In den letzten Tagen stellte ich am Hinterrad mit dem Active Winter nachlassenden Luftdruck fest. Gestern unterwegs zweimal nachgepumpt. Heute habe ich den Reifen demontiert.
Auf dem Schlauch ist gut die "Musterung" der Spikes erkennbar, auch auf Mantelinnenseite sind die Positionen der eingesetzten Spikes gut erkennbar.

Ich überlege mir gerade, ob es was bringen könnte, die Spikes zu entfernen und den Reifen dann wieder zu montieren?
Den Mantel von innen mit Gewebeklebeband auskleben?

Der Active Winter hat noch gutes Profil, die Lamellen in den Stollen sind noch gut sichtbar vorhanden.

Gefahren wurde der mit einem Luftdruck zwischen 4,5 und 5 Bar.

Achnee, echt?
Ich kenns von den ganz alten Nokia (ohne n) hakka. Da wurde ein Pannenschutzband eingelegt. Proline hat noch welche.

Wie wärs denn mit einem neuen Schlauch? Continental Hermetic dürfte hilfreich sein.
Natürlich nur, wenn die Spikes nicht durchgegangen sind.

Ich mache nachher ne Probefahrt mit ohne Metall. Ein anderer Schlauch ist erstmal auch drinne, für den gebrauchten Schlauch mit den Spuren der Spikes drauf, will ich mal nen Versuch mit so einem Dichtmittel wagen. Bei ein paar feinsten Undichtigkeiten könnte ich mir vorstellen, dass das funktionieren könnte.

Um Gottes willen ... Dichtmittel!
Das ist gerade bei mir am Arbeitsplatz so ein Reizwort, nachdem ein leitender Angestellter mal die Hypothese aufgestellt hatte, das man Laufräder nur mittels Drehmomentschlüssel befestigen sollte und weil der in der Grundausstattung der Schulwerkstätten nicht enthalten ist, sollte man bei der Pannenhilfe für Schüler statt einem Flicken für den Schlauch ein Reifendichtmittel einfüllen und aufpumpen.

Hat mehrere Haken:
Die Lochursache wird nicht beseitigt, es treten also laufend weitere Beschädigungen auf, die das Dichtmittel vielleicht abdichten kann - oder nicht;
die Einwirkzeit bei einer Undichtigkeit liegt bei 1-2 Minuten, währenddessen Luftdruck entweicht;
Löcher bis etwa 2mm Durchmesser können abgedichtet werden, mehr nicht.

In Kombination bedeutet das ständigen Luftverlust bis zu dem Tag, an dem ein zu großes Loch den Prozess scheitern lässt.

Meiner Meinung und meiner eigenen Reparaturversuchen nach (denn es wurde auf diesen Rat hin tatsächlich das teure Zeug bestellt), fährt man da vor allem Ballast im Inneren des Schlauches spazieren.

Sind denn die Spikes durch die Karkasse durch?

Wenn nicht sollte es keine schleichenden Platten geben.
Zumindest hatte ich noch keine mit Spikereifen. Meine Mara Winter nutze ich seit ca. 10 Jahren. Allerdings verwende ich reichlich Talkum.

Hast du mal geguckt, wo der Schlauch Luft lässt?
Nicht selten ist es das Ventil - entweder fester schrauben oder tauschen.
Mikro-Löcher gibt es in seltenen Fällen auch - die findet man nur, wenn man den Schlauch ordentlich aufpumpt (aufpassen, dass er dabei nicht an einigen Stellen zu sehr ausbeult*1) Dann sieht man an einer Stelle Perlchen für Perlchen die Luft entweichen. Flicken drauf und dann ist Ruhe.


*1

Dann besser entsorgen.

Auf dem Schlauch zeigten sich regelmäßige "Abdrücke" der Spikepositionen rundum. Im Mantel sind diese Positionen ebenfalls zu sehen gewesen.
Fahre jetzt den Reifen ohne Spikes erst mal weiter. Ein anderer Schlauch ist jetzt drin. Der betroffene Schlauch liegt noch aufgepumpt zuhause (scheint wirklich nur minimal Luft nachzulassen durch Mikrolöcher, teilweise durch Druck auf den Schlauch ist ein feiner Luftstrom spürbar.

Pannenschutzband wurde ja schon angesprochen. Was (nicht nur zur Not) auch geht, ist an einem alten Schlauch das Ventil sauber auszuschneiden und diesen dann als Pannenschutzband zu verwenden. Man muss nur darauf achten, den Pannenschutz möglichst akkurat unter der Lauffläche des Mantels einzulegen.

Also spätestens wenn Luftstrom spürbar ist, kannst Du doch den Schlauch im Wasserbad absuchen, ob es irgendwo mit den Spikesscheuerstellen korreliert oder ob es allgemeine Zermürbung mit mehreren morschen Stellen irgendwo oder was ganz anderes ist.

