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#1169403 - 11/05/15 01:16 PM Villach - Udine (Gemona) - welche Route?
Hulle
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Aufgrund von vermutlich superschönem Wetter am Wochenende bin ich eine Wochenendtour am Planen.
Ziel ist es ans Mittelmeer zu fahren und am Ende per Micotra (Udine - Villach) wieder zurück mit dem Zug.
Öfter bin ich schon den Pontebba Weg über die ehemalige Eisenbahntrasse gefahren. Jetzt such ich alternative Wegführungen für das Teilstück Villach - Gemona oder Villach - Udine.

Als Alternative bietet sich der Predil Pass ins Socca Tal an und dann weiter nach Bovec, soweit, so gut. Jetzt außerhalb der Saison sollte das Verkehrsaufkommen nicht so furchtbar groß sein. Aber wie von Bovec aus weiter, vorallem "schön" weiter. Schön heißt bei mir landschaftlich interessant und verkehrsarm, wenn möglich. Auf die Schnelle bietet mir Gugl die unten verlinkten Wege an, aber ist einer davon auch schön zu fahren?
Weg nach Gemona
Weg nach Udine

Weitere Vorschläge, um in die Zielregion zu kommen, sind auch willkommen.
Gruß, Florian
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#1169422 - 11/05/15 02:45 PM Re: Villach - Udine (Gemona) - welche Route? [Re: Hulle]
veloträumer
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Hallo Florian,
deine Route nach Gemona: Zur slowenischen Seite bewaldet, eher unauffällig (kenne aber nicht die komplette Strecke Zaga - Uccea). Ab Uccea bis Tanamea-Pass halblichter Wald (jetzt wohl entlaubt oder bunt), mäßig interessant. Nach Passhöhe grandiose Steinfelder an den Berghänghge, auch weiter unten bis Musi. Dürfte bei Sonne alles in grellem Felsweiß leuchten. Es folgt eine Kluse, kurze Schlucht, nicht gut einsehbar. Dann schöne Flussbegleitung nach Tarcetta, teils etwas schluchtig, grün-gelber Flussschimmer. Irgendwo Verkaufsstelle von gutem (Ziegen-)Käse/Joghurt (auch etwas Wein) der Alm Zora (die ist aber nicht dort). Auch einige Badestellen, teils abseits, mit Gumpen (okay, wird jetzt eher zu kalt sein). Fluss bei Zomaies schwer zugänglich, aber schöne Brückenblicke. Tarcenta hat einige tolle Weinvillen an den Hängen. Schön zum Eisessen etc. Fahrt am Bergrand nach Gemona reizvoll, Gemona selbst auch mit Stadtmauer recht hünsch, gut Essen bei "Frank & Jo'" in der Pflasterzzone.

Variante, anspruchsvoller: Bei Uccea über Carnizza-Pass ins Rèsia-Tal. Auf der Passhöhe zwei urige Lokalitäten (in Uccea gibt es eher nichts, auf dem Tanamea-Pass auch nicht, erst bei Musi wieder). Man kann jenseits des Passes eine Wasserfall erwandern. Auch ein Ausflug ins höhere Rèsia-Tal wäre lohnenswert. Nächste Bahnstation bei Resiutta wäre Carnia. Man könnte aber auch bei Moggio durchs Val d'Aupa nach Pontebba zurück ins Kanaltal. Der Pass ist einigermaßen anspruchsvoll, eher steinige, meist offene Südrampe (Fluss mit Steinen), viel Panorama auf der Nordostrampe. Auch sehr einsam.

Denkbar wäre auch: In Resiutta weiter nach Chiusaforte, dort durch das Raccolana-Tal zum Predil-See zurück. Könnte man noch andere Schleifen draus konstruieren. Raccolana-Tal ist ebenfalls ein sehr reizvolles Flusstal, etliche Badestellen, blau-grüne Flussfärbung. Gegen Ende Nevea-Pass anspruchsvoll, enge, tollkühne Kehren, Passhöhe weniger reizvoll. Predil-See grandios.

Deine Route nach Udine: Der Übergang von Kobarid ins Natisone-Tal ist geradezu flach, keine Anstrengung. Natisone-Tal mit vielen Flusssteinen, teils reizvoll, besonders aber die Lage von Cividale. Dort mit Spezialitäten versorgen, wenn auch teuer. Danach Ebene in Richtung Udine. Variante: Noch in Slowenien in Stara selo (Gourmetrestauranet, das beste in Slowenien, meistens allerdings braucht es Reservierung) nach Podbela abzweigen. Dazu muss man allerdings rauf, dann runter. Es geht dann nochmal rauf/runter/rauf/runter bis Breginj, sehr steile Rampen dabei, wenn auch begrenzte Höhenmeter. In Podbela steht eine Steinbogenbrücke (Napoleon most), wird gerne als Badeplatz benutzt. Nahebei Camping mit einfacher Restauration. Sonst ist die Gegend aber weitgehend ohne Gastbetriebe. Ab Breginj dann weiter anspruchsvoll nach Platischis, über Zora-Alm nach Taipana, dann durch das sehr reizvolle Carnappo-Tal nach Nimis, Minipass nach Tarcento oder Weinroute anspruchsvoller nach Tarcenta. Insgesamt sehr anspruchsvoll, weitere Varianten insbesonder auf der italienien Seite denkbar. Man könnte Podbela Breginj auch als Rundkurs ab Star Selo einschieben oder direkt ohne Podbbela über Breginj abkürzen. Ebenso kann man von Kobarid anspruchsvoll über Livek nach Italien, nach Cividale.

