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#1123466 - 04/22/15 12:26 PM D301 Esterencuby zum Col Bargagui
Grimbol
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Hallo Zusammen

ist jemand von euch schon einmal in den Pyreneen von St Jean Pied-de-Port die D301 durchs Nive-Tal von Esterencuby zum Col Bargagui gefahren? Ausschnittsweise habe ich Bilder gesehen die sehr attraktiv scheinen. Laut viamichelin hat die STraße 1x ein ">> Zeichen" für die Steigung was weniger als der direkte Weg auf der D18 wären. Allerdings schreibt man auf Quäldich, dass diese Straße "... zu den härtesten Bergstraßen Frankreichs gehören soll."

Wie steil / "schlimm" ist die D301 wirklich? Danke für eure Meinungen.

Edited by Grimbol (04/22/15 12:26 PM)
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#1123476 - 04/22/15 01:15 PM Re: D301 Esterencuby zum Col Bargagui [Re: Grimbol]
StefanS
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Nein, noch nicht gefahren, aber bei CyclingCols ist ein Steigungsprofil: klick; das untere Profil führt über Esterençuby und müsste Deine Strecke sein.

Viele Grüße,
Stefan
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#1123499 - 04/22/15 02:37 PM Re: D301 Esterencuby zum Col Bargagui [Re: Grimbol]
veloträumer
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Hallo Grimbol,
den Col de Bagargui - unter verschiedenen Namen zu finden, u.a. auch Col d'Iraty - bin ich bereits zweimal gefahren - auf unterschiedlichen Wegen. Die direktere Anfahrt über Lecumberry und die D18 bin ich bei exorbitant schlechten Witterungsverhältnissen gefahren, was bei meiner Bewertung miteinzubeziehen ist. Grundsätzlich findest du im frz. Iraty-Gebeit zahlreiche Anstiege, die man als "die Hölle" bezeichnen kann. Wenn du meine Berichte lesen solltest, ist auch nicht ganz ausgeschlossen, dass da Überirdisches wirkt und waltet - nicht umsonst laufen da auch Pilger rum... zwinker Genauer: Nach Lecumberry bzw. den letzten Gehöften folgt ein saftiger Anstieg zu einem Zwischenpass, dessen Schwierigkeit sich auch im Namen ausdrückt : Col de Burdincurutcheta. Danach gibt es eine kleinere Zwischenabfahrt zum Lay d'Iraty (auch dieser Name ist nicht eindeutig, da er für mehrere Seen verwendet wird). Am bzw. in der Nähe des Sees gibt eine Möglichkeit wild zu campen (auch Stellplatz für Wohnmobile), eine Hütte für schlechtes Wetter mit Schlaflagerplatz und Dusche (unbewirtet) und drei Lokalitäten, an denen man grundsätzlich essen kann, aber auch wieder nicht (dazu auch meine Berichte lesen). Vom Lay d'Iraty geht es nochmal anspruchsvoll zum Col de Bagargui mit Chalets, Camping und auch einem Restaurant. Dieser zweite Teil ist aber nicht mehr so mörderisch - außer man hat vielleicht die Kräfte falsch eingeteilt.

Wenn du über die D301 von Estérencuby anfährst, radelst du zunächst eher gemäßigt durchs Nive-Tal, den unteren Teil dieser Strecke kenne ich nicht, lässt sich aber von oben etwa einschätzen. Ich bin auf einer weiteren Tour letztes Jahr vom Lac d'Iraty (dort zum 2. Mal in besagter Hütte übernachtet) die Höhengrenzroute in Frankreich gefahren, die über die D301, später D428 bzw. D128 läuft, um irgendwann bei Arnéguy zur anderen Nive zu gelangen. Die besagte D301 kenne ich also zwischen Lac d'Iraty und der Verzweigung zur D428, audf der man kurz später Source de la Nive erreicht - ein idyllisch gelegener Gasthof/Hotel. Auch an der Verzweigung gibt es Unterkunft mit Verpflegung. Diese Höhenroute ist durch mehrere Auf und Abs gekennzeichnet, die aber nicht die großen Schwierigkeiten sind. Zuvor muss man den längeren Aufstieg in Angriff nehmen, den ich aufgefahren bin. Dieser Aufstieg ist sicherlich anspruchsvoll, ob schwerer als über die D18 vermag ich aber abschließend nicht zu werten. Auf jeden Fall hat diese Route aus dem Nive-Tal ein atemberaubendes Panorama oben, dass auf der D-18-Route nicht der Fall ist (soweit ich das sagen darf, da vollkommen nebelverhangen damals).

