Hallo,
im Sommer soll es der Elberadweg sein. Anreise von München mit dem "Alex-Spezial" nach Prag. Mein Mitfahrer möchte von Prag direkt Richtung Dresden, weil er meint, den Elbanfang in Tschechien könne man sich schenken.
Ich tendiere dazu, wenn schon Elbe-Radweg, dann aber von der Quelle bis zur Mündung.
Nun meine Frage: Lohnt sich die weitere Zugfahrt bis Spindlermühle und das Stück tschechische Elbe für Augen und Gaumen?
Danke für Eure Meinungen und Erfahrungen.

Hallo BB,
ich bin letztes Jahr den Elberadweg gefahren, und ich fand seinen oberen Teil, also vor Prag, durchaus als sehenswert. Eher noch mehr, als den Teil ab Prag bis Elbsandsteingebirge. Es gibt eine Menge ganz schöner Städte dort mit sehr stilvollen Innenstädten. Man fährt auch oft direkt am Fluss entlang, z.T auf sehr gut angelegten und ausgebauten, z.T. aber auch auf einfachen 'Trampelpfaden'. Das hat für mich aber den Reiz des Fahrens höchstens noch erhöht. Bei schlechtem Wetter, Nässe, könnten solche Teilstrecken aber Probleme bringen. Da schien mir der Bikeline 'Tschechien' nicht ganz ehrlich zu sein: wo er nur 'nicht asphaltiert' angibt, war die Strecke, wie beschrieben, nur knapp befahrbar. Aber das betrifft nur einen doch relativ kleinen Teil der Strecke. Oft war der Weg perfekt asphaltiert, so dass dort sehr viele Inlineskater unterwegs waren.
Das Essen in den Restaurants war bei niedrigen Preisen eigentlich immer zufriedenstellend.

Aber: am Besten selber gucken. Grüße Horst-H.

http://www.europa-radtour.de/rad10-tag08-3.jpg
http://kawi.cz/patrani/lomy/adrspach-1.jpg
http://www.reisen-tschechien.de/data/ubytovani/221-20870/hotel-pivovarska-basta-20870.jpg

Fremdes Bild in Link umgewandelt. Zur Erläuterung siehe hier.

....nich böse gemeint, aber muss jeder selbst wissen. Ich versteh nicht, wie man Tschechien mit "langweilig" und "kulinarisch minderwertig" in Zusammenhang bringen kann. Dann sollte man Tschechien gleich ganz weglassen und gar nicht mehr ins Ausland Fahren.

Und gerade der Teil Spindleruv Mlyn nach Prag ist allein eine Tour wert.

Das ist doch keine lange Strecke mit dem Zug, möglicherweise ist sie nur etwas umständlich. Bis Spindlermühle kommst Du mit dem Zug aber nicht. Entweder Vrchlabi, der Name enthält die Elbe schon, auf deutsch ziemlich eins zu eins Hohenelbe, oder Ilemnice. Beides sind Stichstrecken, abzweigend in Kuncice oder Martinice. Die Elbquelle hat nur einen unangenehmen Nachteil: Auf den ersten Kilometern am Elbfall vorbei kannst Du dem Flusslauf nicht mit dem Fahrrad folgen. Das Riesengebirge ist schon lange Nationalpark und die Mitarbeiter finden Fahrradfahrer auf den Bergpfaden nicht so richtig lustig. Ob sie sich mit Fahrrädern auf der Hochfläche zwischen Buswendeschleife, Elbfallbaude und Elbquelle inzwischen anfreunden konnten, kann ich nicht sagen. Noch in den Achtzigern konnten sie es überhaupt nicht, obwohl das Gelände dort einigermaßen einfach ist. Um vom Quellgebiet nach Spindlermühle zu kommen, muss man mit dem Fahrrad einen ziemlichen Bogen mit sehr viel Höhenverlust machen. Bei gutem Wetter wäre es vielleicht am sinnvollsten, von Spindlermühle aus zur Elbquelle und zurück zu wandern. Das sollte eine schöne Tagestour ergeben, vielleicht hoch über die Bären- und Marttinsbaude und zurück am Elbfall vorbei oder umgekehrt. Denk aber daran, dass das Klima im Riesengebirge so etwa dem der Alpen tausend Meter höher entspricht. Bei aufliegenden Wolken wirst Du nur nass, ohne was zu sehen. Der Rübezahl ist immermal missgestimmt und echte Wanderschuhe sind empfehlenswert. Es dürfen gerne Bergstiefel sein.

