Hallo Falko,
auf einige Fragen kann ich Dir antworten. Vor sechs Jahren war ich in Südafrika.
Wir haben in SA entfernt Verwandte besucht, die uns ganz klar von Johannesburg abgeraten haben. Dort soll die Kriminalität wirklich sehr hoch sein. Das haben wir auch umfahren. Wir sind mit Lufthansa von Frankfurt nach Kapstadt geflogen. Ansonsten ist Südafrika wie wir es erlebt haben unproblematisch. Südafrika kommt mir doch sehr westlich und weniger afrikanisch vor. Vegetation und Klima sind mit dem Mittelmeerraum vergleichbar (gleiche Entfernung vom Äquator).
Eine weitere Warnung erhielten wir vor den Squartercamps. Einmal abends kamen wir aus den Bergen auf einer Schotterpiste gefahren und es wurde schon dunkel. Die Fahrt an sich war herrlich. Es ging in schönen Serpentinen am Steilen Abhang in einer herrlichen Landschaft bergab. Die Sonne ging sehr farbig unter. Aber als wir in den Ort kamen führte diese Straße genau durch ein Squartercamp. Ich hatte ziemlich Angst, daß wir angehalten werden könnten und dann... aber nichts, alles verlief ruhig und friedlich.
Auch in der ersten Nacht sind wir auf einen Zeltplatz gekommen, der nur von "Coloureds", den Farbigen, besucht war. Es war scheußlich. Überall lag Müll. Seine Geschäfte, ob groß oder klein, erledigte man wo man wollte. Dazu kam in der Nacht ein so Starker Sturm, daß sich das Zelt auf unsere Gesichter presste. Immer wenn ich komische Geräusche draußen hörte bin ich raus und habe geschaut, ob alle ok ist. Das war ein Kommen und Gehen, mitten in der Nacht. Das Zelt neben uns war dann weg. Aber uns haben alle in Ruhe gelassen.
Das waren dann aber auch schon die unangenehmen Erlebnisse der drei Wochen.
Ansonsten haben wir herrliche Zeltplätze kennengelernt, teilweise mit Marmorbädern. Ganz sauber, sehr ordentlich. Wildzelten ist eher nicht möglich, da sehr viele Ländereien, Felder usw. eingezäunt sind. Und wo nicht, ist Maccia.
Hauptsächlich wird afrikaans und englisch gesprochen. Mit englisch sind wir sehr gut zurecht gekommen. Nur einmal hatten wir Probleme: auf einem Zeltplatz, war ein farbiger Uniformierter (Park-?)Wächter, der die Anmeldungen gemacht hat. Er hatte das Blaupapier falsch zwischen die Belege Gelegt, so daß die Kopie auf dem nächsten Original erschien. Da wußte er nicht was er machen soll. Es dauerte eine halbe Stunde und wir konnten ihm nicht so richtig helfen, da er nur afrikaans sprach. Wir haben dann die ersten Blätter abgerissen und so konnte er richtig weitermachen.
Sehr unangenehm ist der Haß zwischen Schwarzen und Weißen, der begenet einem überall. Nicht, daß man komisch angesehen oder gar bedroht wird, aber unter den dort lebenden Menschen merkt man die gegenseitige Ablehnung. Wir hatten keine Probleme. Wir hatten sehr nette Begegnungen mit Schwarzen und Weißen. Von faschistischen Goldtauchern aus Namibia über nette farbige Bedienung bis hin zu Kindern, die uns sehr schöne große perlmutene Muscheln schenkten. Wir haben einen Zeltplatzaufpasser kennengelernt, der uns am nächsten Tag in die Berge zu einer versteckten Höhle führte. Das war sehr schön. Eigentlich weiß ich gar nicht ob er wirklich ein Aufpasser in zivil war oder nur so da rum rannte und es uns vormachte. Aber egal, es war eine sehr nette Begegnung. Auch er konnte nur sehr, sehr wenig Englisch. Aber es ging.
Aber wie gesagt, Südafrika ist recht westlich. Du wirst dort SPAR-Märktefinden. Orte mit deutschen Namen, wie Heidelberg, Dysselsdorp, Hamburg oder Wupperthal. Wupperthal wurde übrigens weit vor der deutschen Stadt gegründet.
Zeltplätze haben wir eigentlich immer gefunden. Allerdings waren wir mit Mietwagen (schlagt mich) und Zelt unterwegs, so daß die manchmal weiten Abstände zwischen den Orten kein Problem waren. Auch die Wasserversorgung unterwegs würde ich an Deiner Stelle checken. Darüber weiß ich nichts und kann es aus der Autoperspektive schlecht einschätzen.
Interessant ist vielleicht noch, daß die Temperaturen regional stark schwanken können. Westlich vom Kap ist es eher kalt, trotz Sommer bis weit unter 20°C. Östlich ist es dann eher warm. Dieser unterschied kommt durch die unterschiedlichen Ozeane und Strömungen (Benguelastrom) aus der Antarktis. Und im Norden bei den Augrabie Falls hatten wir gar über 40°C.
Oh Mann, das ist jetzt aber viel geworden. Entschuldigung.
Vielleicht findest Du hier auch noch interessante Fakten:
http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCdafrika
Martin