Hallo Michael,
ich habe mich heute mal mit den Speichenlochmustern beschäftigt.
In Übereinstimmung mit dem von nebel-jonny aufgeführten Link sehe ich es so:
Das europäische Speichenlochmuster ist das sehr verbreitete, das wir wohl alle kennen und schätzen. Wenn man aus Richtung Nabe auf das Ventilloch blickt, sind die benachbarten Speichenlöcher etwas im Uhrzeigersinn versetzt (gegenüber der Felgenmitte). Das obere Speichenloch, das in Fahrtrichtung hinter dem Ventil liegt wenn die Felge nach unten läuft, ist etwas nach rechts versetzt, d. h. die Speiche hinter dem Ventil ist am rechten Nabenflansch befestigt, also auf der Antriebsseite am Hinterrad.
Beim französischen Speichenlochmuster sind die dem Ventilloch direkt benachbarten Speichenlöcher entgegen dem Uhrzeigersinn versetzt. Wenn man aus Richtung Nabe auf das Ventilloch blickt, ist das obere Speichenloch etwas nach links versetzt, d. h. die Speiche in Fahrtrichtung hinter dem Ventil ist am linken Nabenflansch befestigt. Das hat bei gekreuzten Einspeichmustern zur Folge, dass die Zugspeiche auf der Nichtantriebsseite der Zugspeiche auf der Antriebsseite vorausgeht. Man könnte meinen, dass diese Situation für die Krafteinleitung auf den Radumfang nicht ideal ist.
Verwirrend ist jetzt, dass in den Abbildungen, auf die Du Dich beziehst,
auch hier zu sehen als Abbildungen 1 und 2 unter der Überschrift Laufrad einspeichen
https://www.rohloff.de/de/service/handbuch/speedhub/montage/laufrad/laufrad-einspeichenFolgendes der Fall ist:
Die Bezeichnung und Speichenlochmuster in den Abbildungen entsprechen zwar der obigen Beschreibung, aber die weißen Pfeile zeigen durchgängig zum entgegengesetzten Nabenflansch.
Da die Richtung der weißen Pfeile aber auch im Text so wie eingezeichnet beschrieben ist, sollte man dann halt konsequenterweise die Abbildung des Speichenlochmusters im Hintergrund tauschen und die weißen Pfeile so belassen. Dann sind die Speichenlochmuster in dieser Beschreibung aber genau umgekehrt definiert als oben angegeben. Nach weiterem Lesen der verlinkten Seite bin ich der Auffassung, dass dort tatsächlich die Definition der Speichenlochmuster genau umgekehrt wie oben erfolgt, dort also das übliche Speichenlochmuster (Zugspeiche Antriebsseite vor Zugspeiche Nichtantriebsseite) als französisch bezeichnet wird.
Gut, ich weiß nicht ob diese Ausführungen die Sache verdeutlichen können, aber es ist mir so aufgefallen und ich hoffe es verständlich formuliert zu haben.
Viele Grüße
Cornelius