das Blech auf der einen Seite der Engstelle durch in der Regel zwei weitere Schutzblechbefestigungsstellen in Form gehalten, auf der anderen Seite wird es unten im Tretlagerbereich fixiert. Und die Fixierung im Sitzstrebenbereich gibts ja auch noch. Das ist sehr formstabil.
vorn ist der Ausleger nach vorn "freischwingend". Im blödesten Fall kann der z.B. bei einer schnellen Abfahrt einfach "nach oben wegklappen". Oder durch Dauervibrationen einfach abgerüttelt werden.

Mit dem Drehmel lassen sich die Bluemels super bearbeiten. Und ja, durch den Metallkern sind sie sehr formstabil.
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#1490655 - 01/30/22 09:37 AM Re: 10€ CATS Superlight [Re: derSammy]
sadburai
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In Antwort auf: derSammy

Mit dem Drehmel lassen sich die Bluemels super bearbeiten. Und ja, durch den Metallkern sind sie sehr formstabil.


Hab leider nur einen Knipex Seitenschneider...

Edited by sadburai (01/30/22 09:37 AM)
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#1490658 - 01/30/22 10:45 AM Re: 10€ CATS Superlight [Re: sadburai]
M4TL0
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Ich würde sehr versuchen mit Hitze zu verformen. Schneiden ist ungünstig für die Stabilität.
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#1490661 - 01/30/22 11:55 AM Re: 10€ CATS Superlight [Re: M4TL0]
BeBor
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Ich würde sehr versuchen mit Hitze zu verformen. Schneiden ist ungünstig für die Stabilität.

Schneiden oder Schleifen an Bluemels- oder Chromoplastics wurde schon in den Neunzigern regelmäßig praktiziert, als sehr schlanke Gabeln oder Hinterbaustreben “modern” waren. Auffällige Stabilitätsbeinträchtigung ging damit eigentlich nicht einher. Ich bin auch eher unsicher, ob sich mit Hitze tatsächlich eine punktuelle Verformung realisieren lässt, weil der Metallkern nicht hitzeverformbar ist.

Bernd
Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”)
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#1493671 - 03/03/22 07:57 PM Re: 10€ CATS Superlight [Re: BeBor]
sadburai
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Danke nochmal für die Tips.
Zum Testen habe ich das alte vordere Schutzblech mit einer guten Schere und einer Säge zwischen der Gabel eingeschnitten. Hat geklappt, aber eine Dremel hätte vermutlich einiges an Zeit und Nerven gespart... Eine zweite Schiebebrücke vor der Gabel sorgt für die nötige Stabilität und Abstand zum Reifen.

Nachdem ich auf einer Wochend-Tour mit voller Zelt-Beladung für zwei Personen ab 25kmh seekrank geworden bin, habe ich außerdem meinen Alu-Gepäckträger gegen einen stabileren Tubus Cosmo getauscht. Den gab's für 90€ im Angebot.

Mit der selben Methode wie oben habe ich jetzt 65er Bluemels in den Rahmen und unter den Cosmo gequetscht. Leider wackelt das vordere Schutzblech auf schlechten Pisten immer noch so stark, dass es an die Reifen schlägt. Ich war davon ausgegangen, dass sich das Problem mit den breiteren Blechen erledigt. Also brauche ich wohl eine U-Strebe oder einen leichteren Schmutzlappen, damit das Schutzblech weniger wackelt?



Die silberne Bleche haben mir besser gefallen als glänzendes Schwarz zwinker. Erstere gibt es aber nur bis 53 mm Breite. Zum Vergleich nochmal:


Edited by sadburai (03/03/22 07:58 PM)
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#1493840 - 03/05/22 10:01 PM Re: 10€ CATS Superlight [Re: sadburai]
Schamel
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Gefällt mir sehr gut Dein Rad! Einzig dein Licht am Lowrider bereitet mir etwas Sorge: Sollte das sich lockern oder lose werden und nach hinten rutschen, dann könnte das Vorderrad blockieren...
Ansonsten ein rundum solides Rad!
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#1494379 - 03/12/22 02:53 PM Re: 10€ CATS Superlight [Re: sadburai]
luOnTour
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Ist doch ein würdiges Rad zum Giant Tourer geworden. Tolles Projekt, das erfreut mein Schrauberherz und alte Sachen wiederverwenden finde ich klasse, also im Gegensatz zum komplett neues Fahrrad kaufen.
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#1494389 - 03/12/22 05:52 PM Re: 10€ CATS Superlight [Re: sadburai]
habediehre
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In Antwort auf: sadburai
Leider wackelt das vordere Schutzblech auf schlechten Pisten immer noch so stark, dass es an die Reifen schlägt. Ich war davon ausgegangen, dass sich das Problem mit den breiteren Blechen erledigt. Also brauche ich wohl eine U-Strebe oder einen leichteren Schmutzlappen, damit das Schutzblech weniger wackelt?
Sehen nicht gerade schön aus am Rad, aber U-Streben sind konstruktiv und wegen des größeren Materialquerschnitts (die von mir verwendeten Curana haben D=4mm) deutlich stabiler als die Original SKS mit D=3mm. Von Curana gibts auch passende Schellen. Zusätzliche Stabilisierung ist möglich durch Montage an Befestigungspunkten mit möglichst geringer Entfernung.
Hinten habe ich gar keine Streben montiert (und auch die Befestigungsbleche entfernt), statt dessen damit am Lichthalter des Gepäckträgers befestigt. Ist ebenfalls stabiler als davor, verkraftet Rempler von hinten und nebenbei gibt es auch kein Wirrwar zwischen Schutzblechstreben und Gepäckträger mehr.
Foto
Gruß Ekki

Edited by habediehre (03/12/22 05:53 PM)
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