Hallo liebe Forum-Mitglieder.
Ich bin neu im Radreiseforum und gleich einige Fragen. Ich habe für heuer zusammen mit meinem Freund von Juni-November eine Südamerika Tour geplant, bzw. evtl. auch Mittelamerika.


Der Plan ist Anfang Juni nach Kuba zu fliegen. Nach 2 Wochen Kuba soll es dann weiter nach Kolumbien – Bogota gehen.
Zwei Fragen:
1.
War im Juni schon jemand in Kuba unterwegs?
Was ist auf Kuba in 2 Wochen machbar? Kann uns jemand Routen empfehlen mit Start und Endpunkt Havanna?
2.
Ursprünglich wollten wir in Cartagena beginnen, allerdings gibt’s da keine guten Flugverbindungen. Die Int. Flugverbindungen sind alle über Bogota oder mit Condor über Havanna (dadurch auch erst die Idee Kuba einzubinden) und dann weiter nach Bogota.

Wenn wir dann schon so weit im Süden Kolumbiens sind stellt sich die Frage, ob wir nochmals in den Flieger steigen sollen um auch den Norden zu machen oder gleich weiter südlich Richtung Ecuador zu radeln. Karibik hatten wir ja dann auf Kuba schon.

Kann uns hier jemand weiterhelfen? Wir wissen irgendwie nicht wirklich wie wir es angehen sollen.
Kolumbien interessiert uns total, da wir uns dort noch ein wenig touristisches aber sehr interessantes Land erwarten. Jedoch befürchten wir, wenn wir erst ab Bogota durchs Land Richtung Ecuador radeln, zu viel vom Land verpasst zu haben.
Bei Kuba sind wir uns sicher, dass sich das Land in naher Zukunft massiv verändern wird und daher jetzt möglicherweise noch ein guter Zeitpunkt ist das Land zu erradeln.

Wir wären echt dankbar, wenn uns jemand weiterhelfen könnte. Wir würden uns auch total über Routenvorschläge bzw. Tipps oder Höhepunkte die wir nicht auslassen sollten freuen.

Vielen lieben Dank vorab!

Hallo,

hier mein Resiebericht asu dem Januar 2015...vielleicht hilft dir das ja weiter: http://coppiandpaste.blogspot.de/2015/02/cuba-con-la-bicicleta-kuba-mit-dem.html

Viel Spaß auf der Reise

Alexander

Hi@all!


Wieso diese Eile? Kuba ist es Wert, mehr Zeit dort zu verbringen.

jörg

hallo alexander. vielen lieben dank für den link, da werde ich gleich mal schmökern!

wie lange denkst du ist die ideale zeit für kuba mit dem rad? flug haben wir für mitte juni fix gebucht. wir wollen dann noch weiter nach kolumbien, ecuador, bolivien, peru bis chile. und das in ca. 5 1/2 monaten. alles natürlich ohne stress.

Hi@all!


Ich würde mich da überraschen lassen und den Weiterflug von Kuba auf das Festland
bei Bedarf buchen. Jeder reagiert auf diese Insel anders. Eines aber habe ich dort
in den letzten 15 Jahren gelernt. "Pläne machen" kann man dort oft vergessen.
Die Insel ist über 1000 km lang. Für mich ist der Oriente, der Osten der Insel
am schönsten. Aber auch die Gegend um Vinales hat viel zu bieten. Dagegen ist
die Mitte der Insel etwas sehr landwirtschaftlich geprägt. Auf eurer weiteren Fahrt
werdet Ihr bestimmt die verkehrsarmen Landstrassen und die hohe Sicherheit vermissen.

Hier mal ein schönes Video von einem anderen Radler:

Cuba Radel Video

Zumal ich denke das beim Reiseradeln das "reisen" nicht zu kurz kommen sollte.
Ich selber habe den Fehler gemacht vor lauter Hast die Kulturgüter in Türkei, Syrien, Libanon und Jordanien auf meiner Tour 2001 nach Aswan links liegen zu lassen.

joerg

Hi@all!


Wunderschöner Fotobericht Alexander!