Bevor ich die diese Iraty-Höhenroute gefahren bin, kam ich zum Col de Bagargui aus Bunus über den Col des Palombières und den Col Burdin Olatze (und ein paar andere Zwischenpässe) zu den Iraty-Chalets. Der Palombières gehört jedenfalls zu den Mörder-Pässen, die ich bereits oben erwähnte und auch die weitere Folge war nicht einfach zu radeln. Auf diesem Wege ist der Col de Bagargui insgesamt (auch mit weiteren Varianten) ebenfalls nicht wesentlich leichter zu erreichen. Die leichteste Variante hier wäre, von Lecumberry über die D417 anzuradeln, und dann den Abzweig nach zu den Chalets nicht zu verpassen. Auf diesem Wege schlägt man aber den Lac d'Iraty sowie einen weiteren dieser kleinen Seen zum Col de Bagargui aus, die etwas Mystik verbreiten.

Vielleicht sollte ich nicht so viel schreiben, da schon beschrieben: Die erste Querung über den Col de Bagargui findest in meiner Vuelta Verde, am 12. und 13.7.. Die letztjährige Tour fand ihren etwas wissenschaftlich ungesicherten Niederschlag in der Legende von Pirineosaurus. Suche dort nach Kap. 7 (#1089290), 17./18.7. sind die Reisetage. Ich empfehle aber das gesamte Iraty-Kapitel zu lesen, weil es ggf. neue Optionen eröffnet. Die Bilder findest du in der jeweils zugehörigen, verlinkten Bildergalerie.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
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#1123647 - 04/23/15 06:20 AM Re: D301 Esterencuby zum Col Bargagui [Re: veloträumer]
Grimbol
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Vielen Dank für eure beiden Hinweise. Wenn das Wetter in ca. 5 Wochen erlaubt, dann würde ich die D301 in Angriff nehmen. Nach den Beschreibungen und dem Profil müsste es mit ein paar Fotopausen und nicht zu viel Gepäck schon machbar sein.
Bis dahin hoffe ich noch auf ein paar sonnige Wochenenden im Fränkischen um an der einen oder anderen Rampe das Einrollen zu üben bevor ich auf den Spuren des Pirineosaurus schwitzen werde:)

Die Cycling-Cols Seite kannte ich noch nicht, auch danke dafür!
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#1124699 - 04/26/15 09:33 PM Re: D301 Esterencuby zum Col Bargagui [Re: Grimbol]
rouleur
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Hallo Grimbol,

drei verschiedene Auffahrten zum Col Bagargui habe ich ausprobiert.

I) Die D 18 von St-Jean-le-Vieux über den Col de Burdincurutcheta habe ich sehr unrhythmisch in Erinnerung, aber vermutlich sogar die leichteste Variante. Zum Col Bagargui fährt man nach der Abfahrt zum Chalet de Cize noch 7 km weiter auf der D 19.

II) Die Auffahrt zum Col Bagargui von Larrau über die D 19 ist schon eine größere Herausforderung. Man fragt sich, wann die Straße endlich weniger steil wird.

