Ich bin gerade am Überlegen, ob der F10-Randonneur von Intec (mit Tiagra 3x10) für mich als Reiserad in Betracht kommt und hatte kürzlich diesbezüglich auch ein Beratungsgespräch bei einem Händler, der die Marke führt. Allerdings ergab sich bei der Beratung und auch aufgrund meiner Recherche auf der Homepage von Intec bzw. ra-co und generell im Internet, dass Intec bzw. der Importeur ra-co die Räder offenbar generell nur mit Laufrädern (unabhängig vom Hersteller) mit nur 32 Speichen anbietet. Da ich bei meinen bisherigen Alltags- und Reiserädern eigentlich immer Laufräder mit 36 Speichen hatte und auch immer davon ausgegangen war, dass das Standard und auch sinnvoll sei für Reisen mit nicht ganz leichtem Gepäck, wundert mich das und wirft für mich die Frage auf, ob das mir ansonsten recht interessant erscheinende F10 für mich überhaupt in Betracht kommt.

Daher die Frage in die Runde: spricht etwas gegen (nur) 32 Speichen am Reiserad (mittelmäßig schwere Beladung und bislang ohne Lowrider) hinsichtlich der erforderlichen Stabilität oder sollte man das nicht von vorneherein als Ausschlusskriterium betrachten?

Von welchem Systemgewicht gehst du aus?
Und, was für ein Laufradsatz + Speichen sind denn verbaut?

Je nach LRS (Felgenmodell/Speichen) geht es eigentlich in eine andere Richtung, so wie mir verschiedene Laufradbauer (u.a. whizz wheels, lightwolf, komponentix) geraten haben: 32, wenn man auf der 110%igen Seite sein will, sonst sind aber heutzutage 28 vollkommen ausreichend.

Fahre auch nur noch nicht mehr wie 32 Speichen. An einem MTB 28 und an den Rennrädern sogar nur 20

Die Laufräder sorgfältig aufbauen und dann halten die auch

Viele Naben und Felgen gibt es ja auch gar nicht mehr mit 36 Loch

"Mittelschwere Beladung" heißt: Ca. 20 - 25 kg - das halten die Laufräder problemlos aus. Auch gute Laufräder mit 16 Speichen stellt das nicht vor Probleme. Da würde ich mir also keine Gedanken machen.....

Hinweis: In Deiner Frage fehlt eine sehr entscheidende Angabe, die ich in meiner Antwort dann auch nicht berücksichtigt habe


....auch hier fehlt z. B. diese entscheidende Angabe, um mit dieser Aussage irgend etwas anfangen zu können......

Am Reiserad sind die Felgen der limitierten Faktor, erlaubt sind 85 kg

Das Material am MTB wird schon mehr geschunden, ich fahre nicht nur Waldautobahnen, da liegt das Systemgrwicht bei ca 90

Ein Standard ist nur für Andere....

Mein Randonneur hat 32 Speichen und hält volle 140 kg Systemgewicht inkl. Anhänger bzw. FollowMe. Meine Alltagsräder haben 32 Speichen, mit Einkäufen auch jenseits von 120 kg, halten auch schon Jahre...

Es kommt mehr drauf an, wie es gemacht wurde, das kann man nicht sehen. Die 4 Speichen habe ich bisher nie vermisst.

Guten Morgen,
ich sehe es wie viele: 32 Speichen genügen bei einem gut aufgebauten Laufrad, stabile Felge vorausgesetzt. Am MTB und am TT Silkroad fahre ich solche LRS, ohne Probleme, kein Nachzentrieren. Grüße, Chris

Im Tandembereich ist man ja auch weitgehend von den Vielspeichenrädern (40, 48) weg, 36 ist dort der Standard, bei Renntandems auch merklich weniger. Und viele Speichen bringen ja nicht nur Vorteile: Flanschrisse, Felgenbodenrisse ...

36 auf 32 Speichen ist ja gerade mal etwas mehr als 10% Unterschied. Da lässt sich über die Komponentenwahl und vor allem den Aufbau sicher deutlich mehr raus holen.

Sehe ich wie mein Vorredner:

Ich fahre vorn und hinten seit jeher 32 Speichen am 26 Zöller mit ca. 19 kg Gepäck. Einen Speichenbruch hatte ich bisher noch nie.

Früher waren 36 Loch verbreitet, weil viele Felgen und Laufräder insgesamt labil bzw. nicht sauber aufgebaut waren. Mit dem Einzug der sog. Hohlkammerfelge hat dann 32 Loch flächendeckend quasi triumphiert.
Aber Lebensdauer und Steifigkeit ist nicht so sehr von der Anzahl der Speichen abhängig, wie man gerne glaubt. Steifigkeit holt man maßgeblich über die Felge und Speichenspannung. Wenn du allerdings 130 kg Gesamtgewicht mit nur 24 Speichen fährst, wirst du die Lebensdauer irgendwann mal an die Grenze treiben. Aber der Schritt von 36 auf 32 ist dafür m.E. zu klein.

