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#1389914 - 06/17/19 01:07 PM Planungshilfe 2 - 3 Wochen Südschweden
Schlamoniel
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Hallo!
Nachdem ich in den letzten Wochen in Deutschland und Frankreich unterwegs war treiben mich die steigenden Temperaturen nun nach Norden. Ich habe zwischen dem 26.6. und dem 17.7. Zeit und möchte gerne durch Schweden fahren, wo ich zwischendurch Freunde bei Hultsfred besuchen möchte. Strecken- und übernachtungstechnisch bin ich eher an Wäldern und Seen und auch an einsamer Meeresküste interessiert als an Städten. Hat jemand Vorschläge für so eine Tour? Ich tendiere zu einer Anreise per Bahn oder zur Not per Flixbus (in den Norden von Südschweden oder nach Mittelschweden, z.B. Stockholm?), dann ein paar Tage fahren, ein paar Tage Stopp in Hultsfred und weiter zu einer Fähre nach D oder Polen, wo ich hoffentlich spontan und ohne Reservierung übersetzen und dann mit der Regionalbahn zurück nach Leipzig fahren kann. Natürlich sind mir dabei wenig befahrene Strecken lieber, aber auch stärker frequentierte Landstraßen lassen sich wahrscheinlich nicht ausschließen. Ich war bisher nur einmal für zwei Wochen an der Südspitze unterwegs, das war schon schön, aber doch sehr landwirtschaftlich geprägt.
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#1390061 - 06/19/19 12:20 PM Re: Planungshilfe 2 - 3 Wochen Südschweden [Re: Schlamoniel]
Schlamoniel
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So, nach ein paar Stunden Recherche habe ich nun folgenden Ansatz:
Ich komme morgens früh in Trelleborg an und fahre von dort mit einer uns Radreisenden wohlgesonnenen Bahngesellschaft nach Norden.
Variante 1a:
Ich fahre bis Jönköping und radle von dort (z.B. über Tranas und Kisa nach Vimmerby und weiter) nach Hultsfred. Auf der Rückfahrt halte ich mich an den Sverigeleden ab Kristdala über Korsberga, Nykula, Alvesta und weiter auf den hier eingezeichneten Radwegen an Kristianstad vorbei nach Süden bis Ystad und da auf die Fähre nach Swinemünde.

Variante 1b:
Ich nehme den Zug bis Kalmar und fahre von dort (notfalls auf normalen Landstraßen) über Oskarshamn bis Hultsfred, dann zurück wie 1a.

oder Variante 2:
Ich nehme die Bahn bis Alvesta und radle den Sverigeleden umgekehrt nach Nordost bis Kristdala und Hultsfred. Von da fahre ich weiter nach Norden bis Kisa und über Jönköping bis Göteborg und nehme dort die Fähre nach Kiel.

Beide Varianten haben ab Hultsfred grob 400 km, was genug Zeit für Abstecher, schlechtes Wetter oder gutes Wetter lässt.

Welche Strecke verspricht mehr skandinavisch-romantische Einsamkeit - von Elch-Begegnungen abgesehen? Auch falls jemand Erfahrungen zu den konkreten (Rad-)wegen hat, würde mich das freuen!

edit: Ach, und aktuelle Einschätzungen zu OSM in diesen Gegenden würden mich auch brennend interessieren!

Edited by Schlamoniel (06/19/19 12:23 PM)
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#1390064 - 06/19/19 12:56 PM Re: Planungshilfe 2 - 3 Wochen Südschweden [Re: Schlamoniel]
Uli
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Hallo,
Tipps zu deinen möglichen Strecken kann ich dir leider nicht geben. Bevor du Luftschlösser planst: Schweden ist ein Land, in dem die Mitnahme eines nicht zerlegten und verpackten Fahrrades im Zug sehr schwierig ist. Hast du mal geprüft, ob du wie gewünscht überhaupt bis zu deinen möglichen Startorten kommst?
Gruß
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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#1390067 - 06/19/19 01:22 PM Re: Planungshilfe 2 - 3 Wochen Südschweden [Re: Uli]
Schlamoniel
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In Antwort auf: Uli
Hallo,
Schweden ist ein Land, in dem die Mitnahme eines nicht zerlegten und verpackten Fahrrades im Zug sehr schwierig ist. Hast du mal geprüft, ob du wie gewünscht überhaupt bis zu deinen möglichen Startorten kommst?


