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Ich fahre Rennrad und Tiefliegerad. Der Vergleich gilt nur für Solofahrten. Rennradgruppe s.u.
Im Liegeradforum habe ich mal einen Beitrag geschrieben.
"Rennradler bremst Liegeradler und umgekehrt"
Fazit ist:
Solange die Aerodynamik entscheidet, ist der Tieflieger das bessere Konzept, sobald es steiler bergauf geht, das Rennrad.
Gründe dafür sind:
Serienmäßig zu erwerbende leichte (!) Liegeräder wiegen immer noch deutlich über 10 kg, mein Shark z.B. 12,5 mit dem leichten Laufradsatz .
Liegeräder unter 10 kg sind Eigenbauten guter Bastler. Da gibts dann allerdings sehr gute Bergfahrer darunter, die guten Rennradlern nur wenig hinterherfahren am Berg. Sehr groß ist der Unterschied sicher nicht.
Der Wiegetritt beim Rennrad hat am Berg Vorteile in der Muskelbelastung, das ist beim Liegerad so nicht möglich.
Hier im hügeligen Alpenvorland ( ganz flach ist selten) fahr ich mit dem Shark ungefähr die gleichen Durchschnittsgeschwindigkeiten wie mit dem Rennrad, allerdings verliere ich am Berg und gewinne in der Ebene. Der mitfahrende Rennradler muß am Berg langsamer fahren und in der Ebene kommt er nicht nach. ( bei gleichem Trainingsstand selbstverständlich, der wesentlich bessere Fahrer ist immer schneller, egal mit welchem Rad)
In den Alpen würde ich daher das Rennrad bevorzugen, was der Liegeradler am Berg verliert, kann er in den Abfahrten kaum aufholen. Felix aus dem Liegeradforum ist allerdings schon zweinal den Ötztaler Radmarathon mitgefahren ( Durchschnittsgeschwindigkeit so ca. 20 km/h) es geht also schon.
In steilen Abfahrten sind Tieflieger sehr gut. Der tiefe Schwerpunkt vermittelt auch bei bracchialen Bremsmanövern ein recht sicheres Gefühl. Tieflieger bremsen deutlich besser, weil das Risiko eines Überschlags nach vorne praktisch nicht besteht.
Durch die bessere Aerodynamik allerdings wird man höllisch schnell. Während man auf dem Rennrad in Oberlenkerhaltung mit Windjacke und ca. 7-9% Gefälle die 60 bis 70 km/h ohne Treten kaum überschreitet, gehts mit dem Tiefflieger fast ungebremst weiter.
Das birgt ein weiteres Risiko:
Das in der Regel auch noch kleinere Vorderrad, meistens 20 Zoll, überhitzt schneller, da der Luftwiderstand weniger zum Bremsen beiträgt. Ich habe mir jedenfalls nach einem Schlauchplatzer vorne eine Scheibenbremse montiert.
Ich kenne übrigens die Königstuhlabfahrt, die würde ich lieber mit dem Tieflieger hinabschießen.
Noch einen ganz wesentlichen Vorteil des Rennrads gibt es:
Eine funktionierende Rennradgruppe ist wegen er Kraftersparnis im Windschatten auch in der Ebene deutlich schneller als ein Solo Liegeradler .
Gruß
Theodor