Wasser kaufen:

Ich hatte es schon hier woanders berichtet.
Bei bis zu 10 ltr. Bedarf ist es anstrengend und teuer in Kuba
auf der "Jagd" nach Getränken. Die Kubaner trinken auch das Wasser aus
der "Wand", manchmal sogar abgekocht. Sie stellen es in Ihre Kühlschränke,
wenn vorhanden, und nennen es agua frio.
Ich klopfe bei Bedarf an die Tür bei irgend einem Kubaner und bitte um dieses
Agua frio.
Alle (viele) male, wo mich der Durchfall in Kuba erwischt hat, war ich vorher
in einem Paladar oder Restaurant essen.

Prostitution (oder was Du dafür hälst):

In Deinem Blog schreibst Du:


Ich glaube in Kuba wie auch in anderen Ländern ist es nicht sehr hilfreich unsere Moralvorstellungen und Werte als Masstab zu nehmen.

Gerade bei Beziehungskisten zwischen Yumas und Cubis gibt es auf allen Seiten Verlierer und Gewinner.
Diskotheken und Bars meide ich allerdings in Cuba, klar das da die Jeniteras angezogen werden wie die Motten vom Licht.

Genau in der Mitte zwischen Santiago und Chivirico liegt meine tägliche "Arbeitsstelle" wenn ich nicht auf Radtour bin. Dort in Asseradero liegt mein Kajak
mit dem ich aufs Meer raus fahre, an einer schönen Stelle anker und mit der Harpune
auf Unterwasserjagd gehe.

La Mula (Campismo):
Hast Du dort auch Nandy , einen lustigen Kubaner mit etwas abstehenden Ohren,
kennengelernt? Cooler Typ, der hält da vieles am laufen, und ist wie ich verrückt
nach Spearfishing.

joerg

Zwei Sachen erstaunen mich immer wieder: wie kann man nur ein Reiserad im Urlaub aufgeben – und wozu leistet man sich den seltsamen Touristentransportverein Viazul auch und insbesondere als Parallelverkehr zur Eisenbahn? Woanders würde man Reichtum vermuten, aber Cuba hat doch ein Treibstoffproblem. Ich war allerdings schon 1998 in Cuba und eine seltsame Preispolitik der Cubana de Avoición hat mich zu einer Pauschalreise mit Standquartier getrieben. Die Cubana wollte für den Fahrradtransport hinwärts pauschal fünfzig Mark, zurück den IATA-Übergepäckpreis, pro Kilogramm ein Prozent des erste-Klasse-Preises. Dafür hätte ich mir hinterher tatsächlich ein neues Fahrrad kaufen können. Condor war dann mit so etwa achtzig Mark hin und zurück zufrieden. Das Fahrrad dazulassen hätte seinerzeit auch saftig Einfurzoll gekostet. Nur, siehe oben, ein passendes Reiserad gibt man nicht so einfach auf.

Hi@all!

War das nur eine rhetorische Frage? Dann ignoriere bitte die Antwort.


Viazul ist eine Goldmine für die staatlichen Betreiber und das einzige Zuverlässige
Transportsystem in Kuba für den "Planungs" gestressten Touri/Yuma/Urlauber.

Die Kubanische Bahn fährt m.W. nur zwischen La Habana und Santiago de Cuba und funktioniert meistens (auf Teilstrecken) nicht.
Echte "Indianer nutzen die privaten Transportmöglichkeiten, wie Camion(LKW), Maccina(Auto), Picicorre( grosses Ami Auto) usw.

joerg

War nicht rhetorisch. Seinerzeit gab es täglich mehrere Flüge zwischen Santiago und Habana, aber nur alle zwei Tage einen durchgehenden Zug – und den trotz der Fahrzeit ohne Schlaf- und Liegewagen. Es gibt auch deutlich mehr Strecken der FCC als nur Habana–Santiago. Da sind die Zuckerbahnen noch gar nicht dabei. Inzwischen hat die FCC eine ganze Menge Wagen erworben, dabei sind auch deutsche Fahrzeuge. Wer die Augen aufmacht, wird vieles wiedererkennen. Am Fahrzeugmangel kann es also nicht liegen.
Wenn es schon das Treibstoffproblem gibt, dann sollte man den vorhandenen doch effektiv verwenden. Parallelverkehr gehört nicht dazu.