Hi!

Danke, das habe ich auch schon erfahren müssen. Laut wiki
Zitat:

Pågatågen: hauptsächlich in der Provinz Schonen, jeweils ein Einstieg pro Zugteil ist mit Fahrradsymbol gekennzeichnet (genau hinschauen), sechs Fahrräder pro Zugteil möglich, Befestigung mit Gurten


Quelle

Auch diesbezüglich freue ich mich aber natürlich über Erfahrungsberichte!

Edited by Schlamoniel (06/19/19 01:22 PM)
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#1390069 - 06/19/19 01:37 PM Re: Planungshilfe 2 - 3 Wochen Südschweden [Re: Schlamoniel]
Fichtenmoped
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Moin,

ich war von Himmelfahrt bis Pfingsten auf Kurzbesuch in Südschweden mit Anreise Travemünde - Malmö.

Ich bin ohne Routenvorplanung einfach im Zickzack-Kurs Nordost und dann über den Bolmen und auf dem Kattegattsleden und Sydkustleden wieder zurück.

Zum navigieren habe ich eine Übersichtskarten Södra Sverige 1:300000 und mein Oregon genutzt. Als Karte hatte ich die OSM Freizeitkarte Schweden aus dem Netz geladen.
Die OSM Karte hatte im Bereich Malmö - Lund - Helsingborg einige Schwächen. Die Radwege waren zum Teil noch ganz frisch asphaltiert und neu verlegt. Alte Wegeführungen waren aufgegeben. Da ist die Karte noch nicht ganz aktuell gewesen. läßt sich trotzdem fahren, weil die Ausschilderung bis auf Helsingborg gut war.

Im Landesinnern wurden in kleinen Orten teilweise Einkausmöglichkeiten angezeigt, die es nicht mehr gab.

Genial fand ich die Routenführung mit der Einstellung Tourenrad, unbefestigte Straßen zulassen, Hauptstraßen vermieden und dann anhand der Übersichtkarte ein Ziel mit kurzer Strecke eingeben. Da wurde ich über Schotterstraßen, Radwege, Radfernwege aber auch über Trampelpfade geleitet. Das war teilweise Busch pur, so wie ich mir das gewünscht habe.

An die ausgewiesen Fernwege würde ich keine allzugroßen Hoffnungen küpfen. Teilweise sehr schön, bis gnadenlos langweilig und nervig entlang von Schnellstraßen. Deshalb immer die Papierkarte griffbereit halten und dann ausweichen. Das ist meist unproblematisch möglich und man fragt sich, weshalb der Fernweg nicht der möglichen Alternative folgt. Ich konnte das einmal mit einem Beispiel bei einem einheimischen Radfahrer ansprechen. Die Antwort war: die Fernwege sollen auch für Kinder und Alte geeignet sein, deshalb werden stärkere Steigungen umgangen und Touristenziele eingebunden. HMMMM ... auf dem Sydkustleden musste ich mal für einen km absteigen und schieben, das waren minimum 15% Steigung ....
Die ausgeschilderten Fernwege habe ich meist wieder verlassen, habe mich auf abgelegen Wegen, die an Seen vorbeiführen gehalten und konnte so bei sommerlich Temperaturen öfter schwimmen.

Zm Thema Bahn kann ich nichts sagen, bin die Runde ausschließlich mit eigener Kraft gefahren.