III) Die D 301 von St-Jean-Pied-de-Port über Estérençuby zum Col Bagargui ist aber noch deutlich härter. Diese bin ich mit Tourenrad und Campinggepäck im Sommer 2011 gefahren. Ohne entsprechendes Training wäre diese Strecke vermutlich eine frustrierende Erfahrung. Vom Abzweig aus dem Nive-Tal muss man einen extremen Anstieg über mehr als 5 km Länge bewältigen, die Straße ist nur ca. 2 m breit und es gibt nicht oft Gelegenheit zum Durchatmen. Nach einer etwas flacheren Geraden warten unterhalb des Pic Arthaburu noch einmal 20 % Steigung, zumindest hatte es jemand so auf die Straße geschrieben. Die Landschaft hier oben ist traumhaft, wenn das Wetter stimmt. Man kann sich nicht satt sehen. Man fährt weiter über den Col de Sourzay und kann ins Tal zum See abfahren, von dort die D 19 zum Col Bagargui wie bei I).

Sehr anspruchsvolle Bergstraßen in der Nähe sind der Port de Larrau und weiter westlich der Pic de Beillurti von Arnéguy aus, letzteren zu befahren fehlte mir bisher die Gelegenheit.

Bon courage!

Cornelius
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#1124755 - 04/27/15 07:59 AM Re: D301 Esterencuby zum Col Bargagui [Re: rouleur]
Grimbol
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Hi Cornelius

danke für deine ausführlichen Beschreibungen. Darf ich dich fragen, was du mit "entsprechendem Training" meinst?
Unser "Training" sieht im Moment so aus: vor der Reise ca 5-7 Mal ca 80 km mit ~1300 hm im Fränkischen mit seinen teilweise bissigen Anstiegen zu radeln, jeweils einmal am Wochenende um den Frühling zu genießen und ein wenig Winterspeck als Düngung für die blühenden Kirschbäume "liegen zu lassen" schmunzel. Bis wir dann zum Bargagui kommen, wären wir schon ca 10-12 Tage auf nicht ganz so steilen Straßen in den spanischen Pyrenäen unterwegs gewesen sein. (Unter der Annahme, dass Wetter und Gesundheit dies erlauben.) Ich gebe zu, dass ich schon etwas Respekt vor dem Höhenprofil habe, hoffe jedoch bei gutem Wetter das "Hügelchen" bezwingen und oben dann die Landschaft genießen zu können. Nach aktueller grober Vorplanung wäre der Bargagui wohl das härteste Eisen, wobei später der Aubisque, Port Bales und Col-Pailheres auch nicht von schlechten Eltern sein sollen...
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#1124903 - 04/27/15 01:08 PM Re: D301 Esterencuby zum Col Bargagui [Re: Grimbol]
veloträumer
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Trianing ist so eine Sache. Ein bisschen fit machen sollte man sich für solche Pyrenäenpässe schon. Ich halte es aber für verfehlt, jeden Steigungsgrad vorher ausreichend üben zu wollen. Man schafft manchmal Dinge auf der Tour, die man lieber nicht trainieren sollte. Auch darf man mal ein paar Meter schieben. Die vom Vorredner erwähnten 20 % erreicht die Strecke m.E. nicht - auch wenn ich nur runter bin. Der Palombières oder auch die Strecke nach Arneguy runter sind in jedem Fall steiler und wohl auch noch unter 20 %. So genau würde ich es aber mit Zahlen nicht nehmen - da wird immer wieder viel Spekulatives geschrieben. Schwierig ist der Anstieg allemal - gilt aber letztlich für alle Strecken dort.

Alles ist auch eine Frage der Einteilung. Vielleicht überlegst du dir, möglichst nahe an den Basispunkt heranzufahren. Wenn du auch Hotelübernachtungen erwägst, würde ich dir in jedem Fall Source de la Nive empfehlen (ich wollte dort übernachten, hat sich aber zerschlagen wegen der überplanten Strecken). Auf der anderen Seite wäre in jedem Fall Larrau einen schönes Bergdörfchen um einen Stop einzuplanen, da gibts auch einen kleinen Camping. Die Iraty-Passhöhe mit den eher Ski-orientierten Chalets finde ich weniger prickelnd.

