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#1154959 - 09/04/15 07:39 AM Erfahrungen mit Transfagarasan?
Hippiephia
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Underway in Georgia

Hallo,

ich und mein Partner fahren gerade entlang des den Eurovelo 6 Richtung Schwarzes Meer. Gestern waren wir dann mit ein paar Rumänen in einer Kneipe. Einer von ihnen fährt nächste Woche mit seinem Auto in die Nähe der Transfagarischen Hochstraße und hat uns angeboten uns dort rauszuschmeißen und alle in der Runde haben es uns sehr Nahe gelegt über die Hochstraße zu fahren.

Wir haben damit bereits auch schon geliebäugelt, allerdings war der höchste Punkt den wir bisher überquert haben bei etwa 600 Meter. Das ist nun schon eine andere Hausnummer. Hinzukommt, dass wir sehr gemütlich radeln. Etwa 70 KM am Tag, aber wenn es so heiß ist wie gerade und die Umgebung schön, belassen wir es auch locker mal bei 40/50 KM. Ich würde uns auch nicht als großartig trainiert einschätzen. Ich mein, wir haben nun auch schon 2300 KM aufn Buckel - so untrainiert können wir also auch nicht sein.

Hat jemand Erfahrungen und kann uns mal eine kleine Einschätzung geben?

Ich hab die Strecke mal bei Komoot angelegt. Da sieht man die Route die wir fahren würden, samt Höhenprofil:
Transfagarasan

Viele Grüße,
Sophia
Auf den Weg nach Asien
www.two-in-a-billion.de
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#1154964 - 09/04/15 08:33 AM Re: Erfahrungen mit Transfagarasan? [Re: Hippiephia]
extraherb
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Posts: 598
Hallo Sophia,

die Transfagarasch-Hochstraße gehört so zu den Klassikern in Rumänien, für viele ein "must be". Sicher landschaftlich ein Highlight. Bevor ihr euch aber entscheidet, dass zu machen, ein paar Radschläge:

- möglichst nicht am Wochenende fahren, da fährt im Sommer halb Rumänien dort hoch und es ist furchtbar voll.

- insbesondere der nördliche Teil ist nichts für Leute mit Höhenangst, da die Straße ein ganzes Stück oben an einer Felswand entlang führt, mit einer fast senkrechten Kante.

- es ist wohl Mode geworden, dass dort Rennen ausgetragen werden von Motorrad- und Autofahrern, eine Art Mutprobe, die sehr schnell zu Lasten Unbeteiligter gehen kann.

- vermutlich wollt ihr die Tour von Süden nach Norden fahren. Dann solltet ihr euch überlegen, wie es dort weitergehen soll. Die E68 ist für Radfahrer keine Option. Ihr könntet aber über kleinere Straßen (105, 104, 73A) nach Kronstadt fahren und dann entweder über die 10 oder eine Piste übers Gebirge zurück in Richtung Donau (da verweise ich mal wieder auf einen Reisebericht von mir).

- oder ihr macht eine richtig harte Gebirgsnummer und fahrt zunächst die "Transalpina" (67c) nach Norden, dann nach Hermannstadt und schließlich die "Transfagarasch" zurück nach Süden. Das würde ich machen, wenn ich die Zeit hätte.

- die Gegend ist touristisch erschlossen. Es gibt jede Menge Pensionen, Hotels und auch offizielle und inoffizielle Zeltplätze bis in die Gipfellagen. Nur südlich der Karpaten (in der Walachei schmunzel ) wird es da ein bisschen dünn. Erst an der Donau gibt es wieder genug Auswahl.

- beide Strecken sind sicher etwas anspruchsvoller aber nach mehr als 2000km in den Beinen ist das sicher zu schaffen. Am Fuße des Passes übernachten und dann gleich nach dem Frühstück los, bevor es heiß wird.

Viel Spaß,
Uwe
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#1154967 - 09/04/15 09:16 AM Re: Erfahrungen mit Transfagarasan? [Re: Hippiephia]
Toxxi
Moderator Accommodation network
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Hallo Sophia,

die Transfagaraşan bin ich nicht gefahren, sondern nur die Transalpina. Eigentlich wollte ich, aber dort hat es Ende Juni oben geschneit. Dafür war ich nicht ausgerüstet. Ich habe mich aber mit beiden Straßen beschäftigt.

Transfagaraşan
Ziemlich gleichmäßige Steigung von ca. 8% und komplett asphaltiert. Das sollte mit einem kleinen Gang hochzukurbeln sein. Landschaftlich ist die Straße zwar oben schön, verläuft aber bis dorthin wohl meistens durch den Wald. Kann von Vorteil sein, wenn man Schatten will, hat aber den Nachteil, dass man nicht so viel sieht. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es mehrere.

Wie schon gesagt - dort fährt halb Rumänien am Wochenende hoch. Sportlich gesehen sicherlich die einfachere der beiden Straßen.

