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#1191176 - 02/15/16 12:45 PM
Radreise Balkan April Mai
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Hey Leute!
Ich (m, 30)komme aus dem Raum Freiburg und habe vor Ende April, Anfang Mai eine Radreise Richtung Balkan zu unternehmen. Vom Typ her bin ich absolut unkompliziert ;-). Offen für neues, tolerant und nicht anspruchsvoll. Angedacht habe ich dabei eine Reise über die Schweiz, Italien, Slowenien bis nach Kroatien. Von dort aus entscheidet sich dann je nach Motivation, ob die Reise bis nach Griechenland und über Bulgarien und Rumänien zurück nach Deutschland fortgesetzt wird. 100km am Tag sollten drin sein, wobei ich auch nicht abgeneigt bin für besondere Orte mehr Zeit zu "investieren".
Wer hat Lust spontan mitzukommen? :-)
Meint ihr Wildcampen ist zu gefährlich(aufgrund von Bären/Wölfe -in Rumänien-)?
Habt ihr sonstige Tipps?
Chris
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Edited by Chris85 (02/15/16 12:55 PM) |
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#1191209 - 02/15/16 02:35 PM
Re: Radreise Balkan April Mai
[Re: Chris85]
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Underway in Austria
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hallo! zu beachten: kroatien etc. richtung süd ist bergland. eine pass straße nach der anderen! bereits im südlichen teil von kroatien (ab split, südlicher velebit, zwischen karlovac und plitvice, gegend otocac usw usw) - sicher aber in bosnien - ist wild campieren an vielen plätzen lebensgefährlich - da liegen noch jede menge minen die meisten plätze sind mit großen warntafeln gekennzeichnet - würde mich aber trotzdem vor der abfahrt via aktueller minenkarten schlau machen in rumänien sind weder wölfe noch bären ein problem (also: die chance, denen zu begegnen, liegt bei fast null) hingegen ist mit großen, verwilderten hunden zu rechnen, die tlw. auch in rudeln unterwegs sind. selbst biker (motor) haben respekt bis angst slowenien hat ein dichtes radwegenetz - allerdings schlecht markiert in kroatien ist man als radfahrer "das letzte" in ungarn gibts teilweise super radwege autofrei - tlw. leider für rad gesperrte straßen, was zu riesigen umwegen zwingt schweiz: achtung: auf den meisten pässen hängt man auf der hauptstraße - keine nebenstraßen! allerdings sind die autofahrer EHER rücksichtsvoll italien nord (alpensüdrand) quer durch: mit guter karte findet man einige kleine nebenstraßen - allerdings kommt man dann nur langsam voran - aber: italiener rechnen eher mit radfahrern und halten abstand inneralpine längstäler (etwa: valtellina vom como see nach aprica) zwingen einen leider auch auf die strada statale tipps: ganz nett ist die querung via oberitalienische seen. im flachen hinterland der adriaküste von venedig bis triest ist es weniger "langweilig" als man glaubt - einige kanäle, schöne nebenstraßen mit alten alleebäumen - direkt an der küste zwischen jesolo und grado viele neu gebaute radwege! - in slowenien ist die strecke quer durch istrien (triest . buzet - ucka pass zwar alpin, aber sehr schön (zuletzt der blick auf rijeka - kurz abstecher auf ucka gipfel) aber auch die "inselspringer" variante - triest - buzet - pasin - plomin überfuhr auf cres - kurz über die insel (bergstraße) - überfuhr nach krk - weiter nach rab - kurz via festland zur überfuhr nach pag - südseitig brücke ans festland - dann abstecher zu den krka wasserfällen - ist sehr reizvoll usw usw... viel spaß dabei a
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#1191222 - 02/15/16 03:57 PM
Re: Radreise Balkan April Mai
[Re: reno]
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kroatien etc. richtung süd ist bergland. eine pass straße nach der anderen! Das ist jetzt etwas sehr pauschal. In Kroatien gibt es langestreckte Hinterlandrouten ohne große Steigungen bzw. klassische Passstrecken. Deine Darstellung Plitvice - Gracac in einem deiner Berichte ist da etwas übertrieben. Es ist Hügelland, aber nicht gravierend. Die harten Pässe sind im Küstengebirge bzw. in einigen gefurchten Täler dahinter, wenn man sie quert (Zrmanja, bei Plitivce). Graca - Gospic ist nohcmal deutlich einfacher. Gracac - Knin kenne ich nur ein kleines Stück bei Knin, aber es war mir da zu langweilig, das ist auch keine echte Passstraße. Über Obrovac - Ervenik - Knin ist jenseits der Küstenauffahrt teils Piste und mit ein paar Steigungen, aber eher untere Mittelgebirgsklasse, teils aber auch sehr