Guten morgen!

Plane auch durch Kuba zu radeln und hab ein paar Fragen bzgl. Übernachten auf Kuba. Ist Wildcampen generell auf Kuba nicht möglich? Oder kann man schon vereinzelt mal sein Zelt irgendwo (am Strand, neben Feldern oder in Gärten)aufschlagen? Ich stelle es mir irgendwie schwierig vor, einfach loszuradeln und schon immer wieder im Voraus Campismo, Privatunterkünften bzw. Casas Particulares (oder gibt es diese Campismo und Unterkünfte so häufig) herauszusuchen um dann dort am Abend anzukommen, um zu übernachten. Bin entlang der Seidenstraße geradelt und daher gewohnt, fast überall am Abend mein Zelt aufschlagen zu können (oder bin sehr oft eingeladen worden), ohne vorher zu planen wie weit ich fahren soll, um etwa zu einem Campingplatz zu kommen. Wie kann ich mir das auf Kuba vorstellen? Möcht gern losfahren und sehen wie weit ich komme und nicht meine Etappen nach mögl. Unterkunftsmöglichkeiten planen.

Noch zwei Fragen bzw. Anmerkungen.

- Agua frio - bezahlst Du dann auch dafür, und das hat und gibt Dir jeder, wenn du anklopfst?
- ist Juni nicht schon zu spät für Kuba (Regenzeit)

Lg.
Max

Hi@all!



Es gibt meines Wissens kein Verbot des Wildcampens in Cuba.
Illegale Übernachtungen, das heisst in Privathäsern/ Wohnungen ohne
Lizens sind verboten. Hier liegt das Risiko eher beim Cubanaer. Aber ich mach das
seit 15 Jahren ständig. Auf viel Strecken sind die Abstände zwischen Ortschaften
auch viel zu gross um das "gesetzesconform" zu Reiseradeln.
In letzter Zeit habe ich auch gute Erfahrungen bei Übernachtungen in Hotels die eigentlich nur für Kubaner sind, 20-25 CUP.
Klappt natürlich nicht immer, aber frech kommt weiter.

Wichtig: Wenn ihr nach Ablauf der 30 Tage auf eurer Touristenkarte zur Immigration
wegen der Verlängerung vorspricht. Unbedingt eine "legale" Unterkunft, also Hotel oder Casa Partikular in der Ihr auch wirklich eingeschrieben seit angegeben.
Im Zweifel prüfen die das nach, ich kenne einen Fall wo der Schlauberger dann mir dem
weissen Lada zum Airport gefahren wurde und abgeschoben. Auf dem flachen Land gibt es keine Immigrationsbeamten und auch kein Stress.

In Kuba geniessen Ausländer einen "Sonderstatus".
Auf der einen Seite versucht "fast"jeder im Tourismus am
Yuma etwas zu verdienen oder auch grob abzu zocken.
Auf der anderen Seite werden Regeln die für Kubaner gelten nicht
so angewendet.
Sogar das Strafrecht sieht bei Straftaten gegen Ausländer deutlich höhere (Gefangniss)Strafen vor.



Gerade weil es in Kuba so leicht ist eine Unterkunft zu finden, lasse ich schon seit langem ein Zelt weg. Bei schönem Wetter schlafe ich trotzdem ab und zu am Strand, auf einer Matte. Aber checkt ab ob Leute in der Nähe sind, wegen Klaugefahr.

So 2 Stunden vor dem dunkel werden mach ich mir frühestens einen Kopf wegen einer Übernachtung. Im schlimmsten Fall gibts ja noch die Paradas (Bushaltestellen).
Da du das Land nicht kennst nimm halt Dein Zelt mit, dann hast Du eine Millionen
Möglichkeiten zu pennen.



Nein, da hat noch niemand Geld verlangt.



Nö, Juni ist halt nur wärmer als im Winter. Regenzeit ist Quatsch.
So regnet es meiner Erfahrung nach auf der Atlantik Seite um Baracoa fast
täglich und auf der anderen Seite am Karibischen Meer fast nie.
Bei über 30 grad wirst du Dankbar über jede Abkühlung sein.

joerg