Guten Tag liebe Radler,
ich möchte ab Mitte Juli von Kassel nach München radeln, Zeit ca. 2 Wochen, Übernachtung in Gasthäusern oder Jugendherbergen.
Ich hatte an folgende Radwege gedacht: Werra-Radweg, Rodach-Itzgrund-Radweg. Ab Nürnberg gibt es so viele Möglichkeiten, dass ich Eure Hilfe benötige, auch zu den angedachten Radwegen.
Für weitere Tipps bin ich sehr dankbar.
Vielen Dank schon mal für Eure Beiträge.

Was ist denn Dein gewünschtes Streckenprofil oder hast Du Punkte, die Du besichtigen willst? Ab Nürnberg wird meist der RMD-Kanalweg bis Beilngries ausgeworfen. Der ist eigentlich nur eine Tagesfahrt.
Durch die Hallertau: Beilngries, Denkendorf, Vohburg a.d.D., Mainburg, Freising, FJS-Flughafen, Garching, München.
Oder: Beilngries entlang Altmühl, Kehlheim a.d.D., Abensberg, Neufahrn, Landshut und dann die Isar nach München.
Oder Flüsse: Beilgries entlang Altmühl, Kelheim a.d.D., Donau nach Westen bis Donauwörth, dann Lech runter und auf Höhe München quer rüber nach Osten.
Oder wie MTB: Luftlinie ziehen und daran sich entlang hangeln.
Oder .......
Beim ADFC gibt es ein schönes Tool im Tourenportal zur Planung solcher längeren Strecke auf Basis von vielen, vielen Radwegstücken, die zu kompletten Tracks individuell zusammengebaut werden können. Track als gpx + Streckenbeschreibung + Bett&Bike-Unterkunftsliste dazu auswerfen lassen, kostet dann nur kleines Geld.
Sonst natürlich gpsies, aber wird längere Sucherei und Zusammenbasteln bei der großen Menge an Möglichkeiten.

Gib mal bescheid wenn du startest, die ersten 2-3 Tage würde ich mitfahren.

Ich würde ab Nürnberg nicht den RMD sondern den alten König-Ludwig-Donau-Main-Kanal über Neumarkt bis Beilngries wählen. Der ist zwar nicht mehr ganz vollständig erhalten, dafür landschaftlich deutlich interessanter.

Klaus

Ich habe vor einigen Jahren mal für einen Freund eine Route Göttingen - München mit dem provisorischen Radroutenplaner des Wiki gebastelt, das Ergebnis (mit Track) findest Du hier: Göttingen - München, ich selbst bin diese Strecke 2009 oder 2010 genau so bis Erlangen gefahren, den Rest habe ich mit Hilfe von Jürgen/jmages konstruiert. Von Nürnberg runter nach Beilngries würde ich lieber am alten Ludwigskanal fahren, Jürgen hat fürs Wiki extra eine Ministrecke entworfen, die Dich in Nürnberg vom Main-Donau-Kanal zum Ludwigskanal bringt: Die allerkürzeste Strecke im Wiki!. Dann also weiter am Ludwigskanal, im Wiki als Teil des Fünf-Flüsse-Radweg dokumentiert, eine wunderschöne Strecke! Von Beingries bzw. Dietfurt an der Altmühl bis Kipfenberg, dann hast Du wieder den Anschluss an die Gesamtroute wie oben verlinkt.

Statt von Göttingen von Kassel aus zur Werra zu kommen, sollte sicher das kleinste Problem sein, aber auch da hilft Dir das Wiki weiter - ein Überblick über das gesamte Streckennetz im Wiki findest Du hier.

Grüße,
Tine

Von Kassel zur Werra ist auch nicht soo schwierig: Am einfachsten der Fulda bis Hannoversch Münden folgen, den Weserstein besuchen und dann die Werra aufwärts fahren.

Klaus

... wie ich schrieb, das kleinste Problem. Ob man allerdings unbedingt den Weserstein besuchen muss, sei dahingestellt...

Da gebe ich dir Recht - der steht aber am Zusammenfluss von Fulda und Werra. Allerdings eher am Ende einer (nicht soo langen) Sackgasse

Eine Route über den Meißner wird auf alle Fälle deutlich bergiger.

Der Tipp, statt des neuen RMD-Kanal den alten LDM-Kanal zu nehmen (komplett andere Route) bis Beilngries ist gut. Beide gehen quasi an meiner Haustüre vorbei. Die A73 ab Bamberg ist der überbaute LDM, ab "Zwischen-Ende" der A73 im Stadtgebiet Nürnberg ist er als Industriedenkmal nach Osten weiterlaufend.
Aber es bleibt natürlich ein Kanalweg. Der RMD ist ein neuer, breiter Industriekanal in ausgeräumter Landschaft, der LDM mehr ein Flußradweg mit viel Wald. In Dietfurth/Beilngries stoßen beide Kanäle wieder zusammen. Dann später bilden die Ex-Altmühl, der RMD und der LMD ein Kanal-Gewässer bis zur Donau.

Zwei Wochen sind reichlich Zeit für diese Strecke, vermutlich schaffst du das in der Hälfte. Deshalb: Wieviel fährst du so pro Tag und muss es der direkte Weg sein? Alternativ zu deiner Strecke könntest du auch die Fulda hoch, dann rüber zum Main und bis zur Donau die in letzter Zeit hier im Forum öfters angesprochene Route entlang von Tauber und Altmühl fahren. "Man" trifft sich dann bei Beilngries.
Gruß
Uli

100 Punkte. Genau so.

Ja, deshalb ist es wichtig, dass der TE etwas mehr Infos gibt. I.d.T. läuft man den den Weg in einer Woche zu Fuß.