Sowohl Südost- als auch Südwestküste empfand ich als langweilig. Größtenteils zugebaut, fährt man manchmal kilometerweit entfernt von der Küste oder mindestens in vierter fünfter Reihe

Viel Spaß
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#1390072 - 06/19/19 02:24 PM Re: Planungshilfe 2 - 3 Wochen Südschweden [Re: Fichtenmoped]
Schlamoniel
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In Antwort auf: Fichtenmoped
Moin

Moin moin!

Zitat:
Zum navigieren habe ich eine Übersichtskarten Södra Sverige 1:300000 und mein Oregon genutzt. Als Karte hatte ich die OSM Freizeitkarte Schweden aus dem Netz geladen.
Die OSM Karte hatte im Bereich Malmö - Lund - Helsingborg einige Schwächen. Die Radwege waren zum Teil noch ganz frisch asphaltiert und neu verlegt. Alte Wegeführungen waren aufgegeben. Da ist die Karte noch nicht ganz aktuell gewesen. läßt sich trotzdem fahren, weil die Ausschilderung bis auf Helsingborg gut war.

Im Landesinnern wurden in kleinen Orten teilweise Einkausmöglichkeiten angezeigt, die es nicht mehr gab.

Genial fand ich die Routenführung mit der Einstellung Tourenrad, unbefestigte Straßen zulassen, Hauptstraßen vermieden und dann anhand der Übersichtkarte ein Ziel mit kurzer Strecke eingeben. Da wurde ich über Schotterstraßen, Radwege, Radfernwege aber auch über Trampelpfade geleitet. Das war teilweise Busch pur, so wie ich mir das gewünscht habe.


Danke, dann werde ich es wohl so ähnlich machen!

Zitat:
An die ausgewiesen Fernwege würde ich keine allzugroßen Hoffnungen küpfen. Teilweise sehr schön, bis gnadenlos langweilig und nervig entlang von Schnellstraßen.


Auch gut zu wissen. Dann muss ich mich jetzt gar nicht so sehr mit der Vorplanung beschäftigen.

edit:
Zitat:

Sowohl Südost- als auch Südwestküste empfand ich als langweilig. Größtenteils zugebaut, fährt man manchmal kilometerweit entfernt von der Küste oder mindestens in vierter fünfter Reihe

Betrifft das auch den Bereich ab Kalmar nördlich bis Höhe Hultsfred? Hat da jemand einen Tipp für mich, wo es sich lohnt für einen halben Tag oder so an der Küste zu fahren und wo auch Zelten am Wasser reizvoll ist?

Edited by Schlamoniel (06/19/19 02:28 PM)
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#1390073 - 06/19/19 02:35 PM Re: Planungshilfe 2 - 3 Wochen Südschweden [Re: Uli]
bluesaturn
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In Antwort auf: Uli
Hallo,
Tipps zu deinen möglichen Strecken kann ich dir leider nicht geben. Bevor du Luftschlösser planst: Schweden ist ein Land, in dem die Mitnahme eines nicht zerlegten und verpackten Fahrrades im Zug sehr schwierig ist. Hast du mal geprüft, ob du wie gewünscht überhaupt bis zu deinen möglichen Startorten kommst?
Gruß
Uli


In Skane ist das ueberhaupt kein Problem. Rein in den Öresundzug und diese lokalen Zuege. Zumindest im Süden erstmal kein Problem. Vielleicht sieht es weiter nördlich anders aus.
Ich wuerde einfach mal bei den Unternehmen anfragen.

Edited by bluesaturn (06/19/19 02:36 PM)
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#1390092 - 06/19/19 07:33 PM Re: Planungshilfe 2 - 3 Wochen Südschweden [Re: bluesaturn]
CarstenR
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Nach meinem Kenntnisstand fährt der Öresundzug an der Westküste bis Göteborg und an der Ostküste bis Kalmar. Er entspricht einem deutschen Regionalexpress, so dass die Fahrradmitnahme wohl auch spontan möglich ist. Somit sind beide Küsten prinzipiell erreichbar.