flach (Hochebene). Von Knin über Cetina-Quelle und Cetina runter ist es ein langstrecktes Tal ohne große Hebungen. Auch hier erst deutlichere Anstiege durch Querrouten. Harmlos sind auch Routen wie Imotski - Pocitelj oder Zagvozd - Metkovic. Da ist die Küstenstrecke insgesamt bergiger als die Inlandstrecken in Kroatien. Im weiter südlichen Herzegowina wird dann die Topographie etwas verzwickter, nicht ohne dass sich leichtere Routen finden lassen. bereits im südlichen teil von kroatien (ab split, südlicher velebit, zwischen karlovac und plitvice, gegend otocac usw usw) - sicher aber in bosnien - ist wild campieren an vielen plätzen lebensgefährlich - da liegen noch jede menge minen die meisten plätze sind mit großen warntafeln gekennzeichnet - würde mich aber trotzdem vor der abfahrt via aktueller minenkarten schlau machen Nein, Minenkarten brauchst du nicht, wenn du dich an ein paar Grundsätze hälst. Dann kann man auch Wildcampen. Ich kann aber empfehlen, da und dort auch mal eine Unterkunft zu nehmen - es schadet nicht, auch um den Kontakt mit der Bevölkerung zu pflegen. slowenien hat ein dichtes radwegenetz - allerdings schlecht markiert Rad wege sind sehr gut gekennzeichnet, soweit vorhanden (bisher wenige). Für Rad routen gilt das vielleicht weniger, sie verlaufen auf wenig befahrenen Straßen. Es gibt aber sehr gutes Kartenmaterial. in kroatien ist man als radfahrer "das letzte" Das ist ein bisschen ein Klischee vom Wilden Balkan. Auf den Hauptachsen ist man in ganz Europa das "letzte", wenn man auf dem Sattel sitzt. Auf Nebenrouten ist auch der Kroate wesentlich gelassener als der Deutsche oder der Österreicher. Ich habe sogar einen besoffenen Autofahrer kennengelernt, der war alles andere ein Rowdie. Natürlich ist der Kroate weniger Radfahrer, aber das hilft dir in Deutschland ja auch wenig (Deutschland = viele Radfahrer = agressive Autofahrergesellschaft).
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Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings! Matthias Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen | |
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#1191258 - 02/15/16 05:45 PM
Re: Radreise Balkan April Mai
[Re: Chris85]
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Hallo!
zu den Minen: Schau mit der Suchfunktion im Forum, da findest du einiges an Informationen. Wenn du dich vernünftig verhältst, sind Minen kein Risiko. Aber bitte nicht vergessen: So gut wie nur die großen militärisch wirksamen Minenfelder sind markiert. Es gibt aber viele, viele andere Gelegenheiten, Minen aus zu lösen. Viele kleine Minenansammlungen sind sogar den dort lebenden Einheimischen nur vage oder gar nicht bekannt. In minenträchtigen Gebieten würde ich mich definitiv nicht wild campenderweise in die Büsche schlagen, das kann böse enden. Definitiv ein No Go in solchen Gebieten ist alles, das sichtlich weder gemäht, umgeackert oder sonst wie genützt wurde. Da ist das Risiko auf Minen hoch. Du kannst aber gerade in minengefährdeten Gebieten Einheimische fragen, ob du hinter ihrem Hof übernachten kannst. Das geht auch ohne Sprachkenntnissen. Die meisten sind sehr freundlich und hilfsbereit, wie Radreisende berichten.
Bären und Wölfe: Auch hier: Schau mit der Suchfunktion. Die Chance auf ein Zusammentreffen steigt oder sinkt, je nachdem, wo du nächtigen willst. Beide leben ion den Bereichen der großen Wälder. Am Rand solcher Wälder ist es also möglich, einem Bären auf den Schlips zu treten. Die Viecher kommen Dörfern ziemlich nahe, wenn sie dort gute Dinge wittern. Ich habe einmal einen Bärenköttel nur ein paar hundert Meter hinter einem Dorf gesehen, das hätte ich nicht erwartet. Dieser Bär hatte offenbar einen Obstbaum abgeräumt. Das letzte persönliche Zusammentreffen mit einem Bären hatte ich vor knapp 2 Jahren. Das war aber in einer Ecke, wo du sicher nicht durch kommst. (Risnjak) Von Wölfen am Balkan, die aggressiv wurden, habe ich noch nie etwas gehört. Ich nehme an, die gehen dir aus dem Weg. Bären weichen Menschen aus, wo sie können (außer, du triffst irgendeinen Problembären, das Risiko darauf ist aber verschwindend gering), sie fürchten uns aber nicht. Bären können ein Problem bereiten, v.a. beim wild Campen. Das habe ich selbst erlebt. Wenn du aber nicht gerade im Bereich der großen Wälder wild campst, würde ich mir deswegen nicht graue Haare wachsen lassen. Die durchreisenden Bären auf der Suche nach einem neuen Revier sind, sehr, sehr dünn gesät.