Ich bin bei Mikroschleichern, die nicht dem Mehrheitsmuster Ventildreck entsprechen, nicht ansatzhaft so geduldig, da bin ich zwar meist übelst gelaunt (Nabenschaltungen, sowas ist nach Murphy IMMER am HR und am Abend und alles versifft wegen Dreckswetter) aber eigentlich sehr schnell mit dem komplett ausgebauten Schlauch in der Badewanne.

lG Matthias

PS.: an den Familienrädern, die im Winter alle Spikes bekommen (u.a. Deine gebrauchten vom Nov. 11, die Ministeriumsspikes, leben immer nioch und werden gefahren), die durchaus innen alle schon erkennbar werden hatte ich noch nie Löcher, die man mit den Spikes irgendwie ansatzhaft korrelieren konnte. EIgentlich immer undefinierbar irgendwo oder bei pumpfaulen Töchtern die klassischen Snakebites

Ich habe als Schutz einfach einen alten Schlauch längsaufgeschnitten und den dichten Schlauch eingelegt. Schützt vor einigen Reibereien.

Bei mir zeigen sich auch Abdrücke auf den Schläuchen (wie bei anderen Reifen mit gröberer innerer Struktur auch) - aber die Schläuche haben nie Löcher.

Mit der jetzigen Variante riskierst du, dass sich Fremdkörper in den Mulden für die Spikes sammeln und die sind unter Garantie nicht so harmlos wie der tellerförmige Fuß der Spikes.

Gegen Reibung hilft Talkum.

Gegen "morsche" Schläuche hilft auch Talkum als Trennmittel - verhindert die Reaktion mit dem Gummi des Reifens und bindet Feuchtigkeit.

Und bei Fremdkörpern ist es immer hilfreich, wenn der Schlauch und Reifen nicht quasi schon eine schwer trennbare Einheit bilden.

Halbes Kilo Talkum kostet 4,5 bis 7 €.
Muss ja nicht die teure Talkum-Flasche aus dem Baumarkt sein.

Ja, nur halt sehr bedingt dagegen, daß sich der Schlauch an der maroden Karkasse unter nach innen durchwandernden Spikes aufreibt.

Haben sich denn Spikes schon durch die Karkasse bis zum Schlauch durchgescheuert? (bzw. ist der blanke Tellerrand der Spike von innen zu sehen?)
Dann wäre es eh Zeit für einen neuen Reifen, weil die Karkasse defekt ist.

Was fragst Du mich? Ich weiß nicht wie es beim Fragenden aussieht. Hatte aber schon bei Nokia den Fall, daß die Dräht lamgsam aus dem Gummi herausgedrückt wurden.

Bin selbst erstaunt, mit "Aufsammeln" von Fremdkörpern in den "Löcher" gibt es überhaupt keine Probleme.

Ok, gut, dass es so läuft.

Es wäre sonst schade um den Reifen (und Geld) gewesen.

Hat jemand eine Idee, was am besten geeignet ist, die Löcher Vertiefungen der früheren Spikes zu füllen?
- Silikon? Stelle ich mir einfach vor, das in die Vertiefungen zu spritzen und trocknen zu lassen (natürlich wird vorher der Reifen sauber gemacht)

Am WE, eigentlich nur am Sonntag, hatte ich ein weiches HR festgestellt. War auch öfter auf Schotter- und Kieswegen unterwegs. HR habe gestern noch grob gereinigt am Waschplatz und heute morgen dann nochmal in der Badewanne saubergemacht. Will dann heute Abend mal der Ursache auf den Grund gehen. Vielleicht hat sich mittlerweile ja was aufgesammelt und durchgedrückt.

Reservespikes würden da vermutlich nicht mehr halten? Wenn ja, wäre das das naheliegendste. Ansonten (nur fixe Idee und auch viel Fummelarbeit) wäre es vielleicht möglich, bevor man einen Reifen entsorgt, aus einer anderen vorhandenen Reifenleiche mit einer Lochzange "Stöpsel" auszustanzen und die mit der üblichen Vulkanisierpampe in die Spikeslöcher reinzupappen. Ob damit Gummi auf Gummi hält, keine Ahnung. Die normalen Flicken haben ja eine spezielle Beschichtung. Bei Silikon auf Reifengummi, auch keine Ahnung. Ich weiß, daß in der Schuhindustrie (wo X-beliebige wilde Materialkombinationen auf Gummi geklebt werden) auch mit Schmelzklebstoff aka Heißkleber gearbeitet wird, das sind aber spezielle Schmelzkleber, die mit den Universalsticks aus dem Baumarkt nicht viel gemeinsam haben. Wenn überhaupt in Form der Sticks verfügbar, müßte man die auch erst wieder auftreiben.

Gummi auf Gummi sollte mit üblichem Vulkanisiermittel halten. Früher hat man seine Flicken aus nem kaputten Schlauch selbst ausgeschnitten. Wichtig: Gut sauber machen und vor allem Talkum ab.
Ich habe aber auch gute Erfahrungen mit den Ersatzspikes gemacht - kosten nicht so viel und das Einsetzen geht mit dem zugehörigen Werkzeug gut.