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Nordseeküstenradweg Dänemark Wir sind die Strecke letztes Jahr geradelt (manchen Abschnitt schon zum zweiten Mal), von Niebüll bis Frederikshavn, bis Agger habe ich die Wegbeschreibungen im Wiki fertig, den Rest hab ich irgendwie noch nicht geschafft. Du könntest mir einen Gefallen tun und überprüfen, ob die Kammerschleuse bei Ribe wieder offen ist (sollte sie eigentlich sein) und dann nach Eurer Tour den Eintrag im Wiki entsprechend anpassen. Aber selbst wenn die Kammerschleuse offen sein sollte - der Umweg über Ribe lohnt, der Campingplatz dort ist ganz gut, allerdings auch recht voll.
Die Strecke bis Esbjerg fand ich eher langweilig, ähnelt dem Abschnitt in Nordfriesland. Ab Oksbøl wird es dann langsam "dänischer", der folgende Abschnitt bis Nymindegab landschaftlich sehr schön. Danach geht es auf die Nehrung Holmsland Klit, hier sind es vor allem Sandwege, die nicht immer ganz einfach zu fahren waren - wir hatten irgendwann die Nase voll und sind auf die Straße gewechselt (machte aber auch keinen Spaß).
In Hvide Sande soll es einen Naturlagerplatz direkt im Ort am Fjord geben.
Nørre Lyngvig Fyr kann man erklimmen. Der CP kurz vorher ist riesig, sehr deutsch - bietet aber nette Plätze mitten in den Dünen.
In Thorsminde lohnt ein Abstecher zum Strandingsmuseum, das zwar selbst derzeit geschlossen sein wird (Umbau), aber die Exponate draußen sollten zu sehen sein. Thorsminde finde ich einen ganz faszinierenden Ort, mitten auf dieser extrem schmalen Nehrung ein unscheinbarer Fischerort, nicht das typisch dänische Tourismustreiben, das man sonst in Søndervig etc. findet. Gut essen kann man in der Räucherei, dafür direkt vor der Schleuse rechts abbiegen, wenn Ihr in Richtung Norden fahrt. Außerdem mag ich den CP dort besonders, wirkt erstmal eher hässlich wegen der aus Windschutzgründen errichteten Bretterwände (für die man oft recht dankbar ist), aber sehr schöne Selbstversorgerküche, ein kleines Hallenbad und nur wenige Schritte nach Westen zum Meer, nach Osten zum Nissum Fjord, der hier nur etwa 50 cm tief und das Revier einer Kitesurfingschule ist.
In Fjaltring kommt Ihr, kurz nachdem man an der Galeri Møller von der Landstraße Richtung Küste abbiegt, an der alten Rettungsstation vorbei, in der die Geschichte der Seenotrettung der Region dokumentiert ist. Kurz darauf geht es zur Trans Kirke hinaus an die Steilküste und dann folgt ein wunderschöner Abschnitt direkt oberhalb der Küste bis Bovbjerg Fyr, dort kann man im Garten lecker Kuchen essen.
Den Abschnitt über die Harboøre Tange finde ich faszinierend weil zumeist sehr einsam, wenig schön allerdings ist die Cheminova-Fabrik, und erschreckend die Tatsache, dass man dort über den Ort eines der größten Umweltskandale Dänemarks radelt.
Nähert man sich Thyborøn, sollte man sich als geruchsempfindlicher Mensch je nach Windrichtung überlegen, lieber schnell weiterzufahren, da es aus der Fischmehlfabrik ziemlich stinkt, und man je nach Wind dem Gestank dann im Ort nicht entkommen kann. Thyborøn wird oft als trostlos beschrieben, ich finde den Ort spannend - die Bunkeranlagen am Strand, dort sind wir lange herumgelaufen, außerdem ist wohl letztes Jahr das Sea War Museum über die Skagerrakschlacht eröffnet worden - als wir dort waren, baute man allerdings noch dran, so dass ich mir nicht sicher bin, ob sie das wirklich noch fertig bekommen haben. Das Sneglehuset ist nett, kann man mal vorbeiradeln, die neue Kirche fand ich sehr, sehr beeindruckend, das kleine Aquarium hat meinen Sohn vor vielen Jahren als Vierjährigen sehr fasziniert, letztes Jahr haben wir es uns dann erspart... Fischessen waren wir in den Fiskehallen, nicht außergewöhnlich, aber okay.
In Agger gibt es direkt vom Radweg aus einen Rollstuhlzugang bis fast ganz an den Strand, da kann man die beladenen Räder gut mitnehmen, außerdem ist da die Skulptur einer Fischerfrau, die aufs Meer hinausschaut, und letztes Jahr gab es noch allerhand andere Skulpturen zu sehen, kann aber sein, dass das nur eine temporäre Ausstellung war. Tische und Bänke machen das Plätzchen zu einem perfekten Pausenort.
In Nørre Vorupør gibt es ein relativ neues, kostenfreies Meerwasserschwimmbecken (brrr, sehr kalt) direkt am Strand neben der Mole, außerdem ist das der Ort schlechthin mit den typischen Fischerbooten-am-Strand-Fotomotiven. Ich mag die Mole dort besonders, ganz vorne zu stehen und sich von der Gischt beregnen zu lassen. Unbedingt das Eis direkt am Strand/Zugang zur Mole probieren!
Klitmøller ist als "Cold Hawaii" das Surferparadies der Westküste und einfach nur nett. Uns hat es dort so gut gefallen, dass wir auf dem sehr schönen CP etwas südlich des Ortes gleich drei Nächte blieben.
In Hanstholm waren wir im Bunkermuseum, sehr beeindruckend.
Danach beginnt der nach meiner Erinnerung einsamste Abschnitt der ganzen Tour, der sich etwa bis Rødhus erstreckt. Hat mir gut gefallen.
Von Blokhus bis Løkken kann man 16 km direkt auf dem Strand radeln, wir sind allerdings erst ab Grønhøj direkt am Wasser geradelt - ich fand es total anstrengend, aber ein tolles Erlebnis.
Hirtshals, die Bunkeranlagen am Leuchtturm sind gut erhalten und erschlossen, frei zugänglich. Ob man ins Aquarium muss sei dahingestellt, die riesigen Becken und der Mondfisch waren schon spannend.
Skagen - natürlich "muss" man da bis zur äußersten Landspitze.
In Frederikshavn endete unsere Reise im letzten Jahr und damit auch meine Tipps.
Gute Reise,
Tine