Hallo,

ich bin noch auf der Suche ... Im August möchte ich auf jeden Fall nach Tallinn und auch nach Helsinki. Losfahren würde ich gern in D, Richtung Travemünde (aus Hessen) von dort per Fähre weiter. Da ich (allein) nicht zelten möchte, bin ich auf B&B, Hostels etc angewiesen. Eine teure Angelegenheit. Mich würde es (nicht nur aus Preisgründen, aber auch), mehr interessieren, ca eine Woche in Estland herumzufahren als in Finnland. Was ist von Tallinn aus möglich? (Der R1 geht ja weit unterhalb von Tallinn entlang, auch sonst sieht es auf der Karte sehr nach großen Straßen aus, erst dann wieder im Nationalpark wird es interessant). Oder ist es ratsamer, von Travemünde nach Ventspils zu fahren und von dort nach Tallinn? Sowohl nach Tallinn als auch nach Helsinki möchte ich aus beruflichen Gründen (Recherche) fahren, das wären also feste Punkte in der Planung, das Ganze eben verbunden mit einer Tour.
Auch wenn jemand Tipps für Finnland hat, wäre ich dankbar!(Wie gesagt, noch sehr flexibel ...)
Herzliche Grüße
Claudia

Hallo Claudia!
Erst mal herzlich willkommen hier bei dem verrückten Haufen Velophiler!

Such mal u.a. nach meinen Beiträgen zu Estland, hatte da vor nicht allzu langer Zeit was zu geschrieben. Ja, Estland ist super! Ich war mittlerweile 3x da, 1993 (!), 2005 und im letzten Jahr.
Sehr nett sind die Inseln, vor allem Hiiuma und Kihnu. Aber auch der Nationalpark Laheema östlich von Tallinn.
Die Anreise via Helsinki dauert natürlich länger und die Fähre ist teurer.

Was du in 1 Woche schaffst, hängt von deinem persönlichen Willen und Kondition ab! Aber auch vom Kultur- und Naturerlebnisquotienten...
80-100 wären so das maximale, was ich persönlich anpeilen würde.
1 Woche ist jedenfalls für alle Varianten sehr knapp...

Am 23.7. fahre ich auch von Travemünde nach Ventspils mit der Fähre und zurück am 12.8. Plane von Ventspils aus (zum 3. Mal) über die Kurische Nehrung, dann Richtung Pilsrundale (altes Schloss in LV) und Gauja Nationalpark über Riga zurück nach Ventspils zu fahren.

Wenn du nähere Infos brauchst, frag mal konkreter.

Ich gehe davon aus, dass Markus schreiben wollte:

"80-100 km pro Tag wären so das maximale, was ich persönlich anpeilen würde."

Gruß
Uli

Hallo Uli!
Ja, so wars gemeint.

Hallo,

war 2009 im Baltikum.
Bei nur 7 Tagen Zeit wird es eng.

Vorschlag:

Reval - Haapsalu (sehr sehenswert) - auf die Insel Hiiumaa - die Insel nach Süden queren und auf die große Insel Saaremaa übersetzen (laut goggle gibt es die Färverbidnung noch oder wieder) - Inselhauptstadt Arensburg (Die Inselwelt ist sehr schön. Sollte man bei einem Estlandbesuch nicht verpassen)- zurück auf das Festsland (Virtsu muß man sich nicht lange aufhalten) - nach Süden nach Pärnu (absolut sehenswert) - zurück nach Reval.
Sind ca. 600km. 6-7 Tage und dann aber noch einen Tag für Reval einplanen.

Viele Grüße

Albrecht

Danke schon mal!!! Auch für das Willkommen, ich hab mich ja gar nicht vorgestellt (tut man das offiziell irgendwo?) Das mit den 80-100 km am Tag habe ich richtig verstanden
Vielleicht ist es doch besser, weniger in D zu fahren und mehr in Lettland/Estland. Ich schaue mir all eure Empfehlungen an und melde mich ganz bestimmt mit weiteren Fragen! Auch nach den besten Karten ... (da schaue ich mich auch gerade noch um, aber zuerst sollte ich ja wissen, wo genau ich hinwill.)
Super, dass einem hier so toll weitergeholfen wird.
Danke und herzliche Grüße
Claudia

Hallo Claudia!
Ja und wenn denn, in der Rubrik Treffpunkt in einem neuem Thema.