Die tschechische Küche lohnt kulinarisch definitiv. In erster Linie ist sie extrem günstig, aber in meinen Augen auch sehr lecker. Allerdings ist es von Vorteil, wenn man Bier und deftiges Essen dem Rotwein und leichten mediteranen Salatvariationen vorzieht.

Falk hat das schon richtig gesagt - die Elbquelle ist eher nix fürs Rad und liegt im Hochgebirge. Mit dem MTB mag das vielleicht gehen (obs erlaubt ist, weiß ich nicht), fürs Reiserad ist das definitiv nix.

Das Riesengebirge und generell die Gegend um den Oberlauf der Elbe finde ich sehr spannend und abwechslungsreich. Ob die Meanderstrecke zwischen Prag und Hradec-Králové so toll ist? Wir sind da seinerzeit auf recht angenehm unbefahrenen Landstraßen auf direkterem diagonalen Weg (auf Empfehlung eines Einheimischen) gefahren. Wenn du Bedarf hast, kann ich dir den Track schicken.

Redest du vom Elbradweg? Vor Prag? Prag liegt nicht an der Elbe...

Erkläre mal bitte genauer, wovon du redest. Ich möchte nämlich in 2 Wochen auch in die Gegend.

Gruß
Thoralf

Minderwertig ganz sicherlich nicht. Aber schon weniger abwechslungsreich als anderswo. Wer kein Gulasch mit Kraut und Knödeln mag, wird generell mit der tschechischen Küche nicht so richtig glücklich werden.

Das soll keine Abwertung sein. Ich mag die tschechische Küche und fahre sehr gern dort hin. Aber als Vegetarier oder gar Veganer wird es vermutlich außerhalb der Großstädte auf Selbstverpflegung hinauslaufen. Oder man stopft sich permanent mit Palatschinken voll.

Gruß
Thoralf

Als Veganer?

Wenn ihr sowieso nach Prag anreist, könnt ihr ab Prag auch den Moldau-Radweg bis zur Elbe bei Melnik nehmen. Er ist mittlerweile gut ausgebaut (mit einer Ausnahme, wo ihr einen Umweg über die Höhen nehmen müsst), ausgezeichnet markiert und landschaftlich ansprechend.

Mir hat die Küche stets geschmeckt. Klar, und preiswert ist sie auch.

@toxxi,
dass Prag nicht an der Elbe liegt ist uns schon klar. Aber die Anreise aus MUC endet nun erstmal da und zur Elbe ist ja nicht weit. Zudem muss ich auch Prag mal gesehen haben und zur Quelle geht es von da auch mit dem Zug easy weiter.
So wie die Planung jetzt ist, wird ich wohl ein paar Tage früher los fahren und ab der Quelle beginnen. Meinen Mitfahrer kann dann einfach später von zu Hause los und wir treffen uns vor Dresden. Dann hat jeder das was er will.

Ich würde es anders herum machen. Mit dem Rad von Prag zur Elbequelle aufwärts fahren und dann von Harrachov mit dem Zug nach Ceská Lípa oder Ustí und dann mit dem Fahrrad die Elbe wieder abwärts. Damit spart man sich den weniger spannenden Abschnitt zwischen Melnik und der Grenze.

Naja, dafür lässt man allerdings auch einige historisch sehr interessante Orte aus. Litomerice, Usti und Decin lohnen als Städte schon. Vor allem halte ich aber einen Besuch in der Festungs- und Ghettostadt Terezin, sowie dem danebenliegenden Konzentrationslager für allgemeinbildungsmäßig angezeigt. Um den örtlichen Campingplatz darf man hingegen einen großen Bogen machen - der lohnt den Besuch nicht nur aus hygienischen Gründen nicht.

Ist auch meine Meinung, auch Melnik und Podebrady sind ganz hüsche Städte. Was man evetuell auslassen könnte, wäre m.E. Kolin. Von Libice (ein paar km östlich von Podebrady) aus über das Cidina-Tal nach Hradec Kralove spart man einige Kilometer, und lässt aber auch Pardubice aus. Ob Pardubice eine Reise wert ist, werde ich vielleicht im Sommer ausprobieren.
Wenn der Elbbogen über Kolín und Pardubice jedoch mitgenommen wird, lohnt sich ein Abstecher nach Kutná Horá.

Mein Frage ging auch nicht an dich, sondern an Bikehaha. Er fand den "Elberadweg im oberen Teil vor Prag" interessant. Und ich wüsste jetzt gern, was er damit meint.

Den Elberadweg im oberen Teil vor Mělník?

oder

Den Moldauradweg im oberen Teil vor Prag?

Da ich in diesem Jahr noch im Raum zwischen Dvůr Králové und Hradec Králové unterwegs sein will, würde mich interessieren, was genau gemeint ist.