Welche Pässe härter sind, hängt auch immer von der Tagesform und den Bedingungen ab. Aubisque könnte man unterschätzen, Balès - nun ja, von Norden gibt es viele Streckungen, von Süden - na, ja, auch nicht schlecht - und für den Pailhères braucht es schon sehr viel Ausdauer, wenngleich er Entlastungspassagen hat (von Westen gesehen). Jeder Berg ist eine neue Herausforderung - auch wenn voher schon großes gemeistert hat.
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Matthias
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#1125055 - 04/27/15 06:22 PM Re: D301 Esterencuby zum Col Bargagui [Re: Grimbol]
rouleur
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Hallo Grimbol,

Dein Training klingt gar nicht schlecht. Vielleicht kannst Du / könnt Ihr die Tagestouren noch etwas steigern, um zumindest auf 2000 Hm zu kommen.

Soweit ich es beurteilen kann, sind die Anstiege im Fränkischen (Fränkische Schweiz?) steil, aber weisen keine sehr großen Höhendifferenzen auf. Vielleicht könnt Ihr einen Anstieg mit ab 500 Hm am Stück und Durchschnittssteigung ab 8 % befahren. Ich habe in Franken eigentlich nur den Schneeberg im Fichtelgebirge gefunden, der etwa in diese Kategorie fällt. Vielleicht kennt Ihr andere Anstiege dieser Art, die bei Euch in der Nähe sind, im Bayerischen Wald oder in der Rhön?

Mir stehen halt insbesondere anspruchsvolle Anstiege in Tschechien zur Verfügung, die man sogar im Rahmen von Tagestouren, allerdings mit über 100 km Länge, erreichen kann. Der Südhang des Erzgebirges bietet mehrere solcher Anstiege, deren Befahrung eine Einschätzung der Form im Hinblick auf längere steile Pässe im Hochgebirge zulässt. Exemplarisch seien Meluzína von Stráž nad Ohrí, Dlouhá Louka und Komárí hurka genannt. (Das Riesengebirge ist etwas weiter entfernt, bietet auch einige fordernde Rampen.)

Andererseits werdet Ihr auf der Tour nach zehn Tagen sicherlich eine gewisse Form haben. Ich kenn natürlich Eure genaue Planung nicht, falls diese Pässe auf Eurer Strecke liegen, solltet Ihr sie nicht unterschätzen: Col de Soudet, Col de Marie Blanque und Col de Menté.

Bonne route!

Cornelius

PS: Falls Ihr auf der spanischen Seite den Puerto de Otxondo anvisiert, auf der Nebenstrecke von Etxalar aus ist mir die Kette runtergefallen und ich bin gestürzt, weil ich nicht aus den Pedalen gekommen bin. entsetzt Die Straße dort war im Sommer 2011 in keinem guten Zustand.

Edited by rouleur (04/27/15 06:27 PM)
Edit Reason: tschechischer Schriftsatz nicht vollständig angezeigt
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Off-topic #1125077 - 04/27/15 07:30 PM Re: D301 Esterencuby zum Col Bargagui [Re: rouleur]
veloträumer
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In Antwort auf: rouleur
Ich kenn natürlich Eure genaue Planung nicht, falls diese Pässe auf Eurer Strecke liegen, solltet Ihr sie nicht unterschätzen: Col de Soudet, Col de Marie Blanque und Col de Menté.

Den Col de Menté habe ich zu beiden Seiten als recht gemäßtigten Pass mit aalglatter Fahrbahn und weiten Kurven recht gut in Erinnerung. Nichtsdestotrotz hat es da meine Felge geschrottet, was aber nicht am Pass lag, wo ich auf der Westabfahrt mit wenigen Bremseinsätzen auskam. (Die anderen beiden Pässe kann ich dir aber zustimmen.)
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Matthias
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