Die verschiedenen Ecken in Deutschland schaue ich mir lieber an langen Wochenenden an und fahre dafür im "großen" Urlaub lieber mehr in Gegenden wie z.B. in den baltischen Staaten o. Skandinavien rum.

Die Radrouten in Estland sind eigentlich sehr gut ausgeschildert. Die lokalen Routen (kann auch mal ne gemähte Wiese sein ), die regionalen, die überregionalen, die nationalen, wie auch die internationalen Routen. Allerdings muss man auch in Estland mal damit rechnen, das ein Schild nicht mehr da ist, oder gar verdreht ist.
Die Ausschilderung in Litauen ist eher rudimentär und von Region zu Region unterschiedlich gut.

Wie es in Lettland ist, wird sich zeigen...

Wenn du gerne auch mal wild zelten möchtest - Estland halte ich für deutlich weniger gefährlich, als Deutschland, von den Städten mal abgesehen - schau dir mal die Plätze der RMK an (die estn. Forstverwaltung, gibt auch ne Äpp von denen).

Von Riisipere (ganz kleines Dorf mit Bahnhof, Endstation der Linie von ) nach Haapsalu Bahnhof (sehenswerter alter Bahnhof und kleines Museum + Freilichteisenbahnmuseum!) führt eine wirklich sehr wenig befahrene alte Bahntrasse (in ca. 6h ca. 5 Radler, gut 50km, wassergebundene Oberfläche, mit etwas breiteren Reifen gut fahrbar).
Bis Riisipere kommt man von Tallinn mit der Bahn, Fahrplan siehe hier (Elron, estn. Nahverkehr - für den Fernverkehr ist eine andere Gesellschaft zuständig). Die Tickets sind sehr günstig, die Radmitnahme ist (Stand 2015) frei. Es passen problemlos 10 Räder in den Zug rein. Die Züge sind sehr modern und komfortabel.

Die Fähren vom Festland nach Hiiumaa fahren ziemlich regelmäßig (s. Fährpläne). Reservieren ist für Radler nicht nötig. Am Hafen von Rohuküla gibt es ein kleinen Imbiss mit leckeren Sachen.

Auf Hiimaa finde ich die Strecke von Pühalepa via Hagaste, Partsi (Radroute, entlang der Küste), nach Kärdla (Einkaufsmöglichkeit) und weiter über Lehtma bis Tahkuna (Leuchtturm u. Estonia-Denkmal, Waldweg, aber recht gut fahrbar) sehr nett.
Einen wirklich guten CP (mit Hütten) hat es ca. 8km südlich vom Tahkuna Leuchtturm (noch vor dem Military-Museum).
Auch nett ist der uralte Leuchtturm auf der Halbinsel bei Köpu, eine Pension incl. CP hat es 2,5km südöstlich vom Leuchtturm Köpu (Pihla Camping, links von der Schule reinfahren).

Die Bushaltestellen auf der Strecke von Köpu nach Rannaküla sind auch sehenswert, das sind zugleich die örtlichen Bibliotheken...
Die rund 40km Landstraße war so wenig befahren, das man da ruhig zu 8 (!) hätte nebeneinander fahren können. Das Navi hat dort sogar die Kurven als Abbiegehinweise dargestellt, waren immerhin 3 Stück auf den 40km...
Einkaufsmöglichkeiten gibts auf der Strecke allerdings keine, höchstens in Rannaküla "City" könnte es was gegen. Am Hafen gibt es nur nen kleinen Kiosk.

Auf der Insel Saaremaa angekommen, gibt es nach ca. 4km in Leisi 2 Läden, ein Cafe / Restaurant und einen sehr netten CP (mit 2 Holzhütten).

An der Abzweigung der Radroute in Pahapilli von der Straße 21129 gibt es nach ca. 200m ein Haus, in dem ein Auswandererpaar aus Dortmund leckeren Senf verkauft u. macht.

Den CP am Kipi "Holyday Center" kann ich nicht wirklich empfehlen.

Auf der Landstraße im Südosten von Saaremaa gen Kuressaare war recht viel Verkehr, es gab auch einen sehr gut ausgebauten Radweg. Die City ist schon ganz nett (vor allem, wenn mal durch die hinteren Gassen streift), das Schloss sehenswert. Wir haben da auf dem CP östlich der City 2 Nächte verbracht (gibt dort auch Zimmer, Piibelehe Camping). 2km vom CP gibts ein richtig großes Einkaufszentrum - Kulturschock nach 1 Woche estländische Pampa garantiert...