Mit der Westküste habe ich Erfahrung, wobei der Kattegattleden zwischen Helsingborg und Göteborg durchaus den aus Mitteleuropa gewohnten Standard bezüglich Wegbeschaffenheit und Beschilderung aufweist. Dazu gehören allerdings auch die berühmt-berüchtigten touristischen Schlenker. Besonders einer dieser Schlenker kurz vor Göteborg ist mir negativ aufgefallen, denn die einzige "Sehenswürdigkeit", an der er vorbeiführt, ist ein Atomkraftwerk. Vor dem Stadtverkehr in Göteborg braucht man übrigens keine Angst zu haben, da es ein hervorragendes innerstädtisches Radroutennetz teilweise mit Radschnellwegen gibt. Weiter nördlich in Richtung norwegische Grenze gibt es dagegen nur noch sehr punktuell Redwegeinfrastruktur. Glücklicherweise sind die Überlandstraßen in diesem Gebiet wenig befahren, so dass man sie problemlos nutzen kann.

Besonders gefallen hat mir in Schweden das rücksichtsvolle Verhalten der Autofahrer. Vor Zebrastreifen wurde gehalten, wenn ich die Fahrbahn fahrend überqueren wollte. Ob dies aus reiner Freundlichkeit geschah oder die schwedische Straßenverkehrsordnung es vorschreibt, entzieht sich meiner Kenntnis.
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#1390100 - 06/19/19 09:44 PM Re: Planungshilfe 2 - 3 Wochen Südschweden [Re: CarstenR]
bluesaturn
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In Antwort auf: CarstenR
Nach meinem Kenntnisstand fährt der Öresundzug an der Westküste bis Göteborg und an der Ostküste bis Kalmar. Er entspricht einem deutschen Regionalexpress, so dass die Fahrradmitnahme wohl auch spontan möglich ist. Somit sind beide Küsten prinzipiell erreichbar.

Nach meinem Verstaendnis ist es eher der schnellere Zug, wenn auch nicht vergleichbar mit einem ICE. Die lilafarbenen Züge sind die Regionalzüge m.E., sie halten ueberall.

In Antwort auf: CarstenR

Besonders gefallen hat mir in Schweden das rücksichtsvolle Verhalten der Autofahrer. Vor Zebrastreifen wurde gehalten, wenn ich die Fahrbahn fahrend überqueren wollte. Ob dies aus reiner Freundlichkeit geschah oder die schwedische Straßenverkehrsordnung es vorschreibt, entzieht sich meiner Kenntnis.

Interessanter Eindruck. In Schweden muss man bei einem Zebrastreifen explizit absteigen als Radfahrer, es sei denn, es gibt so ein Extraschild fuer Radfahrer am Zebrastreifen.
Sonst halten die Schweden nicht unbedingt an und hupen, ich verlasse mich nicht mehr darauf.
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#1390119 - 06/20/19 11:17 AM Re: Planungshilfe 2 - 3 Wochen Südschweden [Re: CarstenR]
Fichtenmoped
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Posts: 466
In Antwort auf: CarstenR

...

Besonders gefallen hat mir in Schweden das rücksichtsvolle Verhalten der Autofahrer. Vor Zebrastreifen wurde gehalten, wenn ich die Fahrbahn fahrend überqueren wollte. Ob dies aus reiner Freundlichkeit geschah oder die schwedische Straßenverkehrsordnung es vorschreibt, entzieht sich meiner Kenntnis.


Mit einer Einschränkung habe ich das auch so erlebt: Gibt es an einer Straße einen Radweg oder einen Seitenstreifen, der halbwegs befahrbar ist (gleich auf welcher Seite) werden aus einem Teil der Autofahrer Verkehrserzieher, wenn man sich gleichwohl erdreistet die Straße zu nutzen und wenn es nur 100m sind, weil man danach ohnehin abbiegen will. Dann wird man gnadenlos knapp überholt, angehupt, geschnitten oder sonstwie gemassregelt. Das ist mir besonders im städtischen Bereich aufgefallen, wo alle sowieso genervt sind, weil es soviele geradezu schwachsinnig erscheinende Tempolimits für Kraftfahrer gibt.
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