Insgesamt geht die Speichenzahl in den letzten Jahren in allen Bereichen eher runter. Da gibt's MTBs mit 24 Loch (früher eher 32) und Tandems mit 36 Loch (früher eher 40 oder 48).

Bei meinem letzten Wechsel des Rennrads hab ich auch von 24/28 (vo./hi.) auf 20/24 gewechselt bei gleicher Felge. Gemerkt hab ich da eigentlich nix...

Danke erstmal an alle für die vielen Antworten! Dann sollte ich mir also wohl in dieser Hinsicht nicht mehr allzu viele Gedanken machen. Ich lese mir das heute abend mal in Ruhe durch.

Also, bei der von mir ins Auge gefassten Version des F 10-Randonneurs mit Tiagra bietet Intec die Ryde Zac 2000 mit Deore-Nabe (bzw. vorne Dynamonabe DH-3D37, ich tendiere hinsichtlich der Dynamonabe aber zu etwas Höherwertigem) an. Das ist doch wohl eine ordentliche Felge, oder? Alternativ denke ich an die Mavic 319, die ich gerade am aktuellen Reiserad (in der 36-Loch- und Felgenbremsversion) habe (bietet Intec eigentlich nur für die Versionen des Randonneurs mit 105er- und Ultegra-Schaltung an). Wie würdet Ihr die Zac 2000 und im Verhältnis dazu die Mavic 319 beurteilen?

Generell haben mich Eure Antworten zu der Erkenntnis gebracht, dass inzwischen 32 Speichen auch im Reiseradbereich wohl der Standard sind und ich meine diesbezüglichen Bedenken wohl ad acta legen kann.

@ Behördenrad: Ich habe noch nicht begriffen, was Du mit der sehr entscheidenden Angabe meinst, die Dir in meiner Frage fehlt

Von der Zac 2000 gibt es verschiedene Varianten. Bei der doppelt geösten würde ich die Felge der Mavic vorziehen (Habe ich auch gerade bei einem Laufradsatz für einen Randonneur gemacht, allerdings vorne wie hinten mit 36Loch Felgen).

Also ich würde sagen, dass da immer noch ne ganze Menge 36 Loch Felgen an Reiserädern herumfährt, so schnell ist der 36 Loch Standard noch nicht kein Standard mehr.

[/zitat]Also ich würde sagen, dass da immer noch ne ganze Menge 36 Loch Felgen an Reiserädern herumfährt, so schnell ist der 36 Loch Standard noch nicht kein Standard mehr. [/zitat]

Das stimmt. Der 36-Loch-Markt ist durchaus groß. Dafür sorgen die Gravity-Kids, die gerne mal vom Garagendach springen.

Auch ich baue mir gerade für mein Tandem einen 40-Loch-Laufradsatz zusammen (und 40 Loch ist wirklich ein echter Exot geworden). Auch 36-Loch-Naben habe ich im Haus und wenn ich eine 48-Loch-Nabe im Netz sehe, schlage ich meistens zu.

Aber das sind alles eher Spitzfindigkeiten eines "Schraubers", der "keine anderen Probleme hat" und nicht mehr weiß wie er sonst sein Rad individualisieren soll, weil er bereits an jeder Schraube am Rad "vorbeigekommen" ist...wenn ich das mal so ausdrücken darf.

Aber das war ja nicht der Hauptaspekt des Ausgangsthemas.

Speichen jenseits der 32 bzw. 36 werden bei Tandems und Lastenrädern allerdings schon relevant.

Der allgemeine Trend der schwindenen Speichenzahl beim Rad zeigt auch, dass die Bike-Industrie erkannt hat, dass viele Räder nicht so exzessiv genutzt werden, wie früher mal, als Radfahren noch kein Breitensport war, sondern von eher wenigen Vielfahrern dominiert wurde. Das erkennt man auch daran, dass in Kleinanzeigen recht häufig 25 - 30 Jahre alte Räder auftauchen, die quasi unbenutzt und ohne Lackkratzer daherkommen.

Wenn ein Reiserad also für die nächsten 5 Jahre auf Weltreise und durch's letzte Kriegsgebiet rollen soll, weil man gekündigt hat und nur noch im Sattel sitzt und nicht am Rad schrauben will oder kann, würde ich durchaus 36 Loch nehmen. Für 99% aller Radreisenden sind aber die 32 ausreichend.

Ich fahre u.a. ein Intec F10 (Norwid Maribo) mit 32 Speichen, DT Swiss R 460 Felgen, DT Swiss 240 Naben und Campa Potenza silber Schaltung sowie Cane Creek SCX5 Canti Felgenbremsen und bin sehr zufrieden. Benutze das Rad als eierlegende Wollmilchsau das ganze Jahr.