Auf der Saaremaa vorgelagerten Insel Muhu (verbunden über einen Damm) gibt es im westlichen Teil der Insel ein sehr schönes Freilichtmuseum mit mehreren alten Häusern (Abzweigung gegenüber der alten Mühle hinter dem Damm, Muhu Museum). Nach weiteren 6km (ab der alten Mühle) kommt ein CP (Aki Camping, hat auch Hütten) direkt rechts der alten Kirche, 1km weiter ist ein Konsum.
Wenn du auch mal gerne Schotterpisten fahren magst, kann ich dir die Strecke (Radroute) durch den Norden von Muhu empfehlen (landschaftlich besonders reizvoll! Ca. 30km).

In Virtsu, kurz nach dem Hafen, gibt es wieder einen Konsum. Ansonsten ist Virtsu recht tot...
Ca. 300m östlich vom Konsum zweigt eine Radroute (alte Bahntrasse) ab. Nördlich vom Dorf Pivarootsi, ca. 300m von der Straße gen Küste, gibt es eine alte Windmühle, wo man in Holzhäusern nächtigen kann (etwas skuriles Gesamtambiente und Inhaber...).


Eine umfangreiche Kartenauswahl (Papier) bietet mapfox und die Geobuchhandlung Kiel.
Digital kann ich die Openfietsmap Europa (plus die Software GarminBaseCamp - beides kostenlos!) empfehlen.

So, mehr bei Interesse morgen...

Super, danke!!
Ich will am 9.8. starten, hatte eigentlich vor, mit dem Rad von hier aus an die Ostsee zu fahren, wo ich auch noch etwas recherchieren muss und dann auf eine Fähre zu gehen, entweder nach Helsinki, Tallinn oder Ventspils. Es kommt ein bisschen darauf an, wann ich mich in Helsinki verabreden kann. Zeit habe ich bis allerspätestens 28.8., das ist der Tag, an dem ich wieder in Frankfurt sein müsste ...

Die Inseln habe ich mir virtuell angesehen, ebenso Haapsalu, und ich finde, das klingt ganz ausgezeichnet und für mich auch machbar. Vermutlich werde ich nach diesen Informationen doch in D eine längere Strecke mit dem Zug fahren und mich nur zwei Tage hier "einradeln". Es ist seit längerem wieder mal meine erste Tour alleine - früher hab ich das öfter gemacht - und deshalb bin ich noch ein bisschen ängstlich. Das betrifft auch das Zelten ...

Vielen Dank auch für die Zugverbindungs- und Kartentipps! Als Landkartenfetischistin werde ich mich gleich mal im Kieler Shop umsehen und mit zunehmender Planung kann ich dann sicher auch konkretere Fragen stellen. Ich kann auch Schotterpisten fahren, denke ich (Schwalbe Marathon plus und keine so schmalen Reifen).

Und ich sehe mich weiter nach euren Estland-Reiseberichten um ...
Herzliche Grüße
Claudia

Hallo in die Runde,

jetzt sehe ich etwas klarer! Frage: Kann mir jemand etwas über den R1 von Tallinn über Paldiski - Nova - Linnamäe - Haapsalu (und weiter über die Inseln ) sagen? zb Wie lang braucht man auf diesem Weg an der Küste entlang bis Haapsalu?

Danke und herzliche Grüße
Claudia

Hallo Claudia!
Wir haben im letzten Jahr 3 Etappen für diese Strecke gebraucht. Es sind ca. 250km.
Paldiski solltest dir unbedingt mal anschauen! Wer noch nie im Osten Europas war, der sollte sich solche Städte mal anschauen. Sehenswert ist jedenfalls die neue russisch orthodoxe Kirche dort. Auch wenn es knapp 10km Umweg ab der Kreuzung sind.
Paldiski hat auch noch einenweiteren historischen Hintergrund. Google mal von wegen Hinterlassenschaften der Sowjetarmee.

Die Strecke ist aber nicht der R1 bzw. die Europa Radroute!

Interessant ist noch die alte Kirche und der alte Friedhof nebenan in Madise.

Schönen Gruß aus Klaipeda

Hallo Markus,
ich grüße euch herzlich und hoffe, ihr habt eine tolle Zeit!!! Und danke, das hilft weiter. Es ist nicht der europäische R1, auf der estländischen Karte wird der Weg als "R1" bezeichnet und ich glaube als Europaradweg 10.
Liebe Grüße
Claudia