Transalpina
Unregelmäßige Steigung von 6..12% und von allerfeinstem Asphalt. Sportlich anspruchsvoller als die Transfagaraşan. Übernachtungsmöglichkeiten von Rüden gibts nur in Rânca (dafür aber sehr viele), und in der Mitte in Obarşia Lotruliu (wenige, wildzelten ist aber völlig unproblematisch, machen auch viele Einheimische). Die Straße verläuft zumindest auf ihrer Südanfahrt komplett auf einem Bergrücken. Nachteil wäre die knallende Sonne, Vorteil sind die wirklich unglaublichen Ausblicke, die man IMMER hat, und nicht erst ganz oben.

Vom Verkehr her ist dort weniger los, bei vielen Touristen hat sich noch nicht rumgesprochen, dass die Straße asphaltiert ist.

---

Generelles zum Bergfahren:

Ihr solltet keine Angst vor langen Passtraßen haben. Die absolute Höhe sagt erst mal wenig aus. Der Vorteil ist hier nämlich, dass die Passstraßen in aller Regel weniger steil sind als die kleinen Steigungen im Mittelgebirge. Wichtig ist es, langsam(!) in einem kleinen Gang hochzufahren, z.B. 22 vorn und 28..36 hinten.

Keinesfalls den Berg zu schnell angehen, und ja nicht versuchen, irgendwie den Schwung mitzunehmen! Das geht garantiert schief. Wenn ihr beim Hineinfahren in den Berg das Gefühl habt, ihr bleibt gleich stehen und kippt um, dann ist es genau das richtige Tempo. schmunzel Nach einer Weile kann man das Tempo wieder steigern, aber ich rate davon ab, gleich wie blöde loszubrettern.

Wetter:

Im Hochgebirge kann immer und zu jeder Jahreszeit kalt werden. Schaut doch vorher mal in den Wetterbericht, auf dem Gipfel der Transfagaraşan steht eine Wetterstation. Bei mir war das Wetter durchwachsen: ich bin in Novaci auf 470 m Höhe bei 32°C losgefharen und auf dem Urdele Pass oben in 2200 m bei 9°C angekommen. Wenn man schön durchgeschwitzt ist und sich nichts überzieht, erkältet man sich da ziemlich sicher.

Und ich schrieb ja auch schon, dass es bei mir im Hochsommer Ende Juli oben auf der Transfagaraşan ca. 0°C waren und es schneite.

Zum Thema Pausen:

Klar, Bergfahren ist anstrengend, manchmal ähnlich wie ein Sprint. Sehr zu empfehlen sind ganz kurze Pausen von 1 bis 2 Minuten, wenn es schwer geht. Dann erholen sich die Muskeln wieder, ohne dabei kalt zu werden. Klar kann man eine längere Pause unterwegs machen, oder auch mehrere. Das sollte man aber nicht bei jedem kleinen Schwächegefühl machen.

Fazit: Ich kann nur dazu raten, die Passstraße zu fahren! schmunzel Unbedingt machen! lach Das wird ein einmaliges Erlebnis, insbesondere deshalb, weil ihr bisher immer nur ziemlich niedrig wart.

Wenn du noch Fragen hast - raus damit!

Gruß
Thoralf
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#1155012 - 09/04/15 12:33 PM Re: Erfahrungen mit Transfagarasan? [Re: Hippiephia]
mgabri
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Es ist jetzt 15 Jahre her,
aber was hängengebliebeb ist: recht mäßige Steigung, dafür vollkommen unnötige Stiche am Stausee.
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#1155145 - 09/05/15 02:53 AM Re: Erfahrungen mit Transfagarasan? [Re: Hippiephia]
pushbikegirl
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Underway in Ghana

HI, also mir hat Rumaenien gut gefallen...nur von dem Transfaragashan war ich etwas enttaeuscht. Es ist nicht schlecht dort, aber der Aufstieg von Nord nach Sued ist doch irgendwie nicht besonders schoen gestaltet durch die vielen Serpentinen, der suedliche Teil dagegen ist sehr schoen.

Ob es die Anstrengung wert ist....ich denke da hat jeder andere Vorstellungen - ich fands ok, aber haette auch sicherlich nicht so viel verpasst wenn ich nicht dort gewesen waere.

Ich fand andere Ecken des Landes deutlich beeindruckender.

