Liebe Radreisende,
In den letzten Jahren bin ich schon mehrere Male im Frühjahr mit dem Fahrrad durch Spanien getourt, oftmals von Süden nach Norden, einmal auf dem Pilgerweg von Süd nach Santiago, der via de la plata. Meistens begann ich die Tour mit dem Hinflug nach Malaga und beendete sie mit einem Rückflug von Bilbao oder Barcelona.
Dabei fand ich es oftmals nicht angenehm, auf einen festen Rückflugtermin festgelegt zu sein, sei es, daß ich während der Fahrt schon bald genug hatte und früher zurück wollte, sei es, daß ich länger bleiben wollte und durch den festen Termin zu Eile mich angetrieben fühlte.
Darum frage ich in diesem Forum: Gibt es eine Möglichkeit, ohne einen festen Termin zurückzufahren?
Ich meine auch wirklich fahren, denn daß man für den entsprechenden Preis jeden Flugtermin wahrnehmen kann, das ist mir natürlich klar. Und normalerweise würde man ja schon Monate vorher einen Hin- und Rückflug buchen, um einen günstigen Preis zu zahlen. Ich bin aber auch durchaus bereit, mit der Bahn oder auch mit einem Bus zu fahren, wenn ich mein Fahrrad mitnehmen kann. Ich stelle mir vor, daß ich unterwegs mit einem smartphone die Möglichkeit habe, innerhalb von zB einer Woche einen Rückreisetermin zu buchen.
Gruß von Cai aus Altona

Zuerst einmal: Herzlich willkommen!

Dein "Problem" teilt sich m.E. in mehrere Komponenten auf:

1) Preis
Kurzfristiges Reisen per Bahn ist auf der Strecke nicht billig und es würde mich nicht wundern, wenn ein kurzfristiger Flug ähnlich viel kostet wie die Bahnfahrt. Stichprobe: Madrid - Hamburg mit der Bahn für die nächste Woche kostet ab 250 Euro aufwärts.

2) Dauer
Klarer Punktsieg für den Flug. Selbst wenn du das Rad zerlegst und verpackst, brauchst du für die Strecke mit der Bahn im besten Fall ungefähr einen ganzen Tag, ggf. zzgl. einer Übernachtung in Paris oder Brüssel. Im Nahverkehr dauert es min. drei Tage.

3) Verfügbarkeit
Ohne das Rad zu zerlegen und zu verpacken ist die Fahrt im Fernverkehr der Bahn quasi unmöglich, da die Menge der theoretischen Verbindungen mit Radmitnahme über diese Distanz stark gegen Null tendiert. Zudem sind viele Züge ohne rechtzeitige Reservierung (teilw. mehrere Wochen im voraus) nicht nutzbar. Die Alternative Nahverkehr dürfte aufgrund des Zeitaufwands keine sein (s.o.). Mit zerlegtem Rad eröffnen sich mehr Möglichkeiten im Fernverkehr, die bei kurzfristiger Buchung im Regelfall aber auch nicht billig sind (s.u.) und auch reserviert werden müssen.

Meine Vermutung ist, dass du mit einer Woche Vorlauf einen für dich akzeptablen Flug findest. Auch im Frühjahr sollte ein Flug Spanien - Hamburg für um die 300 Euro zu bekommen sein, wenn du etwas flexibel beim Termin bist. Noch besser wird's, wenn das Ziel z.B. auch Bremen oder Hannover sein kann.

Ob es mittlerweile Busverbindungen gibt, die diese Strecke ermöglichen, weiß ich nicht. Aufgrund geschilderter Erfahrungen mit der Radmitnahme in Fernbussen, würde ich mich bei der Strecke nicht auf dieses Verkehrsmittel verlassen müssen wollen.

Gruß
Uli

Grüß Dich,
weiss nicht, ob das für Dich in Frage kommt...
Es gibt von Marokko aus jede Woche mehrere relativ günstige Fähren von Tanger und Nador nach Barcelona und Sete/ Südfrankreich. Zu diesen marokkanischen Häfen kommt man günstig aus Südspanien (Almeria, Algeciras und Tarifa).
Fahrräder werden umsonst mitgenommen. Vorbuchungen für Radler eher nicht erforderlich
Liebe Grüße aus Granada
Uwe

Hallo Cai,
was ich zu Uli's Beitrag noch hinzufügen möchte ist, dass zerlegtes Rad (meint idR. in Tasche etc. verpackt) mit zusätzlichem Reisegepäck nicht unbedingt einfach/komfortabel beim Umstieg ist

Barcelona-Paris gibt es was direktes. Dann vermutlich in Paris wieder entpacken, zum anderen Bahnhof, wieder einpacken. Vermutlich mit Übernachtung in Paris. Dann am nächsten Tag weiter nach Köln und dann und dann mit bekannten Regeln der DB nach Hamburg.

Gehen geht es bestimmt, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es viel günstiger ist als ein spontaner Flug wenn du ein wenig flexibel bist.

Jetzt wäre mal interessant, von wo aus Du genau zurückfahren willst. Kurzfristig fliegen und dann auch noch in nur eine Richtung ist (fast) immer arschteuer. Die Renfe ist aber n den letzten Jahren spürbar fahrradfreundlicher geworden. Ihre Indernetzauskunft kann man dagegen mit einem Taucher vergleichen, der nicht taucht. Sie taugt nämlich nichts. In den meisten MD-Zügen (»Medio distancia«, Mittelstrecke, am ehesten mit mitteleuropäischen Eilzügen vergleichbar) gibt es inzwischen ein paar Stellplätze. In den Hochgeschwindigkeitszügen zwischen Spanien und Frankreich kann man sich auf die französischen Regeln berufen. Ein abgerüstetes und eingepacktes Fahrrad kannst Du danach, wenn es die Maße 120×90×30cm einhält (wobei die 30cm am unkritischsten sind), immer und aufpreisfrei mitnehmen. In den Triebzügen gibt es dafür Gepäckregale, nur versuch es bei den gerne eingesetzten SNCF-TGV Duplex nicht im Unterstock (auch, wenn Dein Platz dort liegt). Der Platz ist zu knapp und in der Regel belegt. Im Oberstock ist deutlich mehr Luft und wenn Du vom Niedergang aus nach links durch den Wagenübergang gehst, dann kommst Du zu den am wenigsten genutzten Regalen. »Normalnutzer« steigen an der Tür ein, an der ihre Wagennummer steht. Damit kommen sie an diesem Regal nicht vorbei. Zwischen Paris und Deutschland sind die Verhältnisse ähnlich. Auch in den deutschen ICE-Triebzügen der Reihe 407 gibt es wieder Gepäckregale und die Vorgängerbauart 406 verkehrt nicht mehr von und nach Paris. Ich kann aber nicht sagen, ob Du inzwischen mit einem deutschen Telefon bei der Renfe Fahrkarten bekommst. Lange ging es nicht, doch auf den Fernbahnhöfen gab es bisher immer Fahrkartenausgaben. Denk aber daran, dass es im spanischen Fernverkehr immer und im französischen meistens Platzkartenpflicht gibt. Erst am Abfahrtstag eine Fahrkarte kaufen wollen kann gerade auf Langstrecken auch mal in die Hose gehen.

Hallo,

eine weitere Möglichkeit ist BlaBlaCar.

Grüße
Andreas

versuche es mit flixbus