lg! georg
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#1191280 - 02/15/16 06:32 PM
Re: Radreise Balkan April Mai
[Re: veloträumer]
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Posts: 14
Underway in Austria
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oh! das ist ja nun eine "sehr exakte" antwort ich wollte nur mitteilen, dass es in kroaten doch beachtlich viel rauf - runter geht. ab wann ein pass ein pass ist etc. sei dahingestellt. von gracac rauf richtung knin würd ich als pass bezeichnen jaja. via cetina gehts bergab.aber vorher muss man von knin rauf (jaja. 350 höhenmeter. allerdings: mit satteltaschen bei 35 grad ) ad minenkennzeichnung. wenn ich über einen alten feldweg hinten rum ins gelände fahr für einen wildcamp platz würd ich nicht garantieren, dass dort NIX liegt mir ging es nicht darum zu sagen: überall liegt was ich wollte nur hinweisen, DASS das dort ein problem ist. einmal grundsätzlich davon gehört zu haben, dass dort minen liegen und sich eine aktuelle karte anzuschauen, schadet sicher nicht slowenien: radrouten sind schlecht gekennzeichnet. es fehlt an wesentlichen kreuzungen die hinweistafeln. problem kroatien und autos: das problem sind die engen straßen. auf der strecke rijeka - krk hab ich geglaubt, ich überleb das nicht. da haben sie mich bei gegenverkehr überholt, tlw. zuletzt mit notbremsungen hinter mir - sowas hab ich noch nicht erlebt. ähnlich schlimm war es im bereich split (aber auch die strecke kiruna - gälivare war schlimm - straße zu schmal - camper im gegenverkehr - da bin ich dann tatsächlich einmal im straßengraben gelandet wegen ausweichen!) die frage ist ja nicht: soll man so eine fahrt lieber bleiben lassen - sondern: es hat vorteile, wenn man weiß, was einen erwartet a
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#1191301 - 02/15/16 07:25 PM
Re: Radreise Balkan April Mai
[Re: Chris85]
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Huhu Chris, ich war schon x-Mal in Bulgarien und Rumänien (bevorzugt im Bergland), aber Wölfe und Bären habe keine gesehen. Es gab nur Schilder (Bulgarien, Rhodopen, eine Region , die ich der wärmstens empfehlen möchte), zelten willst Du in der Nähe dieser schilder ohnehin nicht, da hats überwiegend Steilhänge Ansonsten: Eine unglaublich schöne Gegend, schau sie Dir an. Das Reisen, Radeln und zelten ist da denkbar unkompliziert (zumindest im Hinterland), wobei ich aufgrund der aktuellen Flüchtlingssituation eher ein wenig darauf achten würde, wo ich nächtige. In der von dir anvisierten Zeit könnte es in den Bergen noch recht kalt sein. Mein Urlaub ist im Juli und führt max nach Slowenien. Empfehlen kann ich auch einen abstecher nach Serbien, Mazedonien oder auch Albanien (in den Norden aber eher nicht alleine) und ein sehr unkompliziertes Urlaubsland: Montenegro. Minen hat es meines Wissens vor allem in bestimmten regionen Kroatiens (kenn ich mich aber nicht aus), Bosniens und des Kosovos. Im Kosovo fand ich den Verkehr auch sehr dicht. Viel Spaß Gruß Nat
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#1191515 - 02/16/16 11:16 AM
Re: Radreise Balkan April Mai
[Re: natash]
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Posts: 6
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Hey! Vielen Dank für die schnellen und teils kontroversen Ansichten. Jetzt kann ich mir ein besseres Bild von dem machen was mich erwartet und mich besser vorbereiten.
Chris
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#1196410 - 03/08/16 09:29 PM
Re: Radreise Balkan April Mai
[Re: Chris85]
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Posts: 53
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Hi Chris, ich bin 2011 von Köln bis Podgorica und u.a. auch durch Kroatien und Bosnien. Zu den Minen: Es gibt offizielle Minenkarten, sowohl für Kroatien als auch Bosnien ( https://www.hcr.hr/en/minSituac.asp). Merke: Gras hoch, verlassene Häuser, Straße besser nicht verlassen! Die Dinger liegen in Kroatien vor allem dort, wo früher die serbische Minderheit gewohnt hat... Ich will dir aber trotzdem keine Angst machen, das klingt jetzt alles schlimmer als es ist, nur Wildcampen oder sowas würde ich dort lassen.. Besuche auf jeden Fall die Tropfsteinhöhlen von Postojna (Slowenien) und die Plittwitzer Seen... Bei Fragen, schicke mir einfach ne PN! Viel Spaß Jan
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#1196538 - 03/09/16 11:54 AM
Re: Radreise Balkan April Mai
[Re: Chris85]
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Meint ihr Wildcampen ist zu gefährlich(aufgrund von Bären/Wölfe -in Rumänien-)? Wildcampen ist in Rumänien üblich, zumindest im Gebirge. Das machen viele Rumänen auch, ibs. an Flussläufen. Ich habe mich mit meinem Zelt dann meistens dort hin gestellt, wo schon andere standen. Dann ist die Chance geringer, dass ausgerechnet ich vom Bären gefressen werde. Ich bin immer begeistert und freundlich von den Zeltnachbarn empfangen worden. Manchmal werden auch kleine Wiesenstücke für wenig Geld zum Zelten angeboten (2€ in Gârda de Sus im Apuseni-Gebirge). Dann gibts i.d.R. auch eine einfache Dusche. Gruß Thoralf
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