LG Heike
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#1155155 - 09/05/15 07:12 AM Re: Erfahrungen mit Transfagarasan? [Re: Hippiephia]
Hippiephia
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Underway in Georgia

Vielen lieben Dank für die ausführlichen Antworten. Das hat uns Mut gemacht und wir waren schon so gut wie auf dem Weg, allerdings schwingt nun das Wetter um. Der rumänische Wetterbericht sagt nachts Minusgrade und Tags 2 Grad samt Schnee hervor. Dafür sind wir leider gar nicht ausgerüstet. Daher werden wir uns die Route für einen späteren Zeitpunkt aufheben und dann auch die Transalpine fahren. Wäre ja auch schade, diese nicht gleich mitzunehmen wenn man schonmal da ist.
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#1155248 - 09/05/15 05:19 PM Re: Erfahrungen mit Transfagarasan? [Re: pushbikegirl]
Toxxi
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In Antwort auf: pushbikegirl
...aber der Aufstieg von Nord nach Sued ist doch irgendwie nicht besonders schoen gestaltet durch die vielen Serpentinen

Wie darf ich das verstehen? verwirrt Immerhin kenn man dort das Prinzip "Serpentinen = weniger Steigung". Sollen sie die Straße lieber einfach steil mit 25% Steigung hochziehen? traurig Ich habe Serpentinen auf meinen Gebirgstouren sehr schätzen gelernt.

Gruß
Thoralf
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#1155263 - 09/05/15 06:29 PM Re: Erfahrungen mit Transfagarasan? [Re: Toxxi]
Peter2
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Hallo Sophia. Bin gerade bei Google earth über die transalpina geflogen. Ich muß sagen das sieht echt unglaublich gut aus! Muß ich absolut mal hin.
Für den thread eröffnet wäre diese Route eigentlich die richtige. Auf dem weg nach Asien wäre das ein guter Test für berge und auch die Temperaturen. schmunzel
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#1155268 - 09/05/15 06:43 PM Re: Erfahrungen mit Transfagarasan? [Re: Toxxi]
Keine Ahnung
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Serpentinen können sogar ganz toll aussehen, insbesondere, wenn man von oben auf den zurückgelegten Weg stolz zurückblicken kann zwinker . Auch ich bin froh, wenn Serpentinen mir ermöglichen, die Steigungen unter 10% halten zu können.
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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#1155332 - 09/06/15 08:56 AM Re: Erfahrungen mit Transfagarasan? [Re: Toxxi]
pushbikegirl
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In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: pushbikegirl
...aber der Aufstieg von Nord nach Sued ist doch irgendwie nicht besonders schoen gestaltet durch die vielen Serpentinen

Wie darf ich das verstehen? verwirrt Immerhin kenn man dort das Prinzip "Serpentinen = weniger Steigung". Sollen sie die Straße lieber einfach steil mit 25% Steigung hochziehen? traurig Ich habe Serpentinen auf meinen Gebirgstouren sehr schätzen gelernt.

Gruß
Thoralf


Also da habe ich mich wohl falsch ausgedrueckt....es gibt eben schoene und weniger schoene Serpentinen.....die Nordseite ist mit Strommasten und Beton verbaut, waehrend die Suedseite mehr Naturbelassenheit bietet.

Gruss Heike
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#1155335 - 09/06/15 09:05 AM Re: Erfahrungen mit Transfagarasan? [Re: Hippiephia]
Kekser
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Hallo Sophia,

ich habe die Transfagaraschstraße (von Norden) als sehr moderat steigend in Erinnerung. Am Fuß hatten wir noch einen kleinen Laden gefunden. Auf 2/3 der Strecke war ein Restaurant/Hotel, in dem man sicherlich unterkommen kann und auf dem Pass beim Balea Lac befinden sich ebenfalls Unterkünfte, die als Schutz vor Minusgraden dienen könnten. Als wir zum ersten Mal drüber sind hat es stark geregnet bei recht niedrigen Temperaturen aber die Auffahrt war trotzdem beeindruckend und weitgehend im Wald. Oben hatte es sicherlich Temperaturen deutlich unter 10 Grad. Die Südrampe ist nahezu waldfrei, im oberen Teil mit Lawinenschutzgalerien. Den Lacul Vidraru sind wir auf der Westseite entlanggefahren. Damals zum Teil Staubpiste, dafür kein Verkehr bis ztum Kraftwerk. Vielleicht gibt dein Budget ja noch winterfeste Ausrüstung her, damit du keine Überraschungen auf deiner Tour erlebst, die ja noch eine Weile anhalten soll...

Gruß, Daniel
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#1155336 - 09/06/15 09:14 AM Re: Erfahrungen mit Transfagarasan? [Re: Kekser]
Toxxi
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In Antwort auf: Kekser
Den Lacul Vidraru sind wir auf der Westseite entlanggefahren. Damals zum Teil Staubpiste

Soll wohl immer noch so sein. Ein Reiseradler, den ich 2013 in Rumänien traf, berichtete mir davon.

Gruß
Thoralf
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#1155553 - 09/07/15 06:16 AM Re: Erfahrungen mit Transfagarasan? [Re: Hippiephia]
asfriendsrust
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Im Sinne der Vermeidung von Redundanz verweise ich schlicht und einfach auf die Beschreibung in meinem Blog:

https://joghurtmitgraeten.wordpress.com/osteuropa-2012/21-ro-carta-lacul-vidraru/
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