Hallo liebe Gemeinde,

nächste Woche will übers Erzgebirge fahren und mich dazu weitgehend an die cyclotrasa 23 in Tschechien halten. Ist jemand von Euch diesen Weg schon gefahren und kann mir eine kurze Info geben zum Zustand des Wegs (Reiserad ausreichend oder MTB zweckmäßig?) und Möglichkeiten zur Übernachtung in Pensionen und Hütten? Eigentlich sollten drei Tage für den Weg von Eger nach Teschen reichen?

Allen Antwortern danke ich im Voraus.

Laut cycloatlas sind das ca 260 km. Heißt da Krusnohorska magistrala (auf '^... verzichte ich, Decin hieß aber wohl mal Tetschen). Und es ist Erzgebirge. Ich bin mal von Johanngeorgenstadt/Potucky nach Oberwiesenthal auf böhmischem Gebiet gefahren, ließ sich gut fahren, bis auf die Berge. Allerdings kaum Siedlungen, Bozi Dar ist wohl mehr Rotlicht.
In CZ ist das Radfahrern im KCT organisiert, auf dessen Website sind Auch Mailadressen. Da könnteste mal anfragen.
Und, das Erzgebirge ist eine Pultscholle (hab ich mal gelernt) also in D geht es relativ sanft nach oben, aber auf der anderen Seite etwas schneller runter. Sobald du also vom Kamm nach einem Ort abfährst, musst du wieder hoch.

Ist schon 10 Jahre her, da bin ich auf der 23 von Höhe Klingenthal bis ca. Höhe Freiberg gefahren: es war alles geteert, wobei die Qualität des Belages unterschiedlich war. Sollte also für 2019 auch noch gelten.
Ich habe die Erfahrung gemacht, je niedriger die Radwegnummer in Tschechien, desto höher die Bedeutung des Weges und desto besser die Wegequalität. (Ausnahmen bestätigen die Regel ;)). Reiserad sollte auf alle Fälle ausreichen.
Wir haben damals einmal in Bozi Dar übernachtet: eher ein Wintersportzentrum. Viele Herbergen, wenig los. Von etwaigem Rotlicht haben wir damals nichts mitbekommen, es war aber auch sehr nebelig ... Da die Siedlungsdichte auf tschechischer Seite nicht so hoch ist, macht es ggfs Sinn zum Übernachten auf die deutsche Seite zu wechseln.
Ob du die ca. 250 km und gut 3.000 HM in drei Tagen schaffst, kannst nur Du für Dich beantworten.
Volkmar

Hallo Albert,
das geht definitiv mit einem normalen Reiserad, mir fallen nur 2 ungeteerte Abschnitte ein.
Am Dorfende von Jeleni biegt die 23 von der Straße ab auf einen Waldweg. Kurz vor Horni Blatna erreicht dieser wieder die Straße. Aufpassen, daß du den Abzweig nicht verpaßt, der spart dir etliche hm.

Ab Bozi Dar / Keilberg führt die 23 auf einer recht befahrenen Straße lang, die finde ich nicht so prickelnd. Schöne Alternative: In der Senke nach dem Keilberg würde ich nach dem Teich links auf die Straße 2234 Richtung Haj abbiegen. Ab Kovarska die Radroute 3004, schließlich nach Osten über die Staumauer, dort triffst du wieder auf die 23.

Dann würde ich nach Satzung rüber fahren - vom Radweg wenige Meter über einen Wiesenweg und die alte Schmugglerbrücke, schon bist du in Deutschland. Stop beim Bäcker, und ein Umweg zum Hirtstein lohnt unbedingt (glaube, es gibt dort oben auch Kneipe und Unterkunft). Dann besser auf deutscher Seite nach Reitzenhain und dort nur das kurze Stück auf der Bundestraße zurück auf die tschechische Seite, wo du gleich links wieder auf die 23 triffst. Die offizielle 23 würde dich sonst noch ein ganzes Stück auf der Bundesstraße 174 bzw. 7 Richtung Reitzenhain schicken - weiß nicht, ob es da einen Radweg gäbe, aber ordentlich Schwerlastverkehr gibts sicher.

Zwischen Kalek (urwüchsiges Dorf mit schöner Kirche; guck mal, obs den TanteEmma-Laden noch gibt) und Deutschneudorf könnte es unasphaltiert sein - aber gut zu fahren war das alles.
Ab Deutscheinsiedel kann ich zur 23 nix mehr sagen, da bin ich immer dicht an der Grenze und größtenteils auf deutscher Seite gefahren.

Meine letzte Kammtour auf der Strecke östlich von Bozi Dar ist einige Jahre her. Damals waren viele Gaststätten Mo-Mi geschlossen, so daß es versorgungsmäßig streckenweise eng wurde. An den autofähigen Grenzübergängen gibts fast überall diese grauenvollen Asiamärkte und auch Restaurants, dort verhungerst du zumindest nicht. Die urig böhmischen Wirtschaften sind woanders.
Zu Übernachtungen kann ich nix beitragen, kenne nur viele schöne Zeltgelegenheiten. Ich vermute aber stark, daß die Unterkunftsuche Zeit und zusätzliche Wadenkraft kosten dürfte.
Sicher kann man die Strecke in 3 Tagen durchheizen. Ich bins noch nie komplett gefahren - würde aber mehr Zeit einplanen, zumal wenn man hier und da mal noch etwas ansehen möchte. Schöner wirds, wenn man sich nicht stur an die Radroute hält. Es gibt reichlich kleine Straßen und gut fahrbare Waldwege, du kannst da wenig falsch machen.

Viel Spaß!

Danke Kathrin,
hab mir gerade mal deine Beschreibung in BaseCamp gespeichert.
Jetzt brauchste nur noch im nächsten Mai zu Vatertag einen CP organisieren.

Danke an alle, die mir bei der Planung geholfen haben. Werde nun doch das Reiserad mit 40-622 Bereifung nehmen, weil das Gepäck leichter zu verstauen ist als auf dem Fully. Ich starte am 01sep von Bahnhof Marktleuthen, werde über den Egerradweg bis Cheb fahren und nach einer Stadtbesichtigung auf einem der CP nahe Franzensbad zelten. Alles Weitere wird sich ergeben. Freue mich schon auf die Tour.

Ist asphaltiert, nach Urteil meiner Tour November 2016 war der Aspahlt überwiegend recht neu aufgelegt. Näheres auch in Kap. 3 in meinem Bericht Saxonia Bohemia Velogida. Bild von dem Streckenabschnitt etwa dieses (gewiss, spezielle Jahreszeit, sehr dekorative Farben):