Gruß
Thoralf

Vor allen Dingen lässt man die böhmischen Weinstraße aus! Weißwein können sie dort sehr ordentlich, Rotwein braucht man eher nicht versuchen.

Gruß
Thoralf

Hi,

ich bin das Stück vor 2 Jahren ab Vrchlabi gefahren. Ob es sich lohnt kann ich dir nicht beantworten. Der Weg ist allgemein schlechter und es geht auch mal über mittelstark befahrene Straßen. Gaststätten gibt es in Tschechien viele, auch in kleinen Orten. Das Bier schmeckt und mit etwas Glück gibt's böhmische Küche, wie von Oma.
Aber wenn du schon so fragst würde ich dir den kompletten Elberadweg empfehlen.

Dazu noch mal eine hydrologische Anmerkung:

Der Hauptstrom ist eigentlich die Moldau, und nicht die Elbe. In Mělník mündet zwar dem Namen nach die Moldau in die Elbe, aber die Moldau führt deutlich mehr Wasser als die Elbe, ist länger und hat das größere Einzuggebiet. D.h. eigentlich ist es umgekehrt, es mündet die Elbe in die Moldau.

Hier ist das schön grafisch dargestellt: *klick* (Vltava = Moldau)

Das der Fluss nach dem Zusammenfluss den Namen Elbe trägt und nicht Moldau, ist rein historisch bedingt. Die Gründe dafür verlieren sich in grauer Vorzeit.

Lange Rede kurzer Sinn:

Starte doch einfach im Böhmerwald und fahre entlang der Moldau über Prag nach Mělník und dann die Elbe weiter. Das ist quasi der eigentliche Elberadweg.

Gruß
Thoralf

Wir wollen den Elbradweg im August fahren und haben 8 Tage. Start flexibel, da Auto mit Anhänger. Müssen dann halt wieder mit der Bahn dahin zurück. Welches Stück würdet Ihr uns empfehlen? Ganz klassisch in HH anfangen und dann bis Dresden?
Danke für Tipps,
Holger

Ich verstehe nur Bahnhof. Wieso flexibler Start, wenn ihr wieder umständlich zum Stinkerstellplatz zurück müsst? Und was ist an Hamburg-Dresden klassisch?

Der schönste Abschnitt ist meines Erachtens südlich von Dresden. Eine Gute Option für euch (wenn der angegebene Wohnort stimmt) wäre z.B. mit dem Nachtzug bis Prag, dann Moldau und Elberadweg eben so weit nach Norden wie ihr kommt. Wir sind den Elberadweg mal in fünf Tagen von Dresden bis Hamburg durchgebolzt - da bleibt aber kaum Zeit etwas anzusehen. Dresden-Prag sollte man zwei Tage rechnen (in einem ist es absoluter Stress, drei sind auch möglich). Wie auch immer, je nachdem wie weit ihr kommt von da dann eben mit dem Zug zurück. Südlich von Hamburg ist meines Erachtens der langweiligste Abschnitt. Eher würde ich villeicht überlegen in Tschechien noch zur etwas mehr zu radeln, z.B. wirklich von der Quelle (bzw. ab da wo es eben geht) weg.

Nach Dornburg (Youtube) soll die Tschechische Seite grauenhaft zu fahren sein. Da gings teilweise kreuz und quer.....

Acht Tage scheinen mir angemessen für Hamburg-Dresden. Das ist genau der Zeitrahmen, den wir letztes Jahr gebraucht haben, inklusive An- und Abreise per Bahn (von Hildesheim), gemütlich und mit viel Zeit für Besichtigungen unterwegs. In acht Tagen ginge auch Passau-Prag-Dresden mit zwei Ruhetagen in Prag für Besichtigungen, ist aber hügeliger. Warum Ihr mit dem Auto anreisen wollt, wenn Ihr sowieso eine längere Bahnreise habt, erschließt sich mir nicht ganz.

Viele Grüße,
Stefan

Danke für Eure Antworten und Tipps. Problem ist halt, dass wir mit dem Zug von Köln aus nicht nach Dresden, HH, oder Prag kommen, weil alle Plätze für Räder belegt sind. Daher müssen wir mit dem Auto und Hänger anreisen..
BG,
Holger

Vielleicht hilft euch die Antwort noch... Mit dem Flixbus kommt ihr mitsamt Rädern nach Prag. Weiß natürlich nicht, welches Datum ihr nun angepeilt habt. Ich fahre Anfang August von Essen rüber nach Prag, abends los, morgens da. Köln (ich korrigiere auf Leverkusen) wird wohl auch angeboten. Die Buchung für den Rückweg von HH nach E war auch kein Problem im IC.