Heute bei der Arbeit, den Blick auf die immer weniger werdenden Sortierfächer mit den infamen Zollschrauben (Amerikanisch oder Englisch!) kam bei mir ein wenig Genugtuung auf. Auch wenn diese Schrauben genauso wie ihre DIN-konformen Kollegen nicht den Weg an ein Fahrrad schaffen (kein Edelstahl!).
Nach meinem letzten Kampf mit der bösen ISIS (bis jetzt hält es / oder sie?!) befürchte ich aber doch immer mehr, das die Änderungen der eher wackligen Fahrradteilenormen noch weitere (inkompatible!) Kreise ziehen.
Die Änderung der Steuersätze von 1" auf 1 1/8" wird irgendwann die 1"-Fraktion in Bedrängnis bringen, 1 1/4" ist schon längst vergessen, 1,5" setzt sich doch nicht so richtig durch...

Aber was kommt als nächstes?
Meine unbestätigte Idee: das Tretlagergehäuse!
Schon jetzt lassen die Konstrukteure die Lager aus ihrem Gehäuse wuchern, das lässt doch die Vermutung zu, dass eine Vergrösserung des Durchmessers, eventuell auch der Breite bevorsteht (worauf sich die vorwitzigen Lager wieder in´s Rohr zurückziehen könnten).
Vorderachsklemmbreite und steckachsenkonforme Nabenaufnahmen (20 mm?) halte ich auch für logische Kandidaten.
Natürlich nicht alles gleichzeitig, alles hübsch der Reihe nach.
Wenn die 10-fach-Ritzel dann auch in Taiwan und Malaysia angekommen sind, wird die Hinterbaubreite erneut geändert (gibt´s dann auch wieder symmetrische Hinterradspeichung?)?

Alles bleibt anders!

Axel.

alles wird geändert!!

ich studier maschinenbau und da hat uns ein prof mal ein nettes gedicht gegeben was genau auf deine aussage abzielt

wenn es dicht mal interessiert kann ich es für dich mal abtippen

Hallo Michael,
oh bitte, ja, das häng ich mir dann gerahmt über den Montageständer, dann habe ich ja nur noch die Hasskappe auf!
Obwohl ich ein alter Sack bin, habe ich grundsätzlich ja nichts gegen Verbesserungen, ich wünschte mir nur, das der durchaus notwendige Veränderungsdrang der Industrie in eine andere Richtung ginge: anstatt mitunter unausgegorene Veränderungen auszubrüten, wäre es eine durchaus ehrenwerte Massnahme, den vorhandenen Rahmen erstmal durch Optimierung auszureizen, die augenblickliche Tendenz füllt eher die diversen Technikmuseen.
Ich verspreche sogar beim seligen Tullio, dass ich die verbesserten Produkte gierig kaufen werde!
Die "Record"-Naben, die von mir ungewartet und ungedichtet 50000km geknechtet worden sind, haben ihn jedenfalls nicht in den Ruin getrieben!

Axel

Änderungen

WIR ÄNDERN MORGEN WIE ÄNDERN HEUT,
WIR ÄNDERN WÜTEND UND ERFREUT
WIR ÄNDERN; OHNE ZU VERZAGEN,
AN ALLEN SIEBEN WOCHENTAGEN.

WIR ÄNDERN TEILS AUS PURER LUST,
MIT VORSATZ TEILS, TEILS UNBEWUSST.
WIR ÄNDERN GUT UND AUCH BEDINGT,
WEIL ÄNDERN IMMER ARBEIT BRINGT.

WIR ÄNDERN RESIGNIERT UND STILL,
WIE JEDER ES SO HABEN WILL.
DIE ALTEN ÄNDERN UND DIE JUNGEN,
WIR ÄNDERN SELBST DIE ÄNDERUNGEN.

WIR ÄNDERN WAS MAN ÄNDERN KANN,
UND STEHEN DABEI UNSEREN MANN.
UND IST DER PLAN AUCH GUT GELUNGEN,
BESTIMMT VERTRÄGT ER ÄNDERUNGEN.