Alle Varianten mag ich nicht erläutern. Was geht noch? Das Val Dogna hat keine Durchfahrt ins Val Saisera (nach Valbruna), aber als MTBer ist die Verbindung durch Wald machbar. Ich kenne sie aber nicht, bin Val Dogna nur als Stichtal gefahren. Sensationale, aber sauschwierige Auffahrt. Grandioses Bergpanorama aber auch zur anderen Seite im Val Saisera. Könnte man auch mit Wanderung z.B. ab Parkplatz verbinden.

Vergiss nicht die Laghi di Fusine, wenn du noch nicht dort warst. Stichstraße, auf Schotter kommt man sauschwer noch zum Rifugio Zacchi. Himalaya-Feeling!. Die Seen dürften in der Herbstsonne auch eine besondere Augenweide sein.

Jenseits vom Predil-Pass: Mangart-Straße (Sackgasse) schon mal gefahren? Wenn nein, schwierige, aber sensationelle Bergstraße. Viel Fels, daher auch im Herbst noch reizvoll.

Das war jetzt aber schon ein halber Reisebericht - ich glaube, ich schreibe das ab. schmunzel
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
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#1169431 - 11/05/15 04:49 PM Re: Villach - Udine (Gemona) - welche Route? [Re: veloträumer]
Hulle
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Danke Matthias,
da hab ich ja jetzt eine Menge zu lesen und auf der Karte nachzuschauen. Sensationell Dein Gedächtnis und Erfahrungsschatz. schmunzel
Gruß, Florian
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#1169526 - 11/06/15 06:43 AM Re: Villach - Udine (Gemona) - welche Route? [Re: Hulle]
irg
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Hallo!

Mathias hat schon fast alles vorgeschlagen und beschrieben. Was ich noch ergänzen könnte: Die Sella Nevea ist ausgesprochen schön. Wenn du sie von Westen der, also von Chiusaforte angehst, kannst du sie zusammen mit dem Predil befahren.
Diese Variante ist halt nicht der nächste Weg, wenn auch ein lohnender!

lg!
georg
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#1169682 - 11/06/15 07:39 PM Re: Villach - Udine (Gemona) - welche Route? [Re: Hulle]
Hansflo
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Hallo Florian,

wenn dein Ziel das Mittelmeer ist, müsstest du ja nicht unbedingt Gemona oder Udine in deine Tourenplanung einbauen. Du könntest also ab Bovec dem Socatal weiter folgen und entweder bei Kobarid ins Natisonetal abbiegen und über Cividale weiter nach Süden vorstoßen oder dem Fluss gleich bis Görz/Gorizia folgen und von dort das Meer anpeilen.

Wie diese höhenmeterschonenden Strecken zu beradeln sind, können sicher Irg oder Matthias näher beantworten.

Für die Bahn-Rückfahrt bietet sich dann Triest oder Monfalcone an. Die Fahrrad-Tageskarte der FS ist übrigens auch für den Micotra ab Udine gültig oder du bleibst im Zug bis Tarvis sitzen und rollst dann nach Arnoldstein oder Villach hinunter.

Hans
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#1170384 - 11/09/15 12:46 PM Re: Villach - Udine (Gemona) - welche Route? [Re: Hulle]
Hulle
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Vielen Dank an euch alle für die Tips bravo .
Noch bin ich keine so ausgesprochene Bergziege, aber ich arbeite dran. Habe mir all die Streckentips mal digitalisiert und hab am Wochenende mit dem "leichteren" Stella Nevea angefangen.
Der Aufstieg von Tarvisio aus ist bis auf ein paar Rampen nicht so schwer, aber die Abfahrt dann Richtung Chiusaforte der Hammer, insbesondere im oberen Teil. Will mehr davon schmunzel und wenn das Wetter so ähmlich bleibt, dann geht da noch was dieses Jahr. Kleidungstechnisch wars allerdings heftig, zwischen -2 und 21°, laufend an- und ausgezogen, aber schön wars, auch wenn ich nicht wie geplant ans Meer gekommen bin. 2 Kollegen wollten auch noch nach Süden, aber nur den Ponebba Radweg. So hatte ich 2 mal das gleiche Ziel, aber auf verschiedenen Wegen erreicht.
Gruß, Florian
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#1170393 - 11/09/15 12:59 PM Re: Villach - Udine (Gemona) - welche Route? [Re: Hulle]
veloträumer
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In der Jahreszeit natürlich etwas schwierig. Fast alle genannten Täler (West-Ost-Richtung) habe im Winter wenig Sonneneinstrahlung, weil aus Süden durch Berge eher abgeschirmt sind. Mit größerem Sonneneinfall kann man jetzt eigentlich nur in Nord-Süd-Tälern mit breitem Talschnitt rechnen, etwa im Soca-Tal südlich Bovec, auch wohl Aúpa-Tal. Auch oben in den offenen Bergzonen wie am Mangart darf man noch mit viel Sonne rechnen. Hansflo's Anmerkung zum Süden ist daher nicht von der Hand zu weisen. Insbesondere die Weinregionen sind natürlich lange ins Jahr hinein sonnenbeschienen - dort gibt es aber allenfalls Hügel, keine solche rasanten Bergstraßen. Da bist du mit den Seitentälern vom Canal del Ferro gut beraten. So eine leichte Nummer wie Nevea-Pass ab Tarvisio wird jetzt aber schwer nochmal zu finden. zwinker
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
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