Es gibt Leute die reißen nicht nur Kilometer runter sondern wollen von Land und Leute was sehen. Er macht es vielleicht so und braucht dafür mehr Zeit.

... naja, deshalb genau soll sich der TE ja äußern. Es gibt auch den Weg durch das Fränkische Seenland, das Spalter Hopfengebiet oder gleich den ganzen Altmühlweg ab Quelle oder ein Teil des Limes mit einigen interessanten Punkten etc. etc. Aber dafür braucht's mehr Input.

Servus!

Von Kassel bis Coburg bin ich einst so gefahren wie du es schon grob geplant hast, also entlang der Fulda bis Hann. Münden, dort dann der Werra bis Hildburghausen folgen, ab dort auf dem Rodach-Itzgrund-Radweg nach Coburg queren. Kann ich empfehlen.

Nach Coburg bin ich dann gleich weiter zum Mainradweg / Lichtenfels gequert, dort gibts mit Kloster Banz und der Kirche Vierzehnheiligen noch zwei schöne Sehenswürdigkeiten vor Bamberg. Wenn du Bamberg noch nicht kennst unbedingt auf deiner Route einplanen, für mich eine der schönsten Städte Deutschlands!
Nach Bamberg ists am einfachsten über den Main-Donau-Kanal bis Nürnberg zu kommen, alternativ kannst du auch in die Fränkische Schweiz abbiegen, für mich eine der schönsten Landschaften Deutschlands.

Irgiendwie dann versuchen auf den alten Ludwig-Main-Donau Kanal zu kommen, dieser führt im gegensatz zum Main Donau Kanal äußerst romantisch durch die Gegend.
Bei Berching würdist du zwar wieder an den Main Donau Kanal gelangen, der hier aber schon deutlich schöner, da von Hügeln umgeben ist. Ab Beilngrieß empfehle ich der Altmühl bis Kehlheim zu folgen, ab dort mit dem Schiff durch den Donaudurchbruch bis Kloster Weltenburg.

Nach Weltenburg grob Richtung Abensberg (dort unbedingt die Kuchlbauerbrauerei besichtigen) und Mainburg halten (gibt dort auch den Abens-Radweg), ab Freising der Isar bis München folgen.

Die von mir beschriebene Strecke hat ganz grob +/- 600 km, zwei Wochen dafür einzuplanen halte auch ich für ein sehr gemütliches vorankommen.

Danke für Dein Angebot. Ich habe vor am 14.7. zu starten, und zwar ab Bad Soden-Allendorf, weil ich dorthin am besten mit dem Zug fahren kann, um dann den Werraradweg bis -glaube ich - fast Coburg zu radeln. Schöne Grüsse

Hallo Berti,
danke für Deinen Beitrag. Ich liebe Kirchen und werde Deine Vorschläge ausprobieren. Bis Bamberg habe ich auch genau Deine Tour im Auge. Auch das Ende nach Freising hin habe ich den Abens-Radweg schon gefunden. Für den Zwischenraum werde ich mich an die Landkarte setzen, um Deine Streckenvorschläge nach zu vollziehen. Ich melde mich, wenn ichs geschafft habe.
Schöne Grüsse aus dem Norden (bin heute gerade beim Radfahren in ein Gewitter-Hagelschauer geraten. Huh, schrecklich)

Herzlichen Dank für Eure Anregungen. Ich werde Eure Ideen mit meinen verknüpfen, soweit möglich.Da ich Radler (und Bergwanderer) und Kulturmensch bin, habe ich noch eine Frage:
Liegen an der Strecke Sehenswürdigkeiten ( insbes. alte Kirchen und Klöster), die ohne größeren Umweg zu erreichen sind ?
Euch ein schönes, regenfreies Wochenende.

Es ist nicht alles auf einem Weg unterzubringen, Du mußt daher die Karte einsetzen und auswählen.
Bamberg, Forchheim ("Kaiserpfalz" aus dem 14.Jh), Fürth, Nürnberg, Ingolstadt und seine Geschichte und Kirchenbauten. In Zirndorf bei Nürnberg gab es 1632 das größte Heerlager der Geschichte von Wallenstein (kath.) gegen Gustav-Adolf (prot.), dessen Spuren heute noch zu sehen sind und das politisch erhebliche Folgen hatte. Seine "Pappenheimer" kommen aus Pappenheim an der Altmühl.
Bei der Fahrt nach Süden überschreitet man die Grenze (Limes) von den Barbaren in das römischen Reich auf der Linie Gunzenhausen - Weissenburg - Kipfenberg. Dort gibt es viele unrestaurierte Reste des Limes. Die sind nach 2000 Jahren noch in der Landschaft als klare, gerade Striche, Hecken, Böschungen, Wege, Steinwälle, ... zu sehen, in Karten häufig als die alten Flurnamen "Teufelsmauer" zu finden, weil die Leute nach Abzug der Römer vergessen hatten, was das mal war. Dazu gibt es aber auch viele, restaurierte Einzelobjekten (Castelle, Wachstürme, Limesabschnitte, Villen, Bäder, ...).
Interessant weiterhin in der Gegend: Eichstätt, Solnhofen (Plattenkalk mit dem Archeopterix), ....
In Ingolstadt kann man ja zum Ausgleich auch mal AUDI besuchen.
Dann geht es bereits über die Donau.