Hallo Benny und Felix,
ich war insgesamt viermal mit dem Rad in Namibia und bin dort so ca. 6.000 km geradelt. Vermutlich wollt ihr ja nicht die B1 auf Asphalt fahren (ist langweilig mit viel Verkehr), sondern westlich davon über Pisten.
Zur Strecke südlich von Malthöhe kann ich nichts sagen, aber in Maltahöhe gibt es einen guten Supermarkt. Das nächste, was auf der Karte eingezeichnet ist, ist Nomtsas. Das ist keine Ortschaft, sondern ein eingezäunter Betrieb für Viehauktionen. Als ich dort vorbeikam, war dort niemand.
Weiter nach Norden kommt Bullsport. Auch keine Ortschaft, sondern nur eine Gästefarm. Hier kann man aber zelten, bekommt als Übernachtungsgast was zu essen und trinken. Einer der Angestellten betreibt dort auch einen kleinen Shop mit sehr geringem Angebot. Dann kommt bis Solitaire wieder nichts, aber dort ist eine Bäckerei, ein Restaurant und an der Tankstelle ein passabler Shop.
Wenn ihr die Sanddünen der Namib sehen wollt, müsst ihr eigentlich weiter nach Westen bis Sesriem. Dazu kann man aber auch vorher bei Bullsport nach Westen abbiegen und eine Route direkt nach Sesriem fahren. Über Solitaire kommt ihr auf dem Rückweg eh.
Auf der Strecke sind ein paar Farmen und in Sesriem gibt es auch wieder alles. Große Tankstelle mit Shop, kleines Restaurant mit Bar im Camp. Von dort darf man erst morgens in den Nationalpark einfahren und muss bis Einbruch der Dunkelheit zurück sein. Mit dem Fahrrad hin und zurück und dann noch Zeit im Sossusvlei oder Deadvlei zu haben, ist nicht möglich. Hier kann man mit dem Shuttle reinfahren oder lernt evtl. abends an der Bar jemanden kennen, der einen morgens mit rein und wieder raus nimmt. Klappt nach meinen Erfahrungen recht gut. Ihr habt dann halt einen Abstecher mit dem Auto, aber eure Radroute als solche bleibt geschlossen.
Auch wenn ihr campt, lohnt sich unbedingt das Büffet in der Sossusvlei Lodge (lieber vorsichtshalber gleich reservieren, wenn ihr dort vorbeikommt - sind 300 Meter vom Camp).
Von Solitaire nach Windhoek habt ihr mehrere Möglichkeiten.
Fahrt ihr über den Spreetshoogte Pass, kommt ihr an der Farm Gecko vorbei. Später kommt noch eine weitere Farm, bevor es den Pass hochgeht. Der hat 22% Steigung und wird extrem anstrengend, ist aber inzwischen an den steilsten Stellen mit Verbundstein gepflastert. Kurz vor der Passhöhe kommt ein einfacher Campground, aber ich weiß nicht, ob es dort Wasser gibt. Ca. 20 km nach der Passhöhe kommt Namibgrens (keine Ortschaft, nur eine Übernachtungsmöglichkeit), wo man übernachten kann und auch Wasser oder 'ne Kleinigkeit zu essen bekommt.
Fährt man dann weiter Richtung C26, kommt noch eine Übernachtungsmöglichkeit und später eine Farm bis zur C26 und auf der C26 auch noch 1-2 Möglichkeiten.
Wollt ihr über den Gamsberg Pass fahren (der hat nur 11% Steigung, aber von oben einen weniger schönen Ausblick), kommt ihr bei Rostock Ritz vorbei (Übernachtung, Restaurant, Wasser) und später nach der Abzweigung nach Windhoek an die Farm Rooisand. Dort ist auch Gästebetrieb und Versorgung. Dazwischen kommt noch der Gaub Canyon, in dem unten manchmal Wasser steht. Letztes und dieses Jahr war es aber in Namibia extrem trocken und da stehen die Chancen eher schlecht.
Wenn ihr weiter fahrt, kommen noch 1-2 Möglichkeiten, bevor ihr an die Abzweigung kommt, die ihr auch über den Spreetshoogte erreichen würdet.
Auch dann kommen noch 1-2 Möglichkeiten, um an Wasser zu kommen. Ihr kommt dann über den Kupferberg Pass nach Windhoek.
Denkt aber dran, dass die Farmen nicht immer direkt an der Piste liegen, sondern manchmal etliche Kilometer entfernt und dort ist manchmal auch Sandpiste. Und wenn es blöd läuft ist niemand dort und gerade geschlossen.
Meine Infos stammen aus Herbst 2015 und sind auch noch aktuell. Ich verfolge das Geschehen in Namibia seit 18 Jahren.
Es kann jetzt auch tagsüber extrem heiß werden in der Namib. Ich habe dort im Durchschnitt 13,5 Liter pro Tag getrunken.
Gruß
Wolfgang