WIR ÄNDERNDESHALB FRÜH UND SPÄT,
ALLES WAS ES ZU ÄNDERN GEHT.
WIR ÄNDERN HEUT UND ZU JEDER ZEIT,
ZUM DENKEN BELIBT UNS WENIG ZEIT.

UND WENN WIR DANN GENUG GEÄNDERT,
SO HABEN WIR UNS AUCH VERÄNDERT:
DENN DURCH DIE EW’GE ÄNDEREI
GEHT UNSERE LEBEN SCHNELLER VORBEI!

ÄNDERUNGEN VORBEHALTEN


hoffe habe nicht gar zu viel versprochen

Schöne Idee. Gibts Aber alles schon.
Tetlager mit Gewinde M48*1,5 von Truvativ.
Tretlager mit 83mm und 100mm Gehäusebreite.
Hinterradnaben mit bis zu 165mm Einbaubreite.
Interessanter fände ich im Trekkinbereich im Rahmen integrierte Getriebenaben (siehe Nicolai) oder eine neue Möglichkeit der Kraftübertragung statt der veralteten Kette. Einfach aufgebaute Rollenbremsen mit der Performance einer HS 33 bzw. zuverlässige mechanische Scheibenbremsen wären perfekt.
Ausserdem wäre es mal wieder an der Zeit den Abstand zwischen den Pedalen (Q Faktor) zu verringern. Mit den neuen Kurbeln fühlt man sich wie ein Frosch bein Radln.
Stattdessen denken sich die Hersteller solchen Müll wie semiintegrierte Steuersätze aus

Sehr schön, lange habe ich das nicht mehr gelesen. In den frühen 80ern hat das bei der DR die Runde gemacht, in unserer Werkstatt hat es auch gehangen. Schlimm, das es immernoch aktuell ist.

Falk, SchwLAbt

Holla first hippi,

Sehr gut! Das Gedicht kannte ich bisher nicht.

Die ewigen Änderungen in der Firma und, dank Nanita auch zuhause, gehen mir gewaltig gegen den Strich.

Unfähige Chefs kaschieren Ihre Einfallslosigkeit mit 'Umorganisationen' damit deren Vorgesetzte 'Äktschion' sehen. Habe noch nie erlebt, daß durch irgendeine Umorganisation meine Arbeit weniger oder einfacher geworden wäre. Im Gegenteil: Da bei jeder Umorganisationen meist einige Stellen gestrichen werden, ist die Belastung kontinuierlich gestiegen.

Nanita pflegt mich oft mit einer total umgeräumten Wohnung zu überraschen. Ich bin beruflich oft längere Zeit im Ausland und meine Liebste räumt dann um. Manchmals ist es wirklich schön und gemütlich - manchmal aber auch verwirrend und unpraktisch. Ich hasse es!
Auch ärgert mich, wenn Läden wieder mal das ganze Sortiment umräumen. Angeblich soll das umsatzfördernd sein. Mich vergrault das auf Monate.

Saludos

Hallo Dieter

Sprichst mir aus der Seele, was die Umorganisationen im Betrieb angeht. Können die bei BMW auch recht gut. Nach 23 Jahren bin ich mittlerweilen das 10. mal umgezogen. Wie Du auch erwähnt hast, immer mit der Begründung, daß es danach einfacher und noch schneller geht.

Habe leider nie was davon gemerkt. Und das Schlimme daran, die Chef's sind gar nicht lange genug da, um daß man ihnen ihre Pannen und Pleiten noch vorhalten könnte. Verlassen selber kurz nach ihren Schöpfungen das sinkende Schiff. Kaum tritt ihr Nachfolger an, wird nach einer Weile behauptet, was geht mich der Murks meines Vorgängers an, jetzt machen wir es mal ganz anders, nämlich so, wie ich meine...

Wie gesagt, das habe ich jetzt bald ein Dutzend mal hinter mir. Mich wundert es direkt, daß am Ende trotzdem noch recht gute Autos rauskommen.

Gruß Mario